SE. schrieb:
Bisher konnte noch niemand im Thread die Notwendigkeit für Bitcoin als Geldersatz (Thread-Thema) überzeugend darlegen oder legitime Vorbehalte ausräumen.
Bereits zig mal. Aber wenn du die Dinge grundsätzlich anders einschätzt, dann macht Bitcoin eben aus DEINER Sicht keinen Sinn. Allerdings kannst du dann auch nur für dich sprechen - für andere hat Bitcoin eben einen gewaltigen Sinn.
Unser Geld ist am Arsch, das kann man nicht anders sagen. Nur noch durch Investieren und Spekulieren kann man irgendwie versuchen, die Kaufkraft seiner paar Kröten zu erhalten - nur wollen oder können das eben nicht alle. Jeder der einfach nur ein bisschen sparen will, ohne sein Geld irgendwo zu investieren, der verliert ganz klar Kaufkraft. Kann man sagen "selber Schuld" - man kann auch sagen unser Geld ist kaputt und viele Leute leiden darunter.
Die Zentralbanken versuchen derzeit, die Inflation durch Zinserhöhungen einzufangen. Dabei wird eine Rezession in Kauf genommen, die aber ab einem bestimmten Punkt wieder durch die Zentralbanken abgemildert werden wird. Es wird wieder mehr Geld in den Markt gepumpt und die Inflation wird weiterlaufen. Wie schon immer, es wird halt nur immer krasser und die Summen werden immer gewaltiger. Niemand wird ernsthaft glauben, dass die Schulden jemals wieder abgebaut werden können. Es gibt dafür keine Lösung als irgendwie immer weiter zu machen mit einem offenen Ende.
Zudem entsteht Wachstumszwang und ein völlig irrsinniger Konsum auf Kosten von Umwelt und Ressourcen. Anfang Mai hatte Deutschland bereits seinen Erdüberlastungstag - die für dieses Jahr zur Verfügung stehenden natürlichen Ressouren wurden bereits verbraucht. Na Mahlzeit!
Der Gegenentwurf ist halt Bitcoin - ein Geld, dessen Menge niemals ausgeweitet werden kann. Ein deflationäres Geld, was zum Sparen anregt und den Kosum auf tatsächlich notwendige oder sinnvolle Dinge reduziert. Und immer mehr Leute scheinen dies ebenso zu sehen. Die steigende Nutzerzahl und die Adoption sprechen für sich und vor allem in den USA wird die Integration auffällig stark vorangetrieben.
Und ob ihr es glaubt oder nicht, aber überzeugte Bitcoiner entwickeln einen starken Drang, so viele Satoshis wie möglich einzusammeln und reduzieren dafür ihre sonstigen Ausgaben auf das Notwendige.
Weiterhin stehen CBDCs in den Startlöchern. Zusammen mit social scoring ein Albtraum für jeden freiheitsliebenden Menschen. Und wer das als Spinnerei abtut, der schaue bitte nach China oder hört sich mal an, was Typen wie z.B. Sven Giegold (Grüne) von sich geben. Die vollständige Überwachung aller Zahlungsströme sind deren feuchte Träume - natürlich nur zum Schutz des Bürgers vor Terrorismus und Geldwäsche.
Bitcoin bietet eine Möglichkeit, diesem Irrsinn zu entgehen. Denn es soll durchaus Menschen geben, die nicht daran glauben, dass mehr Kontrolle eine gute Sache ist.
H.
Nachtrag:
Dazu kommt halt noch der Nutzen, an einem internationalen Geldsystem teilnehmen zu können, für Menschen die sonst keinen oder nur einen eingeschränkten Bankzugang haben. Weiterhin werden günstige Geldtransfers über Ländergrenzen hinweg ermöglicht. Sinnvoll für Flüchtlinge oder Verfolgte, sinnvoll für Zahlungen an die Familie im Heimatland ohne horrende Transfergebühren.
k.A. warum das auch immer wieder als Quatsch abgetan wird...