tx3a schrieb:
Doch, genau das bedeutet Redundanz. Siehe auch bei Flugzeugen wo einfach alles doppelt verbaut wird. Wieso das jetzt bei Kameras anders sein sollte wäre interessant.
Doppelte Kamerabestückung, um dem Ausfall einzelner Linsen vorzubeugen, wäre
eine Form von Redundanz, ja, aber eben nicht die, von der im zitierten Beitrag die Rede ist. Denn dann ist eben noch nicht für den Fall vorgesorgt, dass die Sicht, aus welchem Grund auch immer das sein mag, so eingeschränkt ist, dass diese Kameras ihren Zweck nicht länger hinreichend gut erfüllen. Oder die Routinen, die für die Verarbeitung der optischen Daten verantwortlich sind, einen Fehler produzieren. In solchen Fällen wäre es eben gut, zusätzliche Systeme einzusetzen, die kompensieren können. Hier herrscht bei Tesla dann eben
keine Redundanz vor - und dass andere Hersteller das so nicht wollen, halte ich für sehr gut nachvollziehbar.
Vereinfacht könnte man es mit einem Computersystem vergleichen, dass mit oder ohne USV laufen kann. Solange die Versorgung aus dem Stromnetz läuft, ist alles super. Ist sie aber unterbrochen, stellt sich die Frage: Stellt der Computer seinen Betrieb ein oder kann er (eventuell gar bis besagte Versorgung wiederhergestellt ist) weiterlaufen? Mit einer USV ist das möglich. Ohne aber nicht.
Jetzt könnte ich das System natürlich auch an zwei separate Stromkreise anschließen. Auch das wäre eine Form von Redundanz. Aber eben eine, die mir nichts nützt, wenn das Netz den Geist aufgibt. Da bräuchte es dann wieder einen unabhängigen Stromspeicher zum Puffern. Und den kann man entweder haben ... oder eben auch nicht. So wie ein Tesla eben auf Radar und co. verzichtet.
@topic:
Letztlich kann es ja sein, dass Tesla mit seiner Methode eine sehr gute Erfahrung umsetzen kann. Man müsste eingehender testen, wie das bei schlechtem Wetter aussieht und so weiter, aber ich erwarte von einer gebuchten Probefahrt auch keine Wunder, der Erfahrungsbericht ist trotzdem interessant. Danke dafür!
So oder so halte ich Teslas Argumentation für ein System, das nur aus Kameras besteht, aber für ausgesprochen schwachbrüstig. Einem Menschen reichen seine Augen ja auch ... ja, und weiter? Was spricht bitte dagegen, einer Maschine zusätzliche Fähigkeiten zu geben, die sie eventuell zu einem weit besseren Fahrer machen könnten? Ich limitiere die Reaktionszeiten eines computergesteuerten Autos ja auch nicht künstlich, nur weil ein Mensch auf viele Situationen ja auch schnell genug reagieren kann. Schneller ist besser, das ist doch vollkommen eindeutig. Dasselbe gilt in meinen Augen auch für weitergehende Sensorik zur Hindernis-, Strecken- und Verkehrsanalyse. Braucht halt ggf. noch mehr Rechenleistung. Zusätzliche Sicherheit und Zuverlässigkeit wäre mir das persönlich aber wert.