News Hassbeiträge auf Facebook: Anwälte stellen Strafanzeige gegen Mark Zuckerberg

UltraWurst schrieb:
Sehe ich auch so.

Ich kenne das Gefühl, wenn man etwas kritisiert (und sich dabei z.T. richtig Mühe gegeben und einiges an Zeit investiert hat), und der Post dann einfach ganz frech gelöscht wird.

Sowas macht mich dann wirklich wütend.
Denn dabei wird mir ein Teil meiner Grundrechte genommen. Das Recht auf freie Meinungsäußerung.

Kritisieren ist ok, wenn es im Rahmen bleibt und du das Leben und die Freiheit der anderen nicht gefährdest. Wo meinst du das mit dem löschen eigentlich, hier auf Computerbase, auf Facebook, oder generell in den sozialen Medien?

Wenn ich hier schreiben, das Ultrawurst in XY wohnt und ihm und seine Familie mal eine richtige Abreibung verpasst werden sollte, da sie das Recht auf Leben verwirkt haben, findest das dann immer noch ok?
 
Nein. Das nennt sich dann Doxxing.
Ist aber etwas völlig anderes als das, wovon hier die Rede ist.

Boogeyman schrieb:
Kritisieren ist ok, wenn es im Rahmen bleibt und du das Leben und die Freiheit der anderen nicht gefährdest. Wo meinst du das mit dem löschen eigentlich, hier auf Computerbase, auf Facebook, oder generell in den sozialen Medien?
Hier auf CB ist's noch relativ human, insbesondere weil die Posts nur verschoben werden und somit nicht gleich alles verloren ist.

Aber letztendlich wurden auch hier schon Posts zensiert, nur weil z.B. Feminismus kritisiert wurde.
Und auf anderen Seiten ist es eben das selbe. Auf Gamestar findet z.B. ganz, ganz üble Zensur statt. Bei Youtube zensieren einige Kanäle auch ganz krass.
Twitter ist aber wohl am schlimmsten. Da wird seit einiger Zeit gebannt, was das Zeug hält, wenn man sich Feminismus-kritisch äußert.

Das miese dabei ist das Shadow-Banning. Dabei wird versucht, die Zensur bestmöglich zu verschleiern, um ungehindert Meinungsmanipulation betreiben zu können.

Keine Ahnung, wie es auf Facebook ist. Aber offensichtlich besser.
 
UltraWurst schrieb:
Nein. Das nennt sich dann Doxxing.
Ist aber etwas völlig anderes als das, wovon hier die Rede ist.

Ich denke, so differenziert wie du es darstellen möchtest, wird das Thema "Hassbeiträge" nicht gesehen. Es macht es auch nicht besser, dem Kind dann einen anderen Namen zu geben, um sich dann heraus stehlen, darum würde es nicht gehen. ;)

Aber wir können gerne die persönlichen Daten (wie Wohnort) gerne weg lassen. Unter anderem auf Facebook, oder Twitter usw. sind übelste Beschimpfungen und Bedrohungen zu lesen, wie: "Ich verurteile eigentlich Gewalt und Vergewaltigungen von Frauen, aber bei Person XY würde ich eine Ausnahme machen", usw.
Würde das für dich unter "frei Meinung" fallen, bzw. was würdest du sagen, wenn man dich, oder deine Familie so bedrohen würde?
Ich habe keine Ahnung, ob du wirklich weißt, was auf Facebook usw. so geschrieben wird, aber solche Bedrohungen/ Beschimpfungen wünsche ich eigentlich keinem.
 
Boogeyman schrieb:
Es macht es auch nicht besser, dem Kind dann einen anderen Namen zu geben, um sich dann heraus stehlen, darum würde es nicht gehen. ;)
Bitte?
Natürlich macht es Sinn die Dinge auch als das zu bezeichnen, was sie sidn. Sonst passiert nämlich genau das, was wir gerade haben:

Irgendjemand führt den ominösen Term "Hatespeech" ein, der absichtlich nicht genauer benannt wird, damit man auf der einen Seite besonders dramatische Beispiele rauspicken kann, um so Zensur zu rechtfertigen, während man auf der anderen Seite dann auch "ganz unauffällig" immer wieder völlig unbedenkliche Beiträge gleich mit dazu nimmt.

Die Einzigen, die hier versuchen, sich heraus zu stehlen, sind genau die Leute, die solche Wischi-Waschi-Begriffe wie "Hassrede" verwenden.

Boogeyman schrieb:
Aber wir können gerne die persönlichen Daten (wie Wohnort) gerne weg lassen.
Dann wäre es immer noch der konkrete Aufruf zu Gewalt gegenüber einer bestimmten Person.
Dann würde ich dich ganz einfach anzeigen. Ob das geschriebene da stehen bleibt, wär mir herzlich egal, solange ich die Möglichkeit habe, darauf zu antworten, ohne dabei zensiert zu werden.

Boogeyman schrieb:
... sind übelste Beschimpfungen und Bedrohungen zu lesen, wie: "Ich verurteile eigentlich Gewalt und Vergewaltigungen von Frauen, aber bei Person XY würde ich eine Ausnahme machen"
Das ist weit weg von einer "übelsten Beschimpfung und Bedrohung" und sollte meiner Meinung nach auf jeden Fall stehen bleiben.
Es ist weder ein konkreter Aufruf zur Gewalt, noch wird dabei irgendjemand verleumdet. Es ist nicht mal wirklich die Androhung von Gewalt.
 
Meinungsfreiheit...Rassismus ist nun mal keine Meinung, genau so wenig wie "Man wird ja wohl noch sagen dürfen..." und "Ich bin ja kein Nazi aber ..."

Was ich alles für Beiträge schon gemeldet habe bei Facebook.... "Wir konnten keine Verletzung unser Community Guidelines festellen". Naja evtl. bringt ja das deutsche Team oder die Anzeige was, da wird einem ja schlecht was die Leute da alles schreiben.
 
s0ja schrieb:
, genau so wenig wie "Man wird ja wohl noch sagen dürfen..." und "Ich bin ja kein Nazi aber ...".
wer sagt das? du? wer schreibt nun vor was ist eine Meinung und was nicht?
wer schreibt vor, wenn sich jemand für seine Meinung mit den von dir genannten, rechtfertigt, das es keine Meinung ist ?

Was ich alles für Beiträge schon gemeldet habe bei Facebook.... .
ah ein Internet Sherif, der meint zu bestimmen, was stehen bleiben darf und was nicht.

da wird einem ja schlecht was die Leute da alles schreiben.

wer zwingt dich, diese Post zu lesen?
 
s0ja schrieb:
Meinungsfreiheit...Rassismus ist nun mal keine Meinung.

Doch, schon. Und mit dem verbieten ist es so eine Sache...

KKK in den USA z.B., definitiv keine schöne Sache aber verbieten geht IMHO gerade wegen der Meinungsfreiheit nicht.

Was richtig und falsch ist, sollte jeder für sich bestimmen. Die links-grüne politische Erziehung der BRD ist definitiv falsch.
 
Obwohl ich mich immer ganz entschieden gegen "Rechtes Gedankengut" wehre, muss ich auch sagen, dass dies erst einmal nicht zum Löschen von Beiträgen führen dürfte. Das fällt für mich auch nicht unter Hassbeiträge. Erst wenn wirklich zur Gewalt aufgerufen wird (aber dann ist es egal von welcher Seite es kommt) würde ich von Hassbeiträgen sprechen. Und diese gehören dann auch gelöscht und gleichzeitig strafrechtlich geahndet. Die Grenze würde ich also wirklich bei der strafrechtlichen Relevanz ziehen.
Da ich aus der Gegend komme habe ich dieses hier damals gut verfolgen können: http://www.stern.de/panorama/stern-...erhaelt--warnschuss-vor-den-bug--3675598.html
Und den "Lynchmob" gab es dann in Emden wirklich. Daher würde ich dem Begriff Hassrede nicht politisch sondern strafrechtlich definieren.
 
Zur Meinungsfreiheit und dem "anti"-faschistischen Meinungsfaschismus:

Frei nach Platon: Das Meinen an sich steht in seinem Wahrheitsbezug zwischen dem Wissen und dem Unwissen und hat daher an der Wahrheit so wenig Anteil wie an der Unwahrheit.

Meinung hat mit Wahrheit nichts zu tun, und daher kann eine Meinung auch nicht "falsch" sein, denn wahr und falsch sind IMMER aufeinander bezogen ... die Bewertung einer Meinung als wahr oder falsch sagt also nur etwas über die Meinung des Bewertenden aus, nicht aber über Wahr- oder Falschheit des Bewerteten.

Der Satz "Rassismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen" ist nichts weiter, als der verzweifelte Versuch, sich der eigenen Verweigerungshaltung gegenüber echter Meinungsfreiheit nicht stellen zu müssen (und den Schuh muss ich mir leider auch anziehen).

Meinung ist frei ... aber DAS ist eben keine Meinung.
Alle Menschen sind gleich ... aber unsere Negersklaven sind eben keine Menschen.
Funktioniert doch immer wieder ...

Rosa Luxemburg: "Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" ... echte Meinungsfreiheit darf auch (bzw. gerade) eine "falsche" Meinung nicht verbieten, denn damit führt sie sich selbst ad absurdum.

Ich lese natürlich auch nur ungern Meinungen, die ich so garnicht teile ... aber ich möchte auch nicht sehen, dass diese Stimmen einfach gelöscht werden. Denn durch ihr verschwinden aus dem öffentlichen Raum wird es letztlich unmöglich, sich mit dieser Meinung zu beschäftigen ... und die Beschäftigung damit ist letztlich der einzige Weg zur Eindämmung von "Hassreden".
Meinungen kann man nicht verbieten (das stärkt sie nur, indem es jene bestätigt, die glauben ihre Meinung nicht frei äußern zu können) ... man kann sich nur Mühe geben, sie zu ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

schön theatralisch und philosophisch ausgeführt - für mein Verständnis aber am Thema vorbei.

Es geht hier nicht um einen Beitrag, in dem ein User auf Facebook schreibt "ich mag Menschen mit anderer Hautfarbe nicht". Das ist sein gutes Recht, ob es guter Geschmack ist steht jedem offen. Mir sagt es nicht zu, wenn aber jemand so denkt muss ich es ja nicht lesen. Es berührt und bedroht mich nicht. Das ist eine Meinung.

Wenn der User aber nun schreibt "Menschen anderer Hautfarbe gehören erschossen / vergewaltigt / in ein Lager" etc dann ist das eine ganz andere Sache. Auch ein "Ich bin der Meinung, dass Menschen anderer Hautfarbe erschossen / vergewaltigt / in ein Lager gehören" macht es nicht zu einer Meinungsäußerung. Und so wie ich das sehe geht es genau um solche Beiträge, die mitunter zu Straftaten animieren sollen, nicht um die bloße Meinungsäußerung, dass man Person X oder Person Y nicht mag.

Ich - und ich denke auch einige andere - meinen mit "Hassbeitrag" nicht, dass jemand schreibt, dass er keine Auslänger mag, dass er mit der Politik in Deutschland nicht einverstanden ist oder dass er eine Demo vor dem Bundestag veranstalten will. Das gefällt mir im Zweifel zwar nicht, ist und muss aber von dem Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt sein. Daran besteht für mich auch gar kein Zweifel.

Aber Aufrufe zu Straftaten, zu offener Gewalt, zu Vergewaltigung, zu irgendwelchen Racheakten, bei denen Menschen zu Schaden kommen - das hat nichts mit "Meinung" zu tun, das sind ggf. strafrechtlich relevante Themen. Und das muss in einer zivilisierten Gesellschaft einfach nicht toleriert werden, da hört auch die Meinungsfreiheit längst auf.

Um dann auch mal einen Philosophen zu zitieren: "Bevor ihr euch streitet klärt die Begriffe" - Konfuzius

VG,
Mad
 
Menschen anderer Hautfarbe gehören erschossen / vergewaltigt / in ein Lager ist eine Meinung.

Wir müssen Menschen anderer Hautfarbe erschiessen / vergewaltigen / in ein Lager stecken dagegen ist verboten.. Da stiftet man an..

Ich werden Menschen anderer Hautfarbe erschiessen / vergewaltigen / in ein Lager stecken dagegen ist dagegen Ankündigung einer Straftat und ebenfalls schon längst verboten (und muss entsprechend gelöscht werden)

Steinigt mich bitte nicht für die Überbringung schlechter Nachrichten, das ist aber unsere Gesetzeslage und daran muss man sich halten, auch die Politik !


Rein zur Absicherung für mich: Das oben sind Beispielsätze die ich so nie geäußert habe, traurig das ich das vorsichtshalber schreiben muss aber soweit sind wir im "freien Deutschland" schon gekommen :|
 
Hi,

dann eben der zweite Satz, dann formuliere es eben so. Man weiß denke ich, wie ich es gemeint hatte.

Meinung äußern: ok
Anstiften zu Straftaten: nein

VG,
Mad
 
Madman1209 schrieb:
Meinung äußern: ok
Anstiften zu Straftaten: nein
Dagegen habe ich auch nichts gesagt ... ich wollte nur gegen die leider noch immer weit verbreitete Überzeugung argumentieren, dass Meinungen falsch sein können. Meinungen sind Meinungen ... und mehr eben nicht.
Meinungen als richtig oder falsch zu bezeichnen sagt letztlich nur, ob man eine Meinung teilt oder nicht ... Letzteres führt dann zum Etikett "falsch".

Nur wer Meinungsfreiheit als Wert (oder Lippenbekenntnis) achtet (bzw. nutzt), der hat es nötig einzelne Meinungen als Verbrechen zu deklarieren und ihnen damit die Eigenschaft als (schützenswerte) Meinung abzuerkennen. Denn das ist die einzige Möfglichkeit, eine Meinung zu verbieten und weiterhin das Banner der Meinungsfreiheit zu schwenken - ohne sich dabei komisch vorzukommen.
Ich entdecke darin eine ähnliche Struktur, wie in den Rassentheorien der Sklavenhaltergesellschaft des 18. und 19. Jhdts. - ein Weg sich als "aufgeklärter Humanist" mit dieser Barbarei zu arrangieren.


Ich sehe das eben so, dass wir nur zwei Möglichkeiten haben, entweder wir beschränken die Löschverpflichtung auf eindeutig gesetzeswidrige Beiträge (z.B. Aufrufe zu Straftaten) oder wir beschweren uns eben weiterhin darüber, dass gemeldete "unerwünschte" Meinungsäußerungen NICHT gelöscht werden.

Meinungsfreiheit zu verlangen und gleichzeitig Meinungen verbieten oder Meinungsäußerungen löschen zu wollen geht einfach garnicht klar.

Und das ist natürlich nur meine Meinung und die bezieht sich definitiv NICHT auf Anstiftung zu Straftaten. Mag sein, dass die ebenfalls als Meinungsäußerungen daherkommen, aber hier überwiegt eben einfach der Gesetzesverstoß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na klar gibt es falsche und richtige Meinungen.

Wenn ich sage: "Meiner Meinung nach sind alle Muslime Terroristen", dann ist das eine Meinungsäußerung, die faktisch falsch ist.
Wenn ich sage: "Meiner Meinung nach gibt es viele dumme Menschen auf dieser Welt", dann ist das eine Meinungsäußerung, die faktisch richtig ist.

Wenn ich sage: "Meiner Meinung nach sind alle Muslime Terroristen und müssen deshalb aufgehängt werden", dann ist das keine Meinung sondern Hetze, bzw. Aufruf zur Gewalt.

Hier verstehen so einige nicht den Unterschied.
Im Grunde kann bei uns jeder sagen was er will. Das Recht auf freie Meinungsäußerung hat jedoch durchaus Grenzen.
Und das muss man endlich begreifen.

Viele dieser fragwürdigen Kommentare bei Facebook überschreiten diese Grenzen. Und da ist es nun mal die Pflicht der Verfolgungsbehörden, zumindest zu ermitteln.
Bei gestellten Strafanzeigen ermitteln die Behörden sowieso.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Micha45 schrieb:
Na klar gibt es falsche und richtige Meinungen.

Hier verstehen so einige nicht den Unterschied.
Es gibt immer zwei Meinungen, Meine und die Falsche

Das Recht auf freie Meinungsäußerung hat jedoch durchaus Grenzen.
soweit richtig. nur über die grenze entscheidet nicht der lesende oder der selbsternannte Internet Sheriff, sondern das entscheiden die zuständigen Richter

Viele dieser fragwürdigen Kommentare bei Facebook überschreiten diese Grenzen. Und da ist es nun mal die Pflicht der Verfolgungsbehörden, zumindest zu ermitteln.
Bei gestellten Strafanzeigen ermitteln die Behörden sowieso.
soweit richtig, aber solange es nicht erwiesen ist, ob ein Kommentar rechtwidrig ist oder nicht. solange ist jegliche Löschung Zensur und Beschneidung der Meinungsfreiheit
 
Danke hotzenplot ... ich hatte schon angefangen, ein Buch darüber zu schreiben, was an seinen Aussagen "falsch/richtig" ist, und dass man diese Kategorie auf Meinungen einfach nicht anwenden kann.

Meinung ist (mit Platon) im Prinzip der dritte Teil ... "falsch/Meinung/richtig" ... zumindest wenn man "falsch/richtig" als objektive Wahrheitswerte betrachtet.
Aber damit sind überzeugte Dualisten wahrscheinlich überfordert ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich gilt immer und grundsätzlich das Unschuldsprinzip. Das heißt, solange jemand nicht rechtskräftig verurteilt worden ist, zählt nur das. Deshalb sollte man bei solchen Sachverhalten besser immer erst einmal nur von einem Verdacht reden.
Leider gehören auch Vorverurteilungen zu unserer Diskussionskultur dazu. Aber okay, so ist der Mensch nun mal.

@DerOlf
Du stelltst heraus, dass es angeblich keine falschen und richtigen Meinungen gibt.
Im nächsten Augenblick bewertest du meine Ausführung, die lediglich meine Auffassung darstellt und nicht zwingend von anderen geteilt werden muss, als falsch. Und unterstellst mir obendrein (indirekt) Begriffsstutzigkeit bzw. geistige Überforderung.

Das sind mir die Richtigen. Aber geschenkt.

@hotzenplot
Welche Kommentare gelöscht werden, ist Sache des Betreibers. Erst einmal grundsätzlich dargestellt. Dazu können Kommentare gehören, die Unwahrheiten, nicht belegte Behauptungen enthalten, oder am Thema vorbei gehen, oder gegen Sitte, Anstand und Moral verstoßen.
Diese können, müssen aber nicht zwingend durch den Betreiber gelöscht werden. Weil diese eben "nur" gegen die Nutzerregeln, die bei der Anmeldung von jedem zu akzeptieren sind, verstoßen. Die werden aber in der Regel gelöscht.
Das ist keine Zensur, sondern nur das Durchsetzen von eigens aufgestellten Regeln.

Besteht der Verdacht, oder gibt es zumindest Anhaltspunkte, dass Kommentare Straftatbestände enthalten könnten, dann ist der Betreiber sogar verpflichtet, dagegen vorzugehen. Diese Kommentare sind zumindest aus dem öffentlichen Bereich zu nehmen. Strafanzeige zu stellen, ist natürlich Sache des Geschädigten. Aber auch der Betreiber kann Strafanzeige stellen, wenn er das für notwendig erachten sollte.
Und auch das ist keine Zensur.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Micha45 schrieb:
[...]
Besteht der Verdacht, oder gibt es zumindest Anhaltspunkte, dass Kommentare Straftatbestände enthalten könnten, dann ist der Betreiber sogar verpflichtet, dagegen vorzugehen. Diese Kommentare sind zumindest aus dem öffentlichen Bereich zu nehmen. Strafanzeige zu stellen, ist natürlich Sache des Geschädigten. Aber auch der Betreiber kann Strafanzeige stellen, wenn er das für notwendig erachten sollte.
Und auch das ist keine Zensur.

Ich bin leider durch meinen Beitrag gesplittet worden, deswegen hier nochmal von mir zusammengefasst:
Hasskommentare sind nicht klar definiert.
Wo besteht denn für Dich ein "Anfangsverdacht"?
Derjenige (entschuldige bitte meinen nicht durchgegenderten Stil), der zu entscheiden hat, was nun dieser "Anfangsverdacht" sein könnte, könnte z.B. der Sohn von Heiko Maas sein, seines Zeichens Antifa Mitglied.
Es könnte aber auch eine rechte Dumpfsocke sein.

Jedenfalls beides nicht ausgewiesene Richter mit der Besoldungsstufe R1, die das juristisch bewerten könnten.
Eben diese Grauzone beinhaltet den Sprengstoff zwischen Zensur und Meinungsfreiheit bei Netzwerken.
 
Facebook benötigt keinen richterlichen Beschluss um etwas zu löschen. Die können dies letztendlich im Rahmen ihres "Hausrechts" einfach so tun.
Der Begriff Hassrede ist zwar nicht juristisch definiert, allerdings kann man die Grenze doch recht einfach ziehen. Alles was eine strafrechtliche Relevanz hat, kann man dem zuordnen. Und Seitenbetreiber müssen dann eh reagieren.
 
@Micha45
Tut mir leid, wenn ich dich beleidigt haben sollte.
Du hast mit deiner Ansicht, es gäbe richtige und falsche Meinungen, einfach eine der wenigen Meinungen geäußert, die ich tatsächlich für falsch halte ... was aber meinen eigenen Ausführungen zufolge nichts anderes bedeutet, als dass ich sie nicht teile (hätte ich wohl dazu schreiben sollen).

Wie gesagt, beleidigend sollte das alles nicht sein ... im Prinzip habe ich mich sogar gefreut, dass jemand Beispiele liefert, die zunächst im Widerspruch zu meinen Überlegungen stehen.

Kannst du wenigstens ansatzweise nachvollziehen, warum ich ein Problem mit "Verfechtern der Meinungsfreiheit" habe, die unerwünschte Meinungen am liebsten verbieten würden, diese Meinungsfreiheit also doch nur auf die eigene Meinung beziehen?
Kannst du verstehen, warum ich Parallelen zwischen "Diese Meinung ist ein Verbrechen" und der Entmenschlichung der Sklaven sehe?

Um die Kategorie "richtig/falsch" sinnvoll anwenden zu können, braucht man zunächst einen ganz speziellen Wahrheitsbegriff, der mir zwar auch vermittelt wurde, den ich aber im Studium durch die Beschäftigung mit Diskursanalyse, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie wieder verloren habe.
Was bei mir blieb, ist eine art "Unschuldvermutung": "Wahr ist etwas nur, solange nicht wissenschaftlich bewiesen werden kann, dass es falsch ist".

Ich kann mich immer wieder nur für die Verwirrungen entschuldigen, die mein nicht existenter oder gar kritisch pervertierter Wahrheitsbegriff (Wahrheit als un- bzw. noch nicht erkannter Irrtum) hier bisweilen anrichtet. Mein altes Philosophie-Forum fehlt mir echt ...


BTT:
Ob es sich bei Löschungen um Zensur handelt, das scheint vor allem damit zusammen zu hängen, ob durch den Beitrag "geltendes Recht" verletzt wurde. Dabei können es entweder die landesüblichen Sitten und Gebräuche sein, die verletzt werden, oder die TOS, oder eben Gesetze. In diesen Fällen handelt es sich dann nicht um Zensur, sondern eben um die Anwendung der vereinbarten Regeln (genau wie die Beschwerde beim Schach, wenn der Gegner Bauern bewegt, als wären es Springer).

Streitpunkte gibt es nur dort, wo die vereinbarten Regelungen auf einen Fall nicht eindeutig anwendbar sind, und daher eine Interpretationsleistung stattfinden muss (Interpretation des Beitrages, der Regeln).
Und genau bei dieser Interpretartion gibt es eben verschiedene Meinungen ... was für den einen "noch tolerierbar" ist, stellt für den anderen u.U. ganz klar eine verfassungsfendliche Aussage dar. Welche Meinung da nun "falsch" oder "richtig" ist spielt dabei aber wieder keine Rolle, denn es geht vor Gericht einzig um die Anwendbarkeit der Gesetzestexte im konkreten Fall ...

Zu einer Aussage, die ich ohne Zögern aufgrund meiner Überzeugungen als absoluten Blödsinn abtue, sagt ein Richter u.U. nur "ist doch wahr", denn auch ein Richter übt sein Amt nicht unabhängig von politischen Überzeugungen aus, ist der öffentlichen Meinung (oder dem, was er dafür hält) gegenüber nicht Immun. Richter sind eben auch nur Menschen ... (vorsicht Ironie - ich schreibs mal lieber dazu) und Menschen haben ganz offensichtlich meistens "falsche" Meinungen. Zumindest gibt es über 60 mio Deutsche, die wahrscheinlich nicht meiner Meinung sind ... und wie hotzenplot so schön schrieb, neben meiner Meinung gibt es nurnoch die Falsche (sogar unabhängig davon, wie "meine Meinung" gerade aussieht) ;) (Ironie Ende)

Ich kann nur jedem Empfehlen, sich selbst nicht so ernst zu nehmen ... die Welt ist viel schöner so (leider muss ich mir das selbst auch immer wieder sagen).
 
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