Grimba schrieb:
Es lief hier und da einfach unrund, zwar nicht unbenutzbar, aber hier und da ein kleines Ärgernis, ein Fensterflackern, ein Video was schwarz blieb weil die Beschleunigung hakte, was ich einfach mit X11 nicht hatte und eben schlechtes Zusammenspiel mit Optimus und der alten Nvidia
Da würde ich tatsächlich eher Nvidia den schwarzen Peter zuschieben. Den Wayland auf GBM (Generic Buffer Manager) für die Verwaltung der diversen Grafikbuffer setzt und eigentlich auch der gängige Standard des Linux-Grafikstack ist. Nvidia hatte da aber wohl keinen Bock drauf und mit EGLStreams ein eigenes Süppchen für OpenGL/Vulkan gekocht. Das wird aber wiederum von vielen Wayland-Compositor nicht unterstützt, weil die sich an GBM als Standard halten und keine Extrawurst für Nvidia braten. Nur bspw. GNOME und KDE haben für ihre Desktopumgebung auch eine Variante für EGLStreams implementiert, aber nicht in der Qualität wie für GBM. Entsprechend läuft es mit Nvidias Sonderweg nicht ganz rund. VDPAU funktioniert wiederum auch nicht (nativ) mit Wayland und paar andere, kleinere Features ebenfalls, was aber auch wieder an Nvidia und nicht an Wayland liegt.
Man kann nicht von den Entwicklern erwarten, dass die da für zig Sachen Sonderwege einbauen, nur weil Nvidia nicht gewillt ist, dem Standard zu folgen.
Grimba schrieb:
Erstens muss die sich ja zusätzlich noch mit dem alten Nvidia 470 Treiber herumkloppen
Und da wird sich hinsichtlich Wayland-Support wohl auch nichts mehr ändern. Denn es ist letzlich nicht die Aufgabe von Wayland bzw. den verschiedenen Compositor, Nvidia mit deren Sonderweg hinterherzulaufen, sondern eher sollte man von Nvidia verlangen, stattdessen den vorgesehen Standard zu untersützten. Erst mit dem 495er Treiber hat Nvidia dann endlich auch mal GBM implementiert, was aber dem 470er Treiber wohl auf ewig vorenthalten bleiben wird.
DRM (Direct Rendering Manasger) und KMS (Kernel Mode Settings) war ja auch lange so ein leidiges Thema mit Nvidia, das mit dem proprietären Treibern gar funktionierte oder zumindest nicht ohne spezielle Kernelparameter beim Booten. Auch daran, dass bspw. nvidia-settings nur eine eingeschränkte Funktionalität hat, kann Wayland auch nichts ändern. Da muss Nvidia schon selber entsprechend nachbessern.
Um großen und Ganzen, die Wayland-Probleme mit Nvidia-Karten liegt größtenteils daran, dass Nvidia für alles irgendwie eigene, proprietäre Lösungen haben will statt einfach die Standards umzusetzen. Das ist halt Nvidias Philosophie, möglichst viel Kontrolle behalten durch proprietäre Lösungen, während man bei offenen Standard ja Kontrolle aufgeben müsste.