Firma Linux Umstellung

Das Schöne an solchen Chefs ist: an denen können viele Menschen noch ihren Lebensunterhalt verdienen, wenn dann mal dei Panik da ist. Denk nur an die Datenrettungsfirmen. Die verdienen sich an solchen Fällen eine goldene Nase.

Das schlimme ist eben einfach, dass erstmal etwas mit der Hardware passieren muss, bis sich was ändert. Denn wenn ich sage wir brauchen ein Backupsystem für ca. 300€, dann gehen erstmal die Alarmglocken los, denn 300€ sind 300€... DOch wenn erstmal alle Daten weg sind entsteht ein Schaden von ca. das 10 fachem... Ich hab das mal so versucht zu erklären und ich denke es hat was gebracht ;)
 
csMountainDew schrieb:
... und das wurde dann eben gekauft. Hier ist es ganz anders, hier muss ich mich anpassen und ob das dann so läuft ist erstmal zweitrangig (Aussage vom Chef)
Witzig... Klingt ein wenig wie mein Chef zu damaligen Zeiten. Wenn ich ihm etwas erklärt habe, war er der Meinung er wüsste es besser, meinte es ist nicht so und sagte das man es nicht braucht. Mittlerweile ist es so, wenn ich sage "brauchen wir" sagt er "mach mal" :) Da ist halt schon ein wenig Überzeugung angesagt. Ich bin halt auch nicht so der "Redner" und es hat Jahre gedauert.

z.B. habe ich einen aktuellen Kunden der mich nach Tipps zu seinem Netzwerk fragte. Er hat viele Switche verbaut, also erwähnte ich das er ja den einen oder andern Switch mal durch einen Gigabit Switch tauschen könnte oder zentral einen richtigen Switch aufbaut. Dann wurde ich angerufen, er hat neue Hardware organisiert. Ich mich gefreut, hin gefahren mit ihm geredet und er kaufte einen W-Lan Router mit 4x 1Gbit Ports :D Da muss ich dann auch erst einmal wieder Überzeugungsarbeit leisten.

Daaron schrieb:
Hat er nicht, man kann alles mögliche absetzen, solange man es eben als Betriebsmittel benötigt. Läuft ein PC ohne Betriebssystem? Benötigt man gelegentlich, gerade dieses Jahr, mal neue Betriebssysteme? Analog dazu kann für einen Bildbearbeiter-Arbeitsplatz auch mal ne komplette Adobe-Suite abgesetzt werden, oder ein richtig teures CAD-Programm beim Maschinenbauer.

Tatsächlich kannst du als Privatperson sogar Komponenten und Software absetzen, wenn du nur glaubhaft erklären kannst, dass du den Kram z.B. zur Weiterbildung benötigst oder gelegentlich von zuhause aus arbeitest. Heißt für einen Grafiker: 300€ Gaming-Grafikkarte, ab auf die Steuererklärung.
Okay... das man betrieblich einiges absetzen kann, dachte ich mir schon fast. Wollte jetzt aber nicht sagen "ja es geht auf jeden Fall" da ich mir halt nicht 100% sicher war. Doch das es privat auch funktioniert, kannte ich noch nicht. Aber gut zu wissen, falls mal jemand fragt. Aber für mein Gewerbe dann auch wieder nebensächlich da ich es ja als Betriebsausgabe angeben kann :D

csMountainDew schrieb:
Doch wenn erstmal alle Daten weg sind entsteht ein Schaden von ca. das 10 fachem... Ich hab das mal so versucht zu erklären und ich denke es hat was gebracht ;)
Wenn das mal ausreicht. Aber jeder Chef ist da anders. Hier glauben sie auch gerne mal, dass ich wegen Datenschutz, Kennwörter etc. übertreibe. Und wenn es dann kracht, kommt das große "ohh" und alle gucken Dumm aus der Wäsche.
 
Wenn das mal ausreicht. Aber jeder Chef ist da anders. Hier glauben sie auch gerne mal, dass ich wegen Datenschutz, Kennwörter etc. übertreibe. Und wenn es dann kracht, kommt das große "ohh" und alle gucken Dumm aus der Wäsche.

Das ist dann die zweite Baustelle.. Jeder hat VOLLZUGRIFF... Andminrechte etc. und es gibt nur ein Kennwort ;)
 
Ja, hier haben die Chefs und drei Kollegen Admin Rechte. Was mich nach einer Empfehlung hier im Forum dazu gebracht hat, heute mal unseren Rechtsanwalt anzuschreiben. Der soll mir einen Wisch aufsetzen worin steht, dass ich nicht haftbar bin für etwaige Schäden die durch andere Admins entstehen könnten.
 
csMountainDew schrieb:
..Backupsystem für ca. 300€, dann gehen erstmal die Alarmglocken los, denn 300€ sind 300€... DOch wenn erstmal alle Daten weg sind entsteht ein Schaden von ca. das 10 fachem...
Das 10 fache ist wohl (je nach Lohn) noch milde ausgedrückt. Wenn es da unter umständen Tage dauert, wieder auf den alten Stand zu kommen, kannste dir ausrechnen was man da an Geld verloren geht (doppelter Verlust der Arbeitszeit). Ich kenne den Stundenlohn bei euch nicht, aber da biste ganz schnell in den 1000ern. Und das nur wenn einer versehentlich mal hier und da was gelöscht hat. Ich würde versuchen, gerade da es ja auch mit Rechten und allen drunter und drüber geht, schon nen 1000er rauszuholen und dann entsprechend ne kleine Domain o.ä. aufbauen. Ansonsten wünsch ich dir viel Erfolg beim Überzeugen :p
 
ich würde domäne, nutzerrechte usw. erstmal aussen vor lassen. gerade wenn der status quo "jeder darf alles" in einem 3-5 Personenumfeld ist.
optimal ist anders, aber prio hat imho das "fileserver"-konzept bzw. die NAS-Lösung. Weil da liegen die Daten und somit das Geld der Firma. und gerade wenn jeder alles darf ist es wichtig ein backup zu haben. wenn die leute so wie es ist gut arbeiten können reicht erstmal die veränderung auf einen zentralen Datenspeicherort.

ach ja und mit den 300 euro bzw. dem 10-fachen: kostet es echt nicht mehr als 3000 euro an arbeitszeit die daten komplett neu zu erstellen? klar gibt so anwendungsfälle aber würde mich schon wundern.
 
Selbstverständlich hat die Datensicherung vorrang. Nur statt einem NAS für 300€ o.ä. kann man sich auch einen Microserver kaufen und da direkt etwas ordentliches draus machen. Da kommen dann auch meistens wesentlich schönere Backuplösungen uvm. mit.
 
Bei einem Microserver man halt auch wieder frickeln ;)
 
Ne NAS Software muss man auch konfigurieren :D Kommt halt drauf an wie weit man geht. Keine Ahnung ob es gute Linux Lösungen gibt, aber bspw. Windows Server Essentials ist genau auf solche Fälle ausgelegt. Relativ billig, einfaches, spezielles Admin Interface etc.. Das Teil kann man nach 1-2 Tutorials locker an einem Tag anlegen inkl. Domain, Raid, automatische Client + Server Backups etc.
 
naja 300euro wird sowieso knapp. die synology kostet ohne rabatt und mit mwst ca. 250 und dann 2plattten für je ca. 100 (je nach speicherbedarf). dann kommt je nach anforderung evtl noch das selbe nochmal und/oder n RDX-LW mit bändern dazu.
da kommt man dann schon nah an die 1000 bzw. auch leicht mal drüber.

und bei nem 1000 euro server kommt ja dann auch redundanz und backup dazu. zudem holt man sich dann nur mehr supportaufwand, den man nicht betreiben will/kann ins haus. ne nas is vergleichsweise pflegeleicht. und bei so nem windows server hat man dann das selbe problem wie bei ner selbstgebastelten linuxlösung. was is wenn was fehlt (HW oder SW). NAS kaufste ne neue.

würd da an seiner stelle ganz arg die finger von lassen, gerade wenn man keinen externen dienstleister hat der die verantwortung/betreuung übernimmt.
 
BlooDFreeZe schrieb:
Keine Ahnung ob es gute Linux Lösungen gibt, aber bspw. Windows Server Essentials ist genau auf solche Fälle ausgelegt. Relativ billig, einfaches, spezielles Admin Interface etc..

Persönlich wäre ich da eher für nen Foundation Server, der ist nochmals günstiger, allerdings nur in Verbindung mit Hardware erhältlich...
 
csMountainDew schrieb:
300€ sind 300€... DOch wenn erstmal alle Daten weg sind entsteht ein Schaden von ca. das 10 fachem...
Mach ne fünfstellige Summe draus, triffts eher. Verlust von Know-How durch Dämlichkeit kann sogar bis zur Insolvenz gehen.
Kleines Beispiel: Du hast einen kleinen Vorrat an Web-Templates, die als Alternativ-Vorschläge für verschiedene Kunden entworfen aber dann abgelehnt wurden. Jedes davon könnte aber, mit kleinen Modifikationen, noch an andere Kunden verkauft werden. In jedem stecken 4-5h Arbeit...
Dazu hast du eine große Sammlung Bildmaterial, z.B. lizenzfreie Iconsets etc., die du über Monate und Jahre zusammen gesammelt hast. Mediaplayer-Steuericons, Such-Icons, Icons für dies, Icons für das... Auf den Kram greift man zurück, wenn man ähnliche Baustellen wieder hat. Verliert man die Icon-Datenbank, sind wieder 1-2 Stunden Recherche pro Baustelle angesagt.
Du hast die ganzen Adressdaten deiner Kunden, die digitalen Rechnungen, überhaupt deine Buchhaltung,... auf der NAS. Büßt du das ein, wars das. Eine Firma ist nichts ohne ihr Kundenregister.

Du hast doch sicher von TinkerBots gehört.... stell dir mal vor, dei Jungs würden ihre Schaltpläne etc. bei einem Brand einbüßen. Das wärs mit dem Startup.

Domi83 schrieb:
Okay... das man betrieblich einiges absetzen kann, dachte ich mir schon fast. Wollte jetzt aber nicht sagen "ja es geht auf jeden Fall" da ich mir halt nicht 100% sicher war. Doch das es privat auch funktioniert, kannte ich noch nicht. Aber gut zu wissen, falls mal jemand fragt.
Pft, Kumpel von mir hat während seiner beruflichen Weiterbildung einen nagelneuen PC eingereicht, waren locker 1200 für die Komponenten. Wurde alles schön in der nächsten Einkommenssteuererklärung vom Amt abgesegnet.

schumischumi schrieb:
ich würde domäne, nutzerrechte usw. erstmal aussen vor lassen. gerade wenn der status quo "jeder darf alles" in einem 3-5 Personenumfeld ist.
Tatsächlich geht so etwas in einem kleinen Unternehmen auf Vertrauensbasis ziemlich gut.

Das Blöde ist eben, dass es hier nicht mal um Böswilligkeit geht. Ein fehlgeleiteter Druck auf die Entf-Taste bei der NAS hingegen... Der Dateimanager fragt 1x, dann wars das. Netzlaufwerke haben eben keinen Papierkorb.
 
Du hast da vollkommen Recht, aber versuch das mal jemandem zu erklären, der nur lose Zahlen und momentane Ausgaben im Kopf hat.. Ich denke mal ich hab sie vorerst überzeugt...
Ich werde nun einen kleinen Server einrichten, der nächtlich alle Daten auf 2 externe Platten kopiert. Morgens wird die Platte immer asugetauscht und am Abend mit nachhause genommen, ist zwar bei weitem nicht die schönste Lösung aber definitiv hilfreich.
Danke ncohmal an alle für die super unterstützung. In 2 Wochen geht es dann an die Umstellung.
 
liegen die daten auch auf dem server oder zieht der die von den clients zusammen?
ansonsten finde ich gibts nix gegen das konzept mit den 2 platten einzuwenden.

beim server stellen sich halt für dich die fragen:
- wer betreut den auf OS/Softwarebasis?
- wer betreut den auf Hardwarebasis (Carepack zb von HP)?
- wenn du die aufgaben übernimmst, traust du dir das auch auf dauer zu?
- gibts ne urlaubsvertretung für dich?

ansonsten evtl noch interessant:

http://hukd.mydealz.de/deals/hp-proliant-microserver-n54l-im-hp-store-4-qipu-homeserver-nas-idealo-197-89-%C3%BCber-345510
 
Interessant ist dass ich im Studium exakt die Aufgabenstellung hatte, die der Threadersteller im ersten Post beschreibt .. mhhh
Da ist wohl jemand lernfaul.

Zumal Google irgendwie "out" zu sein scheint.

mfg,
Max
 
pizza4ever schrieb:
Bei 3 Leuten --> Daten ab an einen externen Anbieter. Macht einfach viel mehr Sinn.
Au ja, schmeiß deine sensiblen Firmendaten einem Fremdanbieter in den Rachen, idealerweise noch unverschlüsselt. Sehr clever. Wirklich sehr clever.

Vor ner Weile hatte mal jemand hier im Forum einen hübschen Spruch dazu gebracht:
CLOUD - Cannot Locate Our Users Data
 
@ Daaron:

Er meint wphl einfach einen Dienstleister, der sich um Einrichtung, Garantieabwicklung usw. kümmert.

Das gibt es lokal auch ohne dass jemand deine Daten CLOUD. Da liegen die DAten trotzdem bei dir und das einzige, was der dann macht, ist sich mal Remote einzuwählen.
 
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