Test Lian Li PC-Q35 im Test

HI, danke für die Einblicke, interessantes Thema, man sollte bei Gehäusen aber eben nie den praktischen Aspekt vergessen;).

Ich bin inzwischen bei Silverstone gelandet und bin (auch) sehr zufrieden (auch wenns nur ne Alu-Front hat).
 
akuji13 schrieb:
Es geht nicht um die Verwindungssteifigkeit von Alu, sondern um das was bei Lian Li rauskommt und das ist inzwischen grottig.
Mir ist es völlig egal was der Hersteller wie macht, es zählt für mich als Endkunden was ich kriege.
Grottig... naaaaa, davon sind wir weit entfernt. Grottig war mal eine Lian Li Kopie, die ich aus China gesehen habe - das war sogar 1,0 mm Blech statt 0,8 und trotzdem hat sich das ganze Gehäuse nur durch das Gewicht des eingebauten Netzteiles verzogen.

akuji13 schrieb:
Ich sehe sehr wohl einen Zusammenhang zwischen Masse und Vibrationen, denn die selben Seitenteile verlieren ihre Anfälligkeit durch das Anbringen von Dämmatten.
Natürlich gibt es da einen Zusammenhang - das habe ich auch nie in Abrede gestellt. Aber Vibrationen einfach nur durch Gewicht zu erschlagen ist keine Kunst, das kann jedes Kind. Durch z.B. das Anbringen von Dämmmatten, welche so wie auf dem Markt erhältlich übrigens NUR durch Ihr Gewicht dämmen (Körperschall). Luftschall verhindern diese kaum.

akuji13 schrieb:
Wenn Lian Li es nicht hinbekommt dünne und leichte Seitenteile die nicht klappern oder vibrieren herzustellen, verstehen sie nichts davon und sollten es lassen.
Ich kann auch einen Tisch bauen, aber taugen tut der nix.
Hm, ich finde dass Lian Li im allgemeinen und bisher durchweg überzeugen konnte - "keine Ahnung" sieht komplett anders aus. Vielleicht (!!) ist dieses Gehäuse wirklich mal eine Ausnahme - dazu müsste ich es in der Hand haben. Dein Beispiel mit dem Tisch hinkt da komplett. Du kannst nicht einen kompletten Laien mit einem professionellen Hersteller vergleichen, der vielleicht mal ein paar Fehler macht.

Frage: hat hier jemand das Gehäuse und kann mal sagen ob die Seitenteile klappern oder virbrieren ? Ich meine natürlich ohne ein Klappern oder Vibrieren gezielt herbeizuführen ?

akuji13 schrieb:
Die Konstruktionsleistung interessiert praktisch nahezu niemanden.
Zumal sie als Ganzes fungiert.
Und wenn da verstärkende Elemente fehlen liegt ganz klar ein Versagen vor.
Du dürftest zu einem sehr kleinen Kreis gehören der die praktischen Nachteile einer (angeblich) besseren Fertigung vorzieht.

Ob die Konstruktionsleistung interessiert ist eine Sache der persönlichen Vorlieben, ich würde sogar sagen der Bildung. Wahrscheinlich interessiert das in der Tat 90% der Kunden nicht. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass diese 90% Lian Li mit seinen Produkten garnicht addressieren möchte, sondern die restlichen 10%. Wie ich schon mehrere Male sagte: die sind nicht auf echte Massenproduktion ausgelegt.

"Schau mal, sieht doch super aus und ist technisch sehr fortschrittlich gefertigt, da stört das wabbelige und die Vibrationen doch nicht!".
..das ist immer noch ein Computergehäuse. Es kann daher ruhig "wabbelig" sein - was ich aber in zusammengebautem Zustand trotzdem bezweifeln würde - ich bau da sicherlich nicht die angeblich viel zu dünnen Seitenteile ab und fang an daran herumzubiegen :-) ..Vibrationen
gibt es bei mir nicht - über so viel Wissen, die gleich im Keim zu ersticken, verfüge ich gerade noch (ist auch kein Hexenwerk). Bei Vibrationen ist es wie bei einer Krankheit: da bekämpfe ich lieber die Krankheit als die Symptome :-)

akuji13 schrieb:
"Form follows function" ist das Motto, ansonsten habe ich ein unpraktikables Designelement.
Aber scheinbar ist sowas gewünscht in Zeiten wo sich die Leute Geräte in "Klavierlackoptik" kaufen.
"Form follows function". Genau das stimmt leider überhaupt garnicht mehr bei Computergehäusen. Die wesentlichen Funktionen eines Computergehäuses sind den Computer vor Staub zu schützen und abzuschirmen. Ersteres gelingt immer besser, letzteres ist komplett egal und wird von ca. 80% der auf dem Markt befindlichen Computergehäuse überhaupt nicht mehr erfüllt. Da kann man gern über Sinn und Unsinn der EMV streiten - Tatsache ist aber, dass es in diesem Bereich Richtlinien gibt und die werden häufig komplett ignoriert ..so viel mal zur tollen "function".
Ich kaufe keine Geräte in "Klavierlackoptik", wenn ich sowas habe möchte, dann kommt auch echter Klavierlack drauf.

akuji13 schrieb:
Du kriegst in China inzwischen alles in entsprechender Qualität gefertigt.
Nur musst du es dann auch entsprechend bezahlen.

Warum lassen wohl inzwischen hochtechnisierte Firmen z. B. aus der Luftfahrt wie etwa MTU in China Werke aufbauen und dort fertigen?
Nein, stimmt nicht - es gibt sogar eine Menge Dinge, für die in China die entsprechende Fertigungstechnik komplett fehlt (sonst würden die auch nicht so viel bei uns kaufen).
Deine Frage nach MTU ist super. Antwort: weil die Zugang zu dem Markt möchten und dafür in China produzieren müssen (!!). Ganz sicher nicht mehr (!!) weil China so ein tolles Produktionsland ist. Dazu gibt es inzwischen eine Menge Umfragen warum Unternehmen in China produzieren und der Grund "günstige Produktion" ist da inzwischen nicht mehr wichtig. Qualität wird zunehmend wieder in Europa gefertigt, Billig geht in anderen Ländern noch billiger. Interessant an China ist der Markt selbst - alles andere ist nicht mehr wirklich wichtig.
Anderes Beispiel: der Teil der Airbus Produktion, die nach China ausgelagert wurde war für europäische Verhältnisse veraltet und wäre hier irgendwann außer Betrieb genommen worden. Die Produkte die dort produziert werden, gehen nur sehr selten in den Export - es ging NUR darum in den Markt zu kommen.
Ernsthaft zu glauben, dass hochtechnisierte Unternehmen ihr Know-how an eine Diktatur verschenken ist im höchsten Maße naiv. Die geben genau so viel raus wie unbedingt notwendig ist, damit sie in diesem wichtigen Zukunftsmarkt verkaufen dürfen - mehr nicht.

akuji13 schrieb:
Wo das eine moderne Fertigung ist bleibt alleine dein Geheimnis.
...das ist kein Geheimnis, setzt nur ein wenig Ahnung voraus. Nen Blechbearbeiter oder Schlosser kann Dir das sofort sagen.

akuji13 schrieb:
Was die Sache nur noch erschreckender macht.
Ich soll viel Geld für ein Produkt bezahlen das gravierende Mängel aufweist und sich auf der Stelle bzw. rückwärts bewegt im Vergleich zum Wettbewerb?
..welcher gravierende (!!) Mangel denn, ich konnte noch keinen entdecken. Einen Mangel vielleicht aber sicherlich keinen gravierenden. Rückwärts bewegen ? Ich sehe nach wie vor keinen Wettbewerber, der es (unter meinen Entscheidungskriterien) mit Lian Li aufnehmen kann. Das sollte sich der Wettbewerb erst mal nen Stück weit vorwärts bewegen und vielleicht nicht mehr so produzieren wie vor ca. 25 Jahren.

akuji13 schrieb:
Heißt, ich bezahle schlichtweg in der Hauptsache den Namen.
Dazu fällt mit spontan folgendes Wort ein: Absurd.
Da gebe ich Dir ausnahmesweise Mal recht - es ist absurd, dass in der heutigen Zeit Markennamen mehr wert sind als die Firma selbst, die diese Marke besitzt.

akuji13 schrieb:
Zum Thema Sklavenarbeit: bei der Lian Li Tocher Lancool geht es doch auch. ;)
...nur weil ich Lian Li generell mag muss das nicht heissen, dass ich alles super finde was die machen.

akuji13 schrieb:
Also waren/sind die Lian Li´s mit 1.5 mm starken Teilen also schlecht? :D
http://www.lian-li.com/en/dt_portfolio/pc-a59/
Ich verrate dir was...früher kamen sogar noch mehr als 1.5mm zum Einsatz (PC-A10 2mm, PC-B12 2.5mm z. B.). ;)
...das weiss ich, wer das Werk von Lian Li von innen kennt, wird eventuell auch schon ein paar von deren Gehäusen in der Hand gehabt haben :-) Die haben mit ziemlicher Sicherheit noch nie durchgängig auf 2,5 mm starkes Material gesetzt und ich bezweifel, dass das A59 durchgängig aus 1,5 mm starkem Material war (das Gehäuse hatte ich leider nicht). Gegen dickes Material, um es noch mal zu sagen, spricht auch garnichts - es ist nur auch kein Qualitätsmerkmal. ...ich kenne Lian Li seit dem ersten Gehäuse von denen (PC-60 war es glaube ich) und seit dem kann ich nur sagen, dass die sich was die Fertigung angeht enorm weiter entwickelt haben. Ich will nicht abstreiten, dass auch die mal Fehler machen - aber dünneres Material einzusetzen wenn man es kann, ist erst mal kein Fehler sondern normal.
..manchmal Frage ich mich ernsthaft ob die Leute überhaupt wissen wie "dick" 2,5 mm Blech ist und was für enorme Nachteile und/oder Kosten das bei der Fertigung (!!) das mit sich bringt. Das Material selbst ist, wie gesagt, garnicht mal so viel teurer - macht zumindest nur einen vergleichsweise kleinen Anteil am Produktpreis aus.
Kante einfach mal nen 2,5 mm starkes Alublech - Du würdest nicht mal im Ansatz auf solch niedrige Spaltmaße kommen, wie diese bei Lian Li üblich sind.

akuji13 schrieb:
Ich hatte außer Lian Li´s noch keine Alugehäuse, aber das passt so 1:1 auf Lian Li.
Alles ab midi-tower hat inzwischen keine ausreichende Stabilität mehr, big tower sind ein Graus.

..ich werde mir mal die neueren Big Tower angucken.
 
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guckmalrein schrieb:
Kante einfach mal nen 2,5 mm starkes Alublech - Du würdest nicht mal im Ansatz auf solch niedrige Spaltmaße kommen, wie diese bei Lian Li üblich sind.

Ach komm. Ein Blech sauber auf Maß zu biegen gehört wohl zu den einfachsten Arbeiten, egal obs 0,8mm dick ist oder 4mm. So lang die Legierung biegsam genug ist und man die Längenänderung beim Biegen korrekt berechnet ist das wirklich kein Hexenwerk. Dünnes Blech erlaubt es nur schlampiger zu arbeiten, weil die Längenänderung eher vernachlässigt werden kann.

Generell ist LianLi, was die Fertigungstechnologie angeht, äußerst primitiv. Ich meine, sie geben sich keine Mühe irgendwas schön zu lösen, ganz im Gegenteil. Frontplatte und Seitenwände einfach gerade von außen sichtbar geschraubt. Keine Verstärkungssicken, nur ebene Platten und gerade Kantungen. Keine aufwändigen Streben, versteckte Befestigungen oder sonstige Schönheiten. Immerhin arbeiten sie mit schön großen Spaltmaßen und großen Biegeradien, damit die Ungenauigkeiten nicht so auffallen... Wenn diese Gehäuse ein Beispiel für was ist, dann für primitive Fertigungstechnologien.

mfg
 
KainerM schrieb:
Ach komm. Ein Blech sauber auf Maß zu biegen gehört wohl zu den einfachsten Arbeiten, egal obs 0,8mm dick ist oder 4mm. So lang die Legierung biegsam genug ist und man die Längenänderung beim Biegen korrekt berechnet ist das wirklich kein Hexenwerk. Dünnes Blech erlaubt es nur schlampiger zu arbeiten, weil die Längenänderung eher vernachlässigt werden kann.

Generell ist LianLi, was die Fertigungstechnologie angeht, äußerst primitiv. Ich meine, sie geben sich keine Mühe irgendwas schön zu lösen, ganz im Gegenteil. Frontplatte und Seitenwände einfach gerade von außen sichtbar geschraubt. Keine Verstärkungssicken, nur ebene Platten und gerade Kantungen. Keine aufwändigen Streben, versteckte Befestigungen oder sonstige Schönheiten. Immerhin arbeiten sie mit schön großen Spaltmaßen und großen Biegeradien, damit die Ungenauigkeiten nicht so auffallen... Wenn diese Gehäuse ein Beispiel für was ist, dann für primitive Fertigungstechnologien.

mfg

Na, na, na - das Kanten von dickem Alu ist schon vergleichsweise aufwendig. Den Verzug zu berechnen ist ja nun Sachkunde. Wie stark das Material zurück federt ist aber immer etwas unterschiedlich und je dicker das Material wird umso höher federt Aluminium in der Regel zurück. Diese Problematik ist noch schlimmer geworden seitdem die Toleranzen für Aluminiumlegierungen gelockert wurden. Da spricht man beim Kanten schon mal von Toleranzen von 1/10 - 3/10. Und
den Biegeradius kann man ja nur zu einem gewissen Grad über das Werkzeug beeinflussen - je dicker das Marterial je größer der Biegeradius.

Zu den Verschraubungen von außen: wie willst Du das bei so dünnem Material sonst lösen ? Gewinde kann man da nicht setzen - selbst bei M3 sind 4 mm Materialstärke schon Minimum. Punktschweissen und ähnliches wird auch nicht gehen - dazu ist das Material zu dünn und man sieht immer Spuren von der Gegenseite. Klar könnte man das über ein spezielles Werkzeug lösen, das dürfte dann aber schon ziemlich teuer werden - selbst in Taiwan.
Schrauben haben immer auch einen angenehmen Nebeneffekt - besserer Massekontakt was wichtig ist für die EMV. Ob sich Lian Li darüber Gedanken gemacht hat, weiss ich nicht - aber ein paar Schrauben sind da durchaus positiv zu bewerten.

Das Fehlen von Verstärkungssicken habe ich auch schon bemängelt (siehe weiter oben). Sicken zu Pressen ist nun aber auch nicht schwer - ich denke Lian Li hat im Außenbereich davon abgesehen, da sich hier der Verzug wirklich nicht berechnen lässt. Sicken sind eher was für den Innenbereich. Nen Tiefziehwerkzeug für den Außenbereich wäre fein gewesen, oder wie auch schon gesagt, die Kantungen versteifen.

Von primitiven Fertigungstechnologien zu sprechen ist aber trotzdem daneben - das ist eben Aluminium und kein Stahlblech. Man sieht bei Lian Li kaum Spuren vom Kanten, Gratbildung findet man kaum usw. usw. .Wenn man dann sieht in welchen kleinen Stückzahlen die produzieren ist das enorm - bei den Stückzahlen lohnen sich teure und große Werkzeuge nicht. D.h. jedes Blechteil wird in mehreren Arbeitsschritten gefertigt. Das ohne Kratzer zu bewerkstelligen, bedarf schon ziemlich teurer Vorichtungen und genauer Planung. Bei dem dünnen Material kann man Kratzer auch man nicht einfach so weg polieren.
Ich weiss nicht aus welchem Fach Du kommst, aber das was Lian Li da abliefert als "primitiv" zu bezeichnen ist schlicht falsch. Es ist bedauerlich, dass es kaum Fotos aus der Fertigung gibt.
Aber immerhin hier: http://www.sweclockers.com/artikel/18890-sweclockers-besoker-lian-lis-fabrik-i-taiwan
..ich würde japanische Maschinen eher nicht als primitiv bezeichen, schon garnicht wenn die von einem der besten japanischen Hersteller kommen. Sowas findet man in China eher selten und die Leute, die eine solche Maschine bedienen können, bekommst Du auch nicht für 2,- € die Stunde.
Und die Fertigungsstraße mag zwar auf den ersten Blick nicht soooooo doll aussehen, aber wenn man weiss, dass die vollautomatisiert läuft ist auch das in China eher selten zu finden. Üblicher weise sitzt da vor jeder der Maschinen ein Typ der immer brav nen Knopf drücken darf und das Teil dann an seinen Kollegen weiter gibt (wobei in China wie gesagt eher möglichst viel in einem Hub gestanzt / gepresst wird). Nun ist eine personalintensive Fertigung ja erst mal nicht unbedingt etwas schlechtes, aber bei den hohen Ausstossmengen, die in China von den Arbeitern gefordert werden, gibt es doch ne Menge Arbeitsunfälle - und die sehen in der Blechbearbeitung in der Regel böse aus. Ich brauch nicht erwähnen, dass Arbeitsschutz in China nicht gerade groß geschrieben wird, zumal auch genug "menschliches Material" zum "verheizen" vorhanden ist. Jeder der ein Gehäuse von Lian Li kauft, trägt also auch ein ganz kleines Stück dazu bei, dass eben nicht nur alles unter menschenunwürdigen Verhältnissen produziert wird.
So, genug von meiner Seite - könnte Euch hier alle totquatschen aber einer muss ja mal Schluss machen :-)

Allerletztes Edit (versprochen): guck Dir mal das Video auf oben verlinkter Website an.
 
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Es ist bedauerlich, dass es kaum Fotos aus der Fertigung gibt.

Gibt es sogar in Deutsch:
http://www.tomshardware.de/fotoreportage/118-Lian-Li-Fabrikbesuch-Gehause.html
Was man dort auch sieht: Kanten biegen und Punkten.

Ist aber noch die alte Fertigung, das neue Gebäude steht jetzt auf dem abgebildeten, freien Parkplatz. Ich würde gern mal die neue Fabrik besuchen und am liebsten die ganzen gelernten Gehäuse"tester" in China / Taiwan in einen Bus verfrachten und spontan ein paar Fabriken abklappern. Damit die wenigstens mal sehen, worüber sie eigentlich schreiben und wo die Unterschiede liegen. Reisen bildet ungemein und kleine Betriebsausflüge ließen sich sicher organisieren. In Shenzhen gibt es schon ein paar nette Butzen, von denen Compucase noch die mit Abstand humanste ist. Da fällt dann so einiges vom Fließband, egal ob Thermaltake oder Corsair und Silverstone :D

Tiefziehen ist bei solchen solchen Seitenteilen immer etwas problematisch, weil man damit auch Spannung reinbekommt (Plopp-Effekt). Manche Dinge könnten die Taiwanesen sicher auch kleben, aber da fehlt denen noch der Mut. Allerdings ist die EMI-Kammer immer ein Argument pro Schraube / Niete.
 
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kleine Betriebsausflüge ließen sich sicher organisieren.

Du glaubst gar nicht, wie schwer das ist, eine Genehmigung für einen solchen Besuch zu erhalten (ich habe es selbst schon versucht, weil mich soetwas natürlich auch interessiert ;)). Dass Herr Wallossek die Chance hatte, ist hier sicher einmalig. Selbst mit guten Connections, die wir Redakteure sicher haben, ist es sehr schwer wenngar unmöglich, soetwas auf die Beine zu stellen.
 
Die haben sicher Angst vor der Presse :)

Ich weiß, dass vor allem die Chinesen bei Medienvertretern ziemlich eigen sind, aber man muss ja nicht als solcher aufschlagen. Als Angestellter eines Unternehmens, das vieles in China fertigen lässt, komme ich eigentlich überall rein und wir nehmen ab und an auch Kollegen anderer Betriebe mit. Da musst Du halt mal eine Firma fragen, ob Du als U-Boot mitkommen kannst.

Bei Lian Li hast Du allerdings schon gewonnen, wenn Du die Taxe selber zahlst oder den Zug nimmst. Nach solch einem Artikel wird Dich dort aber sicher keiner mehr einladen. Und da sind wir schon beim Charakter der Asiaten, den wir Deutschen immer gern mal ignorieren. Man kann kritisieren, aber man muss dem Gegenüber immer die Chance geben, sein Gesicht zu wahren. Mit sochlen Überschriften wirst du da auch in Zukunft auf Granit beißen ;)

Persönlicher Tipp:
Man muss keinen Verriss schreiben, denn fast jeder Hersteller hat auch gute Produkte im Portfolio. Da muss man sich also noch nicht einmal verbiegen. Zumal es für den Leser am Ende doch viel interessanter ist, eine gute Offerte im Test angeboten zu bekommen, als so einen ausgemachten Langweiler von Case. Schon bei der Sample-Auswahl könnte man darauf achten, solche Dinge von vornherein zu vermeiden. Ich weiß nicht, wie viele Cases Lian Li aktuell anbietet, aber dieses hätte es nun wirklich nicht sein müssen (siehe Beispiele weiter vorn im Text).

Im Allgemeinen haben Redakteuere eigentlich gar keine wirklichen Connenctions, da die PR-Abteilungen, die man für die Presse dazwischen schaltet und die Firmen / HQs stets zwei Paar Schuhe sind. Versuche mal, als Redakteur eines lokale tätigen Mediums einen CEO zu kontaktieren und ihm Dein Anliegen plausibel zu machen. Die PR-Heinis trauen sich meist ja noch nicht mal, Deine Anfrage überhaupt weiter zu geben. ;)
 
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Bei sonstigen Gehäusereviews wird rumgenörgelt, das das Material zu dünn ist und das die Seitenwände wabbelig sind. Dann wird gerne auf die gute Qualität von LL und Konsorten verwiesen, weil ALU ja auch sowieso besser als alles andere ist.
Dann kommt ein LL Gehäuse, mit dünnem Material und wabbeligen Seitenwänden und dann soll das so sein, weil sie es können..
 
Auch die "sonstigen" Reviews sind fachlich oft ein Graus, egal ob Stahl oder Alu. Das Problem ist wirklich, dass heute jeder denkt, er könne Gehäuse testen, nur weil er in der Lage ist, Hardware eingermaßen fehlerfrei reinzuklatschen - dann aber noch nicht mal weiß, wie Tooling funktioniert und wie viele und welche Phasen ein Produkt durchläuft, bis es irgendwann mal in die MP geht und warum Oberflächen so aussehen, wie sie aussehen (oder dummerweise gerade nicht).

Bestes Beispiel sind die aktuell gerade in Mode gekommenen 0.7er oder 0.5er Stahlbleche, die die Herren Redakteure der PR immer als 0.8 oder 0.6 mm abnehmen, weil keiner mal den Lack abkratzt und eine Schiebelehre ansetzt. Er hat ja meist auch keine.

CB ist da noch eine von den eher erträglichen Seiten. Das schlimmste sind immer die tollen Schülerreviews auf den üblichen verdächtigen Medien, wo man Cost-Down praktiziert, indem man den Kids dann großzügig das Sample als Entgelt überlässt. Es ist nach wie vor schade, dass Redakteur eine Tätigkeit beschreibt, aber kein geschützter Beruf ist, für den man sich zunächst qualifizieren muss. Heute kann sich jeder Redakteur nennen, wenn er nur will. Versucht das mal im technischen Bereich. :D
 
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CaTFaN! schrieb:
Du glaubst gar nicht, wie schwer das ist, eine Genehmigung für einen solchen Besuch zu erhalten (ich habe es selbst schon versucht, weil mich soetwas natürlich auch interessiert ;)). Dass Herr Wallossek die Chance hatte, ist hier sicher einmalig. Selbst mit guten Connections, die wir Redakteure sicher haben, ist es sehr schwer wenngar unmöglich, soetwas auf die Beine zu stellen.

Also doch noch mal was vor mir und das ist jetzt sogar mal ein konstruktiver Beitrag. Einfach mal auf die EMO (Messe) fahren. Da siehst Du was möglich ist und kannst Dir alles erklären lassen. Dann zu Lian Li und dann ab nach China :-) Wenn Du z.B. nen guten Kontakt zu Caseking hast, kommst bestimmt in alle Fabriken da drüben rein - darfst nur nicht sagen, dass Du von der Presse bist :-) Die drei Stationen sollten reichen um da einen guten Überblick zu bekommen.
Wie Dr. Schiwago das auch schon vorgeschlagen hat.
Die meisten Fabriken sitzen in der Region Shenzhen bzw. eigentlich weiter nördlich in Guangdong - da kommst von Honk Kong mit dem Auto hin und die größeren Fabriken haben in der Regel sogar eigene Fahrer, die Dich aus Hong Kong abholen. Nen Zwischenstop in Hong Kong kostet in der Regel kein Geld (außer das Hotel natürlich).

Danke an Axxid für den tollen Beitrag :-)

Edit: Es gibt auch noch nen paar Firmen in Deutschland die Computer Gehäuse bauen - ich glaube die freuen sich sogar über Besuch von der Presse. http://www.cooolcase.com/de/ - wäre da sicherlich nen Musterbeispiel für moderne Produktion, allerdings auch für deutsche Bürokratie :-)
 
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Ich kann so einiges nachvollziehen, was guckmalrein schreibt. Jedoch zählt am Ende immer das Gesamtpaket.

Ich kann schlussendlich auch nur sagen, dass mein PC-7FN definitiv mein letztes Lian Li Gehäuse sein wird. Warum? Weil ich mir sicher bin, dass an den grundsätzlichen Mängeln nicht gearbeitet werden wird - und die teuren Modelle, welche mehr Materialstärke bieten, mir absolut nicht zusagen.

Es gefällt mir zwar optisch wahnsinnig gut: Die schlichte Form, das schwarz eloxierte Aluminium usw. machen es für mich einfach nur edel - jedoch sind Stabilität, kratzempfindlichkeit und das rückständige Kabelmanagement mir ein dickes Dorn im Auge.

Wenn man das PC-7FN (sowie alle erhältlichen Midi Tower von denen auch) beim aufstellen nicht in der Mitte anpackt, verbiegt es sich relativ stark, was sicher nicht gesund für die verbaute Hardware ist - wohlgemerkt mit verschlossenen Seitenwänden. Die Kratzemfindlichkeit ist auch jedem bekannt, besonders das blanke Alu im Innenraum. Pulverbeschichtet gab's das nur zusammen mit einem hässlichen Plastikfenster und einem durchlöcherten Deckel für den doppelten Preis.

Der Boden und die abnehmbare Front sind relativ stabil, aber das Mainboardtray, das Heck, die Seitenteile und der Deckel sind einfach nur wackelig und lassen sich zu leicht verbiegen. Den für mich sinnvollen Kompromiss aus Optik und Stabilität gibt es lange nicht mehr zu kaufen, nämlich das Lancool K1, K6, K7 und K9(X) - wobei ich auch da leicht skeptisch bin, da die Seitenteile und der Deckel weiterhin die übliche Lian Li-Kost sind. Der Plastikkram ala K58, K-62 usw. kann mir gestohlen bleiben.

Die Kanten und die Kabelführung sind auch von vorgestern. Die sind zwar meist nicht scharfkantig, aber auch nicht abgerundet. Die sind "abgeeckt worden", d.h man hat es einfach beim entgraten belassen. Kabel können an solchen Stellen hängen bleiben und die Isolierungen laufen Gefahr, aufzureißen, wenn man nicht aufpasst und mal an einem solchen Kabel ziehen sollte. Das kommt beim Testkandidaten immerhin nicht sehr arg zu tragen, weil es kein Tower-Gehäuse ist.

Das Kabelmanagent ist ab Werk auch sehr schwach. Mit flachen, selbstklebenden Gardinenhaken geht das aber relativ gut - immerhin ein Mangel, welcher sich schnell beheben lässt.
 
Kritik sollte ja auch Ansporn sein, dass die Reviewer sich eben nicht nur als User bewegen, sondern auch mal anfangen, etwas interdisziplinärer zu denken und Hintergründe zu liefern, die man eben nicht nur durch Hand auflegen und nur mal eben anschauen erhält :)

Wenn ich hingegen Reviews auf Seiten lesen muss, die z.B. mit Doppel-X enden, dann bekomme ich einfach Plaque. Oberflächliches Gesülze, das man so ähnlich auch beim Käseking im Shop finden könnte. Nur dass es dort seinen Zweck erfüllt. :D
 
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CaTFaN! schrieb:
Dann hast du sicher auch eine Erklärung dafür parat, warum die Seitenteile so dünn ausgefallen sind?

Ich verwende auch gerne Alu-Gehäuse. Der einzige Grund ist das Gewicht. Leider wiegen auch diese gerne mal über 20kg. Dafür habe ich keine Verwendung.
Die Kunst des Herstellers sehe ich darin, daß das Blech dünn ist und trotzdem nicht vibriert.

Ein schweres Gehäuse ist gut zur Schalldämmung, aber mittlerweile sind die Komponenten ohnehin sehr leise geworden.
 
Ich weiß echt nicht was hier alle mit Vibrationen haben. Es gibt mehr als nur eine Möglichkeit gegen diese vorzugehen.
Bei meinem ollen PC-A05 hab ich die Türen neben den vergleichsweise unnützen Federn noch mit ein paar kleinen Filzkeilen (die sonst unten an Stühlen dran kleben) vor Vibrationen entkoppelt, die einzige Platte ist ein einem massiven Alugehäuse und mit Gummipuffern aufgehängt und abgesehen davon gibt es gerade heute für viele Geräte keinen Grund überhaupt bewegte Teile zu verbauen.
Vor ein Paar Jahren hatte ich sogar mal eine 105W CPU und eine 120W GPU in der Kiste und konnte alles unter Volllast rein passiv betreiben. Was interessieren einen da dünne Bleche und Vibrationen?
 
Johnny Cache schrieb:
Ich weiß echt nicht was hier alle mit Vibrationen haben.

Zumal ich ganz ehrlich sagen muss, dass andere es nicht besser machen. Ich hab aktuell hier ein 130€ mini ITX!!! Corsair Gehäuse stehen, dass 250D und ganz ehrlich, wer bei Lian Li pingelig ist, darf so eines auch nie kaufen.

Die dünne Billigalufront (beschichtetes Plastik), fleckiges Plastik an manchen stellen dunkler. Füße sind nur aufgeklebt und lösen sich nach den kleinsten Positionsänderungen. Die Magnetstreifen der Filtereinsätze sind angeklebt, einmal gelöst zum Reinigen und sie fangen an sich zu lösen und das sind nur einige Punkte die mir aufgefallen sind.

Ich hatte wirklich schon so einige Lian Li Gehäuse und habe auch hier im Forum schon einige Cubes und Rechner verkauft, hatte nie Probleme mit Vibrationen, zu dünnem Alu, schlechter Verarbeitung und bin auch jetzt mit meinem Homeserver PC-Q35 zufrieden, aber ganz ehrlich:

andere Hersteller verlangen das selbe wenn nicht mehr und machen es bei weitem nicht besser. (ich finde sogar schlechter -> das ist die Frechheit).
 
Zuletzt bearbeitet:
Gravy schrieb:
Ich hatte wirklich schon so einige Lian Li Gehäuse und habe auch hier im Forum schon einige Cubes und Rechner verkauft, hatte nie Probleme mit Vibrationen, zu dünnem Alu, schlechter Verarbeitung und bin auch jetzt mit meinem Homeserver PC-Q35 zufrieden

Wenn du das Ding schon rumstehen hast kannst du mir doch sicher sagen ob meine Theorie das Board zu invertieren so problemlos möglich ist wie ich mir das vorstelle.
Abgesehen von neuen Löchern für den vertikalen Mainboardträger müßte das doch nach allem was ich gesehen habe gut gehen, oder?

Für einen kleinen Server wäre mir das Ding aber dann doch etwas zu teuer. Da fummel ich gerade mit dem gerade mal halb so teuren Fractal Node 304 rum und das erfüllt die Aufgabe auch sehr gut, zumindest wenn man nicht mehr als 6 3,5" Laufwerke verbauen möchte. Zum im Keller stehen ich das jedenfalls genau das richtige. ;)
 
Zur Materialstärke bei Lian Li: Zum PC-Q35 kann ich nichts sagen - aktuell habe ich aber das PC-Q36 hier (trotz geringer Abweichung bei der Produktbezeichnung ganz anderes Konzept) und messe dort imho ordentliche 1,3 mm. Wirkt auf mich auch vertrauenserweckend robust. Bei den High-End-Modellen nimmt die Materialstärke nochmal deutlich zu, beim PC-D600 habe ich so 1,95 mm an den Seitenteilen gemessen. Es ist schade, dass Lian Li (und die meisten anderen Hersteller) keine Angaben zu Materialstärken machen. Aber anders als es manchmal behauptet wird, sind Lian Li-Gehäuse keineswegs durch die Bank weg dünnwandig/instabil.
 
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