News Künstliche Intelligenz: Google löst Ethikrat nach nur einer Woche auf

Acrylium schrieb:
Im Namen der Toleranz fällt es halt unheimlich einfach, abweichende Meinungen zu unterdrücken.

Ein Ethikrat der von vornherein nur eine einzige Ethik akzeptiert wirkt auch auf mich sehr fragwürdig.

Über die Goldene Regel („Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ ) sollte man sich halt schon einig sein. Alles andere kann man in die Tonne schmeißen. Und Verunglimpfungen von bestimmten Volksgruppen die sich nichts zu schulden kommen lassen haben (im sinne vom verbrechen an Personen oder Gesellschaft) dürfen nicht eingeschränkt werden. Kein Leben darf über das eines Anderen gestellt sein, Außer vllt Jung gegen Alt, Viele gegen Wenige, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

Wo kann ich mich Bewerben :D?
 
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TNM schrieb:
Intoleranz mit Toleranz gleichzusetzen ist nicht redlich. Wir haben einen Wertecanon, wer sich dagegen stellt, sollte dies entsprechend argumentieren um es mehrheitsfähig zu machen.
Das macht er doch gar nicht. Außerdem: Es ist gar nicht immer so einfach. Klar haben wir hier gewisse Grundwerte, mit denen fast jeder konform geht und die oft auch in Gesetzen veranktert sind. Darüber hinaus haben wir aber, wie es sich für demokratische Länder gehört, einen Meinungspluralismus, wenngleich es natürlich eine vorherrschende Meinung gibt. Und da kann es dann auch sehr kontrovers zugehen. Beispiel Gender Mainstreaming. Finden sehr viele eher konservative Leute schlecht, trotzdem wird denen oft Intoleranz unterstellt auch wenn ihre Meinung weit verbreitet ist.

Oder das vermutlich beste Beispiel: Guck dir die USA an, was da bei Trumps Wahl abging. Die eine Hälfte der Bevölkerung hat ihn gewählt, die andere Hälfte findet ihn schrecklich. Man hat die Leute ja zum Teil sogar heulen sehen nach der Wahl. Stichwort Emotionalisierung.

Was hier passiert ist, ist doch auch wieder nichts anderes als Diskriminierung. Das ist auch nicht das erste mal, das publik wird, dass bei Google Mitarbeiter diskriminiert werden, die nicht mit der linken Firmenpolitik konform gehen.
Andere haben die ach so schlimmen Tweets von Kay Coles James doch schon zitiert. Die hat keinesfalls radikale Ansichten verbreitet, die unseren westlichen Grundwerten widerstreben. Sie hat eben ein paar Meinungen ausgeschrieben, die eher den Repubikanern um Trump zuzuordnen sind und siehe da: Die Empörung schreitet zur Tat und die Dame wird abgesägt.

Ist das wirklich ein fall von: 'Die Toleranten bieten den Intoleranten die Stirn'?
Nein, das ist Diskriminierung.
 
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So ein Ethikrat ist bei Großunternehmen immer ein Witz. Man setzt ihn das erste Jahr ein und sammelt Kenntnisse aber Spätestens wenn es ums Geld geht werden alle Schlüsse des Rates in den Boden gestampft.
 
TNM schrieb:
Übrigends, reden wir hier nicht von der Toleranz deiner persönlichen Meinung, sondern von Handlungen gegen den Wertecanon der Gesellschaft in der du lebst.

Es gibt eben rote Linien, die nicht zu überschreiten sind, sonst werden sie sanktioniert. Ja, das ist intolerant. Es ist aber auch das Grundgerüst einer jeden zivilisierten Gesellschaft.
Und genau das ist ja das Problem. Dass die Toleranz von vielen heute schon deutlich vor den roten Linien aufhört. Ich rede allerdings nicht von Handlungen, sondern von Meinungen denn um genau die geht es hier.
 
Gender Mainstreaming Gelaber ist doch voll unnötig, es hat doch absolut kein Nutzen für unsere Gesellschaft.. Es führt nur zu Konflikten und Spaltung einzelnen Gruppen. Schaut mal auf die Schwellenländer, die müssen sich mit ganz anderen Problemen befassen.
 
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TNM schrieb:
Es würde also keinen Sinn machen, Jemanden im Rat zu haben, der Sklaverei toll findet. Das ist einfach nicht der richtige Ort dafür.
Dem Beispiel kann ich zustimmen, der Logik aber nicht. Homosexualität wird auch heute noch in den westlichen Ländern von einem grossen Anteil der Menschen als etwas negatives angesehen. Ich wünsche mir das der Rat die aktuelle Situation vertritt und nicht ein Wunschszenario, denn während ersteres relativ einfach mittels Statistik und Co. bewiesen und überprüft werden kann, ist man bei letzterem dem Weltbild eines Menschen, einer Menschengruppe oder einer kleinen schreienden Minderheit im Internet ausgesetzt.
 
kryzs schrieb:
Bin ich ein „Nazi“ weil ich es gut finde das die AfD im Bundestag sitzt?
Kommt drauf an, wie nennt man eine Person die es gut findet das Rechtsradikale im Bundestag sitzen?

Ob die AfD nun rechts ist oder nicht muss man denke ich nicht diskutieren wenn man sich unpolarisiert die Aussagen deren Parteimitglieder anhört. Wer AfD wählt, wählt rechtsextremes Gedankengut. Punkt.

Und man hat ein Recht darauf seine Meinung zu äußern und Rechts zu wählen, zweifellos. Aber dann sollte man dieses scheinheilige Gefasel lassen von wegen "Ich bin ja nicht rechts, aber...."

//Zu der Diskussion hier: In der Southparkfolge "Todescamp der Toleranz" wurde eigentlich schon alles gesagt.
 
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Ich finde es intolerant eine KI künstlich zu beschneiden.
Man sollte sie erschaffen und ins Internet lassen, dort wird sie lernen und erkennen was das Beste für die Menschheit ist. Hust hust....
 
Es ist unethisch keine Steuern zu zahlen. Wie wäre es mal einen Rat zu Gründen, der Google, Apple und Amazon und Co die Eier langzieht und Gesetze verabschiedet, die das legale Steuerhinterziehen beenden.

Dafür wäre KI sicherlich hilfreich. Aber wir diskutieren lieber ob man jetzt geschlechterlose Toiletten mit KI ausstatten soll. Uns scheint es wirklich so gut zu gehen, dass wir Zeit haben über so einen Scheiß zu "wachen" Wann kommt eigentlich die vegane KI? //Ironie off.
 
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Nitschi66 schrieb:
Ich persönlich finde ja, dass Morgan Freeman den ethikrat machen sollte.

@topic: schön dass Google auf den externen Druck gehört hat, doch ist dieses personenbezogene hervorheben von Fehlern (Public Shaming) in Amerika schon krass.
Wieso überhaupt Menschen aus solchen Industrienahen zweigen holen und nicht Geisteswissenschaftler?

Wieso Lobbyisten in die EU und Bundes Parlamente holen statt Experten und Bürgerrechtler? Warum Minister und Politiker ernennen, die von ihrem Gebiet nicht den Hauch einer Ahnung haben? Aus den selben Gründen: Neokapitalistische Ziele, Korruption, Faulheit und kurzfristige Erfolge. Alles sehr wichtig für Politiker in Demokratien, die ihre beste Zeit hinter sich haben.

Außerdem: Was will man von einem Unternehmen erwarten, das ganz bewusst "Dont be evil" aus seiner Satzung streichen und dafür jetzt Geschäfte mit China machen lässt. Der Ethik Rat von Google war vermutlich so etwas wie der Rat der deutschen Autoindustrie. Falls es sowas geben sollte ;-)
 
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Schön, dass du das verlinkst, Popper schreibt nämlich genau das, worauf ich hinaus wollte:

"Damit möchte ich nicht sagen, dass wir z.B. intolerante Philosophien auf jeden Fall gewaltsam unterdrücken sollten; solange wir ihnen durch rationale Argumente bekommen können und solange wir sie durch die öffentliche Meinung in Schranken halten können, wäre ihre Unterdrückung sicher höchst unvernünftig."

Und das war ja mein Punkt: Wenn man sich ihre Tweets anschaut, hat sie zwar eine konträre Meinung zum "Werte-Canon", argumentiert aber offenbar vernünftig im Sinne von "rational".

Lg
 
LOL ... Google gründet ein Gremium, welches darauf achten soll, das Google-AI nicht zu militärischen Zwecken (nichtmal zur Verteidigung?) oder zur Überwachung eingesetzt wird.
Da sind dann gleich mal 50% des Marktes für AI weg (automatisierte Steuerungs- und Zielerkennungssysteme sowie automatisierte Datenanalyse ... denn das wird eben auch militärisch und zur Überwachung genutzt werden) ... und sowas soll man Google dann als ernsthafte Bemühung abkaufen?
Natürlich KANN so ein Gremium nicht so arbeiten, wei Google sich das wünscht, das liegt aber an einem Interessenklonflikt zwischen allgemeinen ethischen Grundsätzen und der Arbeitsweise von Google.
 
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FranzvonAssisi schrieb:
Schön, dass du das verlinkst, Popper schreibt nämlich genau das, worauf ich hinaus wollte:

"Damit möchte ich nicht sagen, dass wir z.B. intolerante Philosophien auf jeden Fall gewaltsam unterdrücken sollten; solange wir ihnen durch rationale Argumente bekommen können und solange wir sie durch die öffentliche Meinung in Schranken halten können, wäre ihre Unterdrückung sicher höchst unvernünftig."

„... Aber wir sollten für uns das Recht in Anspruch nehmen, sie, wenn nötig, mit Gewalt zu unterdrücken, denn es kann sich leicht herausstellen, dass ihre Vertreter nicht bereit sind, mit uns auf der Ebene rationaler Diskussion zusammenzutreffen, und beginnen, das Argumentieren als solches zu verwerfen; sie können ihren Anhängern verbieten, auf rationale Argumente – die sie ein Täuschungsmanöver nennen – zu hören, und sie werden ihnen vielleicht den Rat geben, Argumente mit Fäusten und Pistolen zu beantworten.

Wir sollten daher im Namen der Toleranz das Recht für uns in Anspruch nehmen, die Unduldsamen nicht zu dulden. Wir sollten geltend machen, dass sich jede Bewegung, die die Intoleranz predigt, außerhalb des Gesetzes stellt, und wir sollten eine Aufforderung zur Intoleranz und Verfolgung als ebenso verbrecherisch behandeln wie eine Aufforderung zum Mord, zum Raub oder zur Wiedereinführung des Sklavenhandels“

So so, also üben wir zu erst Gewalt aus, da sie ja versuchen könnten Gewalt gegen uns auszuüben. Das unterscheidet uns wie genau von den „intoleranten“?

ghecko schrieb:
Kommt drauf an, wie nennt man eine Person die es gut findet das Rechtsradikale im Bundestag sitzen?

Ob die AfD nun rechts ist oder nicht muss man denke ich nicht diskutieren wenn man sich unpolarisiert die Aussagen deren Parteimitglieder anhört. Wer AfD wählt, wählt rechtsextremes Gedankengut. Punkt.

Und man hat ein Recht darauf seine Meinung zu äußern und Rechts zu wählen, zweifellos. Aber dann sollte man dieses scheinheilige Gefasel lassen von wegen "Ich bin ja nicht rechts, aber...."

Scheinheiliges Gefasel wohl nicht, ehr Toleranz gegenüber einer Minderheit, gerade diesen Bereich sollten wir nicht verstecken, leugnen, unterdrücken, nur an solchen extremen können wir wachsen und unser eigenes Denken hinterfragen, dazu brauchen wir Gruppen die unsere Anschauung / Werte kritisieren und in Frage stellen. Keiner will das sich die Vergangenheit wiederholt.
 
Kollo schrieb:
Ist das nicht ziemlich intolerant?

Nein, würde man Intoleranz tolerieren, dann wäre das intolerant.
 
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azurlord schrieb:
Nein, würde man Intoleranz tolerieren, dann wäre das intolerant.
Das klingt ein wenig nach "nur Nazis verbieten Nazis".

Toleranz bedeutet ethymologisch erstmal nur, etwas zu dulden (ein riesen Unterschied zu "respektieren"). Und damit dreht sich deine Aussage komplett um, denn nur wer Intoleranz NICHT tolerieren kann, ist intolerant, denn der duldet eben keine Abweichung ... Toleranz als Doktrin bzw. Diktat ist gelebte Intoleranz.

Für mich ist intoleranz durchaus tolerierbar ... eine Reaktion darauf werde ich mir aber nicht verbieten lassen ... und sei es nur, weil ich weiß, dass Intoleranz es nicht dulden kann, wenn man ihr NICHT zustimmt.

Das funktioniert bei intoleranten Toleranzlern allerdings meist weitaus besser ... die regen sich richtig auf :evillol:
 
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@DerOlf
Das Problem ist einfach, dass ein Paradox in der Regel nicht jedem zugänglich ist.
 
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