Hausbau - Netzwerkverkabelung

Dönertier

Lt. Commander
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Apr. 2003
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Hallo,

meine Schwester wird mitte diesen Jahres bauen und hat mich quasi beauftragt, eine intelligente Lösung für die Netzwerkverkabelung zu suchen.

Es ist kein Keller vorhanden, von daher wird die Hauptanschlussdose wohl im Erdgeschoss im Büro oder Hauswirtschaftsraum landen. Vernetzt werden sollen im Erdgeschoss:
- Büro
- Wohnzimmer

im Obergeschoss:
- Kinderzimmer für das noch nicht vorhandene Kind (aber man weiss ja nie)
- Schlafzimmer

Da man ja sowieso diverse Kabel verlegen muss, wäre es nicht sinnvoll direkt CAT6-Kabel in die entsprechende Räume verlegen um bessere Konnektivität zu gewährleisten, oder sollte man doch auf ein leistungsstarkes WLAN bauen, in der Hoffnung dass die Technik in den nächsten Jahren noch einen Schritt nach vorne macht und genügend Bandbreite im ganzen Haus vorhanden ist (Stichwort IPTV etc.)?

Da ja CAT6 Kabel jetzt auch nicht die Welt kosten, wäre es meiner Meinung nach sinnvoll die entsprechenden Zimmer direkt mit einer Netzwerkdose auszustatten. Telefonkabel könnte man dann natürlich ebenfalls mitverlegen. Die Technik (Router/Switch/Telefonanlage etc.) könnte dann Zentral im Büro/Hauswirtschaftsraum angebracht werden.

Welches Kabel sollte man nehmen?
=> CAT6a, damit man für 10GBit gerüstet ist?

Sonstige Hardware?
WLAN-Router ist momentan zwar vorhanden, jedoch weiss ich nicht mit wieviel Ports...

=> Es wird ein Router bzw. eine Router - Switch Kombination (können auch 2 getrennte Geräte sein), der einerseits das Internet an die jeweiligen Zimmer verteilt und andererseits die PCs untereinander mit GBit und mobile Geräte mit WLAN verbindet.

Telefone werden wohl im Büro (geschäftlich) und Wohnzimmer/Schlafzimmer (privat) benötigt, aber das sollte dann ja kein Problem darstellen.

Für Denkanstöße, Vorschläge oder Kritik wäre ich sehr dankbar.

Mfg
 
Cat5e (GBit) sollte auch reichen

max Leitungslänge bei Cat6e sind 55m, bei Cat5e 90m

Leistungsfähiger sind Kabel nach Cat-6e (500 MHz) nach EIA/TIA 568B2.1 Anhang 10d. In der Normierungsphase von 10GBASE-T war eine neue Cat-6-Spezifikation mit einer Bandbreite von 625 MHz geplant, da es einen Übertragungsmodus von 10GBASE-T (IEEE 802.3an, verabschiedet 2006) gibt, der das unterstützt. Dieser wird aber derzeit nicht weiter verfolgt, da er gegenüber Cat-6a neue Steckertypen erforderlich gemacht hätte.

du kannst schon Cat6e Kabel legen, würde ich aber erstmal nur an Cat5(e) Dosen anschließen, damit das Netzwerk kompatibel zu standard Netzwerkkarten bleibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da würd ich sagen:
"Nicht kleckern, klotzen!"
Lieber Cat. 6a oder Cat.7. Der Preisunterschied ist nicht so gewaltig.

Aber zum Thema selbst:
Auf KEINEN Fall auf WLAN setzen. Natürlich wird WLAN noch Fortschritte machen. Aber gute Kabel schon verlegt zu haben, wenn der Putz schon mal offen ist, ist sicherlich kein Fehler.

Ich würd zu jeder Dose sogar 2 Kabel ziehen, und dann Doppeldosen an jeden Standort hängen. Sprich: 2-4 Ports in jedem Raum, also 1-2 Doppeldosen, und da, wo der Switch steht, n Patchpanel. Das Auflegen dauert vielleicht n Tag, aber das lohnt sich.
 
Bei uns zu Hause habe ich neulich auch ein paar Räume mit LAN-Kabel versehen. Du wirst mit WLAN auf absehbare Zeit niemals dieselbe Bandbreite und Signalqualität als mit LAN bekommen. Wenn du das Kabel nicht bei Saturn, Conrad und Co kaufst, sondern in richtigen Elektrogroßhandlungen (z.b. CEF) dann bekommst du sogar CAT7 kabel zu bezahlbaren Preisen (billiger als CAT6 bei den Retail-Stores allemal) Dort kannst du dann auch direkt Unterputzdosen und ectl Patchpanel zu Preisen beziehen, die du in Computerläden niemals sehen wirst. Wenn später WLAN gewünscht ist kommt halt einfach ein Accesspoint mit WDS pro Stockwerk ans LAN. Ob du nun Zwei Kabel pro Dose ziehst und Doppeldosen setzt oder später bei Bedarf ein Switch an die Dose setzt musst Du entscheiden. In den Keller ans Patchpanel gehört dann aber auf jeden Fall ein vernünftiges Gbit-Switch (möglichst gemanaged) und ein guter Router (kleiner passiv-pc mit ip-cop?), keine getnet- oder tplinkzeugs...
 
Ich bin zu Hause komplett mit Cat5e verkabelt und habe durchweg Null Probleme in einem GigabitNetzwerk. Soll heißen Cat5e genügt!

Und wenn eh Strippen gezogen werden dann 100% PRO Verkabelung und gegen WLAN
 
Funktechnik ist nicht nachhaltig, die Durchsatzraten werden zwar steigen, der Durchsatzbedarf der Applikationen aber ebenfalls, und WLAN hat den Nachteil des getilten Mediums. Dann lieber eine vernünftige Verkabelung, CAT 6 Minimum (es soll ja schliesslich nachhaltig sein) und jedes Endgerät bekommt dann die Volle Bandbreite.
Einen einfachen GBit-Switch an den Router ranhängen und fertig. Dann bist du eigentlich recht flexibel.
 
Merle schrieb:
Da würd ich sagen:
"Nicht kleckern, klotzen!"
Lieber Cat. 6a oder Cat.7. Der Preisunterschied ist nicht so gewaltig.

Aber zum Thema selbst:
Auf KEINEN Fall auf WLAN setzen. Natürlich wird WLAN noch Fortschritte machen. Aber gute Kabel schon verlegt zu haben, wenn der Putz schon mal offen ist, ist sicherlich kein Fehler.

Ich würd zu jeder Dose sogar 2 Kabel ziehen, und dann Doppeldosen an jeden Standort hängen. Sprich: 2-4 Ports in jedem Raum, also 1-2 Doppeldosen, und da, wo der Switch steht, n Patchpanel. Das Auflegen dauert vielleicht n Tag, aber das lohnt sich.

da schließe ich mich mit der meinung an. wäre für mich auch die einzige alternative gleich ordentlich kabel verlegen, anstelle von wlan nutzung. wlan ist immer ein sicherheitsrisiko und ist auch instabil, vorallem wenn man gern spielt :D
 
die Kabel würde ich auf jeden Fall in Leerrohre legen, dann kann man mal leicht auf einen neuen Standard upgraden oder auch weitere Kabel einziehen.
 
Man kann 2 Telefonanschlüsse (analog/ISDN) über spezielle Stecker auf Netzwerkkabel legen. Wenn VoIP zum Einsatz kommt, ist es eh ein Netzwerkkabel was benötigt wird. Also evtl 2 Kabel pro Zimmer (Telefon + Netzwerk).

Im Prinzip würde hierzu 1000 Mbit reichen, was über Cat 5(e) Kabel laufen sollte. Bis die Leistungen hierfür zu langsam sind werden noch ein paar Jahre ins Land gehen. Evtl kann man auch über Leerrohre etwas machen um Nachträglich an der Verkabelung noch etwas ändern zu können.
 
Evtl. kannst du einen kleinen Netzwerkschrank einbauen. Dort kannst du dann alle Kabel auf ein Patchpanel anschließen und hast dann alle Möglichkeiten. Telefon (ISDN) und Netzwerkkabel kannst du durch die Verwendung der korrekten Norm als ein Kabel einziehen, d. h. es gibt eigentlich keinen Unterschied bzw. keine verschiedenen Kabeln. Bei analogem Telefon sieht es anders aus.
Bei den Kabeln musst du dir die Preise anschauen, was sich lohnt. Aber ich glaube, dass 1GBit momentan reichen sollte und preislich OK ist. Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen. Und alles wird billiger - also warte da lieber ab.
Wenn es billig sein soll, dann kannst du vorerst einfach mal Leerrohre und Blinddeckel einbauen und nur dort Kabel verlegen und Netzwerkdosen einbauen, wo sie gebraucht werden.

PS:
Ich habe bereits vor ca. 8 Jahren in einem Haus ca. 750m Netzwerkkabel verlegt, inkl. Netzwerkschrank ;-)
 
Merle schrieb:
Ja gut, n unmanaged Linksys tuts auch. Aber jedem das seine :)

Na klar, Linksys ist natürlich super, nur wenn er gebraucht oder so an ein richtiges LVL2-Switch kommt was spricht dagegen? ;)

Wie gesagt, achte einfach auf ein qualitativ hochwertiges Switch, ob managed oder nicht mal beiseite gestellt...
 
Bei Neubau immer Kabel verlegen. So einfach wie in diesem Zeitpunkt wirst du es nie wieder haben.
Ein weiterer Vorteil vom Kabel verlegen ist, dass wenn du später doch einmal noch ein Wlan aufbauen willst du durch die Verkabelung dann 5 mögliche Aufstellungsorte für einen Acces Point hast und du dir den besten aussuchen kannst.
 
Hallo,

ich stand auch vor ca. 1 1/5 Jahren vor der Entscheidung. Ich habe mich aber für die Kabelvariante entschieden aus folgenden Gründen:
1. Für Videostreamen stabiler
2. Sicherer als WLan (bitte keine Grundsatzdiskusion anfangen, war für mich eine subjektive Entscheidung) :freak:
2a. vielleicht auch ein bischen Funkfreiheit im Haus.
3. Bei vernünftiger Planung kann man kostengünstig in jedem Raum eine oder mehrere Dosen Unterputz anbringen lassen, falls man noch nicht weis wie man in Zukunft die Möbel stellen will.

Ich glaube unsere Archtitektin hat sogar Cat 7 verlegen lassen... müsste allerdings nochmal in die Ausschreibung schauen. Wir haben auch im Wohnzimmer in beiden Arbeitszimmern TAE Dosen installiert, sodass man dann immer noch die Wahl hat dort WLan an einem andreren Ort unterzubringen

Gruß
 
kommt natürlich auf das budget an aber man könnte ja evtl ein wenig für die zukunft investieren und lwl verlegen. würde ich evtl in einem neubau machen. zuhause hab ich cat6 verlegt aber erst später haus wurd in den 60gern gebaut und ich muss sagen das war dann schon ne nette aufgabe mit schlitzen und so :D
 
ich mach sowas beruflich, und das mit den 55m bei Cat6e is Käse, das mit den 90m bei Cat5e stimmt zumindest fast, es gibt die richtlinie mit 100m (90m fest verlegt, und dann noch 2x5m an den beiden zu patchenden stellen) Habe selbst aber zuhause auch ne 140m Cat7 Leitung verlegt und mir is nix aufgefallen.

zurück zum Thema, ich würde an deine Stelle Cat7 Kabel verlegen, auf Telefon kabel würde ich an deiner Stelle komplett verzichten, da man jedes Telefon ohne Weiteres in ne Netzwerkdose stecken kann (natürlich nur mit dem nötigen Kabel, das kostet aber weniger als n €) Es wäre auserdem noch möglich das Fernsehsignal oder Lautsprechersignal ebenfalls mit über ein Datenkabel laufen zu lassen, mach nicht den fehler und verleg zu wenig Datenkabel, Optimal wäre in jedem Raum an jede Wand mindestens eine Doppeldatendose zu montieren damit wärst du (deine schwester) optimal für die Zukunft gerüstet,
Ich würde die Leitungen allerdings nichgt direkt unterputz verlegfen sondern immer in ein Leerrohr, so kannst du im Fall der Fälle ohne Probleme ne Leitung nachverlegen
 
natürlich is es für seine schwester aber ich kenn das spielchen :) wenns nich genug Kabel sind is er der Arsch :) auserdem is es eh egal wieviel Kabel gelegt werden, irgenwann findet man ne stelle an der man n Kabel brauch aber keins hat :)
 
Vielen Dank erstmal für die zahlreichen Tips!!

Muss mich lamor200 aber zumindest auch teilweise anschließen... LWL ist völlig überdimensioniert.
GBit sollte natürlich auch vollkommen ausreichen. Die Frage ist allerdings, wenn man eh schon baut und alles verlegt, ob man dann nicht CAT6/CAT7 nimmt, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Wenn man mal als Maßstab nimmt, inwiefern sich das Internet/Netzwerk in den letzten 10-15 Jahren verändert hat, dann sind wir vom 10 GBit Standard nicht mehr so weit entfernt.

Die Frage ist nun: CAT6A hat ja noch RJ45 Stecker, was die ganze Sache natürlich einfacher macht. Zumal denke ich nicht, dass Entfernungen von über 30 Metern erreicht werden, da es sich lediglich um Erd- und Obergeschoss handelt und die Hauptanschlussdose relativ zentral liegt. Von daher denke ich, dass CAT6A ausreichen sollte. Dass mit den Lehrrohren ist natürlich auch eine sehr gute Idee, welche ich mal ansprechen werde. Um unnötige Kosten zu vermeiden, wird man ja erstmal auf die vorhanden Geräte zurückgreifen. D.h. ich schließe den vorhanden Router an den GBit Switch an, an welchen die im Haus verlegten CAT6A Kabel angeschlossen werden. Damit ist das Internet an alle im Haus verteilt und die PC's im Netzwerk können sich wiederum mit GBit-Geschwindigkeit Daten hin- und herschieben.

Ich denke das wird wohl die beste Lösung sein.
=> Router/Fritzbox wie auch immer
=> GBit-Switch => CAT6A Kabel in Lehrrohren zum Büro/Wohnzimmer/Schlafzimmer/Kinderzimmer
=> Telefonkabel nach oben
=> Telefonkabel ins Büro
=> Telefonkabel ins Wohnzimmer

Möglich wäre es, dass im Wohnzimmer und im Büro ISDN-Telefone, statt analoge angeschlossen werden, aber dies dürfte ja für die Kabel keine Bedeutung haben, oder?

Edit: Kurz zur Begriffserklärung:
CAT6A Kabel haben doch ebenfalls RJ-45 Stecker und sind damit abwärtskompatibel, oder etwa nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde CAT6-Kabel nehmen. Der Preisunterschied ist nicht mehr so groß.
Rechnen würde ich bei jedem Raum mit mind. 2 Kabel + 1 weiteres für das Telefon. Auch hier kannst Du die CAT6-Kabel verwenden. Aus den 8 Strippen lassen sich 2 Telefonanschlüsse (a 4 Strippen) erstellen.
Summe bis jetzt: 4 Räume x 3 Kabel = 12 Kabel
Wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, dann rechne noch eine weitere Leitung pro Raum ein. (Sonst fängst Du nach kurzer Zeit wieder mit Hubs und Switches an.)
Bedenke bitte: mindestens 1 Leitung Reserve. – Es kann immer eine defekt sein (Leitung geknickt o.ä. – Ist mir bei der Verkabelung passiert)
Gruß
doraberta
 
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