J
Jeppo
Gast
SymA schrieb:Apple muss auch nicht mit seinen Spezifikationen Vergleiche anstellen, weil es ja schließlich nur ein Gerät gibt - bei Android und WP7 wiederrum gibt es mehrere Modelle - ich glaube eher, dass das auch als Entscheidungshilfe dem Kunden dienen soll.
Absolut richtig. Apple fährt halt eine komplett andere Schiene als Google.
Von daher wäre es ja eigentlich logisch Vergleiche zu unterlassen, da sie keinen Sinn machen.
Apple hat seine Kunden und Google auch. Gleiches Spiel auf dem Desktop-Markt mit Microsoft und Apple.
Fakt ist aber auch:
Ein Ökosystem, welches aus einer Hand kommt, hat das deutlich größere Potenzial rund zu laufen. Man kann so ziemlich jedes Szenario vorher testen. Es öffnet aber dadurch auch die Möglichkeit, dass eben die "einzige Hand" ihr Ökosystem so gestaltet und kontrolliert, wie sie es für richtig hält. Denn zwischen "der Hand" und dem Kunden steht keiner mehr, der eigene Wünsche umgesetzt haben möchte (abgesehen von den Anteilseignern, aber die halten den Mund so lange es blüht.). Die Entwickler wissen was sie erwartet und können wählen.
Bei einem Ökosystem wie Android, welches "irgendwie" offener ist (momentan softwaretechnisch eher das absolute Gegenteil -> Java-VM. Aber ICS kommt ja.) KANN der Spielraum also grösser sein.
Im Endeffekt ist der Spielraum aber nur beim Preis grösser und bei der Möglichkeit günstige Mobiltelefone mit Android zu bekommen. Dem 0815-Kunden kann das System doch egal sein. Hauptsache er kann damit eMails checken, surfen, simsen oder alltägliche Apps nutzen.
Android MUSS also alleine schon deshalb existieren, weil es dadurch auch Smartphones in unteren Preissegmenten geben kann, welche die Vorteile dieses Ökosystems nutzen können.
Für Entwickler ist eine Zweierlösung Android/iOS im Übrigen hervorragend. Sie können mit zwei Plattformen fast die komplette Smartphonegruppe abdecken.
Und bei den günstigeren Android-Smartphones können sie theoretisch durch die im Vergleich zu iOS deutlich teureren Apps Geld einfahren, welches der Kunde beim günstigeren Gerätepreis in der Tasche behalten hat. Alles Theorie, aber möglich.
SymA schrieb:Kauf dir ein Nexus Gerät dann kriegst du auch automatisch die neuesten Updates direkt von Google.
Hat Google ein Gerät mit Dual-Core? Die Auswahl ist hier sogar beschränkter als bei Apple.
SymA schrieb:Und vor dem Release des 4S war das S2 das schnellste Smartphone und irgendwann davor war das 3G auch mal das schnellste Smartphone und wiederum davor gab es mal die schnellsten CPUs mit 800MHz
Mir ging es hier eher um das rumreiten auf technischen Spezifikationen, wobei letztendlich nur zählt, was hinten rauskommt.
Samsungs S2 hat weiterhin 2x1.2GHz und 1GB RAM. Das war vor dem 4S so und ist auch danach so geblieben. Und obwohl das iPhone 4S rein von den Zahlen her (und darauf beruhen ja zum größten Teil die Schwanzvergleiche) deutlich darunter liegt, kann es in Sachen Leistung das S2 deutlich schlagen.
Jetzt könnte man wild spekulieren woran das liegt. Ich sehe hier iOS5 als Zugpferd, da in den Vergleichen alle iOS5 kompatiblen Geräte einen massiven Sprung nach vorne gemacht haben.
Was sagt uns das?
Die Hardware ist immer nur so gut, wie die Software mit der sie läuft.
Apple hat den Vorteil alles aus einer Hand zu liefern und damit optimieren zu können, bis der Finger brennt.
Google lizensiert seine Hardware an andere Hardwarehersteller. Sie können nicht für alle Geräte, das optimalste Benutzererlebnis gewährleisten, da sie schlichtweg keine Kontrolle darüber haben.
Prinzipiell könnte jeder Hardwarehersteller eigene stark modifizierte ARM-Prozessoren herstellen und mit Android betreiben. Entweder diese Hardware wird dann rudimentär von Android unterstützt (dem ARM-Lizensierungsmuster sei Dank) oder der Hersteller optimiert Android auf eigene Faust. Problem: Es kann zu Kompatibilitätsproblemen mit den Apps kommen. Und: Die Manpower für Softwareentwicklung ist bei den Herstellern im Vergleich zu Microsoft oder Apple ein Witz.
Es bleibt ihnen also gar nichts anderes übrig, als mit immer höheren GHz, RAM, Anzeige und Megapixel Angaben zu werben. Der Kunde bekommt dadurch aber nicht unbedingt mehr Leistung, sondern eher kürzere Akkulaufzeiten.
Denn die Akkutechnologien kommen den Leistungssprüngen nicht mehr hinterher. Und das ist nicht erst seit gestern der Fall. Das resultiert in geringeren Akkulaufzeiten, wenn man einfach nur immer mehr leistungshungrige Komponenten verbaut. Auf der einen Seite "müssen" die Hersteller im Mobilmarkt also mit immer größeren Zahlen werben und auf der anderen Seite können sie keine besseren, sondern nur größere Akkus verbauen. Aber wie groß kann ein Akku denn schon werden, wenn es in ein Smartphone passen soll?
Also:
1.
Bessere Akkutechnologien.
2.
Die vorhandene Technik größtmöglich energieverwaltungstechnisch optimieren, hardwaretechnisch die Energieaufnahme senken und softwaretechnisch die Geräte derart optimieren, damit die Zyklen der Hardwareaufrüstung gesenkt werden.
Man sollte sich also bemühen zu erst die vorhandene Technik bis ans Limit zu fahren, bevor man
einfach aufrüstet.
Softwareseitig hat Apple mit iOS5 genau das vorgemacht.