Performance und Lebensdauer: Spindown und Akustik-management

Geeky26

Commander
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Ich benutze seit gestern OpenMediaVault in einem Selfmade-NAS und möchte meine Festplatten natürlich nicht so sehr stressen.

Lässt man Festplatten besser ständig laufen oder sollte man den Spindown aktivieren?
Die Kiste soll 24/7 laufen. Bin mir aber noch nicht ganz sicher, ob ich die nachts automatisiert in den Ruhestand schicke und am nächsten Tag per Zugriff auf das Netzlaufwerk (dann wird ja "WakeOnLan" geschickt) aufwecke.
 
Wenn auf einer HDD 24/7 drauf steht ist auch 24/7 drin.
Wenn nicht dann nicht.
Insbesondere wenn es über Nacht (das sind ja mehere Stunden) keinen Grund gibt die HDDs drehen zu lassen sollte man das mit normalen Consumer HDDs auch nicht machen.

Zudem solltest du mal nachrechnen was du an Strom verballerst wenn das Ding 24/7 rennt.
 
Wenn ich mich für meine Stromrechnung interessieren würde, hätte ich mir erst gar kein NAS gebaut ;)

Ist es denn tatsächlich so, dass ein WOL-Signal an den NAS geschickt wird, sobald ich an einem anderen PC (Windows) auf ein Netzlaufwerk vom NAS zugreife?
 
Ich würde sagen: SCHEISSEGAL.
Deine Festplatten werden verrecken irgendwann. Nach spätestens 3 Jahren würde ich mir Gedanken machen.
Ob die Platten dann abkacken weil die Park-Zone verschlissen ist durch das Runterfahren oder weil das Schmiermittel ausgeschleudert ist, weil die Platten immer laufen ... das ist doch völlig EGAL.

Viel warme Luft um nix.
Sind die Daten wichtig hat man ein Backup :-)
 
Nach spätestens 3 Jahren würde ich mir Gedanken machen.
Hoch lebe meine Samsung Spinpoint M5S 160GB :evillol:: von 2004, läuft noch immer. Selbst meine Western Digital Green 1TB hatte schneller remapped Sektoren als die Samsung von 2004.

Sind die Daten wichtig hat man ein Backup :-)
Versuche ich gerade aufzubauen und schaffe mir dementsprechend Festplatten an.
 
Ich betreibe die Platten in meinem NAS im "Spindown". Das NAS dagegen läuft dauerhaft.
Ich hab noch Platten von vor der Überschwemmung, die die Platten dann so teuer gemacht hat drinne.
2GB WD Green .... einige davon sind ausgefallen. Andere dagegen laufen noch. Müssten von 2011 sein :-)

http://www.spiegel.de/netzwelt/gadg...d-flut-macht-festplatten-teurer-a-794341.html

Für die Relation. In meinem NAS stecken 20x2TB und 5x3TB.

Spinpoints müsste ich auch noch haben, allerdings schon seit Jahren nicht mehr angeschaltet^^. Ob die noch laufen *g*
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie hast du dein Spindown eingestellt? Nach welcher Zeit im Idle schalten sie sich ab?

20 bekomme ich bei mir nicht rein, dafür aber etwa 10 oder 12 2,5".
 
15 Minuten.
 
Eine frage hätte ich noch zum Advanced Power Management.
Was ist der unterschied zur Spindown-Zeit?

Ich kann in OpenMediaVault die Spindown-Zeit einstellen und etwas bei Advanced Power Management. Nur was bringt mir Letzteres?
 
Geeky26 schrieb:
Ist es denn tatsächlich so, dass ein WOL-Signal an den NAS geschickt wird, sobald ich an einem anderen PC (Windows) auf ein Netzlaufwerk vom NAS zugreife?
Nein. Wenn du versuchst auf eine Freigabe zuzugreifen wird nur genau das gemacht. Dein Windows versucht per SMB-Protokoll auf einen SMB-Server zuzugreifen. Dieser wiederum kontaktiert dann das Dateisystem wo die Daten liegen und das Dateisystem die Festplatten. Nicht mehr und nicht weniger. Schickst du also nur die Datenplatten schlafen, so läuft der Rest weiter. Der SMB-Serverdienst muss ja weiterhin auf Anfragen lauschen. Schickst du das gesamte NAS in den Standby oder Poweroff so muss zuerst ein WakeOnLan erfolgen.

Bzgl. Spindown und APM:
Kurz Google angeworfen: https://www.technikaffe.de/forum/index.php?thread/741-omv-power-management-festplatten/
Da sind auch weiterführende Infos verlinkt.
 
Geeky26 schrieb:
Ist es denn tatsächlich so, dass ein WOL-Signal an den NAS geschickt wird, sobald ich an einem anderen PC (Windows) auf ein Netzlaufwerk vom NAS zugreife?

Nein, ein WOL Signal ist ein Magic Packet.
Was du möchtest ist dass das NAS bei Zugriff anspringt. Das ist was anderes, erfüllt aber den gleichen Zweck und hat den Vorteil dass der Client nicht wissen muss ob der Server schon an ist oder nicht.
 
Ich habe gerade ein Array aus meinem NAS ausgebaut (5x2TB, siehe #6 ) und durch aktuelle Platten ersetzt.
Der Array lief immer mit Spindown .... und jetzt der Hammer.
Die Garantie der 2TB WD Green ist 2013(!) ABGELAUFEN. Ich hab während der Lebensdauer dieses Arrays eine von 5 Platten ersetzen müssen.

Also mal wieder persönliche Erfahrungen zu Spindown und Langlebigkeit.

Was waren übrigens WD20EARS.
 
Ich hatte auch 8x WD Greens mit 1TB im Raid 5. Da hatten die ältesten HDDs knapp 50.000h. Lief problemlos. Würde ich aber heute nicht mehr machen.

@Geeky26
Wie schon von den Usern bestätigt gibt es hier kein richtig oder falsch. Festplatten können jederzeit hopps gehen. Um Datenverlust zu vermeiden bleibt dir nur eine gute Backupstrategie.
 
Soweit ich weiß spart Spindown Energie, kostet aber Lebensdauer da der Spinup und der Parkvorgang Verschleiß bedeutet.
Spielt aber praktisch nur eine Rolle wenn dadurch eher etwas kaputt geht als durch andere Faktoren.

Mein Stand ist allerdings dass die Parkvorgänge ein eher zuverlässiges Limit haben im Vergleich zu beispielsweise reiner Betriebszeit.
Letztlich müsste man einen Blick in die Specs werfen und gucken für wie viele die Platten ausgelegt sind, typischerweise 300k oder 600k und dann gucken wie oft die bei einem selbst parken.
Ich habe lange keinen Spindown aktiv gehabt, da meine alten WD Red auch im Betrieb nur 3 W genommen haben und im standby praktisch auf raumtemperatur heruntergekühlt sind, was mir zu kalt erschien.
Jetzt habe ich Ironwolf mit 7 W im Idle drin, die sollen nach 61 Minuten idle parken.
Ich mag vor allem die Bedenksekunde nicht die entsteht wenn etwas erst auf die aufwachende HDD warten muss, daher das recht hohe limit.
Damit bin ich vermutlich viel zu sparsam beim energiesparen, siehe anhang :)

Insgesamt spielt bei der lebensdauer mechanische Belastung und vor allem die Temperatur eine Rolle, gab da mal veröffentlichte Studien von Google glaube ich. Zu kalt ist genauso schlecht wie zu heiß. Optimal hängen die Platten irgendwo bei 35-40° C rum soweit ich mich erinnere. Je konstanter, desto besser.
Dazu mögen HDDs das lange ausgeschaltet rumliegen nicht, aber das dürfte im NAS ja nicht passieren.
Ansonsten ist die Ausfallrate bei HDDs meistens eine eher Flache Badewannenkurve mit steilem linken Rand, also viele die Ausfallen tun das sehr schnell, dann laufen die meisten jahrelang bis allmählich die Ausfallraten steigen. Daher auch immer neue HDDs ein paar Tage inklusive Last testen. Was nicht innerhalb der ersten Woche/Monat den Geist aufgegeben hat läuft meist Jahrelang.

@HisN könntest du mal die smart-daten einer der platten posten? da wäre ich ziemlich neugierig.
Hab mir bei den Green immer sorgen bezüglich der parkvorgänge gemacht und die deshalb gemieden und eine per firmware einstellung 'entschärft'.
 

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Kann ich bei Gelegenheit machen, ich muss irgendwo noch ein Quickport haben.
 
@Bigeagle
Ich hatte letztens eine WD Green 1TB in externem Gehäuse hier bei nem alten Server SBS 2008 gefunden. Die lag seit Jahren da und hat tägliche Backups des Servers drauf bekommen. Die hatte 60.000+ Betriebsstunden und 4.500.000 Parkvorgänge. Lief bis auf ein paar defekte Sektoren noch einwandfrei.

Meine alten WDs hatten auch nie eine Modifikation des Köpfe Parkens erhalten. Die hatten alle über 1 Millionen Parkvorgänge.

Beim Köpfe Parken entsteht kein nennenswerter Verschleiß. Wieso auch. Die Köpfe werden ja nur vom Platter runter geschoben und fertig.
 
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Reaktionen: Bigeagle und HisN
Ich parke meine Fetplatten schon Jahrelang immer wenn Sie nicht in Betrieb sind. Bisslang hatte ich noch keine nennenswert erhöhten Ausfälle zu beklagen

Wenn du den Verschleiß gering halten willst kannst du ja über Tiered Storage / SSD Cache nachdenken, dann drehen die noch weniger hoch und die Anzahl der Start/Stop Zyklen sollte noch einmal deutlich reduziert werden ;)
 
Humptidumpti schrieb:
Beim Köpfe Parken entsteht kein nennenswerter Verschleiß. Wieso auch. Die Köpfe werden ja nur vom Platter runter geschoben und fertig.
Also je nachdem wie geparkt wird und wie schnell glaube ich das nicht. Die Arme sind schon vor Jahren recht schlank gewesen und einige kennen durchaus das typische Geräusch wenn der Arm nur noch zuckt, ohne sich richtig zu bewegen. Das ist entweder ein Schaden durch Stoßeinwirkung oder eben Verschleiß. Habe allerdings so eine Platte noch nicht zum reingucken bekommen. Da werden manche Schlagartig Datenschutzexperten und geben nicht einmal sicher (magnetisch) gelöschte Platten raus :(

Es war auch mal üblich die (idle) Parkposition auf dem Platter zu haben anstatt außerhalb, wo der Kopf dann bei noch ausdrehender Spindel aufgesetzt hat. Macht man das heute wieder anders?

Edith fiel noch ein: Also zur verdeutlichung, die Köpfe bewegen sich je nach Platte so schnell dass man die Bewegung als lautes Klacken hört. Die starke Beschleunigung in Verbindung mit dem recht fragilen Arm ist das Problem. Beim parken stoppt der offenbar manchmal nicht in der Luft, sondern vermutlich bereits gebremst an Metall.

Ansonsten könnte man noch die klar begrenzte Anzahl an Vorgängen seitens der Hersteller als Indiz nehmen. Wozu angeben wenn kein Verschleiß an dieser Stelle entsteht? Gibt doch auch andere Begrenzer für die Garantiedauer und bestimmungsgemäßem Einsatz für Gewährleistungsfälle.
 
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