Booth schrieb:
Ich will gar keinen Fotorealismus!
Fotorealismus und korrekt beleuchtete Haare. Man kann auch ein Spiel entwickeln das nicht fotorealistisch ist und trotzdem eine ordentliche, korrekte Beleuchtung bietet. Als würde jedes Spiel, welches solche Features integriert hat, dann aussehen wie ein Ikea Katalog. 😶🌫️
Booth schrieb:
Klar soll es ästhetisch toll sein.
Also wäre dir ein Polygonblock als Haardarstellung lieber? Ist das Ästhetisch?
Man braucht Licht, Schatten, Materialverhalten die sich halbwegs ineinander kohärent verhalten.
Wer würde denn heute noch ein AAA Game ohne halbwegs ansehnliche Grafik spielen wollen?
Booth schrieb:
Aber was mit Dir und anderen Gamer passiert ist, verstehe ich nicht. Selbst mit Developern. So oft in so vielen Industrien wird vergessen, worum es eigentlich geht und damit irgendwo irgendwelche Verkaufszählen weiter laufen können, redet man sich und anderen ein, dass ein HILFSMITTEL zum eigentlichen Zweck wird.
Und Sprache ist auch nur ein Hilfsmittel für Literatur. Musik wäre ein Hilfsmittel für Emotionen und Grafik wäre in dem Fall das Medium und PT die Weiterentwicklung dessen. Bessere Technik wie sie jetzt gerade entwickelt wird, bedeutet ja nicht nur bessere Grafik, sonder auch mehr Freiheit für die Entwickler, die können Spielprinzipien bzw. Mechaniken einführen, die sich mit den bisherigen Methoden einfach nicht umsetzen ließen.
Zum Beispiel Licht als aktives Gameplayelement nutzen, stealthgameplay, Materialinteraktionen mit Spiegelungen usw.
Booth schrieb:
Silksong ist deshalb sehr erfolgreich weil es eine tolle Ästhetik und ein in seiner anvisierten Spielmechanik tollen Spass bietet.
Der Erfolg eines Spiels wird nicht ausschließlich durch die Grafikdarstellung erzielt, schon gar nicht ein 2D Game, obwohl die Effekte auch hübsch sind. Sonst wäre flappy bird am Handy auch nicht erfolgreich und jeder würde wegen der Grafik am PC spielen.
Booth schrieb:
Wenn Grafikenthusiasten sich über Grafik begeistert auslassen, ist das auch OK. Aber bitte ein bisschen mehr Einordnung! Ein Hauch Selbst-Kritik und Verständnis dass Grafik nur eines von vielen Mitteln ist um Spaß in Spielen zu bieten.
Wer hat überhaupt die These aufgestellt, bessere Grafikqualität würde pauschal mehr Spaß bringen?
Ich habe hier niemanden gesehen. Wenn man technikbegeistert ist, dann kann das durchaus Spaß bringen, neue Features auszuprobieren. Indiana Jones macht aber auch ohne PT und den schöneren Haaren Spaß, bessere Grafik bietet aber auch mehr Immersion.
Viele brauchen auch keine 120Hz, keine SSDs, keine Controller mit adaptiven triggern.
Wenn mans aber mal erlebt hat, will man nicht zurück. Pathtracing ist kein Muss, aber es ist ein Mehr und dann ist es am Ende besser wenn es auf Oberflächen, in dem Fall Haare wirken kann.
Und wer sich daran stört, dass Entwickler sich Mühe geben, ein Spiel visuell aufzuwerten, der klingt irgendwie ein bisschen wie jemand, der sich über zu gutes Essen beschwert, weil Brot und Wasser ja auch satt machen.
Booth schrieb:
Aber dann irgendwann aufzuwachen und sich zu wundern dass da draussen Mio von Gamern diese Detailstiefe nichtmal verstehen, geschweige denn brauchen... ist dann weltfremd.
Was habe ich eigentlich verpasst? Seit wann werden Grafikentwicklungen die die Industrie nach vorne bringen abgelehnt? Das ist doch ein völlig neues Phänomen die letzten paar Jahre. Vor allem wird niemand gezwungene es zu aktivieren oder überhaupt neue Spiele zu kaufen.
Booth schrieb:
Aber das ändert nix daran dass viele Gamer sich wirklich nicht dermassen für Grafikdetails interessieren. Logisch! Es geht um Spielspaß. Und der braucht gar keinen möglichst grossen Realismus.
Scheinbar ist man ja sehr interessiert, denn es gibt immer sehr viel und sehr große Kritik an Spielen, wenn man sie mit Mittelklassehardware nicht in 4K flüssig spielen kann und dann wirklich mal Regler nach links drehen muss. Nur bei Dingen die in Zusammenhang mit Nvidias Engagement die Grafikentwicklung nach vorne zu bringen stehen, wird geunkt. Du kannst die Uhr danach stellen. Das passt nicht so wirklich zusammen.
Booth schrieb:
Da fehlt ein gehöriges Mass an Selbst-Einordnung. Und das macht es ehrlich gesagt schon etwas gruselig.
Was wirklich gruselig ist, ist die Vorstellung, dass Fortschritt sich ständig rechtfertigen muss vor Leuten, die ihn nicht verstehen wollen.