Habe ich Glasfaser oder Kabel?

Trusten

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Mahlzeit zusammen.

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, bisher habe ich noch nicht die erleuchtende Antwort zu meinen Fragen gefunden.

Angefangen hat alles ende April, als unser Internetkabel durch eine Baufirma beschädigt wurde. Bis zu diesem Tag hatten wir mit unseren Internetanschluss, eine Cable Max 1000 von Vodafone (ehm. Unitymedia-Anschluss), kaum Probleme (max.1-3x pro jahr) gehabt, nicht der Rede wert.

Seit 3 Wochen haben wir nun unsere reparierte Glasfaser!-Leitung, am Cable Max Anschluss.

Hier die erste Frage: Verstehe ich das richtig, dass ich technisch gesehen einen Glasfaser-Anschluss bis zu meinem Haus habe (FTTB?) der dann von der Anschlussdose bis zur Firtz!Box 6590 per Coax weitergeht?

Seither haben wir im Home Office bei Video-Besprechungen unterschiedlich oft, kleinere Abbrüche von 5-10 Sekunden oder aber beim Streamen von Filmen/ Serien. Unterschiedlich oft, unterschiedlich lang. Beim Surfen im Internet ist davon nichts zu merken. Bei Spielen habe ich kurzzeitig Latenz Probleme und hohen Paketverlust. Up- und Download Raten liegen im normalen Bereich.

Ideen?

Alles per Lan-Kabel verbunden, die FritzBox zeigt keine Auffälligkeiten oder sonstiges in den Logs. DOCSIS-3.0 ist aktiv und DS-Lite ebenfalls.

Weitere Frage die mir bei der Recherche nach dem Problem aufkam:
Wieso wird Technisch im Haus auf Coax gegangen?
Könnte man einen Glasfaser Router wie z.B. die FritzBox 5690 Pro an das GlasfaserKabel anschließen (s.H. Bild), funktionierend?
 

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Rechts ist aber eine Glasfaser zu sehen, grüne Hülse.. Komisch noch nie gesehen bisher, aber bin auch nicht vom Fach :) Spannend
 
Das hat so erst mal nix mit Glasfaser zu tun, das ist ganz normal ein VF (ex KBW) Kabel Anschluss. Sieht bei mir fast gleich aus.
 
Trusten schrieb:
Hier die erste Frage: Verstehe ich das richtig, dass ich technisch gesehen einen Glasfaser-Anschluss bis zu meinem Haus habe (FTTB?) der dann von der Anschlussdose bis zur Firtz!Box 6590 per Coax weitergeht?
Ja.

Trusten schrieb:
Wieso wird Technisch im Haus auf Coax gegangen?
Unternehmensentscheidung.


Trusten schrieb:
Könnte man einen Glasfaser Router wie z.B. die FritzBox 5690 Pro an das GlasfaserKabel anschließen (s.H. Bild), funktionierend?
Nein.

Edit: Guck mal hier, da ist auch so ein Kollege. Häufig scheint das nicht vorzukommen.
 
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Trusten schrieb:
Könnte man einen Glasfaser Router wie z.B. die FritzBox 5690 Pro an das GlasfaserKabel anschließen (s.H. Bild), funktionierend?
Nein. Das liegt daran, dass das Signal, das über das Glasfaserkabel in euer Haus kommt ein Docsis-Signal ist. Also der Standard, über den das "Kabelinternet" läuft.

Aus was das Kabel besteht ist erstmal egal. Wichtig ist, in welcher Form die Daten ankommen.

Trusten schrieb:
Wende dich an Vodafone. Die müssen das in Ordnung bringen.
 
Das ist eine RFoG-Installation. Dabei wird das übliche TV-Kabel-Singal über Glasfaser übertragen.

Das WISI-Gerät rechts im Bild übersetzt das Glasfaser-Signal wieder auf Kupfer, weil praktisch alle Geräte, die das Signal verarbeiten können (TV, Modem etc.) nur via Koax angeschlossen werden können.
Umgekehrt können Consumer-Geräte, die für Glasfaser verkauft werden (z. B. die FritzBox Fiber) mit dem RFoG-Singal nichts anfangen.

Im Vergleich zu "echten" FTTH-Netzen (z. B. via GPON) hat ein Kabelanbieter den Vorteil, dass er einfach das vorhandene Singal in die Glasfaser einspeisen kann und dafür außer den Kupfer-Glas-Konvertern keine extra Technik braucht. Viele klassische DOCSIS-Probleme (z. B. überlastete Segmente) betreffen dafür RFoG im Prinzip genauso.
 
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Welches Modem wird genutzt?
 
Hab ich überlesen sorry!


Die sollte man mal tauschen, die kann kein DOCSIS 3.1, wundert mich das der Anschluss überhaupt so aktiviert wurde, eigentlich schaltet Vodafone gar kein 1Gbits Anschlüsse ohne DOCSIS 3.1 Modem.

@Trusten
Poste doch mal bitte deine Signalwerte
 
TheCadillacMan schrieb:
Im Vergleich zu "echten" FTTH-Netzen (z. B. via GPON) hat ein Kabelanbieter den Vorteil, dass er einfach das vorhandene Singal in die Glasfaser einspeisen kann und dafür außer den Kupfer-Glas-Konvertern keine extra Technik braucht. Viele klassische DOCSIS-Probleme (z. B. überlastete Segmente) betreffen dafür RFoG im Prinzip genauso.
Wobei RFoG ja auch die Lösung von überlasteten Segmenten sein kann, weil man damit einfach einen eigenen Port bis raus transportieren kann.

RFoG ist aber, zumindest hier bei mir in Bayern, stark auf dem Rückzug und größtenteils auch schon entsorgt, weil halt alles schon auf Remote-PHY & vCMTS läuft. Das läuft hier jetzt auch langsam als FTTB an, zumindest in den echt großen MFH.

Weil die als Anbindung eine normale 10G nutzen und man da auch Multiplex nutzen kann (WDM) kann man netterweise auch mehrere Fibernodes über 1 Faser versorgen (die man dann draußen im Feld irgendwo wieder splittet). Bei RFoG braucht jeder Fibernode seine eigene, durchgängige Faser bis zur Zentrale.


Trusten schrieb:
Weitere Frage die mir bei der Recherche nach dem Problem aufkam:
Wieso wird Technisch im Haus auf Coax gegangen?
Man spart sich die Verlegung der Glasfaser im Haus und kann alle im Netz gebräuchlichen Modems und Prozesse einfach weiternutzen.
 
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Kabel wird heute bis zum HÜP per Glasfaserkabel gelegt. Ist normal, aber dennoch Kabel.
 
Ist dann normal, wenn wie in diesem Fall eine Leitung zerstört wird. Wenn sie ersetzt werden muss, schießt man Glasfaserkabel.
 
.one schrieb:
Wenn sie ersetzt werden muss, schießt man Glasfaserkabel.
Nein, das macht keinen Sinn.
Bis NE3 ist mittlerweile sowieso meistens auf Glasfaser umgerüstet, und ab der NE3 vom KvZ bis zum HÜP sind die Kabel in der Regel in der Erdtrasse verlegt da schießt man gar nichts irgendwo hin und außerdem woher soll die Glasfaser plötzlich kommen? Viel einfacher ist es ein Koaxialkabel zu reparieren als plötzlich das komplette Segment auf RFoGTTH umzubauen was ja zusätzlich einen wochenlangen Ausfall zur folge hätte.
 
.one schrieb:
Ist dann normal, wenn wie in diesem Fall eine Leitung zerstört wird. Wenn sie ersetzt werden muss, schießt man Glasfaserkabel.
Kenn ich so auch nicht, weil man dann ja gerne den kompletten Weg bis zur nächsten Glasfaser-Muffe neu bauen darf. Da geht das Reparieren eines Koax-Kabels enorm viel schneller.
 
rezzler schrieb:
RFoG ist aber, zumindest hier bei mir in Bayern, stark auf dem Rückzug und größtenteils auch schon entsorgt, weil halt alles schon auf Remote-PHY & vCMTS läuft. Das läuft hier jetzt auch langsam als FTTB an, zumindest in den echt großen MFH.
Das ist ja auch wichtig und richtig, denn ohne Remote-PHY & vCMTS hat man bei einer LTE Einstrahlstörung, die elektrisch dank der Glasfaser überhaupt nicht beim eigenen Anschluss ankommt, trotzdem das Problem, dass das CMTS gegensteuern muss und die Upstream-Kanäle runter zieht.

Die Kabelnetzbetreiber genießen hier den großen Vorteil, dass das auch häppchenweise umgestellt werden kann.
 
h00bi schrieb:
Das ist ja auch wichtig und richtig, denn ohne Remote-PHY & vCMTS hat man bei einer LTE Einstrahlstörung, die elektrisch dank der Glasfaser überhaupt nicht beim eigenen Anschluss ankommt, trotzdem das Problem, dass das CMTS gegensteuern muss und die Upstream-Kanäle runter zieht.
Wenn man im Kabel-PoP eine LTE-Einstrahlstörung hat würd ich andere Probleme sehen. Einer LTE-Einstrahlstörung beim Kunden ist es eher egal, ob das Signal via 10G oder RFoG zugeführt wird.

RFoG wird zudem immer noch genutzt, wenn VF die Faser zum Fibernode bei der Telekom/Media Broadcast anmietet. Dann sitzt der Remote-PHY direkt im Kabel-PoP und man übergibt das Signal als Koax, woraus MB dann ein RFoG macht. Auch wenn die Anzahl solcher Verbindungen in letzter Zeit sehr zurückgegangen ist.
 
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