Ist Linux Mint überhaupt "seriös"?

Mondgesang

Lt. Commander
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Liebe Freunde,

entschuldigt bitte diese reißerische oder provokative Frage. Ich liebe Linux Mint und bin davon in allen Facetten begeistert. Ich liebe die X-Apps, ich liebe den Cinnamon Desktop, ich liebe die Klickibunti Herangehensweise und das absolute An-Die-Hand-Nehmen von Neuen Usern. Mint ist zurecht in aller Munde wenn es um Distros und Empfehlungen geht. In Sachen Beliebtheit schlägt es sogar so manches Schwergewicht wie Fedora, Debian oder Ubuntu (wohl wissend, dass letzte beide die Eltern von Mint sind).

Doch ich weiß auch dass Mint keine "schützende Hand" über sich schweben hat. Ubuntu hat Canonical, Fedora had RedHat, OpenSUSE hat die SuSE GmbH. Debian hat das zwar nicht aber es hat eine gigantöse Community die es entwickelt.

Mint, so habe ich das Gefühl, ist Clement Lefebvre + Friends. Jetzt mal ganz überspitzt gesagt. Und eigentlich habe ich immer den Approach gehabt, nie eine Distro von einer Ein-Mann-Armee zu betreiben (siehe Nobara) egal wie cool sie ist. Dann lieber einen der großen Big Daddies und den dann so aufrüsten oder umrüsten dass er das besagte auch kann.

Natürlich sagt jede Distro auf ihrer Website in dem Community Tab dass da etliche Entwickler dran arbeiten etc. Aber sagt ja nichts über das eigentliche Kernteam aus, die eigentlichen Head Quarters mit den Kern-Teams. Ubuntu ist auch FOSS und da entwickelt vermutlich die halbe Welt dran aber im Kern ist es immer noch Canonical und ihre Entwickler + Manager.

Ob Mint eine Zukunft hat muss ich vermutlich nicht fragen. Seit 2009 oder so herum habe ich es bereits bei dem einen oder anderen auf dem Laptop gesehen. Es existiert, leibt und lebt. Ich kenne auch Firmen die frisch 2024 von Windows auf Mint umgestiegen sind (nicht private Garagenfirmen sondern Gesundheitszentren die mit Krankenhäusern, Kliniken und Unis gemeinsame Netze und Directories teilen). Also es KANN auch groß und dick wenn man will.

Kleine Anmerkung: Wenn ich von Mint und MEINEM Use Case spreche dann meine ich immer LMDE. Ich finde es steht dem LMUE in nichts nach und ist eine Stufe näher an der Wurzel, wie ich es mag.

Ist Mint also einfach ein etwas glamouröseres Ein-Mann-Garagen-Projekt oder ist es mittlerweile eine ausgewachsene Distro die so schnell nicht umzustoßen ist?
 
Und welche Distro wird die nächste sein für die du so einen Aufriß machst?
 
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So funktioniert das alles überhaupt nicht. Linux-Distributionen werden nicht wie Windows oder MacOS von einer Firma entwickelt und bereitgestellt. Auch Ubuntu, OpenSuSE und Fedora (was hier definitiv als die Birne unter den Äpfeln anzusehen wäre) sind keine geschlossenen Systeme. Ohne die Arbeit von Canonical und deren Entwicklern werten zu wollen aber im Endeffekt ist Ubuntu auch nur GNU+Linux+Geschmackssache.
 
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Mint hat nicht die Ansprüche wie Debian, Fedora und Ubuntu. Erstens mal ist es eher auf Clients als auf Server ausgerichtet. Zudem ist Mint ja nur ein Überbau auf Basis von Ubunutu bzw. Debian. Ein Großteil der (Vor-)arbeit wird also von anderen gemacht.

Mondgesang schrieb:
Aber sagt ja nichts über das eigentliche Kernteam aus, die eigentlichen Head Quarters mit den Kern-Teams.
Schau doch mal wo Mint am Markt steht.
Da kommst du als one-man-show nicht hin. Technisch ja, aber nicht bei der Zufriedenheit bei den Usern.

Ich weiß nicht, wie viele Pakete tatsächlich von Mint maintained werden, aber primär kommt ja die Cinnamon Oberfläche + ein paar Pakete aufs Basis OS oben drauf. Insofern kannst du Mint mit den oben genannten Riesen gar nicht in einen Topf werfen.

Bestes Beispiel: Auch LMDE7 wird nicht per default per Wayland laufen, sondern noch X11 basiert mit experimentellem Wayland Modus.
Wie man das findet darf jeder selbst entscheiden, es zeigt aber dass keine übermäßige manpower zur Verfügung steht.
 
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@Mondgesang wenn du so viel Angst du schlechtes Bauchgefühl bei Mint hast...dann nutz von Anfang an eine Version, die eine "schützende Hand" über sich hat und du dich damit besser fühlst.
 
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eratte schrieb:
Und welche Distro wird die nächste sein für die du so einen Aufriß machst?
Mal schauen. Es gibt soooo viele :)
Ergänzung ()

KnolleJupp schrieb:
du aber den Cinnamon Destip feierst,
Nein nein es ist eben nicht NUR der Cinnamon Desktop. Ich finde das Mint Team macht schon echt super Arbeit in Sachen Benutzererfahrung. Allein der Willkommensbildschirm und was man grafisch ansehlich und hübsch einstellen kann ist genial. Ich erinnere mich da an die Auswahl der Mirrors, die einem vorgeschlagen werden. Es geht schon über den reinen Desktop hinaus behaupte ich mal.

Dass Mint auf einen Großteil "fremder" Arbeit aufsattelt kann bei einem kleinen Team ja sogar beruhigend sein. Im Hintergrund arbeitet z.B. ein Debian und das Mint Team muss nur zusehen dass eben die Mint-spezifischen Dinge laufen. Statt auf eigene Faust ein ganzes System fortzuschreiben.
 
Mondgesang schrieb:
Doch ich weiß auch dass Mint keine "schützende Hand" über sich schweben hat. Ubuntu hat Canonical, Fedora had RedHat, OpenSUSE hat die SuSE GmbH. Debian hat das zwar nicht aber es hat eine gigantöse Community die es entwickelt.
Was hiest schützende Hand? CentOS hat das auch nix genützt oder Solaris, ich denke sogar bei dieser "Schützenden Hand" geht es sogar noch schneller als ohne.
Mondgesang schrieb:
Kleine Anmerkung: Wenn ich von Mint und MEINEM Use Case spreche dann meine ich immer LMDE. Ich finde es steht dem LMUE in nichts nach und ist eine Stufe näher an der Wurzel, wie ich es mag.
Mint ist doch nur noch Ubuntu basiert oder irre ich da?
Mondgesang schrieb:
Ist Mint also einfach ein etwas glamouröseres Ein-Mann-Garagen-Projekt oder ist es mittlerweile eine ausgewachsene Distro die so schnell nicht umzustoßen ist?
wie du schon sagtest gibt es das seit 2009 also gut 15 Jahre, entweder reicht dir das oder eben nicht, musst du wissen.
Ergänzung ()

gimmix schrieb:
Was kommt als nächstes?
Wie lange wird Debian noch gepflegt? :D:D:D
 
sikarr schrieb:
Mint ist doch nur noch Ubuntu basiert oder irre ich da?
Es gibt die Ubuntu (Linux Mint) mit Snap :grr: und Debian Version (LMDE).

Bin jetzt nach 15 Jahren Ubuntu auch im Desktop Bereich auf Debian 13 gewechselt, die bei Ubuntu sind mir völlig übergesnapt. :D
 
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Helge01 schrieb:
Es gibt die Ubuntu (Linux Mint) mit Snap :grr: und Debian Version (LMDE).
1755250940414.png

Ich seh da nur Faye noch auf Bookworm, der Rest ist Ubuntu
 
Bei dem, wie das hier hin und her geht ...
Schon mal überlegt, ein Betriebssystem selber zu schreiben?
 
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Mint ist eine sehr verbreitete, ausgereifte und beliebte Distro, welche typische Kinderkrankheiten lange hinter sich gelassen hat. War selber 2 Jahre auf Mint gewesen und habe es noch auf dem Zweit-PC. Bin dann zu Manjaro, weil mir damals der KDE Desktop besser gefallen hat. Habe aber Office PCś für Bekannte gebaut, wo ich Mint installiert habe. Zocken kann man auf Manjaro besser, vermutlich wegen verfügbaren neuerem Kernel.

Linux kann man wegen Open Source generell mehr Vertrauen, gerade bei so belibten und verbreiteten Distros wie Mint. "Ungereimtheiten" kommen i.d.R. ans Licht, lange bevor der entsprechende Code als Update überhaupt veröffentlicht wird. Da gab es in den letzten Jahren ein paar Fälle oder "Versuche", die gezeigt haben das Open Source gerade in Sachen Sicherheit, anderen Konzepten weit Überlegen ist.
 
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Tommy64 schrieb:
Linux kann man wegen Open Source generell mehr Vertrauen
Vorsicht, OpenSource ist kein Garant für Sicherheit, genausowenig wie ClosedSource für Unsicher!
Tommy64 schrieb:
"Ungereimtheiten" kommen i.d.R. ans Licht, lange bevor der entsprechende Code als Update überhaupt veröffentlicht wird.
Stimmt nur halb, wichtig ist aber das es gefunden und gefixt wird und das alles auch transparent kommuniziert wird.
Tommy64 schrieb:
Da gab es in den letzten Jahren ein paar Fälle oder "Versuche", die gezeigt haben das Open Source gerade in Sachen Sicherheit, anderen Konzepten weit Überlegen ist.
Auch das stimmt so nicht, der größte Nachteil von OpenSource ist meist fehlende Manpower und zu lange Entscheidungs und Prüfprozesse die Unternehmen z.B. meist nicht haben.
 
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@sikarr Doch doch, das stimmt schon so wie ich es geschrieben habe. Wenn Du langsamer gelesen hättest, wäre dir bestimmt aufgefallen das da keine Absolutheitsaussagen stehen. Vergleich einfach mal kritische Sicherheitsmeldungen von Linux mit denen von Windows. Ist immer wieder ein Lacher wert, vor allem weil es bei Windows mittlerweile grotesk geworden ist. :D
 
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