Umzugsproblem / Domäne / Exchange / Fragen

PEASANT KING

Commander
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Moin moin,

ich habe hier die letzten Monate schon öfter in diesem Bereich gepostet.
Allgemein gefragt, ich habe eine total chaotische lokale Domäne, einen lokalen Exchange Server, eine zum Spaß damals vom Vorgänger angelegte Azure Active Directory bzw. Office 365 Domäne zum Testen, bevor man sich entschied Office 365 nutzen zu wollen.

Jetzt stehe ich vor der Aufgabe die alte lokale Domäne abzulösen und alle Clients, Server etc. in die neue Domäne einzubinden.
Eigentlich viel Arbeit, aber nicht so ein großes Problem, da es nicht schlechter werden kann als es hier schon ist.
Mein Problem ist allerdings, das ich ja den lokalen Exchange gerne nach Exchange Online migrieren möchte. Der Exchange sitzt in der alten Chaosdomäne, die neue Domäne soll mittels Azure Connect angebunden werden.
Wenn ich das tue, kann ich dann dennoch den alten Exchange per Hybrid mit dem Exchange Online verbinden, bis zur Ablösung, obwohl die neue Domäne ja mit der Azure Domäne verknüpft wäre?

Mir zerbricht diese Exchange Geschichte den Kopf, denn wenn ich jetzt keinen Exchange hier hätte, wäre das Ganze viel einfacher, aber hier hängen 60 - 80 Mailkonten allein dran. Die Experten haben hier in Vergangenheit per Popcon Admin die Mails in den Exchange verteilt xD, weil man es nicht besser wusste. Doof nur, das die Mails natürlich beim Anbieter dann verschwinden, sonst hätte ich den Exchange Online per IMAP angebunden zur Übernahme...
 
Du kannst eine komplett neues AD einrichten incl. neuen Exchange.
Wichtig ist das sich danach die ADs gegenseitig Vertrauen. Wichtig ist das ADMT Tool von M$
 
Ja die Frage ist, wenn ich die neue lokale Domäne mit Azure Connect, mit der neuen Azure Domäne verbunden habe, ob ich dennoch vom alten Exchange aus der alten lokalen Domäne hybrid migrieren kann in den Exchange Online in der neuen Azure Domäne.
Was ich auf keinen Fall will ist, alte Konten und Leichen aus der alten lokalen Domäne.
Ich fürchte, ich muss hier die Mailkonten per Hand importieren...
 
Ob man direkt von der alten AD zu einer neuen Azure Domäne migrieren kann weiß ich jetzt echt nicht aus dem stehgreif.
Versuch doch mal auf www.administrator.de da gibt es viele gute Leute
 
PEASANT KING schrieb:
Was ich auf keinen Fall will ist, alte Konten und Leichen aus der alten lokalen Domäne.
Ich fürchte, ich muss hier die Mailkonten per Hand importieren...
Um wieviele Clients / Mailboxen geht es denn überhaupt? Wenn das überschaubar ist würde ich eine neue Domäne einrichten mit AZure AD verbinden und die Mailboxen zu Fuss migrieren. Und die richtigen Profis findest Du hier
 
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Danke für die nützlichen Links. Ja ich dachte auch an die zu Fuss Methode, aber ich kann keinen hybriden Betrieb gewährleisten, da ja sowohl im alten Exchange als auch im Exchange Online die Domain die Gleiche ist und ich ja nur Online oder On-Premises empfangen kann neue Mails oder? Sonst könnte man das Ganze ja paralell Stück für Stück bewältigen.
 
Geht es darum das man Angst hat das eingehende E-Mails verloren gehen? Nochmal wie viele Accounts / Mailboxen?
 
In erster Linie geht es darum, wenn manuell umgezogen wird, muss ja anschließend auch MX Records etc. gesetzt werden und ab dem Moment gehen ja keine Mails mehr beim Hoster ein sondern direkt am Exchange.
Heißt hier konkret, das keine Mails per Popcon Admin mehr in den On-Premises Exchange geholt werden und die Leute, wenn nur teilweise umgezogen, nicht alle Mails empfangen werden, sondern nur die die ja schon umgezogen sind.
 
Für solche Migrationen gibt es bspw. von CodeTwo Tools zum Umziehen. Läuft in etwa so:
Im Exchange Online (bzw. AzureAD bzw. indirekt durch die neue AD-Domäne mit AD Connect) werden alle Postfächer angelegt wie auf dem alten Exchange.
Anschließend wird das Tool zum Laufen gebracht & synchronisiert die Postfächer vom alten Exchange mit dem Exchange Online. Das Tool läuft einfach weiter und hält die Postfächer synchron.
Zu einem Stichtag dann erfolgt der Schwenk zum neuen Exchange.
Schwenk bedeutet:
MX-Einträge werden zu Exchange Online umgelenkt.
Autodiscover-CNAME-Eintrag wird gesetzt (NICHT VORHER!!!)
Die alten Postfächer werden gesperrt bzw. das Passwort geändert, damit die alten Postfächer definitiv nicht mehr produktiv genutzt werden & ein gefürchtetes Delta passiert.
Das Synctool läuft einfach immer noch für ein oder zwei Tage weiter, damit auch der letzte gegnerische Mailserver die neuen MX-Einträge kapiert hat. Es empfiehlt sich die TTL der MX-Einträge vor der Migration schön weit nach unten zu setzen.

Zeitgleich dann der Schwenk der PCs & Benutzer in die neue Domäne.

Das muss ein wenig koordiniert, getestet und an die Benutzer kommuniziert werden. Ist dann halt ein Wochenendjob.

Aber vor allem: Du fängst jetzt bitte nicht an 80 Postfächer per Hand in PSTs zu exportieren & dann irgendwie zu Azure Storage hochzuladen um sie dann wieder zu importieren. Oder gar per Outlook händisch zu importieren. Lass das mal schön CodeTwo & Co. machen. Die Lizenzkosten sind es doppelt und dreifach wert.
 
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Klingt gut, wie kann ich denn die migrierten Postfächer dann mit den Office 365 Accounts die ja schon bestehen verknüpfen? Die bestehenden Accounts enthalten teilweise ja schon One Drive Daten, Teams etc. Dinge. Nicht das ich neue Benutzerkonten dann habe, die überflüssig wären..

EDIT:
Glaube habe den ersten Abschnitt deines Posts falsch verstanden. Da ich selbst die Konten anlege bzw. AD Connect stellt sich glaub ich nicht die Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Glaube habe den ersten Abschnitt deines Posts falsch verstanden. Da ich selbst die Konten anlege bzw. AD Connect stellt sich glaub ich nicht die Frage.
Genau, so in etwa. Die bereits vorhandenen Benutzer müssen halt schon ein O365-Postfach haben.
Ganz grob:
Die Migrationssoftware verbindet sich einerseits mit O365 & andererseits mit dem lokalen Exchange on Premise. Dann ruft es von beiden Diensten die vorhanden Benutzer mit Postfächern ab. Dann versucht es die Postfächer in beiden Diensten miteinander zu "matchen". Wenn sich das Programm nicht sicher ist oder du das explizit überschreiben willst, kannst du manuell sagen welches Exchange-Onprem-Postfach zu welchem Exchange Online Postfach gehören soll.
Dann auf den Sync-Button klicken & das Programm macht den Rest & kopiert Inhalte vom Onprem-Exchange zum Online-Exchange. Anschließend, bei Bedarf hält es die Postfächer durchgängig synchron bis zum gewählten Stichtag.
 
Ich würde auch die CodeTwo Migrationssoftware nutzen bei gleichzeitigem Domain-Wechsel und Sprung nach Exchange Online. Im CodeTwo kann man Mailboxen manuell matchen, damit ist man sich dann auch sicher, dass die Mails dahin gehen, wo sie hin sollen.
 
@t-6 erst mal frohes Neues Jahr :)

ich habe hier noch eine winzige Frage. Wenn ich in CodeTwo hybrid wähle, werden dann die Postfächer die Ganze Zeit synchron gehalten? Heißt das am Stichtag setze ich einfach die DNS, MX etc Einträge auf den Online Exchange und ab da an, kann man dann weiter arbeiten nur im Online Exchange und der alte Exchange hat ausgedient?

Also Ziel wäre es die Konten solange synchron zu halten, bis man einen CUT macht.
 
Jain. Habe ich zu meinem Leidwesen auf die harte Weise rausgefunden.

CodeTwo macht eine Liste der migrierten Objekte. Sobald ein Objekt (email, Aufgabe, Kalendertermin, etc) einmal migriert ist, wird der nicht mehr angefasst. Das ist wirklich nur Migration, ohne Synchronisations-Fähigkeit.

Einzig sinnvoll ist also im Vorfeld nur Objekte älter denn 3 Monate (oder so) zu Migrieren, eventuell auch erstmal nur Emails älter denn 3 Monate. Die werden ja eher selten noch zwischen Ordnern verschoben.
Dann am Stichtag oder kurz vom Stichtag die restlichen Objekte wie z.B. Termine zu migrieren. Bei 60-80 Mailboxen sollte das in einem überschaubaren Zeitrahmen machbar sein, wenn die Internetleitung nicht miserabel schlecht ist.

Wenn Termine erstmal migriert sind und dann User diese Angepasst haben vor dem Stichtag werden diese Änderungen nicht synchronisiert. Da Microsoft den search-mailbox Befehl, über den man Löschungen machen konnte, deaktiviert hat, ist es auch fast unmöglich, einmal migrierte Termine zu löschen um nochmal neu zu migrieren.


Was im Vorfeld gut vorbereitet werden muss sind Dienste die direkt auf den Exchange zugreifen um z.B. emails zu versenden oder Termine einzutragen, etc. Das muss man dann zeitgleich mit den MX-Records zackig umsetzen können.
Besonders toll ist, wenn irgendein Tool eingesetzt wird, das nicht zu Exchange Online kompatibel ist, z.B. wenn der Dienst über EWS mit dem Exchange redet und noch nicht oauth2 kann. Mittlerweile hat MS für Exchagne Online legacy authentication für EWS deaktiviert.
 
Rickmer schrieb:
Jain. Habe ich zu meinem Leidwesen auf die harte Weise rausgefunden.

CodeTwo macht eine Liste der migrierten Objekte. Sobald ein Objekt (email, Aufgabe, Kalendertermin, etc) einmal migriert ist, wird der nicht mehr angefasst. Das ist wirklich nur Migration, ohne Synchronisations-Fähigkeit.

Das wäre sehr schade, denn genauso hätte ich mir das gerne vorgestellt. Naja was soll man machen.

Deinen letzten Abschnitt verstehe ich nicht ganz, welche Tools sind hier z.B. gemeint?
So wie ich es hier kenne, muss ich jedes Outlook per Hand anfassen xD
 
Nicht Outlook, das sollte Exchange Online per Autodiscover finden. Dafür sollte man natürlich auch interne Autodiscover DNS Records killen und per Set-Clientaccessserver entsprechend den internen Exchange austragen.
Im Zweifelsfall per GPO jedem User ein neues Outlook Profil erstellen, dann suchen sich aus hartnäckige Outlook Sessions den Server neu.

'Tool' war falsch formuliert, ich meinte Programm/Dienst. In meinem konkreten Beispiel ging es um eine Zeiterfassungs-Software, die zusätzlich auch Urlaubstermine managed und entsprechende Einträge im Exchange Kalender machen soll.

PEASANT KING schrieb:
Das wäre sehr schade, denn genauso hätte ich mir das gerne vorgestellt. Naja was soll man machen.
Für Synchronisation ist dieses Programm geeigent: https://www.somebytes.de/de/exchange-server-sync.html

Ich habe aber nie versucht zu evaluieren, ob man damit auch eine Migration machen könnte.
Laut Hersteller-Beschreibung wäre es möglich... damit ist es für schwierige Migrationen zwischen verschiedenartigen Domänen eventuell auch die bessere Wahl als CodeTwo. Sollte ich mir vielleicht auch nochmal genauer anschauen.



PS: Das mit 'kein Synchronisationstool' steht auch bei CodeTwo irgendwo in der Anleitung... aber da muss man das auch erstmal finden und nicht versehentlich überlesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch eine Frage ^^. Wenn ich das richtig gelesen habe wird bei der Migration mittels CodeTwo Applikation die Struktur auf dem Quellserver nicht angetastet, heißt bei Migration werden die Daten lediglich kompiert auf den Ziel Exchange Server. CodeTwo

Dann könnte ich ja theoretisch die Migration nochmals anstoßen, falls etwas nicht funktionierte oder ich was vergessen habe.
 
PEASANT KING schrieb:
Ich fürchte, ich muss hier die Mailkonten per Hand importieren...
Wenn du genug Upstream Kapazität hast kannst du die Postfächer in PST exportieren und dann in die neuen Postfächer auf dem Exchange online hochladen.
Ich hab das teilweise mit den Archivpostfächern der User gemacht, geht per Scripting ganz okay, es sind halt teilweise enorme Datenmengen die hochgeschaufelt werden müssen.
 
PEASANT KING schrieb:
Dann könnte ich ja theoretisch die Migration nochmals anstoßen, falls etwas nicht funktionierte oder ich was vergessen habe.
Dem ist so, ja, solange das noch nicht produktiv genutzt wird.

Man müsste natürlich zwischendurch einmal alles gründlich platt machen damit man von null anfangen kann...

h00bi schrieb:
Wenn du genug Upstream Kapazität hast kannst du die Postfächer in PST exportieren und dann in die neuen Postfächer auf dem Exchange online hochladen.
Da hatte ich letzte Woche das Vergnügen... für 8 Postfächer hatte die pre-Import Analyse 12h gedauert. Ist das normal?
 
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