versehentlich gelöschte Truecryptpartition wieder herstellen

[pattex66]

Guten Morgen zusammen,
wie schon der Titel der Frage zeigt, habe ich aus Unachtsamkeit eine verschlüsselte Partition gelöscht.
Das ganz geschah so...

Ich wollte testweise mal WIN11 auf eine andere SSD installieren. Als die aktuelle Arbeits-SSD abgeklemmt, die neue angeklemmt, von USB gebootet und bei der Frage des Bootmanagers wohin ich installieren will geschah es dann. Ich hatte vergessen meine Datenplatte welche 4 verschlüsselte Partitionen enthält ebenfalls abzuklemmen. Eigentlich mache ich sowas immer, nur diesmal war ich wohl zu schusselig. Also kurzum, im Fenster wo alle Partitionen zur Auswahl angeboten werden dummerweise bei Datenträger 1 die erste Partition entfernt. In dem Moment sah ich, dass die SSD Datenträger 0 ist. Das war es aber schon zu spät. Den Installationsvorgang sofort abgebrochen, die Arbeits-SSD wieder ran und neu gebootet. Und siehe da, Platte E war weg und ließ sich in TC 7.01a nicht mehr einbinden. Ich habe seit dem nichts neu beschrieben, nichts geändert oder versucht.
Nun war guter Rat teuer und meine Suche brachte mich hier her. Also TestDisk zeigt mir zunächst folgendes an...Quick Search läuft noch....
Was ist nun der beste Weg den ich beschreiten soll?

Vielen Dank, Patrick

 

[Trefoil80]

Wenn es wichtige Daten gewesen sind, liegt doch sicher ein Backup vor, oder? Sonst werden diese nicht wichtig gewesen sein...

 

[plami]

Ich würde an deiner Stelle als allererstes eine 1:1-Kopie der Platte erstellen, damit beim Reparieren nicht noch mehr kaputt gehen kann. Ansonsten scheint ja nur die Partitionstabelle gelöscht worden zu sein. Wenn du die Partitionen einfach wieder genau so anlegst (gleicher Startposition und gleiche Größe), dann sollten die einfach wieder mit deinen alten Daten da sein.

Ergänzung (6. März 2022)

(Zudem würde ich die Reparatur unter Linux durchführen, weil ich nur da weiß, dass die Tools nur exakt genau das machen, was sie sollen.)

 

[Abe81]

Dass unter jedem Thread, bei dem jemand Daten verloren hat, ganz süffisant gesagt wird, man solle doch lediglich sein Backup einspielen, hat etwas von Gruppen-Sadismus. Es ist ja okay, Leute daran zu gemahnen, dass ein Backup für relevante Daten essentiell ist, aber den Rest kann man sich wirklich mal klemmen.

 

[till69]

Wenn es wichtige Daten gewesen sind, liegt doch sicher ein Backup vor, oder?

Auch wenn im Prinzip vollkommen richtig, aber warum muss man in der ersten Antwort immer "klugscheißen"?

Den Installationsvorgang sofort abgebrochen

Ich denke, da wird wohl nix mehr zu machen sein.

 

[Fighter1993]

Wenn es wichtige Daten gewesen sind, liegt doch sicher ein Backup vor, oder? Sonst werden diese nicht wichtig gewesen sein...

Ich denke er würde nicht fragen wenn er eins hätte, merkste selbst oder?

 

[Linuxfreakgraz]

Meine persönliche Einschätzung ist, dass du da kaum Chancen hast, die einzige Chance, die ich sehe, ist bei einem Datenrettungslabor. Aber das wird gehörig ins Geld gehen.

Sorry :|

 

[arktom]

TrueCrypt hatte doch den Header als Rettungsheader auch immer an das Ende geschrieben (zusätzlich), oder nicht?
Hier sehe ich durchaus noch eine Chance, an einige Daten zu kommen, obgleich einiges sicher beschädigt sein wird.

 

[plami]

Meine persönliche Einschätzung ist, dass du da kaum Chancen hast, die einzige Chance, die ich sehe, ist bei einem Datenrettungslabor.

Das ist höchstwahrscheinlich falsch. Siehe meinen Kommentar oben.

Er muss die Partition einfach wieder an der gleichen Stelle anlegen, natürlich ohne sie dabei zu formatieren. Das sollte unter Windows mit diskpart auf der Kommandozeile gehen. Ansonsten unter Linux geht es garantiert.

 

[SimSon]

Wenn kein Backup vorhanden ist, dann sind die Daten unwichtig. Also Festplatte formatieren und einfach neu verschlüsseln. Wobei ich bis heute nicht verstehe, wieso Privatleute ihre Festplatten verschlüsseln.
Außerdem hat es nichts mit Sadismus zu tun. Ständig kommen die selben Fragen, die mit einem Backup nicht nötig wären.

Selbst wenn er die Partition wiederherstellen könnte, wird diese sicher nicht 100% der vorherigen entsprechen und Truecrypt verweigert wahrscheinlich den Dienst. Ich sehe die Chancen gegen 0.

 

[arktom]

@SimSon Siehe Beitrag von @plami und mir, die Chancen stehen alles andere als 0.
Weißt du aber, die Hinweise sind so, als säge man jemandem, der beim Ausparken an einem anderen Auto hängen geblieben ist, er soll nächstes Mal besser aufpassen.

Weiß er jetzt selbst, ist halt doof gelaufen.
Im Leben läuft es nicht immer perfekt. Also entweder helft, meinetwegen dann auch inklusive Hinweis auf das Backup, das ist völlig in Ordnung. Oder lasst die Kommentare ganz bleiben.


Größtes Problem wird es sein, dass der TrueCrypt-Header beschädigt sein wird. Schlichtes Neuanlegen wird leider nicht reichen. Es gibt aber, wie gesagt, m. W. einen Backup-Header, dazu gibt es hier viel Lektüre.
Leider bin ich da kein Experte und habe TC zudem schon lange nicht mehr genutzt.

 

[pattex66]

Vielen Dank zunächst für die schnellen Antworten. Um es zu präzisieren, ich habe die Installation nicht begonnen. Als ich den Fehler bemerkte war ich noch im Auswahlmenü wo ich hin installieren will.
Und die Backupantworten hatte ich erwartet. Das es aber gleich die erste ist war schon etwas überraschend.

Ich meine dieses Fenster... Nur bei mir stand da noch Drive (Datenträger) 1. Davon ist die erste Partition weg.

 

[till69]

Um es zu präzisieren, ich habe die Installation nicht begonnen.

Dann sieht die Sache besser aus, sofern die SSD keinen "TRIM" gemacht hat.

 

[arktom]

Dann sieht es sogar besser aus, TRIM außer Acht gelassen, ich dachte, die Installation lief schon.
Aber dennoch, eine Bitte: mach ein 1:1 Abbild. Notfalls lauf Montag in einen Mediamarkt und kaufe eine entsprechend große Platte, vielleicht auch zwei. Bis dahin würde ich SSD nicht unter Windows betreiben. Alles steht und fällt mit TRIM.

Das Ganze ist weit weniger belastend für dein Herz, wenn du weißt, du kannst dir Fehlschüsse erlauben.

 

[plami]

@pattex66 Wenn du es mit Linux versuchen möchtest, würde ich dich durch die notwendigen Schritte führen. Auf diesem Weg könnten wir auch die Festplatte zuerst klonen, wenn du eine entsprechende Zweitplatte hast. Ansonsten musst du halt tierisch aufpassen und ich kann für nichts garantieren. Wobei es soo heikel nun auch wieder nicht ist. Musst du entscheiden, wie wichtig die verlorenen Daten sind. Sind sie auf dem „Schade, aber was soll’s“-Level, würde ich, auch wenn ich selbst das Problem hätte, direkt die Reparatur versuchen (das Klonen dauert einige Stunden).

Ergänzung (6. März 2022)

@till69 @arktom Wenn ich ihn richtig verstanden habe, war die SSD das beabsichtigte Ziel und er hat auf einer HDD die Partition gelöscht.

 

[pattex66]

Richtig, die SSD war das Ziel. Da die SSD aber nicht neu war und ich sie vorher von allen alten Partitionen befreien wollte habe ich begonnen diese zu löschen. Leider war aber das falsche Laufwerk ausgewählt.
Die Platte mit dem Problem ist eine SATA.

und zu TRIM
Die Partition ist in der Datenträgerverwaltung nicht zugeordnet. Trimmt der dann trotzdem?

 

[Ponderosa]

Das wäre ja eine nur ca. 24GB große Festplatte ?

 

[pattex66]

Nee, das ist nur ein Beispielbild aus dem Netz um zu zeigen an welcher Stelle es passiert ist.
Hier ein besseres Bild (auch nicht von meinem Rechner) welches zeigt wie es bei mir aussah.

 

[Linuxfreakgraz]

(Zudem würde ich die Reparatur unter Linux durchführen, weil ich nur da weiß, dass die Tools nur exakt genau das machen, was sie sollen.)

Der Befehl dazu heist sudo fsck /dev/"xyz", was man für "xyz" einfügen muss findet man über sudo fdisk -l (L klein geschrieben) heraus. Ich kann aber nicht garantieren, dass das bei verschlüsselten Partionen funktioniert. Da fehlt mir die Erfahrung.

 

[Bartmensch]

Moin! Das Problem ist, dass die Installation mit dem Überschreiben der Daten schon angefangen hatte.
Selbst bei einer HDD wäre das Wiederherstellen schwierig.
Bei einer SSD mit WearLeveling sieht das noch schlimmer aus.
Selbst eine Datenrettungfirma dürfte da mEn Schwierigkeiten bekommen.
SSDs haben leider je nach Generation und Hersteller sehr unterschiedliche Controller Chips.
Trotzdem sind die Firmen inzwischen in der Lage, 85% der SSDs retten zu können.
Das ist schon fast im Bereich der HDDs, kostet aber auch etwas mehr.

(Beispielsweise Datenrettung HDD 199€, SSD 250 €)

Ob Dir das Deine Daten Wert sind, muss Du selbst entscheiden.

Gruß
Bartmensch

Hier mal die Quelle zur Wiederherstellungsstatistik:

https://www.storage-insider.de/erfolgsquote-bei-ssd-datenrettung-steigt-a-543078/