Stroemungsfluss - Radiatorreihenfolge

Bandyto85

Cadet 4th Year
Registriert
Okt. 2020
Beiträge
118
Hallo,

seit Jahren bin ich das, was man einen Lurker bezeichnen koennte. CB nehme ich als exzellente, deutsche HW-Seite wahr und das Forum hat mir vergangenes Jahr sehr beim erstmaligen Einbauens einer CPU-Wasserkuehlung geholfen. Sei's drum, genug der Weihraeucherei. Zum Sachverhalt:

1. Welche Bauteile möchte ich mit Wasser kühlen?

  • Welche Hardware habe ich genau?
MB: Gigabyte Aorus Z390 Elite
CPU: i9-9900k @ XPX
RAM: 2x G.Skill F4-3200C14D-16GFX
GPU: Gigabyte Aorus GeForce GTX 1080 Ti 11G
PSU: Seasonic Prime TX-1000 1000W ATX 2.4
(plus weitere Komponenten, das uebliche: M2, SSD, HDD, dedicated Sound Card)
  • Wie groß ist mein Gehäuse?
Case: Nanoxia Deep Silence 6 Rev. B (klassischer Big Tower)
  • Ist ein Wakü-Einbau vorbereitet?
  • Ja, ist derzeit ein reiner CPU-Kreislauf.
    • Falls nicht, soll es ein interner oder externer Radiator sein?
    • Intern, mehrere Radiatoren
    • Wie sind die Maße des Gehäuses, gerade, wenn es intern sein soll?
    • Puh, trotz Datenblatt wuerde ich diesen Punkt ueberspringen und unten mein konkretes Anliegen aeussern.

2. Was möchte ich erreichen?
  • eine möglichst leise Kühlung
Nein, wenn ich zocke, sind ohnehin die Kopfhoerer im Einsatz. Da darf es ruhig etwas lauter sein.
  • möglichst viel Wärme abführen (z.b. Overclocking)
Ja, zwar moechte ich das Rad des Kuehlens nicht "Neu-Erfinden", aber die Kuehlleistung hat hoechste Prioritaet (neben ueblicher Stabilitaet und manchmal tagelangem Dauerbetrieb).
  • wenn möglich beides gleichzeitig
Siehe oben.

3. Wie hoch ist mein Budget?

Gaming ist mein einziges Hobby. Geld soll nicht verpulvert werden, aber letztlich wird es am Budget nicht scheitern, sofern die Kuehlloesung ueberzeugend ist. Ist zwar kein konkreter Geldbetrag wie in anderen Threads, aber hoffentlich aussagekraeftig genug. Zumal es nachfolgend tendenziell eher um eine Umsetzungs-, denn einer Kauffrage gehen soll. ;-)

4. Habe ich die diversen FAQs gelesen?

Ja, ohne Seiten wie CB, igorslab, PCGH, englischsprachige HW-Seiten/-Foren usw. haette ich vergangenes Jahr nicht den Schritt zur CPU-Wasserkuehlung gewagt.

5. Welche praktischen Erfahrungen habe ich mit dem Einbau?

  • Habe ich Erfahrungen mit dem Einbau einer Wasserkühlung?
Anfang 2019 CPU erstmalig "unter Wasser" gesetzt, d.h. regulaeren Kreislauf installiert.
  • Welche Erfahrungen habe ich generell mit dem Einbau von Hardware?
Schraube seit meinem achten Lebensjahr an Rechnern herum. Sprich: Mit regulaerer Hardware habe ich keine Probleme, bin dennoch unerfahren im Wasserkuehlungsbereich, sodass ich lieber hier nachfrage, statt buchstaeblich Baden zu gehen.

---

Derzeit ist die CPU wassergekuehlt (kommentiertes Herstellerbild):

01_current.jpg


Kommendes Jahr moechte ich die GPU ersetzen und aufgrund der ueberragenden Kuehlleistung soll der Kreislauf erweitert werden. Aufgrund des Big Towers sowie der vorhandenen Mount-Vorrichtung neben dem HDD-Rack schwebt mir folgendes vor:

02_future.jpg


Schematisch ist der Gedanke:

360er Radiator vor der CPU, um diese zu kuehlen.
240er Radiator vor der GPU, um diese zu kuehlen.
140er Radiator im Heck, da der Gehaeuse-Luefter ohnehin da ist.

Das Ganze befindet sich noch in der Planungsphase und mich beschaeftigen Fragen wie:

1. Stroemungsfluss korrekt?
Radi360 - Pumpe - CPU - Radi240 - GPU - Radi140

2. Pumpenmodus?
VP755 kennt 1-5 Modi; derzeit ist 3 aktiv: 3200 U/min
Sollte das erhöht werden? Spielt das eine Rolle aufgrund des weiterhin ueberschaubaren Kreislaufes?

3. PULL beim angedachten 240er-Radi?
Doch eher PUSH, aber dann konterkariert das die 2x140er an der CASE Front. Habe unterschiedliches zu PUSH und PULL gelesen.

4. Pumpe zwischen 360er Radi und CPU? Inwiefern spielt eine Pumpe dazwischen temperaturtechnischeine Rolle?`Macht man sich zu viele Gedanken oder koennte dies doch einen gewissen Einfluss haben?

5. Sonstiges? Habe ich eventuell etwas Schwerwiegendes uebersehen?

Jederzeit gern liefere ich weitere Hardware-Infos.

VG
Bandy
 

Anhänge

  • 01_current.jpg
    01_current.jpg
    91,6 KB · Aufrufe: 217
  • 02_future.jpg
    02_future.jpg
    99,8 KB · Aufrufe: 227
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde hier Mal zwei Mal Anmerkungen machen,: 1. Pull Lüfter Setups sind meist etwas schwächer, Push wäre die bevorzugte Einbauweise. Wenn ich dein Bild so sehe, kannst du nicht gleich vorne ein Push Pull Setup machen oder passt das da nicht rein? 2. Die Reihenfolge der Radiatoren, Pumpe und Kühlkörper spielt keine Rolle, nach ein paar Minuten verteilt sich die Wärme sehr gleichmäßig und das Wasser hat überall die selbe Temperatur.
 
Ich lasse bei mir alle nach außen pushen im LianLi D11. 2 360er. Und die Pumpe läuft bei mir auf 2/5, kühlt alles ingame auf unter 60 ° mit den Lüftern auf niedrigster Stufe.
 
floxorius schrieb:
2. Die Reihenfolge der Radiatoren, Pumpe und Kühlkörper spielt keine Rolle, nach ein paar Minuten verteilt sich die Wärme sehr gleichmäßig und das Wasser hat überall die selbe Temperatur.
Das stimmt zwar nicht ganz - eine Temperaturdifferenz ist schon vorhanden - aber die Wassertemperatur zwischen dem wärmsten und kühlstem Teil einer Loop ist bei brauchbarem Durchfluss (>60l/h) relativ gering, daher ist die Reihenfolge prinzipiell egal.

Man sollte die Komponenten anschließen wie es vom Platz und der Optik her Sinn ergibt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mykoma
DarkInterceptor schrieb:
bevor du deine 1080ti unter wasser setzt, überleg dir lieber eine neue gpu rtx 3000 oder radeon zu kaufen. für so eine "alte" gpu noch geld für wakü ausgeben halte ich für rausgeworfen.

Da hast Du absolut Recht. Die "algediente" 1080 Ti wird nicht umgebaut. Derzeit warte ich den AMD Release ab plus was naechstes Jahr der Nvidia-Refreh zu Tage foerdert.

Rickmer schrieb:
Das stimmt zwar nicht ganz - eine Temperaturdifferenz ist schon vorhanden - aber die Wassertemperatur zwischen dem wärmsten und kühlstem Teil einer Loop ist bei brauchbarem Durchfluss (>60l/h) relativ gering, daher ist die Reihenfolge prinzipiell egal.

Man sollte die Komponenten anschließen wie es vom Platz und der Optik her Sinn ergibt.

Was ich da raushoerde und bereits gelesen habe: Die Pumpengeschwindigkeit bleibt, d.h. Modus 3.

caparzo schrieb:
Ich lasse bei mir alle nach außen pushen im LianLi D11. 2 360er. Und die Pumpe läuft bei mir auf 2/5, kühlt alles ingame auf unter 60 ° mit den Lüftern auf niedrigster Stufe.

Siehe oben.

floxorius schrieb:
Ich würde hier Mal zwei Mal Anmerkungen machen,: 1. Pull Lüfter Setups sind meist etwas schwächer, Push wäre die bevorzugte Einbauweise. Wenn ich dein Bild so sehe, kannst du nicht gleich vorne ein Push Pull Setup machen oder passt das da nicht rein? 2. Die Reihenfolge der Radiatoren, Pumpe und Kühlkörper spielt keine Rolle, nach ein paar Minuten verteilt sich die Wärme sehr gleichmäßig und das Wasser hat überall die selbe Temperatur.

Rein vom Platz waere ein PUSH-PULL-Setup moeglich, aber doch etwas Overkill, da ich kein massiver Overclocker bin. Da ich dem PUSH-Gedanken nicht ablehnend gegenuberstehe: Waere es denkbar, den 240er mit den Lueftern umzudrehen? Wie verhaelt sich das dann mit eventuellen Gehaeuse-Vibrationen?

VG
Bandy

PS: Schonmal danke fuer die ernsten Antworten jenseits der Kommentar-Threads. ;-)
 
Du könntest das Gehäuse ja entkernen, sprich Festplatten- und Laufwerkskäfige raus, sodass du vorne und unten Platz für größere Radiatoren bekommst und der Airflow nicht durch die Käfige versaut wird. So wie das aussieht, sollte man so vorne einen 420er reinbekommen. So hast du nur einen 360er, einen 240er und einen 140er, wo manche auch noch die warme Abluft der anderen bekommen, was den Wirkungsgrad der Radiatoren stark einschränkt.
Die ganze Sache macht ja erst ab Overkill Sinn, ausreichend dimensionierte Kühler gibt es auch unter Luft. Erst wenn die Leistungsaufnahme der Hardware und oder die Radiatorfläche irrsinnig wird, zeigt die Wasserkühlung ihre volle Stärke, um das mal so zu sagen.
Eigentlich auch wieder eine Mora-Empfehlung.....
 
ich hatte damals mit cpu und 2x gtx 780 einen 1080er radiator extern in einem radistand und das war genial. 4x180mm lüfter pusten sehr leise und trotz der hohen abwärme der beiden OC gpu und des FX8350 (später dann i7 4790k) war es immer kühl genug und damit auch sau leise.
 
Sinusspass schrieb:
Du könntest das Gehäuse ja entkernen, sprich Festplatten- und Laufwerkskäfige raus, sodass du vorne und unten Platz für größere Radiatoren bekommst und der Airflow nicht durch die Käfige versaut wird. So wie das aussieht, sollte man so vorne einen 420er reinbekommen. So hast du nur einen 360er, einen 240er und einen 140er, wo manche auch noch die warme Abluft der anderen bekommen, was den Wirkungsgrad der Radiatoren stark einschränkt.
Die ganze Sache macht ja erst ab Overkill Sinn, ausreichend dimensionierte Kühler gibt es auch unter Luft. Erst wenn die Leistungsaufnahme der Hardware und oder die Radiatorfläche irrsinnig wird, zeigt die Wasserkühlung ihre volle Stärke, um das mal so zu sagen.
Eigentlich auch wieder eine Mora-Empfehlung.....

Das Entkernen kommt leider nicht in Frage und auch die HDDs sind fest eingeplant, da ich eine Filmesammler bin und mehrere langsame HDDs als Datengraeber besitze. Fuer das angedachrte Setup sollten die genannten Radiatoren ausreichen oder liege ich damit falsch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ja, eigentlich schon. Jetzt aber ein paar aber´s:
Die Leistungsaufnahme von Grafikkarten kennt gerade in der Oberklasse nur die Richtung nach oben, sprich, um bei steigender Abwärme die gleiche Temperatur zu halten, braucht die Wasserkühlung immer mehr Fläche und/oder mehr Lüfterdrehzahl. Zeitgleich setzen sich Ansprüche an Temperatur und Lautstärke durch, sodass die Hersteller versuchen, leisere und kühlere Karten zu bauen. Die aktuellen RTX 3000 zeigen das gut, wo gute custom Designs trotz 350W keine 70°C erreichen und dabei nicht zu laut werden, ähnlich wird es AMD halten oder zumindest versuchen.
Allein aus dem Grund braucht man für einen wirklichen Mehrwert bei der Grafikkarte schon einen ziemlich ausführlichen Loop, wo deine angedachte Radiatorfläche für die Grafikkarte allein schon fast zu wenig ist, um Sinn zu ergeben. Es wird zwar kühler und auch leiser, aber nicht so sehr, dass es den Mehrwert schlechthin bringt. Zumindest wäre das bei einer Neuanschaffung so.
Jetzt hast du aber schon deine CPU im Kreislauf. Die heizt im Gaming mit unter 100W ein, entsprechend entspannt ist das für die Kühlung, das Wasser wird nicht sonderlich warm. Klar, geht besser, aber eigentlich passt das so. Kommt nun aber die Gpu dazu, sind auf einmal 300 oder noch mehr an zusätzlicher Abwärme im Kreislauf, sprich mehr als das vierfache. Dabei verdoppelst du deine Kühlfläche nur. Entsprechend wird das Wasser viel wärmer als vorher, was sich deutlich an der CPU abzeichnen wird, die locker 10°C wärmer als jetzt sein wird. Gut vielleicht nicht ganz so schlimm, weil sonst ja auch die Abwärme der Grafikkarte im Gehäuse ist und der Radiator warme Abluft zieht.
Was der Umbau also ändert: Geringere Grafikkartentemperatur, höhere Cputemperatur und bei richtiger Einstellung der Lüfter etwas niedrigere Geräuschkulisse. Ich will ja wirklich keinem die Wakü madig reden, ganz im Gegenteil, aber realistisch eingeschätzt ist das nicht gerade das tollste Ergebnis. Heutzutage braucht man leider Overkill bei der Wasserkühlung, um noch einen wirklichen Mehrwert gegenüber Luft zu haben.
Da hilft nur eins: Mora
 
Hallo Sinus,

danke, an die Wassertemperatur hatte ich aufgrund der Aenderung noch gar nicht gedacht. Klar, es gibt mehr zu kuehlen, aber dafuer sind auch mehr Radiatoren samt Lueftern im Einsatz. Dass das am Ende anscheinend sogar schlechter ausfallen duerfte, kam mir bisher - ehrlich gesagt - nicht in den Sinn. Meine simple Kalkulation/Ueberschlagung war:

45x360 = CPU
45x240 + 45x140 = GPU

Grob vereinfach gesagt: einmal 360 fuer CPU, einmal 380 fuer GPU. Ziel: Kuehler als luftgekuehlt, sodass eventuell etwas Overclocking moeglich ist; wenn auch in bescheidenem Rahmen - oder zumindest die angegebenen Taktraten laenger gehalten werden.

Zu Mo-Ra und anderen Lösungen: Ja, reizen wuerde mich das schon, aber nach circa acht Jahren habe ich das alte Stahl-Gehaeuse in den Ruhestand geschickt, um das Nanoxia zu erwerben. Dieser neue Big Tower soll auch wieder einige Jahre halten. Dafuer passt einfach zu gut alles rein und bietet fuer weitere Film-Archiv-HDDs mehr als genug Platz in Zukunft.

Mein (evtl. naiver) Gedanke war: Klassischer Big Tower, wie ich das aus der Kindheit kenne, mit zwei Radiator-Mounting-Vorrichtungen. Ich gehoere nicht zu dieser Bling-Bling-Case-Modder-Fraktion, sondern bevorzuge den klassischen Big Tower, in welchem dann alles drin ist: "Rechner", Film-Archiv-HDDs und neuerdings die Wasserkuehlungskomponenten.

Nochmals abschliessend: Danke Dir fuer den klaren Input. Wieder etwas dazugelernt. Immer noch besser als die Kommentar-Threads zu HW-Releases, welche ich zwar verfolge, aber auf "Deivel komm raus" nie kommentieren werde. ;-)

VG
Bandy
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst nicht Radiatorfläche auf Komponenten rechnen -also schon, aber ist nicht zielführend-, sondern musst Fläche auf Leistungsaufnahme rechnen. Deine Hardware teilt sich die Kühlleistung, da alles über dasselbe Wasser gekühlt wird. Führst du pauschal gesagt dem Wasser mehr Abwärme zu, als du die Wärmeabfuhr durch mehr Radiatorfläche erhöhst, wird es am Ende wärmer sein. Und Grafikkarten heutzutage haben sehr viel Abwärme.
Ein Tower mit sinnvoll viel Radiatorfläche und Platz für Platten/Laufwerke muss zwangsläufig riesig sein.
 
Zurück
Oben