ComputerJunge schrieb:
Danke für die Mühe/Aufwand (auch an @TechFA), mir nachzuweisen, außerordentlichen Unsinn geschrieben zu haben. Das ist mir peinlich. Bitter ist, dass das bin W2K zurückgeht und ich absolut keine Ahnung habe, warum meine Erinnerungen in diesem Punkt so abgrundtief daneben liegen. Eine nachvollziehbare Erklärung habe ich nicht dafür.
Ach, alles gut.
Irren ist menschlich – Passiert Jedem ständig!
Nur die wenigsten können das auch zugeben …
Ich steige meist auf so etwas einfach interessehalber ein, fuchse gerne herum und ich habe für Test-Szenarien und Projekte unter anderem sämtliche Windows-Systeme (MS-DOS 6.22–Win11) in VMs immer parat, die dann auch eben schnell (nach der einen oder anderen RDP-Weiterleitung) mit ein paar Doppelklicks hochgefeuert werden können.
Habe auf diese Weise schon die skurrilsten Dinge raus gefunden … was mich dann irgendwann mal ein halbes Jahr striktes Testen in der hauseigenen
Software-Revisionen "gekostet" hat.
Weil ich zuvor immer mal wieder in den Pausen mit 'nem Kaffee in der Hand in der Programmier-Abteilung bei den Codern aufgeschlagen bin, habe die direkt gefragt, ob man nicht dies und jenes verbessern könnte und 'könnte man eigentlich nicht' (weil, wenn ich dies und das machte, gibt's einen Absturz etc.).
Die waren erst amüsiert/verwundert und dann wurden die irgendwann etwas unruhig, weil ich binnen Sekunden bis Minuten irgendwas triggern konnte, was Keiner von denen je auf dem Schirm hatte.
Ich habe denen ganz gut helfen können, bis irgendwann der Chef im Türrahmen stand, und meinte, ich würde meinen Platz räumen müssen – Ich war erstmal am schlucken, weil war mir keiner Schuld bewußt …
Wurde dann am Ende für etliche Monate in der Software-Revision geparkt, bei denen ich regelmäßig ihre Software abklopfen und reproduzierbar Crashes nachvollziehen als auch triggern konnte.
Ich denke, die Software-Revision war einigermaßen froh, daß ich irgendwann wieder zurück in meine alte Abteilung ging, weil der Tracker teils mit +90% von meinen gemeldeten Bugs voll war, die sonst
Niemand im Bug-Fixing finden konnte, noch daran dachte, derart strukturiert und dokumentiert vorzugehen (Erstellung
und ordentliche Dokumentation von Test-Umgebungen und -Szenarien mitsamt Blackbox-, Whitebox- und Greybox-Tests) … und die hatten bis dahin eigentlich einen guten Job gemacht.
Ich habe denen beim Bug-Fixing aber des Öfteren unbeabsichtigt die Schamesröte ins Gesicht bringen können/dürfen. Mir wurde gesagt, daß sich da ein wirklich gutes Händchen für hätte und ich habe danach auch noch lange über die Abteilungen hinweg die Master vor der Freigabe abgeklopft.
ComputerJunge schrieb:
Ich passe meine vorherigen Posts an. Sorry.
»Die Verständigen geben zu, dass sie sich geirrt haben.
Ein Törichter wird immer versuchen, den Standpunkt zu beweisen.«
Außerdem …
Publilius Syrus schrieb:
»Aus den Irrtümern anderer korrigiert ein weiser Mann seine eigenen.« — Publilius Syrus, Sententiae,
römischer Philosoph und Mimen-Autor
@Ranayna Das XKCD kenn ich sogar, das ist so typisch! 😅
andy_m4 schrieb:
Ich glaube, das ist eher die Folge von den gegebenen Kapitalismus-Regeln.
Und das heißt halt im Endeffekt, mit möglichst wenig Aufwand das Maximale rausholen.
Ja und nein. Das hat mit dem pösen
Kapitalismus eigentlich im Kern
diesmal rein gar nichts zu tun.
An dem Verlust der Programmier-Kunst in Redmond (oder Seattle im Besonderen auch bei anderen Firmen) ist wirklich was dran und das ist auch von Microsoft-Mitarbeitern immer wieder durch die Blume bestätigt worden.
Es gibt und gab wirklich besonders um und nach
Windows 7 einen großen Exitus an Programmierern, die bei Microsoft aufgehört haben, nachdem sie das Pensions- oder Rentenalter erreicht hatten. Aber das war nicht nur begrenzt auf Microsoft, sondern betrifft eigentlich die gesamte Computer-Branche im Allgemeinen.
Weil die ganzen Großen wie insbesondere
Digital Equipment Corporation (DEC), Apple,
Novell, NeXT, oder auch als letztes großes
IBM,
Compaq und
Sun haben die elitäre Menge an tatsächlich wirklich kundigen Programmierern beschäftigt, welche entweder größtenteils oder ausschließlich in kompilierbaren Hochsprachen wie C/++/#, Pascal, Java und Konsorten (→
Anwendungsprogrammierung) oder gar in Assembler, Fortran oder C (→
Systemprogrammierung) programmieren konnten.
Beispielsweise sind nach der de facto-Zerschlagung von
DIGITAL viele der Programmierer bei Microsoft untergekommen, während die Hardware-, Chip- und Prozess-Entwickler entweder zu NeXT, AMD, Nvidia oder sehr viel seltener Intel gingen. Eigentlich ist bei signifikanten Zeitenwenden im Markt immer das Gros der Software-Enwickler bei Microsoft untergekommen.
Diese Jahrgänge sind aber mittlerweile alle weg aus den Unternehmen in Betriebspension oder Rente gegangen und die älteren Jahrgänge sind schon lange nicht mehr unter uns, zumindest nicht physisch.
Nachgewachsen sind bloß die Quoten-Inder aus Fernost, die der ja so umsichtige Amerikaner als billigste Zeilensklaven als Ersatz ran gezogen hat, um den maximalen Profit einzustreichen – Nachwuchsförderung in tatsächlicher Programmierung haben wenn den dann fast nur Europäische regierungsnahe Institute gemacht, sonst eigentlich keiner, erst recht kein Amerikaner.
Das hat mit Kapitalismus nicht viel zu tun, sondern eher mit der allgegenwärtigen Ur-amerikanischen Mentalität
„Nach mir die Sintflut“, ("Scheiß auf Morgen!") der einen Generation, die in der Menschheitsgeschichte in absolutem Überfluß gelebt hat und deswegen bis zur Dekadenz verkommen ist …
andy_m4 schrieb:
Wenn Du also einsparen kannst ohne das der Markt (also wir Konsumenten) den damit einhergehenden Qualitätsverlust signifikant bestrafen, dann machen die das logischerweise. Insofern tragen auch alle die sich das Gefallen lassen eine gewisse Mitschuld.
Die Masse ist nunmal einfach ziemlich dumm, das mächtigste Werkzeug ist die
Voreinstellung!