SSD auf SSD klonen - Kompatibilitäts- und Performanceprobleme zu erwarten?

DaveStar

Commander
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Hallo

Ich befinde mich in der lästigen Situation, dass alle Komponenten für meinen neuen PC (endlich) auf dem Weg zu mir sind, ausser die SSD, von der mir der Händerl mitgeteilt hat, dass sie "unerwarteterweise" erst Ende Januar wieder lieferbar sein wird (obwohl es bis vor wenigen Stunden noch hiess, sie sei sofort verfügbar).

Nun habe ich aber per Zufall bereits eine andere M.2 NVMe SSD gleicher Grösse hier. Einfach ein älteres, etwas weniger performantes Modell.
Ich spiele nun mit dem Gedanken, meinen neuen PC zunächst mit dieser "alten" SSD einzurichten und diese SSD dann auf die neue SSD zu klonen, sobald diese dann dereinst geliefert wird.

Nur Frage ich mich, ob das eine gute Idee ist bzw. ob so ein Klonvorgang nicht ggf. gegenüber einer "normalen" Installation zu Kompatibilitäts- oder v.a. Performance-Problemen führt.
Hintergrund dieser Befürchtung ist ein Artikel den ich vor längerem mal zum Linux Klon-Tool "dd" gelesen habe, in dem davor gewarnt wurde, dass simples Klonen auf SSDs wegen falscher Blockgrössen, fehlendem Alignment etc. zu teilweise drastischem Leistungsverlust führen kann. (Im verlinkten Wiki-Artikel ist zu lesen, dass falsches Alignment, wie es beim Klonen vorkommen könnte, im "worst case" die Leistung der SSD mehr als halbieren könnte...)


Daher meine Frage: Hat jemand nähere Informationen zu der Thematik?


Danke
 
Problematisch ist das nur von einer HDD auf eine SSD, weil Funktionen wie TRIM dann nicht aktiv sind.
Ich benutze als Backup Software Acronis True Image 2019, das bietet auch Klonen von Laufwerken.
Kleiner auf größer geht immer, gleich auf gleich sowieso, größer auf kleiner muss das Programm können und natürlich genug Platz sein. Über Blockgrößen habe ich mir da weder Gedanken gemacht, noch bin ich auf Probleme gestoßen. Ein Backup vorher ist natürlich Pflicht, denn es gilt:
Kein Backup - kein Mitleid 😂

Was nicht empfehlenswert ist, ich aber auch einfach mal rumgespielt habe:
Windows 10 ist äußerst fehlertolerant gegen Hardwarewechsel, solange man bei 64 Bit bleibt:
Vom E8500 zum AMD X6 1090T, weiter auf Intel i5-3570K, alles lief hoch.
Hat mich schwer beeindruckt. Ist natürlich eine Menge Müll in den Installationen, würde ich lieber neu aufsetzen.
Aber allein das es geht und über Generationen von Hardware verdient Anerkennung.
 
Wenn es richtig gemacht wird, ist das kein Problem.

Ich habe bei mir eine 256 gb SATA SSD auf eine 500 gb SATA SSD geklont, kein Problem und das mit einem bereits installiertem Linux und Windows 10 DualbootSystem. Später fand ich noch eine Kingston A2000 NVME M.2 1tb SSD.
Wollte eigentlich diese nur nutzen, um mehr Platz für meine Spiele zu haben. Weil ich auch besorgt war, ob es problemlos geht.

Aber habe dann doch geklont und absolut kein Problem gehabt. Obwohl die neue M.2 anfänglich im Bios garnicht da war. Unter Windows war sie aber im Gerätemanager da. Vermute, weil sie eben leer war, nichts zum booten drauf oder so.

Dann geklont und alles war gut. Ich habe nichtmal die SATA SSDs abgeklemmt oder so.
Nur nach dem klonen natürlich im Bios umgestellt, das der nicht weiterhin voon der bisherigen SATA SSD bootet und nach dem erfolgreichen Booten die SATA SSDs gelöscht.

Sollte man aber nur so machen, wenn man Backup Images hat und damit alles so wieder herstellen kann, wie vor dem klonen, denke ich. Geklont habe ich immer mit dem Tool, was die SATA SSDs mitbringen. Beim klonen auf die M.2 habe ich ganz einfach mein Acronis TI genutzt, womit ich auch regelmässige Backups erstelle.
 
IBISXI schrieb:
Kein Problem, kannst Du machen.

Sagst du weil du dich mit SSD Alignment etc. auskennst?

Zokrace schrieb:
was willst denn auf den SSDs alles laufen lassen?
wirst ziemlich sicher bei 99% der alltagsdinge kein unterschied merken ;)
klonen sollte kein problem sein

Eigentlich irrelevant. Wenn ich mir eine High-End SSD einbaue, dann will ich mir bestimmt nicht deren Performance durch irgend eine Klon-Aktion versauen - völlig unabhängig davon, ob ich im "Alltag" einen grossen Unterschied merke. Wenns mir egal wäre, würde ich mir eine Billig-SSD kaufen.

So ein PC läuft bei mir dann gut sechs Jahre (mein aktueller ist von 2014, der Vorherige von 2008), d.h. ich will jetzt eine herausragende Performance, damit die Kiste dann 2026 immer noch flott ist.


feris schrieb:
Über Blockgrößen habe ich mir da weder Gedanken gemacht, noch bin ich auf Probleme gestoßen.

Ja gut, dass man es klonen kann und es nachher läuft, da habe ich auch keine grösseren Bedenken. Habe ja oft genug von HDDs auf SSDs geklont.

Aber meine Frage zielt eher darauf ab, ob die Performance dann auch so optimal ist, wie sie es bei einer "nativen" Installation wäre.

Burki73 schrieb:
Wenn es richtig gemacht wird, ist das kein Problem.

[...]

Geklont habe ich immer mit dem Tool, was die SATA SSDs mitbringen. Beim klonen auf die M.2 habe ich ganz einfach mein Acronis TI genutzt, womit ich auch regelmässige Backups erstelle.

Gut, die Frage ist jetzt natürlich: Wie macht man es richtig ;-)

Es könnte ja beispielsweise einen Unterschied machen, ob primär auf "File-Ebene" oder z.B. auf "Block-Ebene" kopiert wird.
Das Klon-Tool das Samsung mitliefert kopiert meines Wissens glaube ich z.B. auf Dateieebene, während andere Tools vermutlich eher auf Blockebene kopieren.

Vermutlich wird beides seine Vor- und Nachteile haben.

In meinem Fall werden auf der SSD sowohl eine Windows- wie auch eine Linux-Installation sein, weswegen ich nicht sicher bin, ob ein (mutmasslich) auf Dateiebene operierendes Tool à la Samsung überhaupt dazu in der Lage ist.
"Sicherer" wäre da ein effektiver Klon... aber dann stellen sich eben u.U. diese Alignment-Fragen. Deswegen bin ich eigentlich hier ;-)
 
Festplatten arbeiteten unter XP mit einer Blockgröße von 512 Bytes. SSDs und moderne Festplatten ab 2010 allerdings arbeiten mit einer Blockgröße von 4096 Bytes, auch 4K genannt. Solange man also nichts aus der Steinzeit nimmt, ist das OK. Unter Linux sieht (oder sah?) das anders aus. Da musste man die Blockgröße dem Filesystem anpassen. Ob das heute immer noch so ist, weiß ich leider nicht.
 
DaveStar schrieb:
Aber meine Frage zielt eher darauf ab, ob die Performance dann auch so optimal ist, wie sie es bei einer "nativen" Installation wäre.
Es spielt keine Rolle ob geklont oder installiert (abgesehen vom schon erwähnten Müll den man mit einer alten Installation mitschleppt). Der Controller-Chip verteilt die Daten auf den Speicherchips. Im Gegensatz zu einer rotierenden Magnetscheibe hat man keinen Einfluss drauf in welcher Speicherzelle was landet.
 
Das ist garnicht so Wild. Blockgrösse oder sowas interessiert Klonprogramme nicht wirklich, solange es gewisse Standards sind. Die können das. Bei uralten Systemen mag das ein Problem sein, bei halbwegs aktuellen wie z.b Windows 10 und damit laufenden Klontools nicht.

Acronis TI 2019, was ich nutze, kopiert Windows Partitionen ohne jedes Problem. Linux Partitionen, bei mir ext 4, werden Sectorweise kopiert. Weil Acronis TI unter Windows wohl nicht richtig zugreifen kann auf Linux Filesysteme oder ähnliches. Aber es geht auch letztlich ohne Probleme. Bei den ganz neuen Linux Filesystemen weiss ich es nicht. Ext 4 ist kein Problem. Geht nur Sectorweise, etwas langsamer aber problemlos.

Ich lege alle paar Tage ein Image an meiner System M.2 NVMe, wo Linux und Windows drauf sind. Bisher immer ohne Probleme.
 
Hab dem nun selber noch ein bisschen hinterherrecherchiert.

Es scheint da tatsächlich einige entscheidende Faktoren zu geben, diese treten aber v.a. beim Klonen von älteren HDDs zu SSD zu Tage, d.h. SSD zu SSD ist wohl per se eher unproblematisch.

Konkret muss man sicherstellen, dass die erste Partition im richtigen (logischen) Sektor beginnt, da der für HDDs typische erste Sektor für SSDs alles andere als ideal ist. D.h. ein Sektorbasierter 1:1 Klon (z.B. mit dd) würde für Ärger sorgen - es sei denn, das Klonprogramm ist schlau genug, das selber zu merken und zu beheben.

Aber eben, wenn man von SSD zu SSD klont sollte das keine Rolle spielen, da die Quell-SSD bereits bei der Partitionierung richtig "aligned" werden sollte, womit es dann auch auf der Ziel-SSD passt.
 
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