News US-Gericht kippt Regelungen zur Netzneutralität

Andy

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In den USA hat der Telekommunikationskonzern Verizon einen Erfolg im Kampf um die Netzneutralität erzielt. Ein US-Berufungsgericht in Washington hat Auflagen einkassiert, die den Breitband-Netzbetreibern untersagt haben, den Traffic von einzelnen Internetdiensten zu blockieren oder „unangemessen“ zu benachteiligen.

Zur News: US-Gericht kippt Regelungen zur Netzneutralität
 
bei der nachricht läuft mir erstmal ein schauer über den rücken. das darf einfach nicht passieren, wenn die kabelnetzbetreiber das wirklich durchboxen wird das vieles verändern. kann mir noch gar nicht wirklich vorstellen, was das alles an folgen nach sich ziehen könnte.
 
Wir müssen uns gemeinsam FÜR die Netzneutralität stark machen!

Wenn hier das Freihandelsabkommen kommt, wird es auch bei uns sehr düster aussehen...
Denn ohne Netzneutralität könnten keine kleinen Firma (und warscheinlich keine kleinen Firmen aus Deutschland) Fuß fassen - ihre Dienste wäre schon, bevor sie beginnen, nutzlos...

Also kämpft dafür!
Ich halte es für DEN wichtigsten Baustein für unser Internet.
 
Nun mal langsam es geht erstmal nur um die Amis. Wobei: China öffnet sich langsam und die Amerikaner machen dicht?
 
Klar ist das misst, allerdings sollte uns das kümmen was bei den Amis los ist, oder deren Netz würde und das irgendwie betreffen, und wenn ja welche Auswirkungen hätte dies?
Oder könnte uns das egal sein was da drüben passiert, solange es bei uns nicht passiert.

Klar das Internet sollte frei sein und jedem gleich zugänglich sein, auch für jeden Anbieter ohne restriktionen.
 
Alienate.Me schrieb:
bei der nachricht läuft mir erstmal ein schauer über den rücken. das darf einfach nicht passieren, wenn die kabelnetzbetreiber das wirklich durchboxen wird das vieles verändern. kann mir noch gar nicht wirklich vorstellen, was das alles an folgen nach sich ziehen könnte.

In meinen Augen wird das Urteil gekippt werden, weil man da auf die Meinungsfreiheitsschiene gehen kann und die in den USA eigentlich über allem steht.
 
Ist doch klar, dass es keine Netzneutralität geben darf: Irgendwie muss man ja sicherstellen, dass die NSA immer einen möglichst optimalen Datenstrom erhält!
... SCNR

Ansonsten:
Es ist eher unwahrscheinlich, dass bisher keine Priorisierung von Datenpaketen stattfindet. Vielleicht nicht umfassend, aber "hier und da" auf jeden Fall. Es gibt zu viele, angeblich unerklärbare, Performanceschwankungen, die kaum anders begründet werden können.
 
Selbst wenn es anfangs nur die Amis sind, dass würde früher oder später den ganzen Globus betreffen.
 
In den USA und auch in Europa gilt der Maßstab des wirtschaftlichen Interesses. Wenn es der Industrie (und hier die der Internet-Provider) in den Sinn kommt, die Netzneutralität zu kippen, werden irgendwo Richter sitzen, die dem zustimmen - nicht weil sie gekauft sind, sondern weil sie a) keine Ahnung von der Materie haben und b) die Konsequenzen nicht sehen. Aber solche Urteile sind meist wieder von der nächsthöheren Instanz einkassierbar.

Von daher abwarten, ob und wer gegen das Urteil Berufung einlegt.
 
@Paradox.13te: Offen und öffnet sich langsam sind zwei Paar Schuhe. ;)

Wenn ich das richtig interpretiere, dann ist die FCC für Kommunikationsunternehmen zuständig und nicht für Informationsunternehmen (wie z.B. Kabelanbieter). Wer also ist für Informationsanbieter zuständig? Die sollen sich einfach dem Gedanken der FCC anschließen und schon sind auch Kabelanbieter gebunden.
 
Stinger schrieb:
Nun mal langsam es geht erstmal nur um die Amis. Wobei: China öffnet sich langsam und die Amerikaner machen dicht?

Gerade in Europa sieht man die Amis allerdings weiterhin als großes Vorbild.
Die Telekom hat aber schon einen Rückzieher gemacht, jetzt erneut in die selbe Richtung zu stürmen wäre wohl mehr als nur dämlich.

Aber mit China stimmt schon, irgendwie bewegen sich beide in völlig Gegensätzliche Richtungen - China hier aber deutlich zur besseren.
Dennoch hat China weiterhin den selben (alten) schlechten Ruf und die USA weiterhin den guten, aber das scheint ja nun langsam zu kippen (und Herr Snowden ist da definitiv mit "schuld" dran).
 
die Kernaussage der News ist:

die FCC hat ihre Kompetenzen überschritten.

Warum:
weil Verizon als Kabelnetzbetreiber eingestuft ist und das FCC für diese nicht zuständig ist.

Die wesentliche Inhalt der News ist also nicht, dass die Netzneutralität gekippt worden ist.


Ich gebe zu, dass der Titel der News irreführend ist, aber bitte lest auch vor euren Antworten den Text der News!
 
Das erinnert mich irgendwie an die anfänge von flächendeckendem 3g und smartphones hier in der schweiz. Die swisscom hat damals angefangen mit günstigen internet flatrates aber ohne telefon flatrate und die leute haben dann einfach nur noch per skype telefoniert, weils viel günstiger war als die damals noch 60rp pro minute. Die swisscom hat dann um es zu verhindern einfach sämtliche voip apps und ports im datennetz gesperrt, wie das allerdings ausging weiss ich nicht nur, dass skype seit einigen jahren doch gut funktioniert bei swisscom...
 
Singler schrieb:
In den USA und auch in Europa gilt der Maßstab des wirtschaftlichen Interesses. Wenn es der Industrie (und hier die der Internet-Provider) in den Sinn kommt, die Netzneutralität zu kippen, werden irgendwo Richter sitzen, die dem zustimmen - nicht weil sie gekauft sind, sondern weil sie a) keine Ahnung von der Materie haben und b) die Konsequenzen nicht sehen. Aber solche Urteile sind meist wieder von der nächsthöheren Instanz einkassierbar.
Gerade wegen des wirtschaflichen Interesses und der Vertragsfreiheit lägen die Richter richtig. Außerdem sollen Richter nach dem Gesetz urteilen, auch wenn sie persönlich damit unzufrieden sind.

Verschiedene Dinge kosten nunmal Geld und die Frage ist, wieviel davon will die Gesellschaft zahlen um es für alle Verfügbar zu machen oder was erachtet die Gesellschaft als verzichtbar.
Die CSU will eine PKW-Maut. Eine Autobahn kostet Geld, ein Auto kostet Geld. Soll ein Besitzloser in seiner Mobilität bzw. Menschenrechten beschnitten werden?
Essen kostet auch Geld. Soll ein Besitzloser verhungern?
Ohne Telefon ist eine Teilhabe am sozialen Leben nicht mehr möglich, welche Gebühren soll das Sozialamt übernehmen?

Es ist also nicht die Frage des freien Internets, sondern ob wir bereit sind, für die Kosten der Freiheit mehr zu zahlen und ob wir jemand, der nichts für seine Freiheit zahlen will, zwingen, mitzumachen.
 
Kowa schrieb:
Verschiedene Dinge kosten nunmal Geld und die Frage ist, wieviel davon will die Gesellschaft zahlen um es für alle Verfügbar zu machen oder was erachtet die Gesellschaft als verzichtbar.
Die CSU will eine PKW-Maut. Eine Autobahn kostet Geld, ein Auto kostet Geld. Soll ein Besitzloser in seiner Mobilität bzw. Menschenrechten beschnitten werden?
Essen kostet auch Geld. Soll ein Besitzloser verhungern?
Ohne Telefon ist eine Teilhabe am sozialen Leben nicht mehr möglich, welche Gebühren soll das Sozialamt übernehmen?

Die Vergleiche hinken.

korrekter:
zu 1: Sobald jemand mehr bezahlt als du, musst du auf der Autobahn rechts fahren, damit er die linke Spur bekommt. Wenn noch mehr Leute bezahlen, musst du gelegentlich am Standstreifen anhalten, da sie eine höhere Priorität bekommen.
zu 2: du musst andere Leute im Supermarkt/an der Essensausgabe vorlassen, wenn sie mehr zahlen, egal ob du Hunger hast oder nicht.
zu 3: dein Telefongespräch wird verzögert, sobald ebenfalls zusätzlich zahlende Leute telefonieren. Der andere hört dich später unt Antworten kommen langsamer an. Werden es noch mehr "zusätzliche Zahler", wird dein Gespräch von Zeit zu Zeit unterbrochen.

Das ist doch das eigentliche Problem. Willst du das wirklich?

Neue Unternehmen müssen dann z.B. erstmal tief in die Tasche greifen, um überhaupt "konkurrenzfähig gut erreichbar" zu sein im Internet. Klingt echt toll...

Wenn man deinen Vorschlag zu Ende denkt, gibt es demnächst "Premiumpakete" beim Arzt. 50 Euro pro 5 Minuten weniger warten, auch bei Notfällen? Oder wie wäre es mit 250 Euro für schnellere Hilfe durch die Polizei, extra-Gebühren, um besseres oder mehr Leitungswasser als der Nachbar zu bekommen, Absicherung gegen Stromausfälle gegen Aufpreis, auf Kosten derer, die weniger zahlen?
Es gibt einfach Bereiche, die reguliert werden und sozial gerecht bleiben müssen. Und da das Internet heutzutage einen so zentralen Bestandteil des Lebens in Industrienationen einnimmt, wirst du doch einsehen, dass es da gewisse Richtlinien geben sollte, die eine Gleichberechtigung der Teilnehmer sicher stellen?

Es spricht ja an sich nichts dagegen, Dienstleistungen gegen Aufpreis zu verkaufen. Aber in dem Fall wird es garantiert so laufen, dass Bandbreite (oder Rechenzeit der Server/Backbones, was weiß ich) von Nicht-Zahlern zugunsten der Zahler reduziert wird, wenn man nicht entweder Netzneutralität gesetzlich beschließt oder anderweitig garantieren kann, dass Kunden, die zusätzlich zahlen, einfach mehr bekommen, ohne dass woanders eingespart wird (Ausbau statt Umverteilung). Aber wie will man letzteres kontrollieren? Sich auf Versprechen der Unternehmen verlassen?
 
Zuletzt bearbeitet: (dritten Vergleich übersehen, hinzugefügt. Zusätzlich argumentiert)
Jo da ist man doch noch gespannter auf das Überraschungs-Ei "TTIP".

Ob dann Netzbetreiber auch die Neutralität im EU netz kippen dürfen, damit sie genauso unbehindert sind wie "zuhause" ?
 
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