SSD Geschwindigkeit realistisch messen?

TheTallTom

Lieutenant
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Hallo,

ich würde gerne die Geschwindigkeit meiner SanDisk Ultra 2 realistisch messen.
Laut geizhals hat diese lesen: 550MB/s • schreiben: 500MB/s

Wenn ich das Windows Bewertungstool nutze mit 'winsat disk -seq -write -drive c' ist das dann schon ein Wert mit dem man etwas anfangen kann (bei mir 471,71 MB)?

Wie ist es bei einer M2, wichen da auch die realen Werte ab?
Spiele mit dem Gedanken mir eine zu holen da dort die Schreib-, Lesegeschw. ja doch nochmal deutlich höher ist.
 
Leider bringen dir die enormen Werte in der Realität kaum etwas. Nur, weil die NVME SSD theoretisch 6x so schnell sind, wird weder Windows 6x schneller hoch fahren und auch kein Spiel 6x schneller laden ;).
 
Wie oft schiebst du gepackte Dateien in TB-Größenordnung hin und her?

Ansonsten freu dich einfach über das, was eine SSD so besonders macht: die geringe Zugriffszeit.
 
Was erhoffst du dir dadurch? Das irgendwelche .rar Dateien in nun 3 statt 5 Sekunden entpackt werden oder Windows in 8 statt 9 Sekunden startet?
 
Ich habe schlechte Nachrichten für dich: deine SSD erreicht so ca. 40-50MB/s in den allermeisten Fällen. Das ist aber schon sehr viel.

Andere Frage: wofür willst du deine (neue) SSD nutzen?
 
Unter https://techreport.com/review/30993/samsung-960-evo-ssd-reviewed findest du einen einen Test der PCIe M.2 Samsung 960 Evo und verglichen mit anderen SSDs in diversen realitätsnahen Szenarien. Bis auf eher sehr wenige Fälle bemerkt man von einer PCIe M.2 SSD in der Realität eher nichts. Es sei denn man hat sehr oft und sehr regelmäßig Dateien/ Ordner in TB-Größe zu schreiben, lesen, kopieren bzw. packen/ entpacken. Und selbst dann sollte man sich die Frage stellen, ab wann lohnt sich solch ein LW bzw. der Aufpreis.
 
Der Unterschied kommt daher, dass SSDs bei kurzen Zugriffen, also solche über nur wenig Daten, längst nicht so schnell sind wie bei langen Zugriffen, also solche bei denen viele Daten auf einmal übertragen werden. Pro ATA Befehl können ja maximal 2^16 LBA übertragen werden, also 32MiB. Benche mal mit dem AS-SSD Benchmark, dann siehst Du den Unterschied zwischen 4k und seq. Werten und bei 4k_64 welchen Einfluss mehrere parallele Zugriffe haben, was auch gut bei CrystalDiskMark zu sehen ist. Jeder Benchmark gibt eben etwas andere Werte aus und die Hersteller suchen sich für ihre Angaben natürlich den aus der die besten Werte ausgibt, dies ist meist ATTO mit seinen 4 overlapping I/O.
 
Das entpacken von 2-20GB dauert mir zu lange, ausserdem muss ich diese anschließend auf einen USB3 kopieren.
Ich glaube das entpacken und gleichzeitige verschieben auf den USB-Stick lastet meine SSD stark aus.

Wie sieht es eigentlich bei einer SSD mittlerweile aus, darf man da öfters Dateien drauf kopieren und löschen?
Oder sollte man weiterhin eine HDD als Datenspeicher nutzen?

Hab dazu lange nichts mehr gelesen.
 
Dass der Geschwindigkeisvorteil gering ist, ist eine geläufige Meinung die gern nach geplappert wird. Allein schon das NVMe Protokoll bringt eine viel kürzere Latenz gegenüber dem Sata Protokoll mit sich,dazu kommen noch die IOPS und die Lese- und Schreibraten...!

Golem sieht es am Beispiel der neuen Intel 700p genauso:
Die Performance reicht, um die meisten Sata-6-GBit/s-SSD fast durchweg zu schlagen und einen sinnvollen Leistungszuwachs zu liefern.
https://www.golem.de/news/ssd-760p-intel-bringt-schnellere-nvme-m-2-ssd-1801-132381.html

Und die SSD liegt eigentlich nur im Mittelfeld von der Leistung her.
 
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Das lastet die SSD nicht aus. der Flaschaenhals ist dann woanders. CPU z.B. oder so.
Beim entpacken liest du nur das Archiv sequentiell von SSD und dann wird es sofort auf USB3 geschrieben. USB3 ist sehr viel langsamer als die SSD. Die SSD kann hier mit voller Geschwindigkeit lesen, als 470MB/s. Wenn es weniger ist, liegt der Flaschenhals woanders,eben USB3.

Wenn es nur reicht die SATA SSDs nur fast durchweg zu schlagen ist es eine miserable NVMe SSD. Eine SSD die SATA SSDs immer schlägt wie die 960er Reihe hat in Praxistests nur minimale nicht bemerkbare Vorteile ausser in Nischenfällen. Der Bencmarkbalken ist schneller, aber Windows startet nicht merkbar schneller, die Spiele laden nicht merkbar schneller, etc.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hat mit nach plappern nichts zu tun.
Ich habe hier selber eine PCIe M.2 im Einsatz. Allerdings wird sie auch genutzt und zwar so, dass ich davon auch was am Ende des Tages bemerke und ein Zeitguthaben von ca. 10-14min. auf der Uhr stehen habe.
Bekannter hat sich auch eine 960 Evo gegönnt gehabt und nach den ersten Tagen Einsatz war er erschrocken wie wenig ihm das Teil gebracht hat, obwohl ich ihn bereits vorgewarnt hatte, dass ihm eine solche SSD nichts bringen wird. Wir haben uns dann mal zusammengesetzt und sein typisches Anwendungsszenario durchgespielt und Zeiten protokolliert und dies dann zur 850 Evo ins Verhältnis gesetzt. Am Ende kam bei ihm nach ca. 4h typischer PC-Nutzung eine Ersparnis von 8-10sec. bei Nutzung der 960 Evo raus. Auf die Woche hochgerechnet macht dies dann mal gerade eine Ersparnis von ~ 70sec. bei ca. 28h (oder ca. 100.800sec.) PC-Nutzung in der Woche aus.
 
Und direkt auf das USB-Gerät entpacken ist keine Idee? Würde das kopieren/verschieben nach dem entpacken überflüssig machen.
 
TheTallTom schrieb:
Das entpacken von 2-20GB dauert mir zu lange, ausserdem muss ich diese anschließend auf einen USB3 kopieren.
Wieso entpackst Du dann nicht direkt auf den Stick? Bei 7p geht dies z.B. mit dem Entpacken, wenn man den Inhalt hingegen einfach mit der Maus in einen Ordner schiebt, dann wird erst nach TEMP entpackt und danach verschoben. Es kommt also oft nur auf die Benutzung des Tools an was passiert. Beachte außerdem das bei komprimierten Archiven in aller Regel die CPU der Flaschenhals ist.

TheTallTom schrieb:
Ich glaube das entpacken und gleichzeitige verschieben auf den USB-Stick lastet meine SSD stark aus.
Natürlich, denn gleichzeitiges Lesen und Schreiben bremst alle SSDs mit NAND Flash, einige mehr andere weniger aber nur die Intel Optane mit ihrem 3D XPoint sind davon praktisch unbeeindruckt. Bei SATA SSDs kommt hinzu, dass SATA nicht wie PCIe vollduplex ist, also Daten nicht in beide Richtungen gleichzeitig übertragen kann.

Wenn die Archive nicht komprimiert sind und das Entpacken so oft vorkommt das dessen Geschwindigkeit wirklich relevant ist, dann wäre eine schnellere SSD als die SanDisn Ultra 2, die mit ihrem TLC bei vollem Pseudo-SLC Schreibcache auch längst nicht die beworbenen Werte erreicht wenn nur geschrieben wird, dann schon mal eine Überlegung wert. Beachte aber auch, dass dann die USB Platte oder der USB Stick diese Daten auch so schnell schreiben können müssen und selbst die schnellsten 3.5" HDDs schaffen gerade mal so 250MB/s und die auch nur auf den äußeren Spuren, auf den inneren ist es nur die Hälfte. 2.5" Consumer HDDs schaffen nochmal deutlich weniger.
TheTallTom schrieb:
Wie sieht es eigentlich bei einer SSD mittlerweile aus, darf man da öfters Dateien drauf kopieren und löschen?
Die halten viele Hundert TB bis einige PD aus, wenn Du das also nicht den ganzen Tag und jeden Tag machst, dann solltest Du die NANDs einer ordentlichen SSD damit nicht kaputtgeschrieben bekommen.
Dario schrieb:
Allein schon das NVMe Protokoll bringt eine viel kürzere Latenz gegenüber dem Sata Protokoll mit sich
Viel ist relativ und die Latenzen normaler SSDs sind sowieso so hoch, dass die schnellsten SATA Laufwerke bei 4k QD1 lesend kaum langsamer sind als die schnellsten NVMe SSDs, außer eben den Intel Optanes. Für die wurde das NVMe Protokoll nämlich auch erschaffen.
Dario schrieb:
dazu kommen noch die IOPS und die Lese- und Schreibraten...!
Die seq. Transferraten hängen vom Interface ab, nicht vom Protokoll und daher war eine SM951 mit AHCI nicht schlechter als eine SM951 mit NVMe. Andere PCIe SSDs gab es nicht die jemals als AHCI und als NVMe Version zu haben waren. Zum direkten Vergleich des Einfluss der Protokoll kann man also nur die beiden Ausführungen der Samsung SM951 nehmen, alles andere ist unsinnig.
Dario schrieb:
Wenn ich schon "NVMe-PCIe-Anbindung" lesen, dann bekomme ich das Kotzen, denn die Anbindung ist PCIe, NVMe ist das Protokoll! Aber welche Deiner Aussagen soll der Link bekräftigen?
 
Es ist Unsinn zu sagen eine NVMe bringt nichts und ebenfalls Unsinn zu sagen sie bringt nur was wenn man terabyteweise Daten hin und her kopiert.

Es gibt einige use cases in denen NVMe einen deutlichen Vorteil bringt. Man muss halt seinen Workload kennen und man darf sich von den 3GB/s nicht blenden lassen. In manchen Games (The Division) bringt eine NVMe SSD z.B. ~20% schnellere Ladezeiten.

Nun kann man sich fragen ob man den NVMe Aufpreis für diese Mehrleistung in manchen Szenarien ausgeben will oder nicht. In den meisten Fällen wäre es klüger z.B. eine bessere CPu ohne eine bessere Graka oder mehr/besseren RAM zu kaufen. Wenn du da überall am Limit bist, DANN kannst du über eine NVMe SSD nachdenken. In einem Mittelklassesystem sind so viele Upgrades möglich, da ist NVMe vermutlich das schlechteste wenn es um P/L geht.
 
Holt schrieb:
Wenn ich schon "NVMe-PCIe-Anbindung" lesen, dann bekomme ich das Kotzen, denn die Anbindung ist PCIe, NVMe ist das Protokoll! Aber welche Deiner Aussagen soll der Link bekräftigen?
:D jedes Mal zu schreiben "PCIe-Gen3-x4-Anbindung mit NVMe-1.x-Protokoll" nervt halt.

Aber ja, du hast freilich Recht ^^
 
dfdf.JPG

Welcher ist der Wert, der mir den realistischen Wert anzeigt bei AS SSD?

Nach euren Meinungen wird es wohl keine M.2, dachte der Boost wäre größer.
 
Holt schrieb:
Aber welche Deiner Aussagen soll der Link bekräftigen?
Keine meiner Aussagen, sondern das was ich genau darüber als Zitat hinterlegt habe. Der Link führt zu dieser Aussage von dem Golem Redakteur und bekräftigt, dass Profis das ebenfalls anders sehen. Wenn mans nicht mit Fakten schafft, muß man seinen Gegner verwirren, wa!? :D

Holt schrieb:
[...] außer eben den Intel Optanes. Für die wurde das NVMe Protokoll nämlich auch erschaffen.

Das ist jetzt aber SEHR weit aus dem Fenster gelehnt. Ich würde mir mal das Wiki dazu durch lesen. Dann wirst du feststellen, daß da kein Wort davon geschrieben steht. Im Gegenteil haben da viele Firmen mitentwickelt, die nun überhaupt nichts davon hätten. Und ich weiß auch nicht, ob 2011 überhaupt schon an Optane zu denken war...3D XPoint wurde erst 2015 vorgestellt und kam letztes Jahr raus! Selbst wenn Intel da an XPoint gedacht hat, andere Firmen hatten sicher Ihr Produkt im Auge.

https://de.wikipedia.org/wiki/NVM_Express

Holt schrieb:
Die seq. Transferraten hängen vom Interface ab, nicht vom Protokoll

Es geht auch nicht um das Protokoll, sondern um das Interface. Der Threadersteller hat sich etwas ungenau ausgedrückt, aber mit der M.2 meinte er sicher eine Anbindung über PCIe3 x4 mit dem NVMe Protokoll. Also das, was da inzwischen geht. Und ich bleibe da bei meiner Aussage - es lohnt sich!
 
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TheTallTom schrieb:
Welcher ist der Wert, der mir den realistischen Wert anzeigt bei AS SSD?
Was für einen realistischen Wert meinst Du? Die Transferraten einer SSD im Alltag sind nicht linear und immer gleich, wie man sieht sind die bei nur einem 4k kurzen Zugriff weit geringer als wenn es sehr viele parallel gibt (4k_64 = 64 parallele Zugriffe über je 4k) oder bei langen seq. Zugriffen. Die Werte die bei Dir im Alltag bei bestimmten Situationen erreicht werden, kann keine Review ermitteln und werden ja nachdem was Du machst auch immer wieder verschieden sein. Es gibt als nicht den einen realistischen Wert, sondern tausende.

Das ist ein wenig wie bei der Formel 1, die Autos können dort alle deutlich über 300km/h fahren, aber meist kommen sie allenfalls auf den langen Gerade auf so hoch Geschwindigkeiten und dann ist da eines schneller, aber anderen sind schneller in den langsamen Kurve und andere in den schnellen Kurven und wer am Ende die schnellste Runde gefahren ist, war vielleicht bei keiner Einzeldisziplin der Schnellste, aber eben insgesamt über die Runde und wer das ist hängt dann auch noch davon auf welcher Stecke gefahren wird. Wenn man fragt wie schnell so ein Formel 1 Auto ist, dann kann man auch nicht hingehen die höchste Geschwindigkeit nehmen die auf der längsten Gerade von allen Rennstrecken erzielt wurde, sondern das muss man dann auch von Strecke zu Strecke und im Grunde an jedem Punkt auf der Strecke ermitteln, weil die eben nicht immer nur geradeaus fahren.

Dario:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich habe ein Asus Prime X370, mir egal wie Ich da etwas anschließe, bisher ist nur 1 Sata belegt mit einer SanDisk Ultra 2.

Aber es sollte schneller bzw. spürbar sein so wie von HDD auf SSD, also hat es sich somit erledigt.

Die Werte sind okay?
Vielleicht kann man mehr rausholen.
 
ja die Werte passen für die SSD und das System, bei AMD gehen die Energiespareinstellungen immer etwas stärker auf die Benchmarkergebnisse. Eine schnelle NVMe SSD kann je nach Anwendung etwas bringen, aber es wird nur selten und kaum bei der Nutzung eines Heimanwenders einen Vorteil ähnlich wie dem Wechsel von einer HDD auf eine SSD sein, dazu machen die typischen Anwendungen der Heimanwender zu wenig I/O und die CPUs brauchen zu lange um die gelesenen Daten zu verarbeiten bzw. den gelesenen Programmcode abzuarbeiten. Wenn ein Spiel z.B. seine Daten komprimiert ablegt, dann dauert das Entpacken, welches ja meist auch nur Singlethread passiert bzw. je Packmethode auch nur Singlethread passieren kann, einfach zu lange und wenn dann nicht von einer SSD parallel gelesen wird, dann bringt diese ggf. selbst gegenüber eine HDD kein spürbar besseren Ladezeiten.

Würde man hingegen von einer HDD parallel lesen, wäre das Laden von der nochmal deutlich langsamer, da sich parallele Zugriffe bei HDDs wegen der Kopfbewegungen gegenseitig massiv ausbremsen, bei einer SSD und vor allem eine PCIe SSD wäre es schneller, es gibt also durchaus noch Optimierungspotential welches genutzt werden kann und dann sieht es auch anderes aus, aber die SW hängt den Möglichkeiten der HW meist um Jahre hinterher und daher bringt es bei einigen modernen Spielen beim Laden schon was, bei andere die noch voll auf HDDs hin optimiert sind, eben nichts.
 
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