Juhu! Immer her damit. global Foundries ist mein Wunscharbeitgeber. Und Innovationen in meine Heimat? Immer her damit.
Aber ganz ehrlich:
Dresden hat es absolut nicht nötig. Die Stadt ist seit einigen Jahren Schuldenfrei und erwirtschaftet jedes Jahr Gewinn (ja so etwas gibt es vor allem in Sachsen - das ganze Land und fast alle Kommunen werden in 10 Jahren schuldenfrei sein, plant man zu mindest
) und beginnt ein Prestige trächtiges Bauprojekt nach dem anderen, wie etwa die Errichtung einer riesigen Tiefgarage unter dem Altmarkt und viele Unterführungen, die an Nadelöhren die Staus quasi auflösen. Oder die neue Elbbrücke, die einen Großteil der innerstädtischen Verkehrsprobleme lösen wird.
Aber so ist das... Die sehen in Brüssel "aha schlechte Durchschnittsgehälter im Umland" subventionieren wir mal. Der Steuerzahler zahlt es ja sowieso. Wenn ich mir das exponentielle Wachstum der Nobelkarossendichte in Dresden der letzten Jahre ansehe, kann man nicht von Strukturschwach reden. Eine der wenigen Städte in Ostdeutschland, deren Einwohnerzahl noch steigt. Und seit der Fertigstellung der Frauenkirche kommen Touries ohne Ende. Des weiteren ist es das Shoppingmekka Sachsens geworden. Aber es ist trotzdem noch viel zu tun.
Wie sich einige hier verhalten ist unter aller Sau. Es gibt ja auch immer wieder Leute, die meine , dass alle Ostdeutschen grundsätzlich erst mal faul sind... Wisst ihr wann unsere Handwerker antanzen, ohne auch nur zu murren, wenn man es so will? Um 6 Uhr morgens. Das ist absolut akzeptable Arbeitszeit für die Leute hier. Sagt mal einem (Pardon) fetten Ruhrpott Proll Handwerker (das soll kein Vorurteil sein, sondern das Paradebeispiel für einen dieser schlechten Handwerker, der Pause macht, sobald man sich einmal umdreht) er soll um 6 erscheinen. Der lacht euch doch glatt aus. Viele "Einwanderer" aus dem Westen sind immer wieder erstaunt. Was gab es nicht für einen Aufstand, als die 40h Woche wieder eingeführt wurde. Hier wurde sie nie abgeschafft.
Und sorry... wir haben uns die 40 Jahre Sozialismus und Misswirtschaft nicht ausgesucht. Und mit dem 17. Juni wurde sogar schon sehr sehr früh versucht die SED zu stürzen. In den 60ern hätte das Land schon vereinigt sein können, wenn die Russen nicht mit ihren Panzern angerollt gekommen wären.
Die Potsdamer Konferenz war Schuld und nicht die Bevölkerung. Oder muss ich erst daran erinnern, dass Berlin+ Umland und allen voran Sachsen vor dem Krieg Industriezentren waren, die dem Ruhrgebiet mindestens gleichauf waren? Aufbau Ost kostet nun einmal. Und finde auch, dass der Soli langsam mal zu Grabe getragen werden sollte. Aber vergesst bitte nicht, dass man den auch im Osten zahlt.