Gehäuselüfter nach (Ab-)Lufttemperatur regeln

Arcturus128

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Hi,

ich frage mich, wie realistisch es wäre, die Gehäuselüfter über einen Sensor regeln zu lassen, welcher die Lufttemperatur misst, bspw. die Ablufttemperatur bei oder sogar hinter dem ausblasenden Lüfter (angenommen nur einer ist vorhanden).
Ich würde mir davon erhoffen, dass die Gehäuselüfter ruhiger laufen, nicht ständig hoch- und runterdrehen wie bei Regelung nach CPU-Temperatur. Auch würde so die gesamte Verlustleistung, auch die der GPU, einbezogen werden.

Dazu wäre es wichtig zu wissen, wie stark denn die Temperatur im Gehäuse schwankt. Das hat sicherlich schon einmal jemand gemessen. Mein Tipp wäre Raumtemp < Ablufttemp < 50 °C (worst "case" 😄).

Auch wäre es wichtig zu wissen, wie stark die Ablufttemperatur tatsächlich von der Verlustleistung der Komponenten abhängt. Eigentlich muss ja die gesamte Verlustleistung wieder aus dem Gehäuse heraus, die Frage ist trotzdem wie schnell die Lufttemperatur ansteigt (ein paar Minuten Verzögerung wären okay und gewünscht, damit bei kurzzeitiger Belastung die Gehäuselüfter konstant laufen).

Es könnte dann eine Lüfterkurve im Mainboard oder in einer Lüftersteuerung erstellt werden, die sich nach dem Temperatursensor richtet der beim ausblasenden Lüfter befestigt ist. Wenn Temperatur < Raumtemp, bspw. 20 % PWM-Signal, wenn Temperatur > 50 °C bspw. 100 % PWM-Signal.


Hat das schon einmal jemand versucht oder durchdacht?
 
Kannst du z.B. mit ner Aquacomputer Quadro machen, ich lasse die Temperaturen am Einzug und am Austritt da mit loggen. Glaube mit ner Mainboard Steuerung würde das Vorhaben nicht so wirklich gut umzusetzen zu sein.
 
Es gibt Lüfter mit Temperatursensor, z.B. von Arctic. Den Sensor (an einem Kabel) kann man flexibel positionieren und der Lüfter regelt sich dann eigenständig nach der gemessenen Temperatur. So erhält man auch die gewünschte Hysterese im Vergleich zur Regelung nach Last.
 
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Ich habe mal aus Spaß so ein Dual Thermometer (für's Auto) mit dem Sensor hinten vor den Lüfter gehängt. Da mein Gehäuse sehr groß und sehr gut durchlüftet ist bringt mir das nicht wirklich was. Der Hecklüfter und der CPU Kühlerlüfter sind über einen Y-Teiler am PWM Anschluß des CPU Lüfters angeschlossen und sind auch beide das gleiche Produkt, also laufen synchron gleich schnell. Nach mehreren Stunden Gamingleistung wurden hinten 38° Abluft angezeigt aber die CPU hatte 65° (HWINFO Log) Nach welcher Temperatur soll ich denn nun regeln? Ach ja, die beiden Lüfter laufen fast geräuschlos. (NF-S12A) Vorne 2 x Silent Wings 3 140 mm.
Aber interessant ist dein Vorschlag schon. Für so Kontrollfreaks wie mich wäre z.B. eine Schnittstelle (Bluetooth) schön wo man alle Messwerte, also Takt, Temperatur, Spannungen, Ströme, Lüfterdrehzahlen auf einem 10" (7") OLED Display angezeigt bekommt. Also Graphen oder Zahlenwerte. Klar ist Spielerei, aber schööööön wär's doch. Vielleicht mit einem Raspi 4 ? Aber wooo abgreifen?

Andere Frage? Ist die Temperatur von strömender, also bewegter Luft gleich der von stehender, also ruhiger Luft? Hat der Strömungswind Einfluß?
 
Zuletzt bearbeitet:
DarkInterceptor schrieb:
corsair commander pro und die icue software. damit kannst du die lüfter je nach lastzustand der cpu und gpu laufen lassen.
genau so praktiziere ich es: Einfach in der Corsair-SW "GPU Temperatur" als Trigger für den Speed der Fans angeben. Ergebnis: Unter Windows leise 500 rpm, beim Zocken hoch bis 1500rpm.
Die Kurve kann man sich manuell zurechtziehen und man bekommt den Wert direkt aus der GPU, ist also nicht auf trägere externe Sensoren angewiesen.
 
adius schrieb:
Andere Frage? Ist die Temperatur von strömender, also bewegter Luft gleich der von stehender, also ruhiger Luft? Hat der Strömungswind Einfluß?

die temperatur der luft an sich kann doch nicht kälter oder wärmer sein als die luft die ruht.
hauch mal ein thermometer an oder blas es schnell an. der unterschied ist nicht da, weil die luft eine gewisse temperatur hat.
man fühlt nur das die schneller strömende luft kälter ist, weil durch die menschliche haut und die haare auf ihr sich eine isolierende schicht bildet. schnelle luft entfernt diese isolation. langsame luft schafft das nicht so gut und daher fühlt man den unterschied.

sollte ich hier grad blödsinn geschrieben haben, so bitte um korrektur und nicht um shitstorm.
 
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@Novocain
An die Aquacomputer-Produkte habe ich da auch gedacht, die würden sich sehr gut eignen. Wie sieht die Ablufttemperatur bei dir aus und vor allem die Differenz zwischen Frisch- und Abluft?

@DarkInterceptor
Das ist ja so etwas Ähnliches wie das Aquaero, da kann man das auch. Eine Softwarelösung gefällt mir allerdings überhaupt nicht.

@Amaoto
Von diesen Lüftern habe ich auch schon gehört, ich will aber Noctua-Lüfter nutzen.

@adius
Interessant. Regelst du deine Gehäuselüfter nach irgendetwas oder laufen die immer gleich?
Wenn der Temperatursensor trocken ist und die Luft die gleiche Temperatur hat, dann sollte es keinen Unterschied machen ob die Luft steht oder sich bewegt, außer dass die Bewegung dafür sorgt, dass der Sensor sich schneller anpasst, aber ohne Verdunstungskälte wird er immer ca. Umgebungstemperatur haben.

Edit:
@DarkInterceptor
Doch, das stimmt schon. Strömende Luft fühlt sich außerdem kälter an, weil sie mehr Energie abtransportieren kann. Aus dem gleichen Grund fühlt sich bspw. Metall kälter an als Kunststoff, trotz gleicher Temperatur.
 
Je nach Lastzustand im Idle kaum und unter Last schon ein wenig mehr, dabei muss man dann noch differenzieren ob GPU lastig ->wärmer oder CPU lastig ->kälter ist ja ganz klar da bei mir und generell in Gaming Systemen die GPU am meisten Strom in Wärme umwandelt. Genaue Werte kann ich dir im Moment nicht liefern warte derzeit noch auf ein paar Teile, der PC zieht in ein neues Gehäuse um und dann werde ich auch wieder alles loggen. Derzeit steht alles open-air da bringt das nix ;-)
 
Nach der Abwärme des Lüfters würde ich nicht regeln. Dann besser die Tempfühler an sinnvollen Positionen im Gehäuse unterbringen
 
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Mein Gehäuse benötigt kaum Belüftung, weil es ein Seitenwandlochgitter hat, durch das die heiße Luft der Grafikkarte direkt entweicht. Der einzige Gehäuselüfter hinten ist fest auf 800 U/min eingestellt.

Wenn es notwendig wäre, würde ich ihn einfach zweistufig schalten: 800 U/min ohne GPU-Last, 1200 U/min mit (beim Noctua NF-A12x25 ist beides von der Lautstärke her harmlos). Den Temperaturfühler würde ich an der GPU-Backplate anbringen, hochschalten bei >50°C.
 
Arcturus128 schrieb:
Interessant. Regelst du deine Gehäuselüfter nach irgendetwas oder laufen die immer gleich?
Das BIOS erlaubt gleich wie im Afterburner eine Lüfterkurve zu erstellen. Und weil der Kühler relativ gut funktioniert (auf meinem Bord) und ich selten bis nie die 70° erreiche ist von der Lüfterei kaum was zu hören. Im IDLE laufen die so bei 650 U/min und beim Ballern so etwa 1250 U/min. (max.) Man sieht ja auch das es 2 Lüfter für die CPU Kühlung sind.
821338


Die vorderen Lüfter laufen im Standard (PWM gesteuert) Können aber auch in 4 Stufen angepasst werden. Von Silent bis Maximal. Also von 550 bis 1200 U/min. Die 140er Silent Wings 3 (Frontlüfter 2 mal) sind aber von Natur aus sehr leise.
Ergänzung ()

JMP $FCE2 schrieb:
Den Temperaturfühler würde ich an der GPU-Backplate anbringen, hochschalten bei >50°C.
Aber da wird ja schon die CPU Temperatur abgegriffen.
 
Die CPU-Temperatur macht als Stellgröße für Gehäuselüfter wenig Sinn, da muss dann eine externe Lüftersteuerung her.
 
JMP $FCE2 schrieb:
Die CPU-Temperatur macht als Stellgröße für Gehäuselüfter wenig Sinn, da muss dann eine externe Lüftersteuerung her.
[/QUOTE

Den finanziellen Aufwand muß man aber nicht betreiben wenn man sich mal die Zeit nimmt und mit HWINFO im Logging bei verschiedenen Szenarien die Temperaturen anschaut und dementsprechend die Lüfterdrehzahlen einstellt. Aber da es Hunderte Gehäusebauformen gibt von Chic bis Praktisch kann man kaum eine Generalanweisung geben. Muß halt jeder ausprobieren.
Im allgemeinen wird wohl die GraKa die Innenluft am meisten aufheizen weil da der Luftstrom gegen die Innenwand gelenkt wird wärend CPU Kühler und Hecklüfter fast immer in einer Linie liegen und so die Wärme gleich nach hinten verschwindet. In meinem "häßlichem" Gehäusen stehen ja die Innenteile senkrecht und die Wärme geht nach oben durch die Deckelöffnung weg. Außerdem habe ich über der GraKa noch einen Lüfter der die Wärme "absaugt" Das Gehäuse ist eben auf max. Temperatureffizienz ausgelegt und nicht auf Schönheit.
 
Da müsste man aber auch Wegweiser aufstellen, denn sonst wird die warme Luft nicht wissen, dass sie zur Seite raus muss und wird wie sonst immer nach oben steigen.
 
Die wird bei den üblichen Custom-Kühlern großenteils Richtung Seitenwand aus den quer liegenden Kühlfahnen gepustet. Das ist so viel, dass an Gehäusen mit geschlossener Wand sich neben der Grafikkarte ein heißer Fleck auf dem Metall bildet.

Das Abdecken des Seitenwandlochgitters hat bei meinem System zu einer Erhöhung der GPU-Temperatur um satte 6°C geführt, die selbst zwei voll aufgedrehte Gehäuselüfter nicht wieder auf den alten Wert absenken konnten.

Fazit: Gehäuse blieb ein Hamsterkäfig. Dämmung ist offensichtlich ein Irrweg, und generiert mehr Lüfterlärm, als sie dämmen kann.
 
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