Kaufberatung Einsteigerkamera / Entscheidung zwischen DSLR & DSLM

Meine Güte, schon wieder? Ich bin zwar absolut kein Fan von DSLRs, aber dass jemand wie @Blueline56 nicht einfach so ein 300 F4, oder ein 70-200 2.8 abgibt muss doch klar sein. Allein seine Bilder sprechen ja da für sich.

Gewicht und Größe ist doch nur für Leute wie mich relevant, die viel mit der Kamera unterwegs sind und wirklich auch Festbrennweiten verwenden. Lediglich Tamron baut für den E-Mount kompakte Zooms. Ein GM-Zoomobjektiv, oder ein Sigma Art Objektiv wird immer groß sein. Schau dir mal das neue 35 1.2 Objektiv für den E-Mount an. Möglicherweise ist es das beste 35-mm-Kleinbildobjektiv, das je gebaut wurde. Aber sicher ist auch, dass du keinen Base mehr brauchst, wenn du als Fotograf eine Bank ausrauben willst. Das Sigma tut es auch.
 
Blueline56 schrieb:
Ich verstehe das nicht, ich laufe manchmal Stundenlang mit der 1D und den 70-200/2.8. (hatte ich auch mit dem 300/4 + 1D gemacht), da hat man etwas über 3Kg in der Hand, groß gestört hat mich das nicht
...

So unterschiedlich sind die Geschmäcker.
Zur Zeit nehme ich zwei Kameras plus vier Objektive mit und es stört mich nicht, während auf Arbeit (Windkraft) mir fast jedes Gramm zuviel war.
 
zandermax schrieb:
Ein GM-Zoomobjektiv, oder ein Sigma Art Objektiv wird immer groß sein.

Das kommt auch immer ein bisschen auf die Philosophie des Herstellers an - wie sehr legt man den Fokus drauf, wirklich das letzte bisschen Lichtstärke rauszuholen und wie sehr will man eventuelle Bildfehler optisch auskorrigieren. Sigma will möglichst perfekt abbildende Gläser bauen, die auch möglichst lichtstark sind und das auch noch möglichst billig (vgl. mit First-Party-Objektiven sind Sigma ART mehr oder weniger schon fast geschenkt) - das wird halt schwer.

Grade das 70-200, über das wir vorher schwadroniert haben, ist da der erste Kandidat fürs Downsizing. Wenn der Bildsensor selbst bei ISO 25.600 noch akzeptable (da rede ich nicht von Fine Art Print, sondern von verwendbar für viele Einsatzgebiete) Resultate liefert, reicht natürlich locker F4 und man spart sich ca. 700 Gramm Glas.

Ich habe unterwegs meistens nurmehr die X-Pro2 mit und das 35/1.4 und das 18/2.0. Die ganze Kombination wiegt unter 1kg und deckt meistens alles ab - besonders das 18/2.0 ist sicher weit entfernt von optischer Perfektion, aber dafür wiegt es etwas über 100 Gramm und hat seinen eigenen Charakter...
 
Das ist genau die Sache. Jeder Hersteller kann ein 50 mm F1.4 Objektiv bauen. Nur welchen Wert hat das, wenn F1.4 mit starken sphärischen Abberationen und Koma zu kämpfen hat. Alte F1.4 Objektive von Minolta/Sony, Canon und Nikon haben für mich keinen Reiz, denn ich muss mit starken Abstrichen bei Offenblende rechnen.

Daher habe ich das Zeiss 50 F2 gekauft, das bei F2 deutlich über allen mir bekannten Gaußobjektiven liegt. Denn wie viel ist es denn Wert F2 ohne wirkliche Abstriche verwenden zu können? Für mich hat das einen sehr hohen Stellenwert.
Gleiches gilt für das 24 1.4 von Sony. Es ist aktuell das beste 24-mm-Objektiv auf dem Markt und dafür finde ich 1600 Euro nicht übertrieben viel Geld. Ein Sigma 24 1.4 finde ich da völlig unattraktiv. Viel schwerer und F1.4 nur mit Abstrichen. Und vor allem Abstriche, die für mich entscheidend sind: Nervöses Bokeh und deutliches Koma.

Und dann muss so ein Objektiv natürlich zum Fotografen passen. Ich habe für mich gemerkt, dass 20 mm einfach sehr weit sind. Brauche ich dann ein Zeiss Baits 18 2.8, das optisch überragend ist, wenn ich es nicht einsetze?
 
Es kommt auch auf den Einsatzzweck an - du machst ja glaub ich viel Astro, da machts natürlich keinen Spaß, wenn Punkte auf einmal zu Linien werden etc. - das ist bei einem Portrait z.B. relativ wurscht, weil es keine so kleinen Spitzlichter gibt und das Hauptmotiv sowieso nur ein paar Meter entfernt ist und nicht auf unendlich. Auch bei Landschaften, Architektur und Objekten allgemein ist es natürlich sinnvoll, wenn das Objektiv mal so wenig Dreck wie möglich abliefert.

Das 18er ist bei Fuji bspw. so ein Streitfall. Da regen sich viele Leute auf, dass ein 110 Gramm Objektiv nicht offenblendig in den letzten Ecken knackscharf ist, übersehen aber, dass es dafür eben fast nichts wiegt und die Abbildungsleistung ist jetzt nicht so schlecht...
 
Sp1tch schrieb:
...erhabenen Gefühl. Es war eher Mitleid.
...oder auf ner Hochzeit die ganze Zeit 3Kg mit dir rumtragen willst, nur zu.
Für mich geht das einfach gegen jede Logik, dass ich so ein großes und schweres System mit mir rumschleppe...

Es wir ja keiner gezwungen.
Ein FE 70-200 2.8 GM mit Alpha7 III und Blitz dazu wiegt auch mehr wie 2,5 Kg! Das ist schnell erreicht, dann vielleicht noch eine zweite Alpha mit 35mm FB oder 24-70 2.8 um die Schulter bei einer Hochzeit, da ist man schon mal deutlich drüber.
Wenn man z.B. Vögel oder Wildlife im allgemeinen fotografiert, hat der Fotograf am wenigsten Mitleid mit sich selbst. Aber mit einer 35mm FB kommt man nicht nah genug dran, dann fehlen immer noch 200mm oder 600mm?

Um den Phare le Four Formatfüllend auf den Sensor zu bekommen, bedarf es ca. 1000mm an KB, oder mindestens 600mm an APS-C.
 
Oder noch ärgerlicher: Nachtaufnahmen in der Stadt. Gerade wenn ich mal kein Stativ dabeihaben will (und genau dafür ist ja ein 24 1.4 mitunter wie gemacht), dann ist es halt unglaublich ärgerlich, wenn alles voll mit Koma ist.
 
M.Ing schrieb:
Klassischer Fall von „Shit Mirrorless Fanboys say“. Mit einem 70-200 und einem Batteriegriff ist eine A7 ähnlich gross und schwer wie eine 1D Mit entsprechendem Glas.

Ich kenne niemanden der einen BG an einer DSLM benutzt. Das würde auch den ganzen Vorteil zerstören. Man hat 2-3 Akkus dabei, wenn man sie braucht und gut ist. Die Akkus der Eos R und A7iii halten auch ziemlich gut, kein Vergleich zu den ersten A7 oder der Eos RP.
Mal davon abgesehen kenne ich auch niemanden, der freiwillig mit ner 1D rumrennt, es sei denn du bist professioneller Presse- oder Sportfotograf, dann kann das durchaus sein.

Aber wie schon im anderen Thread gesagt, es bringt nichts zu diskutieren wenn man in verschiedenen Welten lebt und scheinbar ganz anders fotografiert.

Fanboy ist übrigens nur der, der die Stärken des anderen nicht anerkennt. Also kann ich ja keiner sein.
Touchscreen und Menü sind bei Canon klar besser. Auch das RF35 ist genial, vorallem an der kleinen RP.
Die Frage ist halt nur, ist Touchscreen und Menüführung fotografisch relevant? Das Thema hatten wir ja schon.
 
Sp1tch schrieb:
Ich kenne niemanden der einen BG an einer DSLM benutzt. Das würde auch den ganzen Vorteil zerstören. Man hat 2-3 Akkus dabei....Vergleich zu den ersten A7 oder der Eos RP.
Mal davon abgesehen kenne ich auch niemanden, der freiwillig mit ner 1D rumrennt, es sei denn du bist professioneller Presse- oder Sportfotograf, dann kann das durchaus sein....

Also die R kann je nach Anwendung bei mir zwischen 400-800 Auslösung erreichen, bei Motorsport hatte ich schon über 1600 mit einem Akku.
Die RP soll laut der Forenuser aus dem Blauen um die 500 Bilder mit einem Akku schaffen.
Meine Alpha 7 hatte so 90-130 Bilder geschafft, selten bis 200.
Ich renne gerne mit einer 1er(fasst sich gut an, heller großer Sucher, toller AF, hohe Serienbildrate, Wetterabdichtung etc) und 100-400er rum, weil es mein Hobby ist und es mir Spaß macht. Und ich zudem die Brennweite beim Fussball und Motorsport benötige.

Geht aber auch kleiner mit 70-200 F4
comp_8E4O9818.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Matt78x schrieb:
Meine Alpha 7 hatte so 90-130 Bilder geschafft, selten bis 200.

Wie hast du das geschafft? Realistisch sind eigentlich zwischen 300-400 Bilder bei 3-4 Tagen Nutzung.
 
zandermax schrieb:
Wie hast du das geschafft? Realistisch sind eigentlich zwischen 300-400 Bilder bei 3-4 Tagen Nutzung.

2-3 Akkus Pro Reisetag waren Pflicht, ich hatte meistens manuell mit einem 35er und 90er Zeiss fotografiert.
Die Kamera hatte ich neu gekauft gehabt, und es gab auch keinen sichtbaren Unterschied zwischen dem Sony-Akku und den Dritthersteller-Akkus.
Die Kamera hat Strom gefressen, auch ausgeschaltet hatte sie immer ein bisschen gezogen.
Daher hatte ich meistens die Akkus über Nacht dann aus der Kamera genommen.
Aber ich bin da laut Nachfrage im Blauen kein Einzelfall.
 
Ich kann nur vermuten, dass du die Kamera deutlich länger als benötigt an gelassen hast. Unter 300-400 hatte ich mit der Mark I und II eigentlich nie. Bei der Mark III sind es dann eher doppelt so viel.
Und ja die Mark I und II (bzw. eher die 50er Akkus sind das Problem) ziehen Strom auch wenn die Kameras aus sind, aber das sind über Nacht eher 1-2% maximal. Ich fand das Problem da eher, dass die Akkus bei 70-80% waren wenn man die ne Weile liegen lässt und dann mitnimmt im Glauben einen vollen Akku zu haben.
 
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Sp1tch ist raus
Aber da der TE seit dem 24.12.2019 nicht mehr online war, dürfte die Kaufberatung abgeschlossen sein.
 
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phil. schrieb:
Sp1tch ist raus
Aber da der TE seit dem 24.12.2019 nicht mehr online war, dürfte die Kaufberatung abgeschlossen sein.
Puuuh, ich hätte nicht gedacht solch eine Diskussion loszutreten ;-). Vielen Dank für all die Beiträge.

Ich habe mich letztlich für eine Canon EOS 77D entschieden, da sie:

  • sehr groß, schwer und stabil in der Hand lag
  • nicht wie andere Canon-Modelle aus dem Einsteiger-Bereich zu sehr auf Video ausgerichtet war (4k usw.)
  • mir die Idee der doppelten Menüführung für Einsteiger und später das normale Canon-Menü gefällt (hatte auch nicht jede Kamera)
  • eine vergleichsweise lange Akku-Laufzeit hat
  • die Objektiv-Auswahl und -Preise bei den DSLRs und auch speziell bei Canon gut erschienen
  • im Kit mit dem 18 bis 135 mm Nano-Objektiv um die 200 Euro günstiger war, als wenn ich das Gehäuse und ein vergleichbares Objektiv (Brennweitenbereich, USM und Bildstabilisator) einzeln gekauft hätte

Zudem fand ich es angenehmer, durch den Sucher das echte Bild sehen zu können und kein digitales wie auf dem Smartphone oder bei einer DSLM.
 
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