Kamera für Landschaften/Gebäude/Sternenhimmel auf Einsteiger-Niveau bis 1.000EUR

Hallo zusammen,

ich wollte mich noch einmal melden, um mich für eure Hilfe und den Input zu bedanken.

Ich habe mir vor einer Woche die Fuji X-T20 mit dem Kitobjektiv XF 18-55 gekauft.
Nach den paar Stunden, die ich die Kamera nun mittlerweile in der Hand gehabt habe, muss ich sagen, dass ich sehr gut mit ihr zurecht komme.
Die Form liegt wirklich sehr angenehm in der Hand. Auch die Größe finde ich mittlerweile super. Auf den zusätzlichen Handgriff kann ich gut verzichten.
Ebenso ist wirklich schon leicht und klein, so dass sie mir tatsächlich gar nicht so auffällt, wenn ich sie trage.
Also ich bin bisher wirklich absolut zufrieden und glücklich mit dem Kauf!

Aktuell bin ich noch etwas erschlagen mit den ganzen Einstellmöglichkeiten, aber das sollte von Woche zu Woche besser werden :D Ich habe schon lange keine Gebrauchsanweisung mehr gelesen, aber bei der Kamera ist das auf jeden Fall notwendig :D

Auch habe ich direkt im manuellen Modus begonnen zu fotografieren, um mich von Anfang an damit zu befassen.
Fokussieren klappt eigentlich ganz gut, vor allem mit der Möglichkeit an das Objekt ranzuzoomen (durch Drücken des hinteren Stellrades) hilft ungemein.
Die korrekte Belichtung will noch nicht so richtig klappen.
Ich versuche derzeit die Belichtung vor allem über Blende und Verschlusszeit zu regeln. Den ISO-Wert versuche ich weitestgehend nicht groß zu benutzen.
Daher frage ich mich zuerst, welche Verschlusszeit ich etwa brauche (bewegt sich das motiv, wie ruhig kann ich die Kamera halten, welche Brennweite habe ich) und danach stelle ich dann die Blende ein.
Und nur wenn ich damit überhaupt nicht ans Ziel komme, versuche ich noch über den ISO-Wert etwas anzupassen.

Dieses Vorgehen sollte mir zumindest jetzt am Anfang erst einmal helfen, um mich nach und nach mit den Werten vertraut zu machen.
Aber ich habe auch jetzt schon gemerkt, dass dieses Vorgehen seine Schwächen hat - besonders im Bezug auf die Tiefenschärfe. Wenn ich dort eine Kombination aus Blende und Brennweite gefunden habe, so dass nur bestimmte Bereiche des Bildes scharf sind, dann muss ich die Belichtung über Verschlusszeit (sofern es hinsichtlich Verwacklung möglich ist) und ISO-Wert regeln.

Aber ich stehe ja noch ganz am Anfang :D
Insofern heißt es momentan einfach viele viele Fotos machen/rumprobieren und sich bei jedem Foto Gedanken machen, um möglichst viel zu lernen.

Derzeit fotografiere ich in RAW+JPG. Jedoch habe ich mich mit der Entwicklung der RAF-Fotots noch nicht beschäftigt.
Ich habe mir zwar schon mal das Programm darktable runtergeladen, aber noch nicht wirklich die Zeit gehabt, mich damit zu beschäftigen.

Daher hier einfach mal ein paar Schnappschüsse (JPEG aus der Kamera), die ich bisher so gemacht habe.

XT203.jpg

Brennweite 46mm / Blende F11,0 / Verschlusszeit 1/30 / ISO 200

XT204.jpg

Brennweite 20mm / Blende F7,1 / Verschlusszeit 1/60 / ISO 200


XT20.jpg

Brennweite 33mm / Blende F16,0 / Verschlusszeit 1/60 / ISO 200

XT201.jpg

Brennweite 18mm / Blende F11,0 / Verschlusszeit 1/125 / ISO 100

Falls euch direkt gravierende Fehler (Kameraeinstellungen oder Bildgestaltung) auffallen, dann korrigiert mich gerne, damit ich es beim nächsten Mal direkt besser machen kann.

Also vielen Dank für eure Hilfe und noch einen schönen Sonntag!

Gruß
thesi
 
Also Manuell Fokussieren brauchst du jetzt nicht unbedingt, aber das du gleich im Manuellen Modus anfängst, vorbildich :daumen:

Deine Bilder sind jetzt nichts aufregendes oder so, aber absolut in Ordnung, zumal es nur Schnappschüsse sind :)

Mir haben 3 Sachen tatsächlich sehr gut geholfen:

- Immitation von anderen Bildern (du hast ein schönes Foto von irgendwas gefunden, mach es nach)
- Anfangs habe ich viele Erklärvideos geschaut, das hab ich aber aufgehört

Aber was mir ungemein geholfen hat, auch wenn es dich vielleicht am Anfang etwas frustriert, ist beim CB-Fotowettbewerb mitzumachen. Du lernst auf bestimmte Themen passende Bilder zu machen, überlegst bewusst den Aufbau etc. :) Achja, und Kritik bekommst du idr. auch, also kannst du auch was lernen :)

In diesem Monat kannst du sogar noch mitmachen, und ich sehe da schon ein sehr schönes Foto was da gut reinpasst ;)
Auf gehts! :)
https://www.computerbase.de/forum/t...fotowettbewerb-maerz-2018-gegenlicht.1752428/

Achja:
auch wenn es jetzt bei dem Objektiv nicht so eine große Rolle spielt (OS), versuch mit deiner Verschlusszeit wenigstens ca. bei deiner Brennweite zu bleiben von der Zahl (also bei 20mm 1/20, bei 55mm dann 1/60, als Beispiel). Eigentlich müsstest du deine Brennweite ja nochmal x1.6 rechnen, aber das ist nicht wirklich nötig, es sei denn du hast ein längeres Objektiv ohne OS, wie z.B. mein 60mm Macro (da DX -> 90mm bei mir), da merkt man es dann :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast ja im Prinzip schon selbst deine Schwachstelle gefunden: Die Blende ist das wichtigste gestalterische Mittel. Daher solltest du immer zuerst die Blende einstellen. Dann kümmerst du dich um die Verschlusszeit. Du hast richtig bemerkt, dass die davon abhängt, wie deine Brennweite ist und wie schnell sich deine Motive bewegen. Falls du noch einen Verwacklungsschutz hast, kannst du das auch noch in deine Überlegung miteinbinden.

Ich nehme mal die letzten beiden Bilder: Architektur und Landschaft. Dafür ist eine große Tiefenschärfe von Vorteil. Sprich eine lange Brennweite und eine kleine Blende (große Blendenzahl). Normalerweise arbeiten Objketive am besten im Bereich von f8-f11. Wenn ich du wäre würde ich die Blende einfach auf einem Wert lassen, dir einen ISO-Wert ausdenken, mit dem du den Tag über fotografierst (vorausgesetzt die Lichtbedingungen ändern sich nicht arg) und dann über die Verschlusszeit die Belichtung steuern.

Ich mache das nur noch in Ausnahmesituationen. Meistens stelle ich meine Kamera so ein, dass ich die Belnde bestimme und meine Kamera die Verschlusszeit übernimmt. Die kontorlliere ich dann kurz bevor ich das Bild mache nochmal und dann passt das. Den ISO stelle ich dann eben so ein, dass meine Verschlusszeit nicht zu kurz wird (verstelle ich den ISO, passt die Kamera ja automatisch die Verschlusszeit an). Voll manuell fotografiere ich nur, wenn meine Kamera die Belichtung nicht so macht wie ich mir das Vorstelle. Aber dank dem elektronischen Sucher ist das ja kein Problem. Hättest du jetzt eine echte DSLR gekauft, wäre alles nochmal komplizierter.


Das mal auf der technischen Seite.
Von der Bildgestaltung habe ich selbst jetzt auch nicht die wahnsinnge Ahnung. Allerdings haben Bild 2 und 3 in meinen Augen eineige Schwächen:
- Bei Bild 2 schauen die Statuen nach links. Das Bild ist da aber viel enger beschnitten als rechts. Das wirkt auf mich unnatürlich.
- Bei Bild 2 hättest du evtl auch mal eine große Blendenöffnung probieren können und nur die erste Statue scharf darstellen. Das könnte etwas mehr SPannung erzeugen. Dann musst du aber auch die Brennweite verlängern. Denn Unschärfe erzeugst du besonders gut bei langer Brennweite und großer Blendenöffnung.
- Das gleiche gilt für Bild 1. Wenn ich mir vorstelle durch die Scharte zu schauen, könnte mein Auge ja auch nur die Landschaft scharf stellen. Da du hier aber irgendwo zwischen scharf und unscharf bist wirkt das auf mich unnatürlich.
- Bei Bild 3 könntest du dich vielleicht mehr am goldenen Schnitt orientieren
- Bild 4 finde ich gut. Vielleicht kannst du ja in Raw die Schatten noch besser rausarbeiten. Spiel da ruhig mal in Lightroom mit den Lichtern und den Tiefen. Wo ich das so sehe, wäre das ein Klassiker für die Alpha 7 :D.

Aber wie gesagt. In Sachen Bildgestaltung muss ich auch noch viel lernen. Also hol dir da am besten mal noch ne zweite Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Super Rückmeldung :)
Danke.

Dann habe ich direkt wieder 2 Ansatzpunkte, auf die ich bei der nächsten "Foto-Tour" besonders achten werden:
- Verschlusszeit an der Brennweite orientieren.
- Zuerst die Blende wählen und danach den Rest.

Dann könnte es das nächste Mal also so aussehen, dass ich
1. die Blende wähle um das Motiv/den Look zu gestalten
2. die Verschlusszeit, dann mind. an der Brennweite orientiere
3. gegebenenfalls den ISO-Wert anpasse.

Werde ich so mal versuchen.

Bilder zu imitieren werde ich auch mal versuchen.
Imitation ist generell ja ein sehr guter Ansatzpunkt, um schnell etwas zu lernen.
So haben wir ja auch als Kleinkinder gelernt. Alles nachmachen, was die Eltern auch so machen :D

Gruß
thesi
 
Senvo schrieb:
Hast du dein Bild beim Fotowettbewerb eingereicht? ;)

Nein, zumindest noch nicht.
Vielleicht ergibt sich am Wochenende ja noch ein anderes Motiv und wenn nicht, dann kann ich das Bild am Wochenende noch einreichen :)
 
Ich mache tatsächlich auch da erste mal mit.

Habe mir vor einer Woche noch ein Schätzchen auf einer Fotobörse mitgenommen:
http://www.artaphot.ch/minolta-sr/objektive/149-minolta-35mm-f18

Dan kann man die Blende sogar direkt am Objektiv anpassen. Vielleicht bekomme ich irgendwann noch eine Timelapsaufnahme damit hin.
 
Hey sehr cool, dann bin ich mal gespannt was ihr so geschossen habt :)
Thesi, dir von mir übrigens ganz viel Spaß beim Fotografieren nochmal :)

Schick schick, so alte Glasbüchsen haben schon was, manchmal ein schönen eigenen Stil :daumen:
 
Thesi schrieb:
[...]
Falls euch direkt gravierende Fehler (Kameraeinstellungen oder Bildgestaltung) auffallen, dann korrigiert mich gerne, damit ich es beim nächsten Mal direkt besser machen kann.

Also vielen Dank für eure Hilfe und noch einen schönen Sonntag!

Erstmal schon viel Spaß mit der Kamera!

Vollmanuell fotografieren wird von vielen als non plus ultra angesehen, aber auch Vollautomatik und Halbautomatik hat Vorteile. Beim lernen wichtig: Schau dir an was die Vollautomatik wählt und pass es ggf. an, ähnliches gilt für die Halbautomatik; Da wählst du den Parameter, der dir wirklich wichtig ist (z.B. Blende und Belichtungskorrektur) und lässt die Kamera den Rest machen. So kannst du dich auf die Gestaltung konzentrieren. Der manuelle Modus entfaltet seine Power bei schwierigen Lichtsituationen. Die Fuji-Bedienlogik kommt dem "nahtlosen Umschalten" zwischen Automatik und manuellen Einstellungen sehr entgegen.
Probier alles aus, und bleib bei der Arbeitsweise, bei der du dich am wohlsten fühlst.

zandermax hat dir ja schon seine Arbeitsweise geschildert; Die erste Entscheidung, die ich treffe ist: Was will ich denn fotografieren? Wenn ich es nicht weiß => P (Blende, Verschluss, ISO automatisch). Ist mir die Freistellung oder Schärfe von vorne bis hinten wichtig, setze ich die Blende auf einen definierten Wert; Ist mir die Bewegungsschärfe bzw. Unschärfe wichtig, stelle ich erst die Verschlusszeit ein. Sind beide Faktoren wichtig => M. Die ISO sind eigentlich meine letzte Stellschraube, normalerweise behalte ich die nur im Auge, spätestens beim Blitzen wird die aber auch noch festgezurrt.

Bei der Komposition gibt es eigentlich wenig echte Regeln. Mir ist es wichtig, dass man erkennt, was ich denn zeigen will. Dafür muss ich das natürlich zuerst wissen. Dann ist die Frage: Bewegt es sich? Gibt es eine Blickrichtung? Die sollte meistens ins Bild hinein sein. Wobei man sich dabei auch bewusst dagegen entscheiden kann, was aber die Bedeutung des Bildes ändert. Deswegen ist auch immer die Frage: Symmetrischer oder asymmetrischer Bildaufbau? Bei Asymmetrisch gibt es die "Drittelregel" bzw. den goldenen Schnitt.
Dann kommt der Faktor "leading lines", diagonalen etc. dazu. In Sachen "Linien" ist eine gute Hilfestellung zu beachten, dass vertikale Linien auch vertikal bleiben sollten (vgl. dein Bild #3 und #4) - und der Horizont auch horizontal bleiben, insbesondere wichtig bei Gewässern.

Bei Bild #3 sieht man auch was anderes gut; Du hast die Würfel vor den Gebäuden fotografiert. Beides ist scharf, aber nicht extrem scharf, und nicht getrennt und auch ungefähr gleich grau. Für den Betrachter verschwinden die dunklen Würfel daher in der dunklen Halle dahinter. Du hast jetzt mehrere Möglichkeiten das Bild interessanter zu gestalten.
1) Du machst die Blende auf und fokussierst die Würfel. Damit wird der Hintergrund etwas unschärfer und i.d.R. auch der Vordergrund schärfer. (Ab F11 nimmt meistens die Bildschärfe wg. Beugungsunschärfe ab)
2) Du änderst deinen Blickwinkel, so dass die Würfel dominanter oder besser erkennbar werden (z.B. niedriger, näher ran + kleinere Brennweite) oder als Teil des parks wirken, weiter weg, höhere Position. Oder eben seitlich, dass sich die Farbe deines Hintergrunds besser heller wird.
Generell: Hell vor dunklem Hintergrund und dunkel vor hell gibt einen guten Kontrast (in SW), bei Farbe ähnlich...eine einzelne rote Blüte wirkt besser alleine als wenn andere rote Blüten drum herum sind; Außer natürlich das rot ist die dominante Farbe und dann gilt wiederum: Abheben per Schärfe und Helligkeit...
 
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