Software-RAID oder Speicherpool

jumpin

Lt. Commander
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Guten Tag

Leider hab ich dazu nicht wirklich was im Internet gefunden, da wird meistens nur der Speicherpool mit einem Hardware-RAID verglichen, deshalb meine Suche nach Erfahrungen hier.

Situation: Neuer Homeserver (Ryzen 1700X, 32GB RAM) mit 4x8TB Festplatten. Betriebssystem ist Windows Server 2019.
Ziel: Ausfallsicherheit einer Festplatte

Begonnen habe ich damit, dass ich über die Datenträgerverwaltung eine neues RAID-5-Volume erstellt habe. Der Server läuft nun seit etwa 24 Stunden und da steht "Synchronisation wird wiederholt (3%)". Da das so lange dauert (es sind noch keine Daten auf der Partition) habe ich mal gegooglet und bin dann auf die Speicherpools gestossen.

Gibt es Empfehlungen/Erfahrungen von Windows Speicherpools verglichen mit Software-RAID über die Datenträgerverwaltung?

Danke & Grüsse, jumpin
 
Also RAID 5 würde ich absolut nicht empfehlen, ausser du weißt genau was du machst. Egal ob Software oder Hardware, ein Stromausfall, ein Hänger der Festplatte und sie aus dem Raid und es erfolgt ein Rebuild. Wenn in der Zeit etwas passiert (bei 8TB kann das sicher mal 48h dauern), sind alle Daten futsch.

Die Windows Speicherpools habe ich seit der Existenz immer wieder mal getestet. Theorie gut, Praxis gab es immer wieder Fehler und Probleme die ebenfalls zum Ausfall / Datenverlust geführt haben. Kann in der 2019er Version besser geworden sein. Je nachdem was du machen möchtest, gibt es andere Tools. Ich fahre seit Jahren mit Snapraid sehr gut. Erfüllt genau meine Anforderungen. Es gab auch so etwas ähnliches wie unRaid für Windows, mir fällt der Name nur nicht ein. Snapraid erstellt die Parität halt erst wenn der Prozess läuft und unRaid bzw. das Windows-equivalent machen das on-the-fly, also während die Daten geschrieben werden (so ähnlich wie bei einem klassischen Raid-5). Hat halt den Vorteil, dass man die Festplatten ganz normal an jedem Rechner mounten und auf die Daten zugreifen kann - jederzeit. Geht bei Raid 5 nicht. Wenn du nur ein großes Volume haben möchtest, fahre ich seit Jahre mit Drivepool gut (auch auf Windows Server, aber noch nicht 2019): https://stablebit.com/
 
Als ich mein Windows NAS zusammenbaute, habe ich etwas mit Speicherpool, Software Raid und Co und 4x12 TB HDDs rumgespielt. Mein Fazit war, daß ich mir dann doch einen gescheiten HW-Raid-Controller zulege, der in der Performance wesentlich besser ist als jedes SW-Raid von Windows.
 
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@Falc410 Gedanken an zusätzliche Software hab ich noch gar nicht angestellt. Hab mir die mal angeschaut - ich bleibe glaub bei den Windows-Boardmitteln. Es wird aber nur ein Volume geben.

@PHuV Es geht mir bei dem RAID5 nicht um die Performance, sondern ausschliesslich um die Ausfallsicherheit einer einzelnen Festplatte. Einen RAID-Controller ist im alten Server, aber der machte zuletzt Probleme (Festplatten wurden nicht erkannt, die am Mainboard direkt problemlos funktionierten) - weshalb ich mich da nun auf Software verlassen will :).

Wenn ich Zeit finde, werde ich mit der alten Hardware dann aber noch ein bisschen mit SW-RAID, Speicherpool, RAID-Controller und Mainboard-RAID rumspielen/benchmarken und einen Leserartikel dazu schreiben :).
 
Gerade bei Ausfallsicherheit würde ich halt nicht unbedingt auf ein Raid setzen was extrem fragil ist. Raid Controller kaputt - was machst dann? Dann ist das gesamte Raid offline. Mainboard Raid - was machst du wenn du die Festplatte umziehen möchtest?

Ein Rebuild was mehrere Tage dauert, was machst du wenn eine weitere Festplatte aus dem Raid fällt (was häufig passiert)? An eine USV hast du hoffentlich auch gedacht, jeder Stromausfall triggert einen Rebuild.

Die Performance braucht man i.d.R. zu Hause auch nicht, erkauft sich das ja auch durch deutlich höheren Stromverbrauch, da immer auf alle Festplatten gleichzeitig zugegriffen werden muss.

Also ich würde mir das gut überlegen. Aber gut, jeder muss sich erst einmal selbst die Finger verbrennen bevor er es einsieht glaube ich :)
 
@Falc410 Das sind genau die Gründe, weshalb ich nun eine Software-Lösung suche - aber ich glaube, das war auf den Vorschlag von PHuV bezogen ;).
 
Falc410 schrieb:
Egal ob Software oder Hardware, ein Stromausfall, ein Hänger der Festplatte und sie aus dem Raid und es erfolgt ein Rebuild.
Ist das nur bei Windows so? Bei meinem Linux kann ich nichts dergleichen feststellen und ich hatte schon einige Stromausfälle oder defekte Netzteile
jumpin schrieb:
Gibt es Empfehlungen/Erfahrungen von Windows Speicherpools verglichen mit Software-RAID über die Datenträgerverwaltung?
Nach meiner Erfahrung sind Software-RAID und Storagepools unter Windows zu 80% bäh. Z.B. ist mir im Server 2019 aufgefallen, dass die Storagepools mit quasi Raid5 unglaublich langsam sind. Bei Server 2016 war das noch gut. Also alles in allem bin ich bei meinen aktuellen Erfahrungen bei der Meinung, dass es eigentlich egal sein sollte ob Datenträgerverwaltung oder Storagepools - beide sind gleich gut/schlecht. Ich für meinen Teil setze bei Software-RAIDs nur noch auf Linux. Scheint insgesamt performanter und sicherer zu sein als die Versuche von Microsoft.

@jumpin muss es zwingend Windows Server sein? Oder wäre sowas wie Unraid, Openmediavault, etc. eine alternative?
 
@flatika Theorerisch kann es auch Linux sein, aber der Server macht mehr als "nur" NAS - und hab nicht wirklich Lust, den ganzen Rest auch neu einzurichten 😕.
 
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