Probleme mit Motu M4

Marcus Hax0rway

Captain
Registriert
Okt. 2013
Beiträge
3.074
Hallo allerseits,

ich habe kürzlich ein Motu M4 gekauft und dazu ein Behringer XM8500 als Einstieg in die XLR-Mikrofon-Welt. Ja, es hätte auch ein günstigeres Audio Interface gereicht und es hätte auch nicht unbedingt Motu werden müssen. Für das Motu habe ich mich aber entschieden, da ich auch meine Kopfhörer (derzeit Beyerdynamic TYGR 300 R) daran betreiben will und das eigentlich problemlos möglich sein soll.

Nachdem ich den Treiber von der Motu-Webseite installiert und die Firmware aktualisiert habe, bin ich allerdings auf folgende Probleme gestoßen:

  • Das Mikrofon ist (z.B. in Audacity) nicht sehr laut. Ich muss den Gain-Regler fast voll aufdrehen, damit ich eine halbwegs akzeptable Lautstärke erreiche. Mikrofon ist auf 100% eingestellt unter Windows (11). Ist das normal? Eigentlich sollte das XM8500 nicht besonders schwer anzutreiben sein. Interessant ist, dass das Mikrofon auf dem Display des Motu sehr weit ausschlägt, obwohl es unter Windows nicht besonders laut ist. Vielleicht ein Treiberproblem?
  • Der Kopfhörerausgang ist nicht nutzbar, da sich der Sound (insbesondere Bass) bei egal welchem Gain extrem verzerrt. Besonders laut sind die Kopfhörer am Motu auch nicht. Da ging wesentlich mehr, als ich den Kopfhörer an meinem Rode NT-USB angeschlossen hatte.
Bitte steinigt mich nicht, falls es an irgendeinem Anfängerfehler liegen sollte. Ich hatte vorher noch nie ein "richtiges" Audio Interface und auch kein XLR-Mikrofon. Das XM8500 hat mich für den Preis aber auch so schon überwältigt: Ich hatte noch nie ein Mikrofon, das so sauber geklungen hat und das für ca. 20 Euro. Es scheint also wirklich was dran zu sein, dass XLR-Mikrofone USB-Mikrofonen deutlich überlegen sind.

Wenn ich keine Lösung finde, sehe ich mich gezwungen, auf das Audient ID4 MKII umzusteigen. Das wollte ich jedoch nicht, da sich das Motu besser mit niederohmigen Kopfhörern vertragen soll.

Viele Grüße

Marcus Hax0rway
 
Von Motu gibt es einiges an Tipps und Tricks Videos:

Das es über den Kopfhörerausgang verzerrt kann einfach daran liegen das der Pegel des Mikros zu hoch eingestellt ist, sprich der Eingang wird übersteuert.
Beim Motu müsste eigentlich eine Control Panel Software dabei sein, da sollten auch alle Pegel usw. eingestellt werden.
Leider habe ich selbst kein Motu Interface, aber da die alle relativ ähnlich sind, wären das so Grundlegende Ideen.
Aber wie gesagt, würde ich mich ruhig mal mit den Tutorials von Motu beschäftigen ;)
 
Marcus Hax0rway schrieb:
Ich muss den Gain-Regler fast voll aufdrehen, damit ich eine halbwegs akzeptable Lautstärke erreiche.
Den Eindruck hatte ich auch bei dem Mikro an einem ID14 MKII.
Man kann da sicher einiges in Software hinbiegen aber ootb fand ich es eher mäßig.
Vll. sollte man in der Konstellation doch etwas mehr als ein Zehntel des Interface Preises für ein Mikro hinlegen. :freaky:
 
Ich meine, dass auch Systemsounds und z.B. Musik über den Kopfhörerausgang verzerren. Das betrifft nicht nur die Monitoring-Funktion. Das Problem tritt auch auf, wenn ich alle Regler bis auf den Kopfhörer-Regler komplett runterdrehe.

Die Videos sind zwar ganz interessant, aber helfen mir leider nicht wirklich bei meinem Problem weiter.
 
Hast du das Mikro auch mal an einem anderen Eingang angeschlossen?
Dass das XM8500 viel Gain benötigt ist bekannt. Allerdings dürfte dein Kopfhörerausgang nicht verzerren. Wie ist die Wiedergabe über die Lautsprecher, die am motu angeschlossen sind?
 
Zum Mikro:
Da das XM8500 ein passives Tauchspulen-Mikro ist, braucht es wirklich viel Gain bzw. sollte sehr nah besprochen werden. Wenn man kein sonderlich lauter Sprecher ist, dann kann das schon mal eng werden.

Ich würde dir empfehlen, den Pegel einfach digital per EQ APO anzuheben. Das ist tontechnisch auch kein Problem und hat keine Verschlechterung der Quali zur Folge, insofern, als dass das etwa das Rauschen in erster Linie durch das Mikrofon selbst vorgegeben wird.
 
@Der Kabelbinder Danke für den Tipp. Mit Equalizer APO habe ich schon vor Jahren mal rumgespielt, war aber noch nie auf die Idee gekommen, das fürs Mikrofon zu verwenden. Habe damit den Pegel ein Stück weit angehoben und komme jetzt auf eine ziemlich zufriedenstellende Lautstärke. Plugins für Kompressor und Equalizer funktionieren auch wunderbar darüber. Es ist einfach erstaunlich, was für eine Qualität man aus diesem 20-Euro-Mikrofon rausholen kann, wenn man etwas Zeit investiert.

Das Problem mit dem Kopfhöreranschluss hat sich inzwischen erübrigt. Der Klinkenadapter steckte einfach nicht richtig fest bzw. war mir nicht bewusst, dass man den festschrauen muss. Hatte den einfach nur reingesteckt. Dabei ist mir noch ein interessantes Phänomen aufgefallen, wenn man In-Ears anschließt: Steckt man die In-Ears zu weit rein, verzerrt der Ton auch.

@Creeping.Death Am anderen Eingang tritt das "Problem" auch auf. Konnte ich aber zum Glück jetzt lösen. Ich hatte allerdings vorher immer gehört, dass das XM8500 so viel leichter anzutreiben sei als andere dynamische Mikrofone, daher war ich erstmal von der niedrigen Lautstärke überrascht.

@Stormfirebird Die Kombination aus Audio Interface und Mikrofon ist ja kein geschlossenes System und es können jederzeit einzelne Komponenten ausgetauscht oder ergänzt werden. Das Interface sollte auch eine Investition in die Zukunft sein, damit ich dann schon ein ordentliches Interface habe, wenn ich mal auf die Idee komme, das Mikrofon aufzurüsten. Wichtig war mir auch eine "All-in-one"-Lösung für Mikrofon und Kopfhörer, da führt kaum ein Weg an MOTU vorbei. Man kann natürlich immer noch einen Kopfhörerverstärker anschließen, wenn man mehr "Power" braucht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Der Kabelbinder
MOTU M4 mit leisem Signal an Line IN 3-4

Dieser Beitrag ist eine Lösungshilfe für MOTU M4 Besitzer, die das gleiche Problem haben.

Für ältere Spiele die General MIDI (GM) oder das Sound Canvas im speziellen unterstützen, hatte ich ein Roland SC-55ST an meinem M4 über den Line IN 3-4 (Rückseite) angeschlossen. Jedoch war der Ton darüber sehr leise, auch wenn ich den Lautstärkeregler am Roland voll aufgedreht habe. Vor kurzem habe ich das SC-55ST in Rente geschickt und mir ein SC-88 Pro gegönnt. Doch auch hier: Der Ton ist genauso leise wie mit dem bisherigen Sound Canvas.

Nach einiger Recherche an diesem Wochenende bin ich auf die Ursache gestossen; die Eingänge 3-4 sind für "LINE LEVEL" Geräte vorgesehen. Das heisst, für Consumer Geräte liegt der LINE Out Pegel bei -10 dBV, bei professionellem Equipment jedoch bei +4 dBu!

Das MOTU M4 ist für letzteres ausgelegt. Dies konnte ich verifizieren, indem ich das SC-88 Pro an die empfindlicheren LINE IN 1-2 Eingänge an der Front angeschlossen habe. Der Ton war deutlich lauter und das bei halb aufgedrehtem Lautstärkeregler vom Roland! Als Lösung für dieses Problem, habe ich mir einen Monacor SLA-35 Vorverstärker bestellt. Dieser verstärkt das Signal vom SC-88 Pro und leitet es an das MOTU M4 weiter.

MOTU M4 Rückseite CB.png

MOTU M4 Front CB.png
 
Zurück
Oben