Gesamtnotenberechnung willkürlich?

vengeance_1984

Lt. Commander
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Hallo,

ich wollte mich mal erkundigen, ob es Regelungen gibt, wie ein Gymnasiallehrer die Gesamtnote eines jeden Schülers zu berechnen hat.
Ich dachte nämlich immer, dass man dies üblicherweise wie folgt berechnet:

Gesamtnote = (Durchschnitt der mündlichen Noten (auch Stegreifarbeiten)) + (Durschnitt der Schulaufgabennoten x 2) / 3


Nun meinte meine Schwester (6. Jahrgangsstufe) heute zu mir, dass ihr Lateinlehrer die Noten nicht wie oben dargestellt berechnet, sondern nach einer "eigenen" Formel, bei der die mündlichen Noten mehr ins Gewicht fallen (habe ich jetzt zumindest den Eindruck).

Ich wollte nun wissen, ob Lehrer sich tatsächlich aussuchen können, wie sie ihre Zeugnisnote von den Schülern herbekommen, oder ob es da bestimmte Regelungen gibt.


Wäre für eure Hilfe sehr dankbar! :)
 
In den naturwissenschaftlichen Fächern erfolgt die Berechnung der Gesamtnote in der Regel aus 2/3 der schriftlichen Leistung und 1/3 der mündlichen Leistung. In den sprachlichen Fächern dagegen 50/50.

Jedoch muss das nicht immer so sein. Der Lehrer bespricht auch oftmals am Anfang des Schuljahres mit den Schülern, wie er die Gesamtnote berechnen soll. Also, ob die mündliche Mitarbeit mehr oder weniger zählen soll.

Generell glaube ich, kann der Lehrer selbst entscheiden, wie er die einzelnen Leistungen bewertet - jedoch muss er es am Anfang des Schuljahres den Schülern mitteilen, damit es am Ende nicht zu Missverständnissen kommt.;)
 
Ich hatte das Gefühl, dass der Lehrer das machen kann wie er will.. wenn es nicht allzu sehr ins Extreme geht..
Natürlich muss er dann alle Schüler so bewerten..

Bei dir stehen ja schriftliche Noten vs mündliche Noten 2:1
könnte doch locker auch ein 1:1 Verhältnis sein.
 
Also es ist für jedes Fach und natürlich in jedem Bundesland unterschiedlich. Genau kannst das im Erlass nachlesen.

In der Regel ist es so:

Mündlich mindestens x%, schriftlich höchstens y%

Wenn du jetzt also hast mündlich mindestens 50 und schriftlich höchstens 50, kann der Lehrer natürlich sagen mündlich 60%, schriftlich 40%.

Schriftlich ist natürlich recht klar einfach der Durchschnitt aus den Arbeiten pro Halbjahr.
Die mündliche Note kann jeder Lehrer recht frei zusammen setzen aus Quantität, Qualität, Hausaufgaben, Referaten usw., gibt also immer nen ziemlich großen Spielraum für Lehrer und fast nie eine feste Formel
 
Ich denke, bei Schulaufgaben, Exen und Noten vom Ausfragen gibt es schon feste Brechnungsgrundlagen.

Bei mündlichen Noten (Mitarbeit, Referat) war es bei mir oft der Fall, dass diese nur zu einer Verbesserung beitragen können, wenn man bspw. zwischen zwei Noten steht. Verschlechtern konnte man sich damit aber nicht.

Gerade da hat der Lehrer ja relativ viel Spielraum, weil es nichts "schwarz auf weiß" gibt, woran man die Note festmachen könnte.
 
Also bei uns galten da irgedwie e nach länge der Klassenarbeiten:

Durchschitt= (((LK's+mündliche Noten/Anzahl dieser)*0,75)+(Klassenarbeitendurchschnitt*0,25))

die Prozentsätze ändern sich je nach länge der Klassenarbeit
 
Bei unserem Mathe Lehrer war das auch so. Eigentlich gab es da immer nur die schriftlichen Noten. Nur wenn man sich dann mal zwischen 2 Noten stand musste man den Lehrer aufgrund der mündlichen Note von der besseren überzeugen. Hat bei mir dazu geführt, dass ich so gut wie nichts im Mathe Unterricht gemacht habe.
 
In den naturwissenschaftlichen Fächern erfolgt die Berechnung der Gesamtnote in der Regel aus 2/3 der schriftlichen Leistung und 1/3 der mündlichen Leistung. In den sprachlichen Fächern dagegen 50/50.

Ich habe noch nie gehört, dass die schriftl. Leistung über 50% ausmacht. Eigentlich macht die mündl. im Schnitt mehr aus. Bei uns (RLP) ist es wie folgt:

Hauptfach (Sek. I) bzw. Leistungskurs (Sek. II): 50% schrift., 50% mündl.
Nebenfach (Sek. I) bzw. Grundkurs (Sek. II): 60% mündl., 40% schriftl.

Allerdings ist es durchaus richtig, dass jeder Lehrer seine eigenen Formel hat, denn schließlich ist neben den oben genannten Bestimmungen sonst nichts festgelegt. Die mündliche Note kann sich jeder Lehrer errechnen wie er will. Manche zählen HÜ/HA einfach, Referate zweifach, Epochalnote dreifach. Manche auch HÜ/HA/Referat einfach, Epochalnote zweifach... Das ist von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich.

Des Weiteren sollte man die pädagogische Freiheit nicht vergessen. Selbst wenn ein Lehrer ausrechnet, dass ein Schüler meinetwegen auf 3,6 oder 3,7 steht, darf er ihm trotzdem eine 3 geben. Andersrum ist es natürlich ebenfalls erlaubt: Ein Schüler, der rechnerisch auf 3,4 steht, darf trotz allem eine 4 bekommen.

Noten lassen sich nun mal nicht einfach per allgemeingültiger Formel berechnen.
 
Also Danke erstmal für eure Antworten!


Es geht genau genommen darum: Meiner Berechnung zufolge dürfte meine Schwester in keinem Fall was schlechteres als eine 5 im Jahrezeugnis bekommen (Versetzung wäre also nicht gefährdet); ich komme folgendermaßen darauf: die mündlichen Noten sind nicht genau bekannt, ich gehe mal vom Schlimmsten aus, also 6,0 im Durchschnitt, und schlimmstenfalls 4,5 im schriftlichen Durschnitt (die letzte Schulaufgabennote ist unbekannt, es wurde mit "6" gerechnet).

Der Lehrer meinte, dass eine 6 im Zeugnis stünde, wenn sie in dieser Schulaufgabe eine 6 bekäme - aber wie kommt er darauf? Die Durschnittsnote 4,5 im schriftlichen beinhaltet ja schon die mögliche 6. Selbst wenn das Verhältnis mündlich-schriftlich bei 1:1 liegt, käme man nicht darauf, oder irre ich da?

Müssen mündliche und schriftliche Noten eigentlich getrennt behandelt werden?



PS: Soweit ich weiß, hat der Lehrer gesagt, dass man "die Noten nicht ohne ihn ausrechnen soll, da er eine besondere Formel verwendet".
 
In welchem Fach? Nebenfach? Dann komme ich auf folgendes:

4.5*0.4+6*0.6 = 5.4

Na ja, bei 5.4 ist es durchaus legitim, eine 6 zu vergeben (--> pädagogische Freiheit).
 
Naja, sie geht gerade in die 6. Klasse, es geht ums Fach Latein; sie meinte eigentlich, dass die Lehrer sagten, dass man mit x,4 eigentlich noch die bessere Note bekommen würde.

Aber sie hat im Mündlichen sicher keine 6,0 (habe nur mit dem Schlimmsten gerechnet), und das Verhältnis mündlich-schriftlich kann doch nicht bei 70% zu 30% liegen?!
 
Erstmal gleich am anfang dazu etwas:

sich am ENDE eines schuljahres über die note zu beschweren ist schon etwas dreißt... der lehrer verteilt nur... die note selber gemacht hat deine schwester ;)

und richtige formeln gibt´s selten dazu... oft wird aber 50/50 oder 60/40(schriftlich als 1.)verwendet...

manche lehrer weichen hiervon aber auch mal ab ^^


ich würde dir raten diene schwester zu fragen ob sie sich vllt nächstes jahr nicht etwas mehr anstrengen möchte... im nachhinnein ist es einfach zu spät was zu tun... wenn es um eine kommastelle geht ok.. aber sowas... naja..

dazu kommt noch die pädagogische freiheit... ist also auch immer sone sache...

und wennse ne 5 hat is ihre versetzung doch gefährdet!? ob 5 oder 6 is egal is beides nich gut ^^ naja... das is wohl wieder schul/land abhängig...


und zu der aussage des lehrers man müsse mit ihm alle noten ausrechnen weil er ja so ein tolles system hat...

lehrer sind dazu verpflichtet REGELMÄßIG über die noten zu informieren (geht ja eig nur bei mündlichen noten ;) )

und müssen auch offenlegen WIE sie auf so eine endnote kommen ;)
(und das ist in der jeweiligen schulverordnung festgelegt! sprich gesetz!)

mein tip mitm lehrer reden und im zweifelsfall deiner schwester in den arsch treten... (sie soll von anfang an was tun und nich nachher rummeckern! die noten macht immerhin sie und nicht der lehrer)
 
Also dass sie selbst was zun soll ist ihr, glaube ich, auch bewusst, nur siegt des Öfteren eben doch die Faulheit.
Weder sie noch ich beschweren uns über die vergebenen Noten, sondern um die Berechnung der Endnote.

Zur Verteidigung muss ich jedoch sagen, dass sie zumindest an der Note der letzten Schulaufgabe (die sie zwar nicht kennt, in welcher es ihr aber recht schlecht ging) nicht ganz selbst "schuld" ist, da sie einerseits ziemlich lange krank war (ca. 3-4 Wochen, mit Krankenhausaufenthalt), und sie bei der Schulaufgabenvorbereitung auf die Aussage einer einzelnen Person vertraut hat, was das durchgenommen Stoffgebiet anbelangt, wobei die betreffende Person anscheinend wichtige Grammatikkapitel "vergessen" hat zu erwähnen, die dann natürlich auch in der Schulaufgabe agefragt wurden.

Ist natürlich besch...eiden, dass es jetzt so knapp ist, aber wenn sie schon durchfliegt/eine Nachprüfung machen muss, dann doch bitte wirklich nur wegen ihrer eigenen Leistungen, und nicht wegen irgendwelchen selbsterfundenen Systemen eines Lehrers.


Ahja, bei uns ist eine 5 im Zeugnis natürlich schlecht, aber stellt kein Grund dar, nicht versetzt zu werden. Eine 6 dagegen schon...



Vielleicht ist die ganze Aufregung ja umsonst und der Lehrer hat sich einfach nur verschaut bei den Noten bzw. lässt doch noch mal Gnade walten :)
 
Zitat von PUNK2018:
sich am ENDE eines schuljahres über die note zu beschweren ist schon etwas dreißt... der lehrer verteilt nur... die note selber gemacht hat deine schwester ;)

und richtige formeln gibt´s selten dazu... oft wird aber 50/50 oder 60/40(schriftlich als 1.)verwendet...

Du lieferst ja eigentlich gleich die Begründung mit, warum ein nachgelagertes Nachhaken wegen der Noten ganz und gar nicht "dreist" ist.

Die "richtige" Formel ist vor allem eine gerechte und wie schwierig das ist, wirst Du spätestens dann verstehen, wenn Du eine Schulklasse mal selbst benoten musst.

Als erstes muss man sich die Frage stellen, wie viele Punkte in einer Arbeit überhaupt erreichbar sind. Dann muss anhand der Punkte ein Aufgabenblatt erstellt werden, mit dem man erstens die Punkte erreichen kann. Das aber zweitens so ausgewogen ist, dass der Schüler nicht völlig versagt, nur weil er den Themenbereich einer einzigen Aufgabe nicht verstanden hat.

Dann gibt es beim Bewerten der Antworten noch die Fälle, in denen zum Beispiel der Schüler nicht so geantwortet hat, wie es vom Lehrer intendiert war. Bei Statistik kann man oft zum selben Ergebnis kommen, auch wenn man einen anderen Lösungsweg verwendet. Oder der Schüler beantwortet eine Frage umfangreicher, als der Lehrer dies selbst erdacht hat. Oder der Schüler beantwortet eine Frage bis zu einem gewissen Grad richtig, verrechnet/verspekuliert sich dann aber.

Was ich damit sagen will: auch Lehrer sind nur Menschen und daher können sie auch Fehler machen. Die Erstellung und Bewertung von Prüfungen sind sehr umfangreiche und zeitraubende Vorgänge, die viel Konzentration verlangen. Falls etwas nicht nachvollziehbar ist, so redet mit dem Lehrer und gebt erst Ruhe, wenn ihr alles verstanden habt. Es sind schließlich eure Noten. ;)
 
@Computer Freak: Wie kommst du darauf, dass die schriftliche Leistung nie mehr als 50% zählen könnte? Bei uns in Baden-Württemberg war/ist das auf jeden Fall so. Fächer, in denen die mündliche Leistung mehr als 50% zählt, gibt es auf keinen Fall.
 
Dachte eigentlich auch, dass die schriftliche Leistung mindestens genauso viel zählt wie die mündliche Durchschnittsnote...wenn es nun eine feste Regel gibt, die beispielsweise besagt, dass das Schriftliche mindestens so bewertet werden muss wie das Mündliche, dann könnte man das dem Lehrer ja sagen...



Es hat sich etwas Neues ergeben: Anscheinend sind nichtmal die Noten der anderen Schulaufgaben sicher: Aus der Parallelklasse hat ein Schüler, der den selben Lateinlehrer hat, im Zwischenzeugnis eigentlich eine 4 haben sollen; bei Nachfrage, wieso es denn trotzdem eine 5 geworden ist, ergab sich, dass der Lehrer sich bei der Schulaufgabenkorrektur geirrt hat und doch eine 6 gegeben hat - ohne den Schüler darüber zu informieren.

Ist es überhaupt legitim, die Note zu ändern (also eine schlechtere zu geben), nachdem die Schulaufgabe schon herausgegeben wurde? Wenn ja, darf dies geschehen, ohne dass der Schüler darüber informiert wird?!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns war es in der regel immer 50:50, aber in den fächern, in denen weniger klausuren geschrieben wurden, zählte das mündliche meistens mehr. ging manchmal bis 70:30, je nach lehrer und fach.
 
Nunja, es werden 4 Schulaufgaben geschrieben, also von der Anzahl her nicht wenige.

Mal als Rechenbeispiel, mit 70% für das Mündliche und 30% für das Schriftliche:

0,7x5,8 + 0,3x4,5 = 5,41

(im Mündlichen hat sie mindestens eine 1, auf 6,0 kann sie gar nicht kommen, wenn sie nicht gar kommen).

Ich kann auch alle Noten einfach zusammenzählen und durch die Anzahl teilen, ich komme nur dann auf 5,52 (was sie angeblich haben würde, wenn sie in der letzten Schulaufgabe eine 6 hat), wenn ich mit 18 6ern rechne - was einerseits recht unwahrscheinlich ist, und er sie andererseits darüber hätte informieren müssen.


Meine Befürchtung ist deswegen, dass er im Nachhinein doch die Schulaufgabennote verändert hat, deswegen nochmal meine Frage:

Ist es legitim, die Note zu ändern (also eine schlechtere zu geben), nachdem die Schulaufgabe schon herausgegeben wurde? Wenn ja, darf dies geschehen, ohne dass der Schüler darüber informiert wird?!
 
Bei mir hat sich der Lehrer das immer ausgesucht... Finde ich auch besser, da man in naturwissenschaftlichen Fächern mündlich immer ordentlich was rausholen kann :)
 
Wie kommst du darauf, dass die schriftliche Leistung nie mehr als 50% zählen könnte? [...]Fächer, in denen die mündliche Leistung mehr als 50% zählt, gibt es auf keinen Fall.

Ich habe nicht gesagt, dass die schriftliche Leistung nie mehr als 50 Prozent zählen kann. Ich habe gesagt, dass ich noch nie gehört habe, dass die schriftliche Leistung über 50 Prozent ausmacht.

BTW: Ich finde es sehr fragwürdig, wenn die schriftliche Leistung auch in Nebenfächern bzw. Grundkursen mindestens 50 Prozent ausmacht. Schriftliche Leistungen sind ausschließlich Klassenarbeiten/Kursarbeiten und Zehn-Stunden-Tests. Andere „geschriebene“ Leistungen wie HÜs oder Has zählen als mündliche Leistung. Nun ist es so, dass man in einem Nebenfach nur einen Zehn-Stunden-Test pro Halbjahr schreibt bzw. nur eine Kursarbeit pro Halbjahr im Grundkurs. Sprich in Nebenfächern/Grundkursen besteht die schriftliche Note jeweils nur aus einer einzigen Überprüfung. Meiner Meinung nach ist es nicht gerechtfertigt, dass eine einzelne Überprüfung 50 Prozent und mehr der Zeugnisnote ausmacht. Da fehlt mir irgendwo die Balance. Deshalb gilt in RLP für Grundkurse/Nebenfächer ja auch 60-40 (mündl.-schriftl.).
 
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