News Mozilla Firefox 78: GPU-Beschleunigung von Videos unter Linux für alle

Man muss unterscheiden, worum es geht. Es gibt den Kernel(!)-Treiber AMDGPU/AMDGPU Pro.

AMDGPU ist für die neuen Architekturen. Radeon braucht man hauptsächlich für ältere Modelle - wie die Radeon 7850. Erst AMDGPU beherrscht z.B. Vulkan.

Das bringt z.B. die 7850 in die prekäre Lage, dass sie dank Southern Islands-Design zwar als erste Generation von AMDGPU unterstützt wird, aber man muss sich entscheiden... will man SPIELEN, muss man AMDGPU nehmen. Braucht man Video-Beschleunigung, dann muss es Radeon zu Boot-Zeiten sein.

Oberhalb des Kernels übernehmen dann RadeonSI und - z.B. - radv die Funktionen OpenGL und Vulkan.

Entwickler MÜSSEN zwar nicht die aktuellen Treiber/Systeme nutzen, sollten aber mindestens damit testen können. Für exotische Konfigurationen mag das optional sein, aber die drei Haupt-GPU-Treiber von Intel AMD und nVidia für ihre Distri zum testen da zu haben, ist schon eher eine Notwendigkeit.

Regards, Bigfoot29
 
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@Alexander2
AMDGPU ist zwar seit 2015 verfügbar und war im Vergleich zum Linux Catalyst Treiber eine riesige Verbesserung. Jedoch merkte man dem Ding an, dass es noch Optimierung brauchte. Benchmarks aus dem Jahre 2016: https://www.phoronix.com/scan.php?page=article&item=amdgpu-rad-49&num=2
Ähnliches lässt sich über die Energiesparfunktionen sagen.

Genauso wie es AMD anfangs nicht geschafft hat alle notwendigen Komponenten in den Kernel zu bringen: https://www.phoronix.com/scan.php?page=news_item&px=AMDGPU-DC-DRM-No

Mit Wohlwollen würde ich sagen, dass AMDGPU ab Ende 2017 wirklich brauchbar war.
 
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Lord_X schrieb:
Wie geschrieben: Ab Firefox 78 sollte es auch mit X11 gehen (VA-API). Chromium hat dank den VA-API Patches schon lange die Möglichkeit Hardware-Beschleunigte Videos wiederzugeben. Warum es bis jetzt immer Wayland vorausgesetzt hat? Ganz einfach! Da muss die Hardware-Beschleunigung per VA-API schon funktionieren, damit du überhaupt ein Fenster zeichnen kannst. Also kann man da davon ausgehen HB funktioniert.
Keine Ahnung wo du das liest, aber im Artikel steht es genau so wie ich geschrieben habe.

Grundvoraussetzung für die Nutzung der GPU-Beschleunigung unter Linux ist das Display-Server-Protokoll, die VA-API mit den dazugehörigen Treibern sowie ein aktiver 2D-WebRender. Die standardmäßig deaktivierten Optionen „gfx.webrender.enabled“, „widget.wayland-dmabuf-vaapi.enabled“ sowie „media.ffvpx.enabled“ sollten über about:config aktiviert werden.

Und etwas weiter im Text:
Mit dem kommenden Firefox 78 plane Mozilla die Option für GPU-beschleunigte Videos unter Linux für alle Anwender mit kompatiblen Systemen freizugeben, so Martin Stránský weiter.

Der Titel der News ist insofern auch falsch, weil es eben nicht für alle bereit gestellt wird, auf kompatiblen Systemen (Wayland) ist es nur nicht mehr nötig manuell about:config werte zu ändern.
 
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SV3N schrieb:
When you run Gnome Wayland session on Fedora you get Firefox with Wayland backend by default.
Heißt das das es derzeit nur unter Gnome funktioniert in Fedora 32? Oder wäre es unter LXDE/LXQT oder KDE auch möglich, das wäre, für mich, wichtig zu wissen. (Mag Gnome nicht...) Den Kommentaren nach ja schon, wenn die Pakete aktuell genug sind.

MfG
Christian
 
@ChrFr Meines Wissens nach sind GNOME, KDE, Enlightenment und Sway (Tiling WM, eher nichts für Anfänger) die einzigen bekannteren Desktops die als Wayland-Compositor auftreten können. (K)Ubuntu setzt aber noch nicht standardmäßig auf Wayland. Unter Kubuntu kann man wohl durch Nachinstallieren des Pakets plasma-workspace-wayland eine Wayland Session bekommen.
 
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Leider kann ich auch unter Gnome/F32 Wayland noch immer nicht nutzen, da Color picking in anderen Fenstern (Gimp, Gcolor3) aufgrund zwar verständlicher Sicherheitsvorkehrungen (Ein Programm könnte jedes Pixel eines Fensters aufnehmen und so ungefragte Scrennshots erstellen) deaktiviert ist. Jedoch gibts dazu die Idee einer API, aber das geht noch immer nicht: https://gitlab.gnome.org/GNOME/gimp/-/issues/1074
 
Piktogramm schrieb:
Genauso wie es AMD anfangs nicht geschafft hat alle notwendigen Komponenten in den Kernel zu bringen: https://www.phoronix.com/scan.php?page=news_item&px=AMDGPU-DC-DRM-No

Mit Wohlwollen würde ich sagen, dass AMDGPU ab Ende 2017 wirklich brauchbar war.
Naja, das war aber nicht zu 100% AMDs schuld. Man weiß ja bis man einen Patch postet nicht, ob dieser akzeptiert wird. Vor allem, da die Code-Qualität ganz gut war. Das Kernel-Team mochte hauptsächlich die eingeführte Abstraktionsschicht nicht, die es AMD erlaubt, unter Windows und Linux den gleichen Quellcode zu verwenden.
Außerdem gab es für die meisten Distributionen einen kompilierten Kernel mit dem DC patch. Ich selbst habe zum Vega Release einen Kernel aus dem aktuellen Staging benutzt. Januar 2018 gab es dann mit Linux 4.15 AMD DC für jeden.

Ich nutze übrigens schon seit dem AMD E350 den AMD Open Source Treiber. Das müsste fast 10 Jahre her sein. AMD hat irgendwann in der Zeit begonnen Spezifikationen freizugeben, wodurch die Treiber-Entwicklung sehr viel schneller voran ging. Es war kein Reverse Engineering mehr nötig.
 
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Deswegen habe ich ja auch geschrieben, dass der Treiber ab etwa Ende 2017 brauchbar wurde, eben weil notwendige Komponenten endlich offiziell in den Kernel wanderten..

Und der open source radeon Treiber ist OK, hatte aber lange im Vergleich zum Catalyst eine schlechte OpenGL Performance und die OpenCL Implementierung war mit radeon auf die mesa OpenCL Komponenten beschränkt (die ist vergleichsweise langsam und so buggy dass sie zum Beispiel von Hashcat gar nicht erst unterstützt wird).

Ich bleibe dabei, AMDGPU ist seit ~Ende 2017 brauchbar und damit etwa 2 1/2 Jahre und damit kann man nur bedingt erwarten, dass alle Entwickler auf einmal AMD GPUs haben.
 
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up.whatever schrieb:
@SV3N:

Wird hier Darstellung und Decoding in einen Topf geworfen? Was Firefox jetzt anbietet, ist beschleunigtes Videodecoding, das gibt es bei Chrome unter Linux nicht.
Siehe chrome://gpu => https://bugs.chromium.org/p/chromium/issues/detail?id=137247 => WontFix.


Wäre mir ich neu. Chrome kann das nur mit extra Patches inoffiziell. Bei Epiphany gibt es eine Option in dconf, aber da ist das anders gedacht bzw. funktioniert nicht stabil.
 
Marco01_809 schrieb:
@ChrFr Meines Wissens nach sind GNOME, KDE, Enlightenment und Sway (Tiling WM, eher nichts für Anfänger) die einzigen bekannteren Desktops die als Wayland-Compositor auftreten können. (K)Ubuntu setzt aber noch nicht standardmäßig auf Wayland. Unter Kubuntu kann man wohl durch Nachinstallieren des Pakets plasma-workspace-wayland eine Wayland Session bekommen.
Danke Dir!

sudo apt install plasma-workspace-wayland und schon läuft die HW-Beschleunigung in Kubuntu.
Sowohl mit dem VLC-Player als auch im Firefox kann ich jetzt endlich Videos auf meinem AMD-Läppi schauen.

Grüße, TM
 
Wenn das mit dem VLC vorher nicht ging, lag aber was anderes schief. Denn das geht schon seit Jahren - auch ganz ohne Wayland. :)

Regards, Bigfoot29
 
NoXPhasma schrieb:
Braucht Wayland, also nicht für alle sondern nur für die Minderheit. Wayland ist noch lange nicht da wo es sein muss das es X ersetzen könnte. Insofern, danke für nichts Mozilla.


Das stimmt nicht. Seit etwa zwei Jahren ist Wayland gut einsetzbar, wenn man quelloffene Treiber verwendet (also eher Intel und AMD). Mit den quellgeschlossenen von Nvidia kenne ich den aktuellen Status nicht, aber Nvidia verliert hier zu Recht immer mehr Boden.

Gründe für X11 sind FreeSync mit AMD oder diverse Sachen für Screensharing. Performance ist zwischen Wayland und X11 praktisch gleich. Gründe für Wayland sind besserer Support für Videobeschleunigung in Firefox und das auch HiDPI und Multimonitorskalierung mit Fokus auf Wayland integriert werden.

Ich habe zwei Systeme permanent auf Wayland mit GNOME und Inteltreibern. Der Desktop zum spielen ist wegen FreeSync noch unter X11.

Empfehlung:
Wayland wenn möglich, X11 wenn nötig.
 
@Bigfoot29
Naja, der VLC liefert mir mit "normalem" Plasma 5.18.5 bei einem 720p-Film einen Haufen Kästchen.
Den gleichen Film mit Plasma Wayland abgespielt zeigt ein sauberes Bild.

Bei YT im FF-Browser läuft der F&F9-Trailer in 1080p60 mit Wayland (fast) ohne Tearing.
Im "normalen" Plasma läuft der F&F9-Trailer dann mit deutlich mehr Tearing.

Wüsste jetzt auf die Schnelle nicht, wie ich die HW-Beschleunigung sonst testen könnte als Vergleich ... 🤔
Da ich auf dem Läppi nicht zocke, wird Wayland jetzt bevorzugt. Mir hat's geholfen.
 
@Tanzmusikus: Dann läuft wie gesagt etwas mit Plasma falsch. VLC beschleunigt bei mir MKVs seit 10 oder mehr Jahren reibungsfrei.
Ausnahme: Nicht unterstützte Formate.

Allerdings muss man die entsprechenden Pakete VA-API oder VDPAU auch installiert haben. Aber sobald die da sind und die Grafikkarte das gewählte Format unterstützt, läuft es.

Wobei mich das mit der Blöckchenbildung wundert. Selbst Software-Konverter schaffen auf Systemen neuer als 10 Jahre FHD-Filme ohne Ruckeln oder Artefakte darzustellen. Ggf. ist das Video nicht optimal?

Beispielvideos zum Herunterladen:
https://pixabay.com/de/videos/

Im VLC kannst Du unter Werkzeuge -> Einstellungen -> Video -> Anzeige -> Ausgabe einstellen, welche Ausgabe Du möchtest. Normal vermutlich "automatisch". Unter Werkzeuge -> Einstellungen ->Eingang/Codecs -> Codecs -> Hardwarebeschleunigte Dekodierung gibt es Möglichkeiten, HW-Decoding zu deaktivieren. Kannst ja mal mit beiden Parametern rumspielen. :)

Regards, Bigfoot29
 
Composition- und Fenstermanager ist Kwin.

Also ich hab immer das selbe MP4-AAC/AVC1-Video in 720p50 mit VLC abgespielt, dann abgemeldet ...
... und am jeweils anderen Display-Server "Plasma Standard" bzw. "Plasma Wayland" wieder angemeldet.

Es wäre doch egal, ob VA-API oder VDPAU installiert sind oder nicht, schließlich ist es der selbe Benutzer.
Oder gibt es für Plasma 5 Standard bzw. Wayland unterschiedliche Pakete hinsichtlich VA-API / VDPAU?
Mit dem Firefox-Browser waren ja auch kleine Unterschiede erkennbar.

Oder es wird bei der "Auto" Einstellungen im VLC jeweils eine andere Beschleunigungsart benutzt?
 
Das mit der Blöckchenbildung beim VLC kenne ich auch, das kommt aber nicht bei jeder der Optionen vor. Versuche es mal mit der anderen decoderoption.
Ich habe mir gerade nochmal die Optionen angeschaut.

mit "VA-API über DRM Video-Decoder" ist das Bild frei von diesen kleinen blöcken (geringe Auflösung)
mit "VA-API Videodecoder" ist es auch frei von den klötzchen, wobei ich meine da auch mal welche gehabt zu haben
mit "VDPAU-Videodecoder" gibt es die klötzchen, das war auch das was VLC von sich ausgewählt hatte wenn es auf automatisch stand.

Wegen dem Tearing ich kann mich seid einiger zeit im Browser bei den Videos nicht an Tearing erinnern. Jetzt jedenfalls gerade auf dem Laptop mit der 2500u apu amdgpu auf manjaro mit xfce also x11 sowohl mit vlc als auch der trailer im firefox kein tearing. Ich checke das morgen auch nochmal bei plasma x11 :-)

Aber ich kann mich auf jeden fall auch an eine Zeit erinnern, die aber schon ne ganze weile her ist, dass mich Tearing auch mal gestört hatte (Jahre her)
 
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Ich habe jetzt mal auf dem Desktop genau den Trailer angeschaut mit Plasma X11 mit einer FuryX 2 Monitore parallel, einer 21:9 200Hz kein Tearing zu erkennen (Video im Vollbild jeweils) und auf dem Rechten Monitor 4k mit 60Hz auch kein teasring zu erkennen. (Beide Monitore gleichzeitig parallel mit jeweils ihrer maximalen Bildwiederholrate betrieben - Manjaro Linux - amdgpu der offene treiber)
 
Kleines Update zur Erfahrung mit Firefox 78 auf Fedora 32, der ja laut ursprünglicher Fedora-PR automatisch die Videobeschleunigung aktiviert haben sollte. Das hat er jetzt nicht. Ich habe gerade auf einem alten Rechner Fedora 32 frisch installiert und musste in Firefox 78 in der about:config zwei der drei Punkte manuell aktivieren. Da es sich um einen betagten Athlon II X2 (Regor) 3 GHz mit 4 GiB RAM und AMD Radeon 5450 handelt, ist Hardware-Beschleunigung Grundvoraussetzung, damit die Mediatheken überhaupt nutzbar sind. Mehr als 720p60 geht auch mit Hardware-Beschleunigung nicht, aber ohne geht auf de Rechner nichtmal Youtube 360p flüssig.

Super, dass es läuft, aber irgendwie komisch, dass man das trotz ursprünglich anderslautender Ankündigung der PR doch auf fedora 32 mit Fireox 78 noch manuell aktivieren zu müssen scheint.
 
2 Kerne mit 3GHz hört sich eigentlich so an, dass 720p locker decodiert werden können sollte und 360p erst recht, ist das etwa ein Cache Krüppel? ich dachte das wäre eher die Sempron :D

wobei welcher Codec wird dir eigentlich bei der Softwaredecodierung geschickt? ist das der VP9? der wäre ja ziemlich rechenaufwändig im Vergleich zu h264 mit aac

Also ich denke zumindest das h264 dürfte der doch packen?
Es gab da auf jeden Fall mal Plugins die dafür sorgen, dass eine bestimmte Variante an Codec geladen wird bei Youtube.
 
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