Fachkräftemangel (Gesellschaftsthema)

Manegarm

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In den Medien wird ständig darüber geklagt dass wir keine Menschen mehr finden die arbeiten, bzw dauerhaft in einem Betrieb einen Job ausüben. Dabei ist es egal in welcher Branche, denn mittlerweile betrifft das jede.

Ob nun IT, Metall, Lebensmittelindustrie oder sonstwo. Überall fehlen Fachkräfte.

Aber die wahre Ursache wird komischerweise nie benannt. Früher gab es das Problem nicht, damala waren die Menschen sogar froh irgendwas zu machen womit man Geld verdient. Ganz gleich ob nun 8 Stunden an der Drehbank, oder am Rechner Tabellen ausfüllen oder Fließband.

Aber woran liegt das eurer Meinung denn nun, dass die Menschen generell nicht mehr arbeiten wollen?
Und bitte kommt nicht mit Hartz4 bzw Bürgergeld. Das mag für eine Handvoll pro Kleinstadt zutreffen. Aber generell ist der Mensch bestrebt Geld zu verdienen. Wie kommt es nun, dass selbst gutbezahlte Jobs nicht gemacht werden? Ich kenne es ja auch von mir selbst, ich bin da ziemlich wählerisch geworden.

Oder liegt es doch einzig und allein am Bildungsabschluss, der ja unter der Bevölkerung immer mehr in eine Richtung geht. Also zum Abi.
Ich mein, ich kann schon verstehen dass keiner am Fließband stehen will, der ne komplette Kurvendiskussion im Kopf kann. Und brauchen wir uns nichts vormachen, die meisten Jobs können nicht automatisiert werden.

Dann könnte man als nächtes fragen, warum das so ist, dass immer mehr Menschen willig sind einen guten Abschluss zu machen. Lernen ist ja eigentlich nervig und stressig. Wie wie kommt es dazu, dass eine Gesellschaft sich so weit entwickelt, dass es dadurch vor dem gesellschaftlichen Niedergang steht?

Wenn Menschen zu viel Luxus haben, dann versucht er ihn ja zu behalten, und warum sollte jemand, der gerade vom Fließband ins Büro geschickt wurde, versuchen wieder an Fließband zu kommen.

Leben wir in einer dekadenten Gesellschaft die anfängt sich selber aufzufressen?
Ich mein, es ist doch klar was passiert wenn eine Gesellschaft am Höhepunkt angelangt ist, wo scheinbar jeder Mensch in diesem System machen kann was er will, und lassen kann was er will, also dass jeder die Wahl hat einfach nichts zu tun, oder das zu tun was das beste ist: also entweder nichts oder den besten Job bekommen. Oder einfach mit Müll und dumm sein im Internet noch mehr Geld verdienen als ein Arzt. Aber irgendwo hart arbeiten ist dann ja wohl die letzte Option.
Aber wie sowas endet, kann man sich denken (römisches Reich usw)
 
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Meines Erachtens gibt es diverse Ursachen:

1) örtliche Trennung zwischen offenen Stellen und Arbeitslosen/pot. Bewerber
-> es gibt ja weiterhin die Wanderbewegung hin zu den größeren Städten, Firmen "auf dem Land" haben somit weniger Bewerber

2) von der Bundesregierung verschlafende "Aufbruch IT"
-> als ich vor über 20 Jahren noch Schüler war, fehlte es an MINT Fachkräften ... ist heute nicht anders
-> Informatik ist dennoch kein Pflichtfach an den Schulen
-> eine Schule gilt heute schon als innovativ, wenn für die Lehrer "WLAN" bereitgestellt wurde
-> die Positionen als Informatik Lehrer werden weiterhin als "Mädchen für Alles" ausgeschrieben (neben der Lehrtätigkeit auch Aufrechthaltung aller IT Systeme der Schule)

3) keine richtige Einwanderungspolitik
-> statt intensiv Migranten ein Deutsch Kurs zu geben und die deutsche Sprache zu lehren, verzettelt man sich in irgendwelchen ideologischen Quatsch
-> Fachkräfte aus anderen Länder werden auch durch die hohen Steuern und Sozialabgaben abgeschreckt - obwohl am Ende die Lebensqualität damit höher ist als bspw. in den USA - die Bundesregierung schafft es nicht dies korrekt zu transportieren

4) keine vernünftige Kinderbetreuung
-> dadurch haben wir entsprechend viele Teilzeitkräfte mit wenig Wochenstunden
-> die Teilzeitkräfte sind durch die Bank weg ja in diversen Berufen beschäftigt, wo Fachkräftemangel herrscht
-> kein Gesetzt, dass der Arbeitgeber verpflichtet wird, auch eine Erhöhung einer Teilzeitquote zu akzeptieren (ab bestimmter Unternehmensgröße) - somit hängen Teilzeitkräfte auf Quoten fest, obwohl sie mittlerweile mehr arbeiten könnten

So, die Liste ist nicht vollständig, ist aber dass was ich so beobachte.
 
Es gibt und gab nie einen Fachkräftemangel. Es ist lediglich der Mangel an Arbeitgebern, die bereit sind, einen anständigen Lohn zu bezahlen. Und nicht einmal das müssen sie machen: Der Supermarkt bei mir um die Ecke hatte überhaupt kein Problem Personal zu finden, das natürlich zum Mindestlohn arbeitet.

Abitur ist auch mittlerweile der Hauptschulabschluss.
 
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Manegarm schrieb:
Aber die wahre Ursache wird komischerweise nie benannt.
Dürfte eine Kombination aus vielen Dingen sein ich denke vor allem merken wir den demografischen Wandel. Mehr Jobs für weniger weniger Leute führt eben dazu das man die Wahl hat das war vor 20 Jahren noch anders.
Einen wirklichen Mangel haben wir jetzt vermutlich noch nicht das Überangebot am Arbeitsmarkt ist allerdings stark geschrumpft was zu dem Arbeitnehmer führt den wir seit Jahren haben.
 
Manegarm schrieb:
Aber woran liegt das eurer Meinung denn nun, dass die Menschen generell nicht mehr arbeiten wollen?
Um ehrlich zu sein sehe ich das als positive Entwicklung.
Allerdings würde ich es auch anders ausdrücken. Viel Menschen sind nicht mehr bereit sich für Mindestlohn kaputt zu arbeiten sollen wollen sowohl in ihrer Arbeit als auch damit verknüpft in ihrem Privatleben mehr Balance finden.

Arbeit, von der man auch vernünftig Leben kann.

Prinzipiell finde ich die Entwicklung, dass Arbeitnehmer dafür einstehen, sehr gut.

Teilweise ist der Fachkräftemangel natürlich nicht dadurch bedingt sondern, z.B. in den MINT Fächern oder bei den Ärzten, an der mangelnden Anzahl befähigter, d.h. ausgebildeter, Menschen. Hier sehe ich 2 Dinge ursächlich, zum einen hat man im Bildungssystem sehr lange geschlafen und ist nicht auf die sich ändernden Bedarfe eingegangen.
Generell sehe ich hier massiven Reformbedarf. Nicht jeder braucht ein Abitur, nicht jeder der als Sachbearbeiter arbeitet muss einen Bachelor vorweisen (zumindest im Bereich BWL ist dies teilweise so).
Der zweite Grund ist, dass wir kein attraktives Einwanderungsland für Besserverdienende sind. Ja, wir haben hier eine bessere Absicherung als in den USA, wir haben ein funktionierendes Gesundheitssystem und eine mehr oder weniger funktionierende soziale Struktur (aktuell eher weniger, siehe Rentenproblematik, Wohnungsmarkt etc). Aber, wenn ich zu den MINT-Fachkräften gehöre, verdiene ich in anderen Ländern so viel mehr Geld als hier, bei gleichzeitig massiv geringerer Steuerlast, dass ich es mir auch ohne Probleme leisten kann, auf eine Absicherung zu verzichten.

Insgesamt sehe ich zum einen Arbeitgeber in der Verantwortung vernünftige Bedingungen zu schaffen so dass Menschen sich durch ihr Arbeitsangebot auch ein besseres Leben leisten können (und nein, das geht mit Mindestlohn nicht). Wenn jemand rumheult dass er keine Leute findet, gleichzeitig ich aber 2 Jahre bei ihmin Vollzeit zum Mindestlohn schuften muss bis die erste Gehaltserhöhung kommt oder ich ggf. dann gefeuert werde um wieder einen neuen Mitarbeiter zum Mindestlohn einzustellen, kann ich diese Person nicht ernst nehmen.

Zum anderen natürlich die Politik welche zum einen das Bildungssystem reformieren sollte und die Experimente der letzten Jahre/Jahrzehnte als gescheitert verbuchen sollte und zum anderen den Standort Deutschland wieder attraktiver gestalten muss.
 
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_killy_ schrieb:
1) örtliche Trennung zwischen offenen Stellen und Arbeitslosen/pot. Bewerber
Größere Städte, besonders München haben aber noch das weitere Problem, dass die Mieten so hoch sind, dass auch ein höherer Lohn das nicht kompensiert. Was bringt es, wenn man 100k€/Jahr verdient, die Kaltmiete aber schon bei 2000€ liegt?

_killy_ schrieb:
von der Bundesregierung verschlafende "Aufbruch IT"
Mein Sohn ist gerade in der 4. Klasse. D.h. wir sind jetzt umtriebig auf Besichtigungstour durch die ganzen Gymnasien und Gesamtschulen im Umkreis. In Hessen wird Informatik als Schulfach erst ab der 10. Klasse angeboten. Ich fand das erschreckend. Ich hatte vor 30 Jahren schon Informatik in der 9. Klasse.

Aber dafür wird an den Schulen fleißig gegendert. Damit überholen wir alle anderen Nationen technologisch.

_killy_ schrieb:
3) keine richtige Einwanderungspolitik
Aber wir haben doch viele Einwanderer. Gerade in den Nachrichten war erst wieder ein Vertreter präsent. Hat sich Feine Sahne Fischfilet schon für ein Konzert gegen Rechts in Illerkirchberg angemeldet?

_killy_ schrieb:
4) keine vernünftige Kinderbetreuung
Der gesetzliche Anspruch besteht ja. Nur ignorieren das die Städte. Meine Frau arbeitet in einer Kita. Die haben jedes Jahr eine Warteliste, da nicht alle Kinder einen Platz bekommen können. Eigentlich könnten die alle die Stadt verklagen. Tun aber die wenigsten.
 
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Weder Straftaten durch Geflüchtete noch das Gendern haben etwas mit dem Thema zu tun.
Geflüchtete dürfen meist nicht arbeiten, ob sie wollen oder nicht.

Ich fand die Situation vor 20 Jahren genauso unhaltbar. Ich wollte Fachinformatiker SI lernen, wurde aber nirgendwo genommen weil ich im Abitur mit 4 in Mathematik einfach nicht unter den top Bewerbern war.
Da wurde mir im Berufsinformationszentrum von so einer Trulla gesagt ich müsse was Handwerkliches lernen, mit Mathe 4 wäre ich nicht qualifiziert :D
 
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Corto schrieb:
Ich fand die Situation vor 20 Jahren genauso unhaltbar. Ich wollte Fachinformatiker SI lernen, wurde aber nirgendwo genommen
Mein vorheriger Arbeitgeber war ein Amikonzern. Die haben auch fleißig über den Fachkräftemangel geklagt. Selbst ausgebildet haben sie aber nicht.
 
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Manegarm schrieb:
Aber generell ist der Mensch bestrebt Geld zu verdienen. Wie kommt es nun, dass selbst gutbezahlte Jobs nicht gemacht werden? Ich kenne es ja auch von mir selbst, ich bin da ziemlich wählerisch geworden.
Generell ist der Mensch bestrebt gut leben zu können, Geld zu verdienen ist nur ein negativer Nebenaspekt dieser Bestrebung.

Das Problem ist nicht mit 1-2 Sätzen zu erklären, es sind viele Faktoren die zu der aktuellen Situation führen. Zum einen haben wir wirklich einen Fachkräftemangel, weil es immer speziellere Jobs gibt, für die Leute mit ganz speziellen Qualifikationen gesucht werden. Die Arbeitgeber lernen leider erst jetzt, dass man hier nicht mehr so wählerisch sein darf und besser halbwegs passendes Personal intern weiter ausbildet.

Der aktuelle Mangel hat aber auch zu übertriebenen Gehaltförderungen geführt. Wer was kann oder meint was zu können, will und kann sich zum Höchstpreis anbieten, so bleiben schon mal viele Stellen bei Unternehmen offen, die keine 100k für einen simplen IT Techniker bezahlen können.

Dann hätten wir natürlich noch haufenweise Jobs offen, die schlichtweg nicht der aktuellen Situation entsprechend entlohnt werden. Als Briefträger, an der Kasse oder in einem Pflegeberuf sich den Hintern aufreißen und mit <2000€ Netto am Ende des Monats nach Hause kommen? Sind wir uns doch mal ehrlich, das will niemand mehr und weil immer mehr Menschen alleine leben, können es viele auch nicht mehr.

Manegarm schrieb:
Leben wir in einer dekadenten Gesellschaft die anfängt sich selber aufzufressen?
Jain! Eigentlich sollte unser Bestreben doch sein, irgendwann gar nicht mehr arbeiten zu müssen. Wurde uns sowas nicht immer versprochen, als immer mehr Arbeitsplätze automatisiert wurden? Wieso können wir nicht nur noch 10 Jahre des Lebens arbeiten, wieso denken wir immer mehr und mehr besitzen zu müssen, wieso wieso?

Ich denke es gibt hier keinen richtigen oder falschen weg. Das ganze Leben bis zum hohen Alter sich abrackern zu müssen, sollte aber in einer hochtechnisierten Wirtschaft längst der Vergangenheit gehören. Stattdessen glauben wir aber hierzulande noch immer an Wachstum, Wachstum. Wachstum.... Irgendwann wird diese Blase schon noch platzen, nur nicht heute oder morgen.
 
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VoBick schrieb:
Aber Handwerker,die gebraucht werden,das ist ja ein Bääh Beruf für viele die unbedingt studieren wollen.

Hier hat das Handwerk sehr lange an diesem schlechten Ruf selbst mit beigetragen. Die Arbeitszeiten kann man im Handwerk selten ändern, jedoch kann man dies sehr gut mit den Umgang von seinen Mitarbeitern & Azubis. Dies haben sehr sehr viele Handwerksbetriebe teilweise erst sehr spät eingesehen oder die Einsicht fehlt heute noch.
Beispielsweise die Ausbildung. Auch ein Azubi im Handwerk möchte vernünftig bezahlt werden. Wenn es im Handwerk aber weniger gibt, als beispielsweise bei Bank-Azubis, warum sollte sich jemand mit guten Mathe-Kenntnissen dann noch im Handwerk bewerben? Der Handwerker-Azubi kann deutlich schneller etwas für die Firma beitragen als der Bank-Azubi!


VoBick schrieb:
Deutschland ist ausserdem abschreckend für ausländische Fachkräfte. Mit die höchsten Abgaben weltweit,viele sonstige Steuern, mässiges Gehalt. Warum soll man da nach Deutschland kommen?

Auf den ersten Blick haben wir ja wirklich eine hohe Steuerlast. Dem steht aber auch ein vernünftiger Staat gegenüber der wirklich Chancen-Gleichheit sowie ein hoher Lebensstandard bietet. (in den USA ist dies nicht der Fall)
Die Bundesregierung schafft es leider nicht, diesen Unterschied klar zu benennen und herauszustellen.
 
Deutsche Fachkräfte wandern zu hunderttausenden aus, oder sie gehen in Rente, aber sie werden nicht ersetzt.

Deutsche wandern deshalb aus, weil sie nicht mehr gewillt sind die weltweit höchste Abgabenlast zu stemmen. Außerdem sind die Gehälter nur mäßig. Falls man doch bleibt, darf man als "Belohnung" mit 67+ in Rente gehen und sich mit einem inakzeptablen Rentenniveau von lediglich etwa 48 Prozent begnügen.

Die Migranten, die zu uns kommen, wandern auch eher in die Sozialsysteme als in den Arbeitsmarkt ein. Das ist ein riesiges Verlustgeschäft, das sich vermutlich nie amortisieren wird.

Die Sozialausgaben steigen immer weiter an und gleichzeitig gibt es immer weniger Nettosteuerzahler. Das wird nicht gut enden. Es kann auch sein, dass das System mittelfristig kollabiert, wenn der Staat nicht endlich gegenlenkt.

abwanderung_deutscher.jpg


sozialausgaben_deutschland.png


rente.jpg
 
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Es gibt keinen Fachkräftemangel. Es gibt einen Mangel an Arbeitgebern die entsprechende Löhne zahlen. Das Handwerk wäre randvoll mit Arbeitnehmern wenn die 100k Jahresgehalt zahlen würden. Im Grunde lohnt sich Handwerk nur für den, der die Firma führt.

Das gilt auch für Floristen, Putzkräfte und Friseure etc. Als Angestellter bist du im Mindestlohn - mein selbstständiger Friseur der alles in seine Tasche nimmt, der fährt hingegen einen dicken Mercedes. Ist ja auch kein Wunder bei teilweise 60-100 Euro pro Stunde mit minimalen Eigenkosten.

Natürlich wird man wählerisch. Wieso sollte ich 30 Minuten ins Büro tingeln wenn mir Arbeitgeber X 100% remote bietet? 1 Stunde mehr Lebenszeit die nicht auf der Straße vergeudet ist ist für mich persönlich fast unbezahlbar.

Die, die über Fachkräftemangel jammern - die jammern eigentlich darüber, dass sie einfach keinen finden, der doof genug ist sich für ihren Gewinn aufzuarbeiten. Dank Internet ist der Arbeitsmarkt einfach transparent(er) geworden - man KANN jetzt vergleichen und die Low-Performer-Arbeitgeber verlieren einfach.
 
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blubberz schrieb:
Es gibt und gab nie einen Fachkräftemangel. Es ist lediglich der Mangel an Arbeitgebern, die bereit sind, einen anständigen Lohn zu bezahlen.

Da hab ich als ITlerin aber ganz andere Erfahrungen gemacht. Es gibt genug freie Arbeitgeber*innen, die würden mich alle mit Kusshand nehmen. Das Gehalt (kein Lohn) ist auch mehr als angemessen.
blubberz schrieb:
Abitur ist auch mittlerweile der Hauptschulabschluss.
🤦🏻‍♀️
 
shy-Denise schrieb:
Es gibt genug freie Arbeitgeber*innen, die würden mich alle mit Kusshand nehmen.
Dein Einzelschicksal ist nicht allgemeingültig.
 
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Hier auf dem Land sucht wirklich JEDER Handwerksbetrieb nach mitarbeitern. Wenn man allerdings nach dem Stundenlohn fragt, wird einem schnell klar "warum".

Da wundert es auch nicht, dass der normale "Elektriker" hier alles daran setzt, dass sein Nachwuchs Abi macht und studiert, denn keiner will seinen Kindern sowas zumuten.

Ich kenne es von einer bekannten Kfz-Werkstatt. Da hat ein Mechaniker gewechselt, wegen 0,20€/Std.

Wir haben einen Fachkräftemangel, JA. Dieser ist aber Hausgemacht! Hätte man kommen sehen können, frühzeitig gegensteuern u.s.w.

Warum das alles so ist wie es ist, hat mehrere Gründe wie hier schon etliche geschrieben haben.

Manager-Gehälter haben sich die letzten Jahre exorbitant ausgeprägter entwickelt, als das normale Gehalt. (habe mal irgendwo gelesen 25% zu 10%)
 
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Kuristina schrieb:
Dein Einzelschicksal ist nicht allgemeingültig.

Doch, die Aussage ist für meinen Berufsteil in der gesamten It Branche gültig. Sind halt simple Fakten.

Und Fakt ist auch, dass viele Bewerber*innen ihre Fähigkeiten überschätzen und dann mit völlig überzogenen Gehaltsvorstellungen ankommen.
 
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Allgeingültig für alles auf der Welt sind nur sehr ,sehr wenige Dinge.

Für den IT Beruf ist die Aussage allgemeingültig (auch hier,keine Regel ohne Ausnahme). Das sie nicht alle Berufe der Welt gemeint hat,war glasklar.
 
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Ob du Fullstack Developer oder Datenbankadmin oder einfacher ServiceTechniker bist ist dem unternehmen ja egal, irgendwas mit IT halt.

ist aber für die Gesamtproblematik irrelevant das es im Bereich IT diesen Fachkräftemangel gibt.
Bei uns im öffentlichen Dienst übrigens auch weil man keine attraktiven Gehälter zahlen kann.

In der Pflege ist es noch schlimmer, da haben die Arbeitsverhältnisse und die Bezahlung damit zu tun.
 
Mit einigen Schrecken kann ich aber nur die aktuelle Bundesregierung beobachten, dass die den Pflegekräftemangel durch ein verpflichtendes Sozialem-Jahr begegnen wollen. Ich glaube nach diesem Jahr, werden sich noch deutlich weniger Jugendliche für ein Pflegeberuf entscheiden als ohne dieses Jahr.
Die Vergütung mit knapp 2 EUR Brutto die Stunde bei einer 40 Stunden Woche zeigt direkt die Richtung auf, dass man als Arbeitnehmer in diesem Bereich definitiv keine Wertschätzung erhält.
 
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