ThePlayer schrieb:
Verstehe auch nicht wieso das iPad als perfektes Gerät zum Medienkonsum angepriesen wird!?
Bei Apple war man doch damals von schon davon abhängig wie Apple es vorsieht das der Kunde konsumiert.
Cohen schrieb:
Und schon 2010 ließen sich etliche populäre DRM-freien Medienformate aus beliebigen Quellen per iTunes oder "GoodReader" auf das iPad kopieren und dort nutzen, z.B. MP3-Audios, MP4-Videos, PDFs, Bilder in verschiedenen Bildformaten...
Bei GoodReader funktionierte das auch drahtlos per WLAN. Alles ohne Jailbreak.
Apples "goldener Käfig" war und ist längst nicht so verschlossen, wie viele (anscheinend selbst heute noch) meinen. Vorurteile sind halt schwer zu beseitigen.
Naja, streng genommen gibt es kein einziges derartiges Gerät, weil es schließlich generell keinen Store zum DRM-freien Kauf von Kinofilmen und Serien gibt und somit auch keinen legalen Weg, beliebig mit dem Material umzugehen.
Bedanken darf man sich bei den Neo"liberalen", die keine Ahnung haben, was Liberalismus auszeichnet:
- natürliche Personen haben Vorrang vor juristischen Personen
- Regulierung von juristischen Personen ist im Liberalismus genau dann zu begrüßen, wenn dadurch die Freiheit natürlicher Personen steigt
- Die Freiheit der mit juristischen Personen verbundenen natürlichen Personen müssen daher stets mit geschützt werden --- aber eben nicht die juristische Person selbst!
Dass sie dagegen verstoßen und einfach die sogenannte Contentmafia gewähren und Mikromonopole schaffen lassen, ist ein großes Problem. Verlagshäuser dürfen entscheiden, wo sie ihre virtuellen Güter anbieten. Dafür gibt es keine Legitimation, insbesondere nicht von Freier-Markt-Advokaten. Man stelle sich mal vor, die würden sagen, dass Lebensmittelproduzenten bestimmen dürften, bei wem das später in den Regalen landet. Denen würde der Vogel gezeigt werden und zwar zu Recht!
Erst langsam scheint ein leichtes Umdenken einzusetzen. Von einem wirklichen Durchdringen der Thematik sind die Beteiligten aber noch weit entfernt. Allein das Verständnis, welch gigantische Einnahmen den Medienkonzernen selbst entgehen (natürlich würden Leute zusätzlich zu ihren Streamingabos ordentlich was für UltraHighQuality-Downloads ihrer Lieblingsfilme zahlen, wenn das dann auch wirklich ihre wären) geht ihnen noch weit ab. Anders gesagt: Ja, die Neo"liberalen" sind auch wirtschaftlich inkompetent, was zwar eigentlich nicht verwundern sollte, da in Politik ja ohnehin Inkompetenz strukturell (ungewollt) gefördert wird. Aber gleichzeitig verkaufen sie sich halt stets als diejenigen, die Wirtschaft verstehen würden...