slumpie schrieb:
Ich denke nicht, dass bei Mojang Leute sitzen die in der Lage wären nochmals etwas nur annähernd Vergleichbares zu entwerfen.
Ich würde sagen, dass ihnen ein weiterer Coup dieser Art mit der selben Wahrscheinlichkeit gelingen könnte wie Notch selbst. Vielleicht etwas mehr, weil wahrscheinlich Programmierer unter den Mojang-Leuten sind, die ihr Handwerk etwas besser verstehen als er.
Das dürfte die Chance auf einen weiteren Mega-Hit in den nächsten 10 Jahren dann auf vielleicht 1:1.000.000.000 erhöhen.
Es gehörte vieles dazu, dass Minecraft zu so einem Erfolg wurde. Es war genau das richtige Spiel, das zu genau der richtigen Zeit in genau dem richtigen Umfeld zustande kam. Es war, neben dem frischen Sandbox-Prinzip, vor allem eine Mischung aus Indy-/Crowdfunding-Begeisterung, aufkommendem Let's-Play-Boom und einer Menge Glück. Und den nachhaltigen Erfolg verdankt Minecraft (neben den Let's-Playern) der riesigen Modding-Szene, die für immer neue Inhalte sorgt. Demgegenüber geht das, was Mojang selbst noch beiträgt, total unter.
Das alles wird nicht auf Microsoft "übergehen", wenn sie Mojang und die Markenrechte für Minecraft aufkaufen. Die einzige Form von Kontrolle, die sie über das Phänomen Minecraft erlangen können, ist die Fähigkeit, es spontan abzutöten. Aber sie können praktisch nichts tun, um es in eine bestimmte Richtung (z.B. auf MS-eigene Geräte) zu zwingen. Sobald sie versuchen Druck auszuüben, wird die Szene, die Minecraft groß machte und bis heute trägt, sich einfach abwenden und Minecraft wird platzen wie ein verärgerter Creeper.
Das Beste, was Microsoft als Minecraft-Besitzer machen könnte, wäre es weitestgehend in Ruhe zu lassen und bestenfalls konstruktiv die Unterstützung für Microsoft-Geräte zu fördern. Dann hätten sie vielleicht eine Chance, zumindestes einen kleinen Bruchteil des absurden Kaufpreises in den nächsten Jahren wieder reinzubekommen.
Aber dafür hätten sie Mojang ja erst gar nicht kaufen müssen. Notch hätte bestimmt nicht Nein gesagt, wenn MS ihm Unterstützung (sei sie finanziell oder durch abgestellte Programmierer) bei der Portierung auch bestimmte MS-Plattformen angeboten hätte.
in den Sand gesetzt.
