Suche Lösung NAS / RAID

Normalerweise werden NAS über einen eigenen Netzwerkswitch (oder auch einfach nur Switch genannt) angeschlossen. Da die Switches, die 10GBE-fähig sind, noch auf der teureren Seite sind, und du (wenn ich das richtig verstanden habe) lokal nur von einem Gerät, deinem Mac, darauf zugreifst, würde ich Mac und NAS direkt verbinden (10 GBE) und zusätzlich die NAS an den Router hängen, für Cloud-Backups, Remote-Zugriff, etc.
Von anderen Geräten im Netzwerk könntest du dann trotzdem noch lokal auf die NAS zugreifen, aber eben "nur" mit maximal 1 Gigabit.

Wenns dir das Geld wert ist (bringt evtl eine leichtere Konfiguration mit sich, wenn das NAS nur eine Verbindung zu einem Switch hat), das wäre ein relativ neuer 10GBE-Switch, der als einer der Ersten keinen Lüfter braucht und somit komplett leise ist.
Der hat nur zwei 10 GBE-Ports, was für Deinen Fall aber reichen würde. Du würdest dann einen 10 GBE-Port mit der NAS, den anderen 10 GBE-Port mit deinem Mac, und einen der 1GBE-Ports mit deinem Router verbinden.
 
Da ich auch Fotograf bin kenne ich Deine Anforderungen aus eigener Erfahrung.

Du brauchst zur Umsetzung kein 10GBit Hochleistung Netzwerk - das ist rausgeschmissenes Geld !

Ich hab meine Daten doppelt redundant gesichert und das kostet mich nach der Erstanschaffung nur 10US$ im Monat.

An meinem Mac hängen 2 Stück QNAP 4Bay NAS.
In beiden NAS habe ich die Platten NICHT als RAID, denn das ist unnötig.
Mein Mac hat ne 500GB SSD, die ist für die Bearbeitung der Daten völlig ausreichend !
In beiden NAS stecken derzeit je 3 Stück 4TB WD Red als Single Disks.

Nimm einfach 2x das TS 431p2 - plus die Platten halt.
Dann brauchst Du nur einen normalen 1GBit Switch und eben Kabel.
In beide NAS die Platten als Statisches Volume, nicht als Speicherpool installieren.


Ich arbeite mit Lightroom und habe mein Archiv auf dem NAS.
Die am MAC fertig bearbeiteten Verzeichnisse ziehe ich dann in Lightroom von der MAC SSD auf das NAS - das ist ein reiner Kopiervorgang, der dauert bei 1GBit Ethernet dann halt ein paar Minuten, aber das mache ich ja auch erst wenn ich fertig bin.
Danach liegen die Daten auf dem 1. NAS auf dem Laufwerk "Daten"
Das 2 NAS ist das billigste 4bay NAS das QNAP anbietet - und doe Platten dort heissen einfach so wie die im 1 NAS, nur ergänzt um Backup.
Das 1 NAS hat einen RTRR Synchronisationsjob laufen, der täglich nachts alles mit dem 2 NAS synchronisiert - also "Daten" mit "Daten_Backup". Läuft über 1GBit Ethernet seit Jahren störungsfrei.
Somit habe ich 12TB die identisch auf 2 NAS liegen, fällt eine der Platten aus habe ich eine identische Kopie. Fällt ein NAS komplett aus wegen Controllerfehler habe ich eine identische Kopie.

Warum EINZELPLATTEN und kein RAID ?
Na ja, im Grunde habe ich ja auch ein RAID mit meinen beiden NAS gebaut.
Ein RAID macht Sinn wenn es um Geschwindigkeit geht, aber wenn es nur darum geht ab und zu fertige Arbeit zu kopieren, WOZU dann bitte RAID ?
Ob ein Kopiervorgang 30 Minuten dauert oder 3 Minuten - macht das einmal pro Woche Sinn ?
Ein RAID ist aber problematischer wenn es darum geht die Kapazität zu erhöhen, bei kleinen RAID gehts noch mit Platte rein fertig - aber wehe dein 4Bay NAS ist voll und Du brauchst mehr. Einfach ne 8TB rein und fertig - schön wär's.
Deswegen Einzelplatten - die 4TB gegen ne 8TB wechseln - vom 2 NAS die Daten einmal rüberkopieren - danach im 2 NAS ne 8TB rein - fertig. Denn die Synchronisierung macht das NAS nachts mittels des eh schon vorhandenen RTRR Job ganz allein.


Aber ich habe ja auch von doppelter Redundanz gesprochen - denn ich Speichere alle Daten seit gut 5 Jahren ONLINE bei Crashplan https://www.crashplan.com/en-us/
Crashplan kostet 10US$ im Monat aber es hat mir in den 5 Jahren schon 2x das Leben gerettet weil selbst externe Platten und NAS nie fehlerfrei sind (oder der Nutzer der sie bedient lach).

Crashplan hat 3 grosse Vorteile
1) der Speicherplatz ist wirklich unbegrenzt - ich selbst habe derzeit 7TB dort gespeichert, kenne aber auch Leute die mehr als 25TB dort gespeichert haben.
2) Crashplan erlaubt als einziger Anbieter auch die Einbindung von Netzlaufwerken wie NAS Geräten ohne Aufpreis !
Ich kann daher auch die externen Laufwerke alle problemlos sichern.
3) Die Daten sind End-to-End Verschlüsselt - ausser Dir als Anwender kann die keiner lesen.

Crashplan läuft ähnlich Time Machine vollständig im Hintergrund und sichert meinen Mac plus alle Netzlaufwerke stündlich inkrementell.
Sicher, für die Erstsicherung braucht es je nach Internetleitung Wochen oder Monate - aber das ist kein Problem, denn das passiert alles im Hintergrund !
Als ich mein letztes Restore machen musste waren das 2TB Daten - ich hab den Restorejob in Crashplan definiert und auf Start geklickt - dank 100MBit Leitung hatte ich nach knapp 1 Woche alle meine Daten wieder. Ausser "warten" musste ich nicht mehr tun ! Aber ich hatte meine Daten - ok wer halt nicht warten kann hat Pech, aber 10US$ im Monat ist mir der Service wert. Ich nutze ihn seit 5 Jahren und auch der Kundenservice ist schnell (innerhalb 24h) und sehr kompetent.
 
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CitroenDsVier schrieb:
Für den Fall, dass eine Platte das Zeitliche segnet, hast du das RAID. Neue Platte kaufen, austauschen, rebuild laufen lassen, weiter gehts.
Eben, denn RAIDs sind vor allem für die Verbesserung der Verfügbarkeit und dann noch zu Verbesserung der Performance. mein Heimserver schafft über 600MB/s (über 10GbE), eine einzelne HDDs würde dies nie liefern und dann begrenzt offenbar die Singlethreadperformance denn snmpd braucht dann 100% CPU, was bei Linux ein (logischer) Kern ist. Das RAID selbst könnte also auch noch mehr.
Nikita K schrieb:
Wie werden die NAS normaler weiser angeschlossen? Über den Router (dann braucht man ja den 10GB Fähigen), oder direkt zum Rechner und parallel über zweiten LAN zum Router?
Das kannst Du halten wie Du willst, wobei man wie schon geschrieben wurde, statt des Routers eher einen Switch nimmt, denn wer hat schon so einen schnellen Internetzugang. Meinen Heimserver ist auch über eine direkte Verbindung mit 10GbE zum PC verbunden, nach außen geht es dann über Gigabit Ethernet. Dies ist etwas komplizierter aufzusetzen, aber man spart sich eben das Geld für den Switch, selbst die mit nur 2 10GbE Ports sind ja nicht billig und zwei 10GbE Ports sind irgendwie witzlos, wenn dann brauche ich mehr als zwei um irgendwann dann auch noch einen weiteren Rechner schnell anbinden zu können, um nur zwei mit 10GbE zu verbinden, reicht mir die Direktverbindung, zumal der PC und der Heimserver (Selbstbau auf Xeon-D Basis) ja auch noch weitere Netzwerkanschlüsse haben.
 
GoetzCebu schrieb:
Du brauchst zur Umsetzung kein 10GBit Hochleistung Netzwerk - das ist rausgeschmissenes Geld !
[...]
Ich arbeite mit Lightroom und habe mein Archiv auf dem NAS.

Das kann ich allerdings bestätigen, Lightroom läuft bei mir ebenfalls problemlos, meine RAW Bilder liegen auch auf der NAS (1 GBit). Sicherlich nicht so flott, wie wenn sie auf einer lokalen SSD wären, aber man kann - zumindest hobbymäßig wie ich - damit arbeiten. Ruft man ein Bild auf und geht auf "Entwickeln", lädt das Bild etwa 0,5 bis 1sek, dann spürt man davon nichts mehr.
Die Miniaturansichten für den "Bibliothek"-Tab werden so oder so lokal gespeichert, da lädt nichts großartig nach.

Zukunftssicherer wäre es allerdings, ich denke mit steigenden Auflösungen und damit auch Dateigrößen könnte ein 10 GBit Netzwerk früher oder später für einen flüssigen Workflow unabdingbar sein.
 
Wie oft kommt es denn vor dass du die Daten aus dem "Langzeitarchiv" nochmal rauskramst?
Ich sehe deine Schwachstelle ehrlich gesagt her hier:
Nikita K schrieb:
Nach dem Auftrag lade ich die Daten auf den Rechner, bearbeite diese in den Tagen und irgendwann (ein mal in 2 Wochen, oder wenn ich Pressereise habe und auf die Daten zugreifen muss) gehen die Daten auf den WD-Cloud und werden von dem Rechner gelöscht.

je nachdem was du beim "auf den Rechner laden" machst, liegen deine AKTUELLEN Auftragsdaten nur einmal auf einem Datenträger vor. Wenn hier was schief geht sind die Bilder weg und der Kunde ist stinksauer. Wenn du die noch solange auf der Speicherkarte(?) lässt, dann is das noch halbwegs okay, da würde nur die Nachbearbeitung neu anfallen (viel Arbeit / Terminverschiebungen). Aber ich halte diesen Schritt für wesentlich wichtiger als dein Langzeitarchiv.

Wenn nur nach 5 Jahren sagen musst: Sorry deine Bilder hab ich nicht mehr ist der Kunde vielleicht nicht sonderlich happy, aber nicht stinksauer.
 
h00bi schrieb:
Ich sehe deine Schwachstelle ehrlich gesagt her hier:

je nachdem was du beim "auf den Rechner laden" machst, liegen deine AKTUELLEN Auftragsdaten nur einmal auf einem Datenträger vor.

Wieso nicht neue Bilder über Lightroom importieren, LR kopiert sie dabei automatisch von der SD-Karte in die Bibliothek auf der NAS, und gut ist? Die NAS macht automatisch ihr Backup in eine Cloud, alles safe?
Einmal im Jahr könnte man dann die ältesten Daten auf das Langzeitarchiv (2. NAS System oder wie auch immer das aussehen mag) abladen, und hat damit wieder Platz für ein neues Jahr.

Oder verstehe ich das Problem falsch?
 
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