Fachkräftemangel (Gesellschaftsthema)

Tomislav2007 schrieb:
Den Pflegeberuf kann man schlecht/kaum attraktiver machen und wenn sich niemand bewirbt kann man niemand einstellen
Wenn man Jugendliche fragt kommt fast immer Nacht/Schicht/Wochenende/Popo abwischen Nein Danke, kaum jemand sagt das die Bezahlung schlecht ist.
Da irrst du dich mit der letzten Aussage in meinen Augen doch gewaltig! Natürlich ist Pflege nicht für jeden, aber wenn du in der IT (wo auch Leute ohne Ende fehlen) mit entsprechend Berufserfahrung 60k verdienst, dann ist es schon recht wenig. Nun kommst du und erzählst:
Die Kollegen die öfter Ihre freien Tage opfern um für Kollegen einzuspringen kommen schnell auf 5000€ Brutto (inkl. Zulagen + Einspringprämien).
Da kann ein ITler in einem IGM Betrieb nur drüber lachen und das bei einer 35h Woche inklusive Home Office. Die 5000€ sind ein gutes Gehalt keine Frage, aber dafür will sich niemand die Hände schmutzig machen, wenn er auch bequem von Zuhause ohne jegliche Überstunden mindestens den gleichen Betrag verdienen kann.
Ergänzung ()

DerOlf schrieb:
Oder stimmt es nicht, dass man mit einem hohen Bildungsabschluss auch bessere Chancen auf ein hohes Gehalt hat?
Das stimmt! Nur leider haben wir zu viele Berufe die gut bezahlt werden, aber kaum systemrelevant sind. Schaue dir mal den ganzen Finanzsektor an oder unzählige "Beratungsfirmen" und selbst unser Krankensystem mit zig Krankenkassen die aber sowieso an den gleichen Leistungskatalog gebunden sind. Das kannst du beliebig fortsetzen und da sitzen dann unsere ganzen studierten Leute.

Wir haben nicht zu wenige Menschen in Deutschland, wir haben schlichtweg viel zu viele weitgehend überflüssige Stellen, "ehrlicher" Arbeit wollen da heutzutage immer weniger Leute nachgehen. Wo gibt es denn die höchsten Gehälter?

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Zuletzt bearbeitet:
Snowi schrieb:
Warum gibt man den Leuten in den "unteren" Stellen nicht einfach mehr Entscheidungsgewalt?
Weil das aus meiner Sicht systematisch nicht gewollt ist. Ich habe in meiner Karriere bisher so viele unfähige Führungskräfte gehabt und leider nur wenige gute.

Da hätte man die Position einfach streichen können und es wäre niemanden aufgefallen. Das macht man nicht da man ja dann vielleicht noch mehr Stellen im mittleren und sogar oberen Management kritisch in Frage stellen könnte. Also setzt man den normalen Angestellten halt noch eine Führungskraft vor die Nase und der Führungskraft wider rum noch eine. Dass die Führungskraft dann meistens weder führen kann da menschlich einfach eine Katastrophe und fachlich nicht wirklich den Durchblick hat scheint meist egal zu sein.

Man klopft sich vermutlich gegenseitig auf die Schulter wie toll man doch ist, da Führungskraft mit dickem Gehalt und dass man dem "unmündigen Pöbel" doch antreiben müsse. Würde man das Gehalt auf alle der Abteilung umlegen hätte das Unternehmen und der einzelne Mitarbeiter wesentlich mehr davon als von irgendeinem Bremser in seinem Tagesgeschäft belästigt zu werden.

Ich habe bisher auch bei Kündigungen immer frei heraus gesagt, dass ich wegen meines Chefs gekündigt hatte, da menschlich und fachlich einfach eine komplette Fehlbesetzung.

Gibt man nun den unteren Stellen mehr Entscheidungsgewalt fällt es mit SIcherheit schnell auf wo im Unternehmen die wirklichen Minderleister und "Bullshitjobs" sind...
 
Ich meine zu früher hat sich einiges an den Rahmenbedingungen geändert.

Zum Beispiel spielte früher die Notwendigkeit schnell Geld zu verdienen einen größere Rolle. Familien konnten es sich schlicht nicht leisten, den Kindern ein Studium zu finanzieren oder sie mit Annehmlichkeiten wie Moped oder Auto auszustatten. Es entstand also ein gewisser Zwang bei der Berufswahl. Die eingeschränkte Mobilität verengte zudem die Auswahlmöglichkeiten, man musste halt nehmen, was man bekommen konnte. In der Schule wurde auch konsequenter "ausgesiebt", aufs Gymnasium kamen in der Regel nur diejenigen, die auch das Zeug dazu mitbrachten.

Heutzutage gibt es diese Zwängen und Hürden nicht mehr in diesem Ausmaß, wenn überhaupt. Die Verdienstmöglichkeiten in den "einfachen" vor Ort verfügbaren Berufen wurden durch Globalisierung und Zuwanderung niedrig gehalten. Die Kinder sind "vollausgestattet", die allermeisten Konsumwünsche werden von den Eltern umgehend erfüllt. Dazu winkt dann noch eine Erbschaft (Haus und Vermögen). Wem klar ist, dass er nicht zu dieser Kaste gehört, richtet sich im Sozialstaat ein.

Im Bildungsbereich gibt es mittlerweile tausend Wege zum Wohlfühl-Abi mit dem dann studiert wird. Viele Kinder haben verlernt sich "anzustrengen" und vielen Eltern ist es zu "anstrengend" ihre Kinder zu fordern. Bei den jetzigen Rahmenbedingungen kann man es beiden nicht verdenken. Weshalb schwierig, wenn es "einfach" geht?

Ein aufgeblähter bürokratischer Apparat erledigt den Rest, um in fast jedem Bereich den Leistungswillen/-gedanken zu ersticken. Hier wird mit immer neuen Hürden jedem Engagement der "Spaß und die Freude" am Schaffen verdorben.

M. E. wird der Fachkräftemangel weiter zunehmen. Das Schlimme daran ist, dass er aus der Substanz finanziert wird, bis die Realität knallhart aufzeigt "So geht es nicht weiter!". Dann werden auch wieder mehr Menschen gezwungen sein, irgendwie Geld zu verdienen. Das wird aber noch viele Jahre dauern, denn durch die Erbschaften läuft das System erstmal weiter.
 
SW987 schrieb:
Dazu winkt dann noch eine Erbschaft (Haus und Vermögen). Wem klar ist, dass er nicht zu dieser Kaste gehört, richtet sich im Sozialstaat ein.
Ganz steile These. Deckt sich irgendwie nicht mit der Tatsache, dass knapp die Hälfte der Bevölkerung praktisch kein Vermögen besitzt.
 
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Aber auch nur, wenn man die Renten- und Pensionsanwartschaften unberücksichtigt lässt, oder?

Klar habe ich etwas überzeichnet in dem ich nur die beiden Extreme oben und unten aufgeführt habe, dazwischen gibt es auch noch was. Aber dieses "Dazwischen" wird weniger und ist m. E. nicht mehr mit früher vergleichbar.

Zudem ging es mir darum, dass beide Effekte in Verbindung mit den überschaubaren Verdienstmöglichkeiten, weniger junge Menschen in diese Berufe "drängen" als früher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum sollte man die mit einrechnen? Die Renten- und Pensionsbezüge werden durch ausbleibendes Arbeitseinkommen negiert. Wer vorher nichts hatte, wird in Rentenalter eher nicht vermögender werden.
 
Selbstverständlich haben die Anwartschaften einen Wert, denn man bekommt Geld ohne dafür arbeiten zu müssen. Mit den Beiträgen während der Beschäftigung wird dieser Vermögenswert aufgebaut.

Wenn jemand sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist und jeden Monat nach Abzug der Beiträge die schwarze Null schreibt, so bildet er dennoch "Vermögen" in Form seiner Anwartschaft.
 
Und das hat jetzt genau was mit dem Thema zu tun? Die Rentenansprüche werden dann vererbt und bilden dann die Substanz die gerade verzehrt wird?
Absurde Argumentation...
 
Vermische bitte nicht verschiedene Aspekte.

Ich habe (wie bereits erwähnt überzeichnet) in zwei Gruppen eingeteilt. Diejenigen, die wesentliche Vermögenwerte erben und die andere Gruppe, die sich im Sozialstaat einrichtet (das "Dazwischen" habe ich ebenfalls erwähnt).

Der Hinweis auf den Wert einer Anwartschaft bezog sich auf Deine Aussage...

"Deckt sich irgendwie nicht mit der Tatsache, dass knapp die Hälfte der Bevölkerung praktisch kein Vermögen besitzt."

welche definitiv nicht stimmt.
 
Sieht hier irgendwie so aus, als würde es stimmen.
Und noch einmal. Im Kontext von Erbschaften macht es null Sinn Rentenansprüche als Vermögen zu betrachten, da nicht handelbar und nicht vererbbar. Als nächstes wird sich beschwert, dass Humankapital nicht miteinbezogen wird.
 
Bennomatico schrieb:
Sieht hier irgendwie so aus, als würde es stimmen.
Eben nicht... link
Bennomatico schrieb:
Und noch einmal. Im Kontext von Erbschaften macht es null Sinn Rentenansprüche als Vermögen zu betrachten, da nicht handelbar und nicht vererbbar.
Das hast allein Du eingebracht. Ich habe nur daraufhin gewiesen, dass Anwartschaften einen Wert haben und deshalb die Behauptung "dass die Hälfte kein Vermögen besitzt" so pauschal nicht stimmt (siehe FAZ-Artikel).

Meine Behauptung war, dass die mangelhafte Besetzung von den "klassischen" Fachkräftestellen (um die es hier ging) und die Flucht ins Studium nicht nur an mangelnder Attraktivität dieser Fachkräftestellen liegt, sonderen es im Vergleich zu früher auch an gewissen Zwängen fehlt diese Berufe zu ergreifen bzw. der Weg zum Studium einfacher wurde und insgesamt der Wohlstand/Sozialstaat den Druck wegnimmt diese Stellen zu besetzen. (Siehe)
 
Hallo

Snowi schrieb:
Warum gibt man den Leuten in den "unteren" Stellen nicht einfach mehr Entscheidungsgewalt?
Weil die in der Regel nur einen Überblick über ihren (kleinen) Bereich und nicht über das ganze haben, das reicht nicht um Entscheidungen zu treffen.

xexex schrieb:
Da irrst du dich mit der letzten Aussage in meinen Augen doch gewaltig!
Was heißt irren, das ist das was ich von den Jugendlichen höre die ich kenne (bzw. die mir über den Weg laufen).
Wenn ich Auszubildende (Pflege) bei uns im Krankenhaus frage wieso sie hier sind kommt sehr oft das sie mit Hauptschulabschluss nichts anderes bekommen haben und das die Alternativen mit Hauptschulabschluss (Bäckereifachverkäuferin/Friseurin/Floristin/Verkäuferin/etc) noch sehr viel schlechter bezahlt werden.
Seit 2 Jahren ist auch ein Umdenken eingetreten, wir haben seit 2 Jahren deutlich mehr Bewerber, weil Corona gezeigt hat das die Pflege sicher/er in Krisen ist.

xexex schrieb:
Da kann ein ITler in einem IGM Betrieb nur drüber lachen und das bei einer 35h Woche inklusive Home Office.
1. Es kann nicht jeder ITler werden, es ist z.B. sehr schwer mit einem Hauptschulabschluss eine IT Ausbildung zu bekommen.
2. Es will nicht jeder ITler werden, ich z.B. habe keine Lust darauf den ganzen Tag vor der "Glotze" zu sitzen, das wäre mir zu langweilig.
3. Es kommt nicht jeder in einen IGM Betrieb rein, um da rein zu kommen muss man in der Regel jemanden dort kennen der einen rein holt.
4. Wenn ich mir die aktuellen Entlassungswellen bei IGM Betrieben/Autoherstellern/IT Firmen ansehe werden wir sehen wer zuletzt lacht.

SW987 schrieb:
Im Bildungsbereich gibt es mittlerweile tausend Wege zum Wohlfühl-Abi mit dem dann studiert wird. Viele Kinder haben verlernt sich "anzustrengen" und vielen Eltern ist es zu "anstrengend" ihre Kinder zu fordern. Bei den jetzigen Rahmenbedingungen kann man es beiden nicht verdenken. Weshalb schwierig, wenn es "einfach" geht?
Ich habe aus meinen Erfahrungen mit Akademikern (vor allem Bachelor) auch das Gefühl dass das Niveau im Abi/Studium deutlich gesunken ist.
Ich hatte/habe schon mit einigen Elektrotechnik/Medizintechnik Bachelorn zu tun und es ist erschreckend wie unbrauchbar die in der Realität sind.
Die kommen mit dem Gedanken in die Berufswelt das sie die besten der besten und die Häuptlinge sind, in der Realität stellt sich heraus das nicht jeder Häuptling werden kann und das viele Indianer werden müssen (zumindest am Anfang) und das dafür erforderliche Wissen/Können haben sie einfach nicht.
Wahrscheinlich ist das Niveau nicht gesunken, es wird wohl eher an der Realität vorbei gelehrt, die Zeiten wo Akademiker nur Führungskräfte waren sind vorbei, Akademiker arbeiten immer mehr in (Teil) Bereichen von Facharbeitern/Meistern/Staatl. gepr. Technikern, Bereiche wofür sie eigentlich nicht ausgebildet wurden.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Snowi schrieb:
Definitiv, aber wollte damit nur veranschaulichen, dass Arbeitsschutz nur dann was bringt, wenn die Mitarbeiter auch mitwirken. Jeder Arbeitsschutz lässt sich umgehen, und wenn es im Zweifel das ist, was die Politik gerne mit "krimineller Energie" beschreibt ;)
Aber da bin ich ehrlich, da "versagt" der Abteilungsleiter / Meister / Schichtleiter, wer auch immer. Aber da merkt man auch schon, wie wichtig ein Betriebsrat sein kann, der permanent Druck ausübt, dass man eben nicht die Leute verheizt.

Snowi schrieb:
Ich würde sagen, dass das schlicht der Hauptgrund ist. Mich hat es ja schon auf Lebenszeit vergrault als ich nur meinen Bachelor machen wollte.
Es ist halt auch "deren Verlust". In der außeruniversitären Forschung gibt es genügend Leute mit "nur" einem Bachelor, die sowohl mehr Gehalt beziehen als auch ordentliche Arbeitszeiten haben. Was eben fehlt, ist das "öffentliche" Prestige, was mit dem Dr kommt.

Tomislav2007 schrieb:
1. Es kann nicht jeder ITler werden, es ist z.B. sehr schwer mit einem Hauptschulabschluss eine IT Ausbildung zu bekommen.
2. Es will nicht jeder ITler werden, ich z.B. habe keine Lust darauf den ganzen Tag vor der "Glotze" zu sitzen, das wäre mir zu langweilig.
3. Es kommt nicht jeder in einen IGM Betrieb rein, um da rein zu kommen muss man in der Regel jemanden dort kennen der einen rein holt.
4. Wenn ich mir die aktuellen Entlassungswellen bei IGM Betrieben/Autoherstellern/IT Firmen ansehe werden wir sehen wer zuletzt lacht.
1.
Hauptschulabschluss ist wirklich eine doofe Situation, da täte das eine Jahr M - Zweig mit Mittlerer Reife nicht weh. Zeigt jedoch mal wieder, dass man, egal in welcher Situation man ist, das Abitur anstreben sollte, um sich nichts zu verbauen.
2.
Könnte ich auch nicht. Und das ist auch gut so.
3. & 4.
Reinkommen wird so das schwerste sein, wer auch über seinen eigenen Horizont hinausgeht, könnte alleine über die höhere Anzahl an Bewerbungen seine Chancen erhöhen. Gleichzeitig finde ich es extrem erschreckend, dass die deutsche / EU Politik den Industriestandort Deutschland beim Sterben zusieht. Jeder verlorener Arbeitsplatz bedeutet Wohlstandsverlust. Zumindest gibt's jetzt wieder Geld für eine Industrie, die man vor Jahren gegen die Wand gefahren hat:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/habeck-ausbau-erneuerbare-101.html

Tomislav2007 schrieb:
Ich hatte/habe schon mit einigen Elektrotechnik/Medizintechnik Bachelorn zu tun und es ist erschreckend wie unbrauchbar die in der Realität sind.
Die kommen mit dem Gedanken in die Berufswelt das sie die besten der besten und die Häuptlinge sind, in der Realität stellt sich heraus das nicht jeder Häuptling werden kann und das viele Indianer werden müssen (zumindest am Anfang) und das dafür erforderliche Wissen/Können haben sie nicht.
Wahrscheinlich ist das Niveau nicht gesunken, es wird wohl eher an der praktischen Realität vorbei gelehrt, die Zeiten wo Akademiker nur Führungskräfte waren sind vorbei, Akademiker arbeiten immer mehr in Bereichen von Facharbeitern/Staatl. gepr. Technikern, Bereiche wofür sie eigentlich nicht ausgebildet wurden.
Deswegen ist in den meisten Fällen ein Duales Studium bei einem guten Unternehmen eher zielführend. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass die Professoren das Feedback der Unternehmen wirklich ernst nehmen. Sie haben zumeist auch nie ein Unternehmen von innen gesehen. Mangelnde Teamfähigkeit und unfähig, über den eigenen Horizont (Fachbereich) hinauszublicken, kreiden die Unternehmen an. Dagegen wird nichts gemacht. Daher gibt es auch so etwas wie das Bosch Premaster Programm oder die unzähligen Traineestellen. Teamfähigkeit wird direkt im Keim erstickt, denn das Versagen der anderen bringt den Vorteil, dass man besser dasteht. Und bezüglich des Egos, ich kann mich noch recht gut an eine der ersten BWL Veranstaltungen im Studium erinnern, wo einer mit der ersten Sätze des Profs waren, "Sie als zukünftige Führungskraft...". Der Realitätscheck kommt dann am ersten Tag im Praktikum oder gar beim Berufseinstieg, da zum Teil Praktika nicht einmal im Studium gefordert werden.
 
Hallo

DaDare schrieb:
Deswegen ist in den meisten Fällen ein Duales Studium bei einem guten Unternehmen eher zielführend.
Das kann ich bestätigen, ich habe aktuell unseren dualen Studenten (drittes Jahr) für ein paar Wochen bei mir, der soll verschiedene Häuser kennen lernen.
Das ist der erste (angehende) Bachelor den ich alleine los gehen lasse, der ist praktisch brauchbarer als fertige Bachelor die direkt vom Studium kommen.
Ich empfehle jedem der studieren möchte auf jeden Fall ein duales Studium, das bietet das akademische Wissen und das notwendige praktische Können.

DaDare schrieb:
Hauptschulabschluss ist wirklich eine doofe Situation, da täte das eine Jahr M - Zweig mit Mittlerer Reife nicht weh. Zeigt jedoch mal wieder, dass man, egal in welcher Situation man ist, das Abitur anstreben sollte, um sich nichts zu verbauen.
Es scheint sich in die Richtung zu entwickeln das wir nur noch Hauptschüler und Abiturienten haben werden, wer soll dann den Facharbeiter übernehmen ?
Wenn es so weiter läuft wird der Facharbeiter aussterben und diese Lücke wird von Bachelorn mit dem Gehalt eines Facharbeiters gefüllt, ob das richtig ist ?

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
3. Es kommt nicht jeder in einen IGM Betrieb rein, um da rein zu kommen muss man in der Regel jemanden dort kennen der einen rein holt.
Das kann ich so nicht bestätigen! Nicht in der IT und nicht mit einer Ausbildung! Was glaubst du wie viele Stellen aktuell offen sind?
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Tomislav2007 schrieb:
4. Wenn ich mir die aktuellen Entlassungswellen bei IGM Betrieben/Autoherstellern/IT Firmen ansehe werden wir sehen wer zuletzt lacht.
Auch hier! Was glaubst du wo Leute entlassen werden? In der IT?

Tomislav2007 schrieb:
Wenn ich Auszubildende (Pflege) bei uns im Krankenhaus frage wieso sie hier sind kommt sehr oft das sie mit Hauptschulabschluss nichts anderes bekommen haben und das die Alternativen mit Hauptschulabschluss (Bäckereifachverkäuferin/Friseurin/Floristin/Verkäuferin/etc) noch sehr viel schlechter bezahlt werden.
Hier hast du aber schon die Quelle des Arbeitermangels in euren Beruf, auch wenn du das Gegenteil behauptest. Die Leute kommen zu euch weil sie was anderes nicht kriegen und nicht weil die Arbeit der Leistung entsprechend gut bezahlt wird und man sich hier eine Zukunft vorstellt.

So bitter es auch klingen mag, aber stelle dir doch selbst mal die Frage wer denn wohl besser entlohnt werden sollte, eine Bürokraft die den ganzen Tag nur ein paar Zahlenkolonnen eintippt und pünktlich Feierabend macht oder jemand der im Schichtbetrieb für die Pflege von Menschen aufkommt? Findest du das gerecht?
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https://www.wsi.de/de/tarifverguetungen-nach-berufen-15297.htm

Deutschland beschert sich es gäbe einen "Facharbeitermangel" in Wirklichkeit besteht vor allem ein Mangel echte Facharbeiter der Leistung entsprechend zu entlohnen!

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Wen wundert es dann wenn es die Leute in gut bezahlte Berufe hin zieht? (zum Finanzsektor gibt es auf der Seite nichts, wieso wohl?)
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Hallo

xexex schrieb:
Was glaubst du wie viele Stellen aktuell offen sind?
Wie viele davon sind bei IGM Betrieben ?
Die Anzahl der offenen Stellen ändert nichts daran das man ohne Beziehungen oder wenn man kein Überflieger ist nur schwer in einen IGM Betrieb rein kommt.
Wenn man keine Beziehungen hat landet man bei einem IGM Betrieb oft nur beim Haus eigenen Dienstleister (Zeitarbeit) und nicht in der Stammbelegschaft.

xexex schrieb:
Was glaubst du wo Leute entlassen werden? In der IT?
Ja auch in der IT werden Mitarbeiter entlassen, das betrifft auch deutsche Unternehmen, bzw. deutsche Standorte:

https://t3n.de/news/entlassungen-tech-riesen-deutschen-startups-1530448/
Zitat:
"Bei Tech-Riesen wie Amazon, Microsoft und Google werden momentan zahlreiche Mitarbeiter entlassen. Bei einigen deutschen Einhörnern sehen wir ebenfalls einen Stellenabbau."

https://www.computerwoche.de/a/erste-big-player-bauen-personal-ab,3553745
Zitat:
"Viele Unternehmen haben während der Corona-Pandemie zu viel Personal eingestellt und legen jetzt angesichts der Wirtschaftskrise und der nachlassenden Geschäftsaktivitäten den Rückwärtsgang ein. Nicht wenige Betriebe nutzen die Situation allerdings auch, um die Under-Performer in der Belegschaft loszuwerden und später dann neue Talente einzustellen.

Während Corona, wo die Menschen sich mehr Zuhause mit Playstation/PC/etc. beschäftigten, haben die IT Unternehmen deutlich mehr Umsatz gemacht und viele neue Mitarbeiter eingestellt, diese Zeiten sind aber vorbei und die Interessen der Menschen haben sich wieder auf das vor Corona Niveau eingependelt.
Hauptsächlich kriselt es aktuell in der US IT Branche, das hat aber auch Auswirkungen auf Deutschland, bzw. deutsche Standorte (Support/Service/etc.).

xexex schrieb:
Hier hast du aber schon die Quelle des Arbeitermangels in euren Beruf, auch wenn du das Gegenteil behauptest.
Was meinst du mit "euren Beruf" ? Ich bin Medizintechniker und kein Pfleger.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Wie viele davon sind bei IGM Betrieben ?
Einige! Mir sind letztes Jahr zumindest drei angeboten worden, ich habe keine Ahnung woher die Behauptung kommt. Die ganze metallverabeitende Industrie ist in IGM Tarifverträgen und davon gibt es zumindest in NRW haufenweise. Glaubst du das werden keine Admins gebraucht?

Tomislav2007 schrieb:
Ja auch in der IT werden Mitarbeiter entlassen,
IT Unternehmen ≠ IT Berufe

Genauere Zahlen habe ich nicht, aber was glaubst du wer bei Amazon fliegt? Die Programmierer die mit der Logistik beschäftigt sind, die Netzwerkadmins oder der Kundensupport oder Lagerarbeiter? Aber ja, auch in der IT werden bestimmt Leute entlassen und mit einer Kusshand eine Tür weiter beschäftigt.

Als jemand der in der Branche tätig ist kann ich dir nur sagen, hier geht es schon lange nicht mehr um ob, sondern welcher Betrieb das meiste Geld bietet und die besten Benefits hat. So geht es aktuell aber in vielen Branchen nur ist die Bezahlung und die Arbeit oft anders.
 
Hallo


xexex schrieb:
Mir sind letztes Jahr zumindest drei angeboten worden,
Dann fällst du wohl...

Tomislav2007 schrieb:
...in diese Kategorie, zumindest hast du Berufserfahrung, ohne Berufserfahrung sieht die Welt anders aus.

xexex schrieb:
hier geht es schon lange nicht mehr um ob, sondern welcher Betrieb das meiste Geld bietet und die besten Benefits hat.
Das war noch nie anders, Corona hat uns aber gezeigt das die Sicherheit des Arbeitsplatzes wichtiger sein kann.

xexex schrieb:
Hier hast du aber schon die Quelle des Arbeitermangels in euren Beruf, auch wenn du das Gegenteil behauptest. Die Leute kommen zu euch weil sie was anderes nicht kriegen und nicht weil die Arbeit der Leistung entsprechend gut bezahlt wird und man sich hier eine Zukunft vorstellt.
Das ist Unsinn,...

Tomislav2007 schrieb:
Wenn ich Auszubildende (Pflege) bei uns im Krankenhaus frage wieso sie hier sind kommt sehr oft das sie mit Hauptschulabschluss nichts anderes bekommen haben und das die Alternativen mit Hauptschulabschluss (Bäckereifachverkäuferin/Friseurin/Floristin/Verkäuferin/etc) noch sehr viel schlechter bezahlt werden.
...sie hätten auch Bäckereifachverkäuferin/Friseurin/Floristin/Verkäuferin/etc. lernen können, diese Berufe sind aber unsicherer und schlechter bezahlt.

xexex schrieb:
So bitter es auch klingen mag, aber stelle dir doch selbst mal die Frage wer denn wohl besser entlohnt werden sollte, eine Bürokraft die den ganzen Tag nur ein paar Zahlenkolonnen eintippt und pünktlich Feierabend macht oder jemand der im Schichtbetrieb für die Pflege von Menschen aufkommt? Findest du das gerecht?
Ob ich das gerecht finde oder nicht ändert nichts daran.
Ich mache mir auch nur Gedanken um meine eigene Briftasche, die Brieftasche von anderen/fremden interessiert mich nicht.

Grüße Tomi
 
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1. Es kann nicht jeder ITler werden, es ist z.B. sehr schwer mit einem Hauptschulabschluss eine IT Ausbildung zu bekommen.
2. Es will nicht jeder ITler werden, ich z.B. habe keine Lust darauf den ganzen Tag vor der "Glotze" zu sitzen, das wäre mir zu langweilig.
3. Es kommt nicht jeder in einen IGM Betrieb rein, um da rein zu kommen muss man in der Regel jemanden dort kennen der einen rein holt.
4. Wenn ich mir die aktuellen Entlassungswellen bei IGM Betrieben/Autoherstellern/IT Firmen ansehe werden wir sehen wer zuletzt lacht.

1. würde ich sogar sagen fast unmöglich.. Wobei man mit HSA schon landesweise definieren muss das ist. In Bayern gab es zum Beispiel den normalen HSA und dann optional den "Quali". Mittlerweile gibt es in Bayern keine richtige HS mehr sondern eine Mittelschule auf der man den MSA macht, machen soll.
Aber auch damit es schwer eine Ausbildung im Bereich IT zu machen/finden, wenn man nicht irgendwelche Vorkenntnisse hat. Zumindest bei uns wird nur Abitur genommen und das auch immer.

2. Das trifft auf fast jeden Beruf zu

3. Das ist immer noch der springende Punkt. Vitamin B oder mit Glück über Zeitarbeit in die Festanstellung. Bei uns gibt es am Ort einen riesigen IGM AG. Als "Externer" fast unmöglich reinzukommen wenn man nicht mehrere Leute kennt. Wenn man dann doch mal eingeladen wird, dann eben weil die Stelle wohl unattraktiv war/ist

4. Ja gerade bei IGM werden wir das sehen. Der AG bei uns hängt fast zu 90% an er Autoindustrie und dann noch in dem Bereich der Verbrenner als Zulieferer. Wenn das E-Auto wirklich so kommt wird der auch eine Menge Entlassungen haben.
Mich lacht man auch oft aus wegen meinem Gehalt, aber mein Job ist sicher und es gab bei uns keine KA.
 
Tomislav2007 schrieb:
zumindest hast du Berufserfahrung, ohne Berufserfahrung sieht die Welt anders aus.
Das ist korrekt, aber heute giltst du schon mit 5 Jahren als Person mit Berufserfahrung und für Herstellerzertifikate fragt dich niemand nach der Ausbildung. Das ist wie ich finde auch der große Unterschied/Vorteil in der IT ob VCP, MCSE oder CCNA, man sollte schon die Produkte kennen und man muss definitiv einiges lernen, deine Vorbildung interessiert hier aber niemanden und niemand trägst es dir nach, dass du irgendwas auf der Abendschule oder im Fernstudium "nachgeholt" hast.

Es ist mir aber schon klar, dass die IT Berufe nicht für jeden was sind, es gibt trotzdem kaum einen anderen Berufszweig in dem man so "einfach" Qualifikationen erwerben kann.
 
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