Nachdenkliches

Ich sehe ein kleines Mädchen bettelnd -
ich drehe mich herum,
ich sehe den Himmel weinen -
ich frage mich warum.

Ich sehe Flüsse voller Tränen,
Seen voller Leid,
Heere voller Dummheit -
was ist los mit dieser Zeit?

Was ist los mit uns
ich kann uns nicht verstehn,
reich mir Deine Hand
lass uns träumen gehn.

Laß uns fliegen, schöne Sehnsucht,
näher an unsere Träume,
laß uns wieder atmen,
laß uns wieder sehn,
entfache dieses Feuer -
in mir dieses Feuer
und nichts als dieser Traum wird wahr
ein Traum so fern und doch so nah.

Es ist nicht grad berauschend
was ich hier seh
ich sehe Bullen töten Schwarze in L.A.,
ich seh den Krieg in Jugoslawien,
den Hass in unsrem Land.

Wenn Ihr etwas ändern wollt
fangt bei Euch an.​


Text von den "böhsen Onkelz"
 
Der Wert einer Sekunde

Um den Wert eines Jahres zu erfahren, frage eine Studenten,
der im Schlussexamen durchgefallen ist.

Um den Wert eines Monats zu erfahren, frage eine Mutter,
die ein Kind zu früh zur Welt gebracht hat.

Um den Wert einer Woche zu erfahren, frage den Herausgeber einer Wochenzeitung.

Um den Wert einer Stunde zu erfahren, frage die Verliebten,
die darauf warten, sich zu sehen.

Um den Wert einer Minute zu erfahren, frage jemanden, der seinen
Zug, seinen Bus oder sein Flugzeug verpasst hat.

Um den Wert einer Sekunde zu erfahren, frage jemanden,
der bei den Olympischen Spielen eine Silbermedaille gewonnen hat.

Die Zeit wartet auf niemanden.
Sammele jeden Moment der Dir bleibt,
denn er ist wertvoll.
Teile ihn mit einem besonderen Menschen
und er wird noch wertvoller.​
 
"Glück und Unglück"

Ein Bauer lebte mit seinem Sohn in einem abgeschiedenen Dorf. Seine Kräfte ließen nach, und er galt als ein armer Mann und hatte nicht viel zu beißen. Sein Sohn war seine einzige Hilfe Tag und Nacht, und auf ihn konnte er sich verlassen.

Eines Tages ging er in den Wald, um Beeren zu sammeln, und als er zurückkehrte, brachte er ein Wildpferd mit, welches er eingefangen hatte.

"Oh, welch ein Glück", riefen seine Nachbarn aus. Nun kann er das Pferd zähmen und vor den Pflug spannen, Getreide anbauen, und er wird Brot die Fülle haben. Der Bauer aber schüttelte den Kopf: "Ob das ein Glück ist, weiss ich nicht. Die Zeit wird es herausbringen."

Am nächsten Tag sprach der Sohn: "Vater, ich bin stark und kräftig, lass mich das Pferd einreiten, damit es uns zu guten Diensten sein kann." Der Sohn stieg in die Koppel und schwang sich auf das Pferd. Doch dieses bäumte sich auf und warf ihn ab und rannte fort. Der Sohn schrie laut auf. Er hatte sich beim Fall ein Bein gebrochen.

"Oh, welch ein Unglück", riefen seine Nachbarn aus. Nun hat der Bauer sein Pferd verloren, und sein Sohn muss im Hause liegen, bis er wieder gesund ist. Der Bauer aber schüttelte wiederum den Kopf: "Ob das ein Unglück ist, weiss ich nicht. Die Zeit wird es herausbringen."

Am nächsten Tag kamen Soldaten des Grafen ins abgeschiedene Dorf, und der Ausrufer verkündete: "Der Graf führt Krieg gegen den König, und er hat bestimmt, dass alle rüstigen Männer eingezogen werden, um gegen den König mit seiner Übermacht zu Felde zu ziehen..."

"Oh, welch ein Glück", dachte der Bauer, schloss seinen Sohn fest in die Arme, sie lobten Gott und dankten ihm und sie weinten vor Freude die ganze Nacht.

unbekannter Autor
 
Begegnung


Sie spricht mich an mit einem Lächeln
das die Welt aus den Angeln hebt
sagt nur: "Hallo!"

Ich bin verwirrt, meine Gedanken rotieren
ich rede dummes Zeug, um Zeit zu gewinnen.
Woher kenn ich sie nur? - Zum Donnerwetter!
Sie lächelt endlos - und kommt mir so bekannt vor
Mensch, war ich denn damals so besoffen?

Endlich sage ich: "Kannst du mir nicht helfen ...?"
Sie sagt: "Wobei?" - Sie will mich leiden sehn!
Recht hat sie! - Wahrscheinlich habe ich ihr damals
lauter schöne Worte gesagt - und jetzt
kann ich mich nicht einmal erinnern, wann und wo ...

"Ich hab's vergessen ...", sage ich tapfer.
"Was denn?" - Oh ja, sie rächt sich ...
"Ich hab vergessen, wann wir uns ..."
Sieh mal an, jetzt lacht sie sogar!
"Wir kennen uns überhaupt nicht", sagt sie
"ich wollte dir nur sagen, dass ich dich
sympathisch finde!"

Und mit einem "Mach's gut!" verschwindet sie
im Gewühl der Kneipe, lässt mich stehn
- verstört!
Wann wird das üblich?
Haben wir armen Männer eine Chance
uns an so was zu gewöhnen?

von Jörn Pfennig
 
Weg des Lebens


Der Weg des Lebens ist verzwickt ein jeder muß ihn gehen.
Man läuft oft ein ganzes Stück und bleibt dann plötzlich stehen.

Man schaut zurück und denkt bei sich, woher bin ich gekommen .
Habe ich denn jedesmal die richtige Abzweigung genommen.

Führt mich der Weg denn an mein Ziel, wo immer auch das liegt,
oder bin ich wie ein Blatt im Wind, daß nur so umher fliegt.

Mir bleibt nichts als das Weitergehen, ist es auch ungewiß,
Die Weg ist nur so lang, wie man ihn bemißt.

Geht man fröhlich durch die Welt mit hellen, offenen Augen,
ist das gehen nicht so schwer, auf Wegen die was taugen.

Da große Ziel kommt erst zum Schluß,
wenn man vom Leben scheiden muß.

Drum suche nicht so angestrengt und lasse dich treiben.
Genieße das Leben wie es ist, Du darfst noch etwas bleiben
 
Freie Wahl für alle??

Hier ein absolut genialer Text. Der ist schon etwas älter (´98) und der eine oder andere mag ihn vielleicht schon kennen.

Die, die ihn noch nicht kennen: Warnung! Er ist recht lang und passt zudem nicht komplett hier rein :D, also werd ich ihn in 2 Teile teilen. Aber nehmt euch mal 5 Min. und lest ihn durch. Es lohnt sich echt.

FAST FOOD UND DIE MUSIKINDUSTRIE
Die Industrie bestimmt unser Konsumverhalten. Hier mal ein kleines Beispiel dafür, wie sehr das der Realität entspricht.

Also ich möchte heute mal mit einer Geschichte anfangen, die in Relation zum Thema steht. Einer Geschichte über...McDonalds.

Ich mag Fast Food, ich denke es ist ein gutes Produkt und eine große Erfindung. Letzte Woche stand ich in einer Reihe bei McDonalds und betrachtete die Karte. Schließlich entschied ich mich dafür, das Spar - Menu #1 zu nehmen. Dann realisierte ich meinen Hunger auf Fritten und sagte: "Kann ich anstelle der normalen die große Portion Fritten haben", worauf der Kassierer antwortete "Warum nehmen sie nicht gleich das Maxi Menü ?" Als ich dann mein Okay gab, holte er noch eine Maxi Cola, und ich sah, das diese die Größe eines kleinen Mülleimers hatte. Wer kann soviel Cola trinken ? Wer kann sie tragen ? Am Drive-in könnte man sie gerade noch mit roher Gewalt ins Auto wuchten. Also sagte ich: "Behalten sie die Maxi Cola ! Ich nehme nur die Maxi Fritten !"
Das war der Zeitpunkt, an dem die Hölle losbrach. Der Kassierer sagte: " Entschuldigung, wir können das nicht machen." Er sah mich an, als hätte ich ihn gerade gefragt, ob er mir Kesslers Gesetz der Orbitalrotation erklären könnte. Fakt ist, dass die Konsole der Kasse keine Option beinhaltet, die das Bestellen einer Maxi Tüte Fritten ohne eine Maxi Cola zulässt.
Drei weitere Angestellte kamen von ihren Posten um ihrem konfusen Mitarbeiter zu helfen. Keiner von ihnen war in der Lage, mir bei diesem simplen Problem zu helfen. Entnervt bezahlte ich schließlich den Preis für ein komplettes Maxi Menu, ließ mir jedoch nur eine normale Cola geben. Das dankten mir die Angestellten und die Leute in der Schlange mit einem erleichtertem Seufzen. Dies war der Zeitpunkt an dem mir klar wurde, dass die Dinge in unserer Gesellschaft zu effizient werden.

Es gibt ein Über-Effizienz Problem, das darin gipfelt, dass Unternehmen uns nur ein beschränktes Auswahlsortiment anbieten, und daraus resultiert ein subtiler Wandel im Verhalten der Menschen. Ich glaube nicht, dass es das ist, was die Leute wollen. Sie wollen mehr Freiheit. Sie wollen ihre Möglichkeit zur freien Wahl ausleben. Die "So wie sie es wollen"-Mentalität von früher ist nicht länger gültig. Heute sagen alle Fast Food Ketten " So wie wir es wollen". Sie haben nicht die Freiheit zu wählen. Und das ist ein ernsthaftes Thema.
Davon sind nicht nur Fast Food Konzerne betroffen, sondern auch die Musikbranche, die ich hier mal als Beispiel anführen will...

Woher kommt also die Problematik der beschränkten Auswahl? Warum hören sich so viele Bands und Künstler gleich an? Künstler haben immer andere Künstler imitiert, das ist nicht exakt das Problem. Heute scheint es so, als würde die Gleichartigkeit zum Standard. Sänger hören sich genauso an, wie Sänger von anderen Labeln. Man kombiniere das nun mit denselben Produzenten, welche die selbe Technik für verschiedene Bands benutzen, und die uns auf folgendem sitzen lassen: Sänger die gleich klingen, Produktionen, die gleich klingen. Zwei Firmen, ein Produkt. Auswahl Menü Mentalität. Man muss nur ein wenig darüber nachdenken : Epic hat Pearl Jam, BMG hat Creed, Sony hat Silverchair, Epitaph hat NOFX, MCA hat Blink 182, Interscope hat NIN, aber man fand heraus, dass man das noch überbieten konnte, und so boten sie uns Marilyn Manson, WEA hat Pantera, SONY hat Korn, Geffen hatte Berlin in den 80'ern. 10 Jahre später fanden sie heraus, dass sie es uns in der Form von Müll noch einmal andrehen können. WEA hat Alanis Morrisette, ULG hat Meredith Brooks, Arista hat Sarah McLaughlin, WEA hat Paula Cole. Die Liste könnte ewig weitergehen...

Warum ist das der Fall?
Ich denke deshalb, weil Kunst zu machen harte Arbeit ist, deswegen kopieren Künstler andere Künstler. Aber noch schwieriger als Kunst zu machen ist, sie zu verkaufen, also kopieren die Verkäufer das Marketing System der anderen Verkäufer. Der Künstler und der Verkäufer formen dann eine Band aus Selbstbeglückwünschungen, was sie davon abhält, wirklich etwas neues zu machen. Daraus resultiert, ein nur geringer Unterschied der einzelnen musikalischen Stile, sowie ein nicht gerade realitätsnahes Profil des Künstlers. Die andere Auswirkung ist, mehr vorausagbare Käufe, und das eine immer höher werdende Zahl von Bands ganze Schiffsladungen an CD´s verkauft. Warum kaufen wir diese? Der Musikliebhaber hat keine große Auswahlmöglichkeit. Entweder wir hören das an, was sie uns bieten oder wir hören gar keine Musik mehr. Die meisten wählen das Erste.

Ich will nun versuchen darzulegen, wie sich dieses Problem, meiner Meinung nach in der Industrie ausbreitet. Ich möchte dazu gerne eine Analogie aus der Biologie heranziehen, um zu zeigen, wie Evolution das Angebot verändern kann, aber das nur, zu sehr hohen Kosten...dem Verlust der Artenvielfalt.
Die Musikindustrie entwickelt sich genau so, wie sich eine Spezies entwickelt. In der Natur gibt es natürliche Selektion: Spezies müssen sich anpassen, oder sie werden ausgelöscht. Im Musikgeschäft, müssen Bands Platten verkaufen (eine Form der Anpassung) oder sie werden gefeuert (eine Form der Auslöschung). Evolution basiert nicht nur auf Selektion, sondern auch auf Entwicklung. Die Zahl der verschiedenen Tierarten, die im nächsten Stadium der Evolution geschaffen werden kann, ist kein zufälliges Ergebnis. Sie werden bis zu einem gewissen Grad durch die Tiere beeinflusst, die heute auf der Erde leben.
Das kann man auf folgendem Wege zusammenfassen "was auch immer in einem zukünftigen Evolutionssystem zur Anwendung kommt, ist heute schon zu haben". Biologen nennen dieses Phänomen einen markovianischen Prozess, einen Prozess der nicht zufälligen Entwicklung, der die evolutionistische Seite der Ereignisse bestimmt. Denkt darüber nach, wie Affen zu ihrer Existenz kamen. Sie entstanden nicht einfach aus Tieren, die keine Affen waren, oder wurden von Außerirdischen auf die Erde gebracht. Sie spalteten sich von einer anderen Tiergruppe der Vergangenheit ab, die zwar ähnlich aussah, allerdings nicht als Affen bezeichnet werden konnten.
Durch so einen Prozess hat sich auch die Musikbranche entwickelt. Zum Beispiel ist es kein zufälliges Ereignis, dass wir Alanis Morrissette haben. Sie kam nicht aus dem Nichts oder aus dem Chaos. Sie stammt aus einer anderen Reihe von Künstlern. Sie leiht sich Stile und Rhythmen einfach von einem sehr beschränktem Angebot an Künstlern aus. Man muss nur begreifen, dass es bis zu einem gewissen Grad an Genauigkeit zu bewerkstelligen ist, die nächste Stufe der Evolution vorauszusehen, basierend darauf, wie die Dinge heute aussehen. Und wenn die Musikindustrie nicht heute eine Vielfalt von Künstlern einstellt, löscht sie die Basis für eventuelle, zukünftige Revolutionen in der Branche aus.
Jedes Mal, wenn eine Spezies ausgelöscht wird, verschwindet sie aus dem genetischen Pool der Zukunft und taucht nicht wieder auf. Genauso wenn, immer wenn eine Band gefeuert wird, oder der Vertrag eines Künstlers nicht verlängert wird, es einen negativen Effekt auf der nächsten Stufe der Evolution der Musikindustrie gibt. Eine Band zu feuern regelt das Angebot, aus denen zukünftige Bands ihr Potential schöpfen können. Die Art der Künstler und ihre Masse, wird durch die Künstler festgelegt, die es heute gibt. Inspiration ist eine Analogie zur Evolution.
Die Frage der Musikindustrie ist also die selbe große Frage der modernen Biologie: "Wie etablieren wir die Vielfalt "?
Wenn wir weiter so mit unseren natürlichen Umgebungen umgehen, indem wir sie mit Städten und Ackerland zupflastern, werden wir viele Arten auslöschen, weil sie sich unserer rapiden Art der Zerstörung nicht anpassen können. Das nächste Resultat: Weniger Arten von Organismen in der nächsten Stufe der Evolution. Genauso ist es, wenn die Musikindustrie weiterhin nur Kopien von anderen Künstlern anbietet, und weiterhin Bands ignoriert, die einzigartig sind, wird in der nächsten Dekade nur ein geringes Angebot von verschiedenen musikalischen Stilen vorhanden sein. Und ein begrenztes Angebot ist immer schlecht für die Langzeiterwartungen eines Unternehmens.

Fortsetzung folgt
 
Kann man daran etwas ändern?
Ich denke, unsere Möglichkeiten sind beschränkt. Wir messen Qualität in einem falschen Weg, normalerweise in D-Mark und Pfennig und nicht dadurch, wie ein Produkt unseren Verstand und unsere Emotionen beeinflusst. Das sind beides Symptome unserer Gesellschaft, genauso wie eine uneinsichtige Arroganz, bei denen, welche ihre Macht horten. Es gibt eine allgemeine Attitüde bei Menschen, die im Musikgeschäft tätig sind. Ich hörte schon viele Verantwortliche sagen: "Wer sind wir, die Musik zu bewerten, die wir veröffentlichen? Die Kinder lieben sie! Wir geben den Leuten nur das, was sie hören wollen".
Kurz gesagt, ist der Grund dafür, dass sie nur noch musikalischen Müll veröffentlichen, der, dass die Leute diesen haben wollen. Dem kann ich nicht zustimmen. Ich denke es ist logisch zu fragen: Ist es das, was sie wirklich hören wollen, oder entscheidet die Industrie, was die Leute hören wollen, und zwar durch "unnatürliche" Selektion? Ich denke es sollte andere Messpunkte für Qualität geben, als jenen Punkt, wie viel eine Band verdient. Weniger bekannte Bands verdienen Aufmerksamkeit. Ihr Erfolg sollte daran gemessen werden, wie sie sich projektieren, und zwar in die Zukunft, und nicht wie heute, durch den Umsatz, den sie in den letzten 5 Jahren gemacht haben.
Um wieder Vielfalt zu erlangen, brauchen wir mehr Label Chefs, die ihren Hals ausstrecken und sagen "Das ist gute Musik, das ist Müll. Das hat Integrität, und das ist nur eine armselige Kopie". Künstlern muss gesagt werden, wenn sie sich wie jemand anderes anhören. Es hilft ihnen, sich zu erinnern, was einzigartig ist und was nicht, bezogen auf sie selbst. Es hilft ihnen, sich zu entwickeln. Ich denke, wir brauchen einen offeneren Versuch, Bands zu finden und zu vermarkten. Ich weiß, dass Bands ausgebildet werden müssen. Was sie nicht brauchen, ist der Druck ihres Labels, das ihnen Geld zuwirft, die Finger kreuzt und auf einen Hit hofft. Das ist kein richtiges Entwickeln.

Am Schluss dieser ganzen Überlegungen komme ich zu dem Ergebnis, dass da eine Ankündigung der Leute sein sollte, die Musik verkaufen, dass sie eine signifikante Rolle dabei spielen, den Musikgeschmack der Öffentlichkeit zu beeinflussen. Indem sie einzigartige Künstler auf ihrer Suche nach Superstars übersehen, und dadurch, dass sie langzeitige Entwicklungen der Bands für Ein-Hit-Wunder verhindern, dezimieren die Verantwortlichen der Musikbranche die Anzahl der musikalischen Stile und Bilder, die der Öffentlichkeit präsentiert werden. So also, durch einen markovianischen Prozess, schafft es die Industrie, ihren eigenen Untergang vorzubereiten und dem Verfall unserer Gesellschaft zu huldigen.

Es ist ein wahrer Satz, sowohl in der Musikbranche als auch in der Politik, als auch in jeder andere Branche: Wenn du den Menschen nichts weiter anbietest als minderwertige Ideen, erschaffst du minderwertige Menschen.

By Greg Graffin
BAD RELIGION

Wer des Englischen mächtig ist, der kann hier alles im Original lesen.

Anmerkung von mir. Das mit McDonalds hab ich selbst schonmal so erlebt und zum Rest kann ich nur zustimmen. Minderwertige Ideen erschaffen minderwertige Menschen.
 
EXOTEN

allgegenwärtig
... inmitten vieler Menschen
Bestaunt
Bewundert
Begafft
ihrer Einzigartigkeit und ihres Mutes
zur Andersartigkeit wegen.

EXOTEN:

die Anderen,
die Verrückten,
die, über die der Kopf
geschüttelt wird,
ihrer Einzigartigkeit und ihrer
Andersartigkeit wegen.

EXOTEN,

allgegenwärtig
... inmitten vieler Menschen
Bestaunt
Bewundert
Begafft
ihrer Einzigartigkeit und ihres Mutes
zur Andersartigkeit wegen.

EXOTEN:

allgegenwärtig
... inmitten vieler Menschen
... doch nie richtig verstanden...
ihrer Einzigartigkeit und ihres Mutes
zur Andersartigkeit wegen?
EXOTEN:

Einsam –
unter vielen
Menschen.
(Aber glücklich
so zu sein,
wie sie sind!)

Sind Wir PC Freaks nicht auch irgendwie Exoten !?
 
Auf der Suche...

Vielleicht bin ich noch
auf der Suche
nach etwas,
dass ich noch nicht gefunden habe.

Aber was ist es,
das mich bewegt,
mich leitet,
in meinen Gedanken,
in meinen Träumen?

Ist es ein Schmerz,
der nicht von meiner
Seele weichen will?
Ist es Phantasie,
die mit mir auf der Suche
nach dem Wahren ist?

Ist es eine grenzenlose Freundschaft,
die mich hält und mich auf
dem Weg der Suche begleitet?



Ist es die Suche nach irgendetwas,
vielleicht meine Suche
nach dem Sinn?

Nach dem Sinn,
der mir Angst macht,
den ich verstecken will?
Nach dem Sinn,
etwas Neues zu erleben,
der mich neugierig macht?
Wonach suche ich eigentlich?



Vielleicht suche ich auch einfach nur Menschen,
die genauso gerne träumen wie ich
und die an ihre Träume fest glauben.

Lasst sie euch von niemandem nehmen.
Sie gehören euch ganz allein,
in eurem Herzen...Christine Rupp
 
Liebe und Tod

Ich bin so traurig,
weil ich keine Worte finde,
um dich zu trösten.
Im Angesicht des Todes
verblassen die Worte.

Wieder hat dir der Tod
einen Menschen entrissen,
den Du geliebt hast.

Er war dein Großvater.
Er ist alt geworden.
Er hat sein Leben gelebt.

Aber das ist kein Trost.
Ich weiß.

Die Liebe bäumt sich auf in dir.
Ich weiß.
Er ist einfach verschwunden.
Ich weiß.
Der Tod ist wie eine Mauer.
Ich weiß.

Erst jetzt weißt Du,
wer Er wirklich gewesen ist.
Erst jetzt weißt Du,
was dieses Wort Großvater bedeutet.
Ich weiß.

Die Erinnerungen überfluten dich.
Ich weiß.

Jetzt entdeckst Du dieses Gefühl,
das Du nur für ihn gehabt hast.
Nur für ihn.

Ich weiß
und weiß doch nichts
und weiß doch von deiner Liebe!

Weine Geliebter!
Schmiege deinen Kopf
an meine Brust!
Hier ist auch noch eine Liebe,
die dich trösten will!

Irgendwie hat mich dieses Gedicht wegen seiner Schlichtheit sehr geruehrt.
 
Das gesuchte Motiv


Es gibt viel zu vergessen
Noch weniger zu tun
Ich will nicht mehr sprechen
Und kann doch nicht ru’hn

Es gibt viel zu verschweigen
Lasst uns ändern bevor es bleibt
So viel zu verbessern
Doch das Innerste schweigt

Es hat sich abgewandt
Von allem
Vor allem aber
Ist’s schon lange abgebrannt

Keine Hand wird sich rühren
wenn kein Gedanke mehr lebt
Lasst mich doch begreifen
Was ihr mit eurer Liebe gebt

Erst wenn ich tot
Und ausgebrannt bin
Werdet ihr in meinen Taten
Erkennen den Sinn
 
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.


Talmud
 
Texte

Ein wenig Hilfe will das Glück gerne haben.
"Aus Norwegen"

Nur Geduld!
Mit der Zeit wird aus Gras Milch.

Anmerkung:
Ich tippe zwar nicht gerne jedoch ist mir dieser Thread sehr lieb und wertvoll, drum dideldum verewige ich mich hier gerne um meine Wertschätzung auszudrücken.
 
Freuden

Das Geheimnis der kleinsten natürlichen Freuden geht über die Vernunft hinaus.

"Luc de Clapiers de Vauvenargues"
 
Tach,Tach.

Zuersteinmal, auch ich finde das Thema hier sehr gut. Und ich bin 16! Ehrlich, ich denke solche Sachen sind wirklich......nachdenkend! Ich selber favorisiere Gedichte und Aphorismen. Hier ein paar aus meiner .txt File:

Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand.
Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe.
(Rene Descartes, fr. Mathematiker u. Philosoph, 1596-1650)

Der Mensch hat die Atombombe erfunden. Keine Maus der Welt käme auf die Idee, eine Mausefalle zu konstruieren.
Werner Mitsch (*1936), deutscher Aphoristiker aus ›Hin und Wider Sprüche‹ Rosenheimer Verlagshaus, danke, [Name und E-Mail-Adresse entfernt] [ MEIN FAVORIT !!!!! ]


Mit jedem Tag den ich älter werde steigt die Zahl derer, die mich am Asch lecken können.

Je mehr Kerzen deine Geburtstagstorte hat, desto weniger Atem hast du, um sie auszublasen.
Jean Cocteau (1889 - 1963), französischer Schriftsteller, Filmregisseur und Grafiker

Mach dir keine Sorgen um Sorgen, ehe sie dir Sorgen besorgen.

Die Frauen verlangen Unmögliches: Man soll ihr Alter vergessen, aber sich immer an ihren Geburtstag erinnern.
Karl Farkas (1895 - 1971), österreichischer Komiker, Kabarettist, Humorist und Direktor des Wiener Stadttheaters, 1965 zum Professor ernannt - danke, hans-peter.blaschke@chello.at

Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Albert Einstein (1879 - 1955), deutsch-US-amerikanischer Physiker, 1921 Nobelpreis für Physik

Weinet nicht an meinem Grab um mich;
Ich bin nicht dort, ich schlafe nicht.

Ich bin der Wind über dem See,
Christallglitzer auf dem Winterschnee.
Ich bin am Tag das Sonnengold,
ich bin der Regen herbstlich hold.

Ich bin das tiefe Himmelsblau,
der schöne, frische Morgentau.
Sucht mich und blickt im Dunkeln in die Ferne -
bei Nacht bin ich das Funkeln der Sterne.

Zündet für mich eintausend Kerzen an,
und vergeßt mich nie - keine Sekunde lang.
Steht nicht am Grab, die Augen rot.
Ich bin nicht dort, ich bin nicht tot.
Nachruf in der Nürtinger Zeitung vom 17. Juli 2001


Da stand zu lesen:
”Wer hier zuletzt geschissen hat, der war bestimmt ein Bayer,
denn wer so frißt wie dieses Volk, kann scheißen wie ein Reiher.“
Ein zweiter schrieb darunter:
”Wer dieses da geschrieben hat, der war bestimmt aus Preußen,
denn der wo nix zum Fressen hat, der hat auch nix zum Scheißen.“
Ein dritter vermerkte neutral:
”Da seht die deutsche Einigkeit, hier tut sie sich erweisen,
dem einen gönn'ses Fressen nicht, dem and'ren nicht das Scheißen!
Aus einer Stuttgarter Toilette

Da die Maschinen immer mehr wie die Menschen werden, wird es mit den Menschen dahin kommen, daß sie immer mehr wie die Maschinen werden.

-Fristlose Kündigung!-
Mir, Marlon, wurde am 11. 07. 2001 um 6:34 Uhr nach 9monatigem Aufenthalt mein 1-Zimmer-Appartement mit Vollpension wegen mietwidrigen Verhaltens (habe ständig gegen die Wand getreten) gekündigt. Ich bin allerdings sehr gerne ausgezogen, denn die Räumlichkeit war für meine Länge von 53 cm, und mein Gewicht von 3.660 Gramm sowieso viel zu klein. Ab sofort erreicht Ihr mich unter meiner neuen Anschrift: Kinderzimmer von …
Nordwest-Zeitung vom 14. Juli 2001

-Ein Lächeln-

Ich schenk Dir ein Lächeln,
so gut ich es kann,
ich wart nicht erst lange,
fang gleich damit an:

Ein Lächeln,
das Dir Deine Sorgen vertreibt,
das ankommt
und Dir in Erinnerung bleibt,
ein Lächeln der Hoffnung,
wenn mutlos Du bist,
das Dich, bist Du traurig,
wie ein Sonnenschein küßt.
Nimms Hoffnungsfroh auf,
gib es freudig zurück,
es kostet Dich nichts
und schenkt Freude und Glück.

Danke, für diese kleine Runde hier in diesem Forum.

"Wir wollen wirklich uns besinnen,
die nächsten Male mehr davon!"
(Faust)

Ciao,
Eike Thies
http://www.eikaramba.de/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Name und E-Mail-Adresse entfernt)
Beide

dann, wenn ich Sie kann sehn
wie weggeblasen der wille
der mut, er fehlt das innere zu zeigen,
zu gestehn

eingeredet ist er schon zu lange zeit
denn immer nur du und ich,
sind wir nun beide nicht bereit
warum nicht gemeinsam, einheitlich?

dumpf der äussere schein, fort die gedanken,
stammeln als antworten sich um verlegenheit ranken.
resultierend aus angst und begehren,
zu verlieren was noch nicht gewonnen.
äussere ablehnung und doch inneres verzehren,
die hoffnung, mal wieder zu elend zerronnen?

ständiges warten, ein neues spiel der verachtung
können nicht durchbrechen diesen unseren kreis.
ablaufende gedult in der zeit der zerrinnung
gegen bangendes hoffen, abgestellt auf endendem gleis

niemals sehen wir die innere schönheit
stehts die schale, die wir schon lange verworfen
weil wir nicht wollen, in unserer eitelkeit
den anderen erkennen und dafür träume ablegen

ungeliebt sein oder nur so fühlen,
es ist gegensatz, gleichnis und wahrheit
ist nur wut bereit, kann gedanken aufwühlen
von hass besudelt, will sein die reinheit
doch wäscht nicht den geist, bringt weder stärke,
noch liebe, gar achtung, zerstört alles vertrauen.


by me
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein großes Dankeschön und Lob an all die jenigen, die etwas gepostet haben und auch an den Unregistered mit der URL: http://www.aphorismen.de/
Kein Thread hat mich so lang gefesselt. Ich sitzte schon fast 4 Stunden an Thread und der HP. Irgendwie ist an allen Sachen etwas dran.

Auch die Urlaubsliebe ist Liebe. Aber ein Urlaub ist wie Sonntag, und was weiß der Sonntag von der Woche?

Gefällt mir sehr gut.
Trifft sogar vom Sinn her auf mich zu *snif*

Ich bin auf weitere Post's gespannt!

so long Heiko
 
Nachdenkliches zur Senkung der Arbeitsmoral

In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlich schneeweißen Wellenkämmen, schwarzen Boot, rote Fischermütze.

Klick. Noch einmal: klick, und da aller guten Dinge drei sind und sicher sicher ist, ein drittes Mal: klick. Das spröde, fast feindselige Geräusch wecht den dösenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach einer Zigarettenschachtel angelt; aber bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist schon eine Schachtel vor die Nase gehalten, ihm die Zigarette nicht gerade in den Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt, und ein viertes Klick das des Feuerzeus, schließt die eilfertige Höflichkeit ab. Durch jenes kaum meßbar, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit ist eine gereizte Verlegenheit entstanden, die der Tourist - der Landessprache mächtig - durch ein Gespräch zu überbrücken versucht.

"Sie werden heuten einen guten Fang machen."
Kopfschütteln des Fischers.
"Aber man hat mir gesagt, dass das Wetter günstig ist."
Kopfnicken des Fischers.
"Sie werden also nicht ausfahren?"
Kopfschütteln des Fischer, steigende Nervosität des Touristen. Gewiß liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen, nagt an ihm die Trauer über die verpaßte Gelegenheit.
"Oh, Sie fühlen sich nicht wohl?"
Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über. "Ich fühle mich großartig", sagt er. "Ich habe mich nie besser gefühlt." Er steht auf, reckt sich, als wolle er demonstriere, wie athletisch er gebaut ist. "Ich fühle mich phantastisch."

Der Gesichtsausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken, die ihm sozusagen das Herz sprengen droht: "Aber warum fahren Sie denn nicht aus?"
Die Antwort kommt promt und knapp. "Weil ich heute morgen schon ausgefahren bin."
"War der Fang gut?"
"Es war so gut, dass ich nicht noch einmal rausfahren brauch, ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen...."
Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt auf und klopft dem Touristen beruhigend auf die Schultern. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein Ausdruck zwar unangebrachter, doch rührender Kümmernis.
"Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug", sagte er, um des Fremden Seele zu erleichtern. "Rauchen Sie eine von meinen?"
"Ja, danke."

Zigaretten werden in Münder gesteckt, ein fünftes Klick der Fremde setzt sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände um seiner Rede Nachdruck zu verleihen. "Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen", sagt er, "aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus und Sie würden drei, vier, fünf, vielleicht gar zehn Dutzend Makrelen fangen .... stellen Sie sich das mal vor." Der Fischer nickt.
"Sie würden", fährt der Tourist fort, "nicht nur heute, sondern morgen, übermorgen, ja an jedem günstigen Tag zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren - wissen Sie was geschehen würde?"
Der Fischer schüttelt den Kopf.
"Sie würden sich spätestens in einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren vielleicht ein zweites Boot, ein drei oder vier Jahren könnten Sie vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei Booten oder dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen - eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie würden....", die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die Stimme, "Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber rumfliegen, die Fischschwärme ausmachen und Ihren Kuttern per Funk Anweisungen geben, Sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein Fischrestaurant eröffnen, den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren - und dann....", wieder verschlägt die Begeisterung dem Fremden die Sprache.

Kopfschüttelnd im tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er auf eine friedlich hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen. "Und dann", sagt er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache.
Der Fischer klopft ihm auf den Rücken, wie einem Kind, das sich verschluckt hat. "Was dann?" fragt er leise.
"Dann", sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, "dann könnten Sie beruhigt hier am Hafen sitzen, in der Sonne dösen - und auf das herrliche Meer blicken."
"Aber das tu ich ja schon jetzt", sagt der Fischer, "ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur Ihr Klicken hat mich dabei gestört."

Tatsächlich zog der solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von dannen, denn früher hatte er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages nicht mehr arbeiten zu müssen, und es blieb keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten Fischer in ihm zurück, nur ein wenig Neid.

(Aus: Heinrich Böll, Erzählungen)
 
moin moin Loide,

ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das schon mal gepostet habe, aber es ist so gut, das es notfalls auch 2x passt.

Es war einmal ein Junge, der einen schlechten Charakter hatte. Sein Vater gab ihm einen Sack voll Nägel und sagte ihm, er müsse jedes Mal, wenn er die Geduld mit jemanden verliert, einen Nagel in den Gartenzaun schlagen.
Am ersten Tag schlug der Junge 37 Nägel in den Gartenzaun. In den folgenden Wochen lernte er, sich zu beherrschen. Die Anzahl Nägel im Gartenzaun wurde immer weniger. Er hatte herausgefunden, dass Nägel zu schlagen mühsamer als sich zu beherrschen. Endlich kam der Tag an dem der Junge keinen Nagel mehr schlagen musste. Also ging er zum Vater und sagte ihm das.
Der Vater sagte ihm also, er solle jeden Tag einen Nagel aus dem Gartenzaun herausreißen, wenn er sich beherrscht. Endlich konnte der Junge dem Vater sagen, dass er alle Nägel aus dem Gartenzaun herausgezogen hatte.
Der Vater brachte den Jungen vor den Gartenzaun und sagte ihm: "Mein Sohn, du hast dich gut benommen, doch schau dir den Gartenzaun an. Er ist voller Löcher. Der Gartenzaun wird nie mehr so sein wie früher. Wenn du mit jemandem streitest und du sagst ihm was Böses, dann läßt du ihm eine Wunde wie diese hier. Du kannst Ein Messer in einen Menschen stecken, und du kannst es nachher herausnehmen, die Wunde bleibt. Es macht nichts aus wie vielmal du dich entschuldigst, die Wunde wird bleiben. Eine verbale Wunde, ist gleich einer körperliche Wunde. Die Freunde sind rare Juwelen, sie bringen dich zum Lachen und sie geben dir Mut. Sie sind bereit dir zuzuhören, wenn du sie brauchst, sie unterstützen dich und sie öffnen ihr Herz."
 
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