Nachbarhaus mit internet versorgen, wie?

cthu

Cadet 2nd Year
Registriert
März 2008
Beiträge
16
Hallo liebes Forum,

ich habe gleich zwei Fragen und hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.

1. Internet zur Mutter übertragen:
Meine Mutter wohnt etwa 150 Meter von mir entfernt. Dazwischen stehen einige Bäume und Gebäude, also kein direkter Sichtkontakt.
Ein Kabel zu legen wäre theoretisch möglich, aber ich habe gelesen, dass Netzwerkkabel maximal 100 Meter lang sein dürfen.
Richtfunk scheint wegen der Hindernisse auch keine Option zu sein.
Wie bekomme ich also am einfachsten meine 600 Mbit/s Glasfaserleitung zu meiner Mutter? Mutter hat aktuell kein Internet Anschluss, da das Kabel weg gebaggert wurde, und bis Monteure kommen kann noch länger dauern.

2. Internet zu einem anderen Gebäude (PV-Direktvermarktung):
Ich habe noch ein zweites Gebäude, das Internet für eine Photovoltaikanlage (Direktvermarktung) braucht.
Hier ist freie Sicht, etwa 200 Meter Entfernung.
Ich habe gelesen, dass Richtfunk dafür sehr gut geeignet ist, aber ich weiß nicht, was ich dafür kaufen soll.
Bei Amazon finde ich nur WLAN-Verstärker, aber nichts, was nach einer richtigen Richtfunkstrecke aussieht.

Ich bin ehrlich gesagt ein ziemlicher Noob auf dem Gebiet und freue mich über jede Hilfe oder Produktempfehlung.

Vielen Dank schon mal! 🙈
 
Mobilfunk, Glasfaserkabel/Lichtwellenleiter-Kabel oder nen Repeater nach 100m Ethernet.

Mehr preiswertes fällt mir grad nicht ein.

Gehören die Geundstücke unmittelbar zusammen oder liegen da Wege/andere Grundstücke dazwischen?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DJMadMax und areiland
Mobiler WIFI Router. Ein Prepaid-Tarif im Bereich 20-30 GB kostet unter 10€ .
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wagga, TorenAltair, JohnMcLane87 und 5 andere
Danke für deine schnelle Antwort!
Wir wohnen allerdings recht ländlich, und über LTE kommen hier maximal 10 Mbit/s an. Das Ganze läuft über einen Hof, daher auch die vielen Gebäude dazwischen.
Glasfaser gäbe es ja quasi als Netzwerkkabel-Variante, oder? Könnte ich damit auch rund 200 m überbrücken?
Hast du eventuell auch eine Idee zum Thema Richtfunk?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wagga
cthu schrieb:
Ein Kabel zu legen wäre theoretisch möglich, aber ich habe gelesen, dass Netzwerkkabel maximal 100 Meter lang sein dürfen.
Leg ein Kabel. Das mit den 100 Metern ist nur um damit auch sicher 10GB erreicht werden. Das passt dann schon.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wagga
Wenn schon Glasfaser vorhanden ist, dann doch bitte auch Glasfaser verwenden um andere Gebäude mit ins eigene Hausnetz zu bringen! Funk ist nur so lala und elektrisch leitende Verbindungen erfordern einen Potentialausgleich zwischen den Gebäuden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Jawohl, tRITON und wagga
cthu schrieb:
Hast du eventuell auch eine Idee zum Thema Richtfunk?

Die Hindernisse umschiffen und dabei nach sehr niederfrequenten Lösungen suchen. Je geringere die Frequenz der Übertragung desto besser durchdringt es gegenstände.

Glasfaser würde vermutlich so um die 300€ kosten (einmalig) aber wenn das Eigentum nicht durchgängig ist kann man schwer über andere Grundstücke was verlegen.

Ggf Möglichkeiten eine Scheune oder so zu nutzen? Also Richtfunk zu einer Scheune dann mit Kabel durch‘s Gebäude und dahinter direkten Sichtkontakt zu den Anliegen? Braucht halt einiges an Strom aber verglichen zu anderen Lösungen vermutlich etwas preiswerter.

Edit: Kabel kann für Gigabit schön längere Distanzen dank verdrillten Adern. Vdsl geht auch regelmäßig bis 250m
 
cthu schrieb:
Glasfaser gäbe es ja quasi als Netzwerkkabel-Variante, oder? Könnte ich damit auch rund 200 m überbrücken?
Multimode-Kabel gehen auch mehrere 100m sagt Google. Es verhält sich in bestimmten Situationen genau so wie Kupferkabel. Je mehr Speed drüber gehen soll, desto besser muss die Güte vom Kabel sein und desto kürzer wird die Strecke, die man brücken kann.
Gigabit ist nicht sonderlich fordernd :-)
 
Wenn es irgendwie möglich ist Glasfaser zu verlegen sollte man das auch tun, falls es allerdings nicht möglich ist und wie bei Punkt 2 Sichtverbindung besteht:

Richtfunk von Mikrotik.

https://www.mikrotik-store.eu/en/mikrotik-cubeg-5ac60aypair-wireless-wire-cube-pro

Geht 1km weit (und sogar mehr) mit stabilem Gigabit und extrem niedrigen Latenzen, "Wireless Wire" ist da nicht übertrieben. Hab ich selbst persönlich schon mehrfach auch unter widrigsten Bedingungen eingesetzt und bin absolut überzeugt. Es muss nur eben (dauerhaft) Sichtkontakt bestehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Der_Dicke82
Mich würden erstmal die Umstände interessieren:
Haben die keinen Telefonanschluss und kein Internet oder gehts hier einfach um ne möglichst umständliche, komplizierte Sonderlösung um 20 Euro im Monat zu sparen für einen eigenen Anschluss?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dideldei, Ruptarr und areiland
cthu schrieb:
Mutter hat aktuell kein Internet Anschluss, da das Kabel weg gebaggert wurde, und bis Monteure kommen kann noch länger dauern.

beim ISP einen LTE Ersatz mit unlimited Traffic anfordern, wenn die länger als 1 Woche benötigen das Kabel zu fixen. Darauf hast du normalerweise ein Anrecht bei längerfristigen Störungen.

cthu schrieb:
Ein Kabel zu legen wäre theoretisch möglich, aber ich habe gelesen, dass Netzwerkkabel maximal 100 Meter lang sein dürfen.

nur theoretisch, praktisch können auch 150 m mit einen ortentlichen Kabel gehen. Allerdings dann mit Einschränkungen auf 100 mbit/s oder so bei einen Cat6 Kabel etc. Müsste man ausprobieren.
Das große ABER ist hier, das du das nicht machen solltest, da hier Gefahr besteht, das deine Geräte und dein Kabel kaputt gehen und Brandgefahr besteht, wenn zwischen beiden Häusern kein ortentlicher Potenzialausgleich besteht.

Ansonsten mit entsprechend Glasfaser Kabel und Medienkonverter. Aber ich würde kein GF Kabel jetzt einfach so draußen wild legen, denn es kann schnell passieren, das jemand drauf tritt oder Tiere reinbeißen und das Kabel damit zerstören.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: HtOW und rg88
Langi1 schrieb:
Das mit den 100 Metern ist nur um damit auch sicher 10GB erreicht werden.
Definitiv nicht. Die Grenze ist älter als es 10Gbit gibt..
Eigentlich sind es 90 Meter Verlegekabel und 2x 5 Meter von der Dose zum Gerät.
Und zwischen 2 Gebäuden Kupfer legen ist sowieso kritisch.

Sebbi schrieb:
Aber ich würde kein GF Kabel jetzt einfach so draußen wild legen

Es gibt armiertes Kabel.

Vielleicht reicht es, ein Glasfaserkabel durch ein PE HD Rohr zu ziehen?
Diese kann man außen offen liegen lassen

für 2. müssten 2 von den Dingern genügen.
https://www.omg.de/ubiquiti-networks/airmax/nanostation/nanostation-m5-16-nsm5/a-8161

Aber eigentlich sind das schon Dinge, die ordentliches Wissen voraussetzen

@TE: kannst du mal Bilder einstellen?
Insbesondere, wenn möglich, Bilder jeweils von einem Haus zum anderen.

Wenn halbwegs eine Sichtverbindung besteht, geht vielleicht das: https://www.omg.de/ubiquiti-network...fi-building-to-building-bridge-ubb-eu/a-21680
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Der_Dicke82
Langi1 schrieb:
Leg ein Kabel. Das mit den 100 Metern ist nur um damit auch sicher 10GB erreicht werden. Das passt dann schon.
Schonmal was von galvanischer Trennung gehört?

Hier werden wieder Dinge im Thread von Leuten mit Ahnung vom Fabrfernsehen geschrieben, die aber offensichtlich komplett blind sind.

@cthu
Bitte LWL oder gar nicht. Für deine PV reicht besagter Mobilfunk mit 10 Mbit bis in die Ewigkeit.

Öffentlicher Grund sowie Privatgrund anderer darf bei deinem Vorhaben ohne Genehmigung des Grundstückeigentümers baulich nicht gequert werden (bei Richtfunk egal).

Und bedenke auch, dass dein Vorhaben, ein fremdbewohntes Wohneigentum mit dem an deiner Wohnadresse registrierten Internetanschluss parallel mitzuversorgen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gegen die AGB des Anbieters verstößt.

Wenn an besagter Adresse keinerlei zeitgemäßes Internet vorhanden bzw. umsetzbar ist, dann kann ich das Vorhaben noch verstehen. Wenn jedoch durch Bauarbeiten (von wem?) eine Kabelstrecke beschädigt wurde, würde ich ganz klar auf Instandsetzung warten, die bei den ISP in der Regel nur wenige Tage dauert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ferris19, von Keks, Col. Jessep und 6 andere
xammu schrieb:
Definitiv nicht. Die Grenze ist älter als es 10Gbit gibt..
Stimmt, das galt für CAT5. Jetzt sind es mehr.
DJMadMax schrieb:
Schonmal was von galvanischer Trennung gehört?

Hier werden wieder Dinge im Thread von Leuten mit Ahnung vom Fabrfernsehen geschrieben, die aber offensichtlich komplett blind sind.
Sicher doch. Und manche Farbenblind und ohne Ahnung
 
@Langi1
Deine Antwort verstehe ich zwar nicht, aber ich hoffe, dass du verstanden hast, dass dein Vorschlag, zwei freistehende, baulich voneinander getrennte Gebäude mit zudem vermutlich auch jeweils eigenem Stromnetz mit Kupferkabel miteinander zu verbinden, das Dümmste ist, was man in der Netzwerktechnik tun kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Lawnmower, Delfuras, Ruptarr und eine weitere Person
Langi1 schrieb:
Stimmt, das galt für CAT5. Jetzt sind es mehr.
Was auch immer du genommen hast, nimm lieber etwas mehr oder weniger. 😉

Die Kabellängen haben sich in den letzten Jahren nicht geändert. IEEE 802.3an-2006 bzw. IEEE 802.3-2018 definieren 10GBASE-T für Twisted-Pair-Kabel. Dort ist mit Cat 6A (nach ISO/IEC 11801) eine maximale Länge von 100 m festgelegt (90 m Permanent Link + 2 × 5 m Patchkabel). In Einzelfällen funktionieren zwar auch längere Verbindungen, aber grundsätzlich gilt weiterhin: maximal 100 m über Kupfer.

Und nein, Cat 7 oder Cat 8 ändern daran nichts, da RJ45 nur bis Cat 6A spezifiziert ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Der_Dicke82
bei 3 Anbietern von Mobilfunk wird doch einer dabei sein, der mehr als 10mbit macht?
Abgesehen davon, kann ich mir nicht vorstellen dass die Monate brauchen das Kabel zu reparieren ohne eine Alternative anzubieten.
Das rechtliche schließt die Kabel Nutzung ja schon aus.
Repeater Outdoor und Richtfunk usw. Steht doch preislich alles in keiner Relation, zu einem temporären defekt.
 
xammu schrieb:
Definitiv nicht. Die Grenze ist älter als es 10Gbit gibt..
Eigentlich sind es 90 Meter Verlegekabel und 2x 5 Meter von der Dose zum Gerät.
Und zwischen 2 Gebäuden Kupfer legen ist sowieso kritisch
Ist auch meine Erfahrung! Nach 80-90m ist einfach der Spannungsabfall so bedeutend das kein signal ankommt! Ich würde nen Switch bei 75m einplanen!

Theoretisch könnten Kabel mit mehr Querschnitt helfen, praktisch habe ich solche noch nie gesehen.

@cthu ich würde immer Funkstrecken nutzen! Bei fehlender Sicht wäre es möglich über ein Relay zu gehen, also einen Punkt zu dem beide Gebäude Sicht haben.
Die von @perkyagnostic verlinkten Antennen sind wirklich brauchbar.
 
Wow, erstmal danke für die vielen Antworten!
Also, das ganze Grundstück gehört komplett uns – da brauchen wir keine Genehmigung, um das Kabel zu legen. Ich würde es sowieso nicht mal verbuddeln.

Wenn ich das richtig verstanden habe, kann ich also einfach nach einem Glasfaserkabel mit Netzwerkanschluss googeln? Dann könnte ich das Kabel direkt vom Router bis zu Mutti ziehen und bei ihr in den Laptop stecken, richtig?

Und ja, dass die Verbindung aktuell spinnt, wundert mich nicht – bei den Erdarbeiten für die Maschinenhalle wurde das Kabel nämlich aus Versehen durchgebaggert… 🙈
 
Zurück
Oben