Notiz VHS Vault: Internet Archive digitalisiert über 20.000 VHS-Kassetten

Herdware schrieb:
Genauso wie wir heutzutage mit Begeisterung alt-römische Müllhalden ausgraben.

Unsere Müllhalden werden dank Plastik auch locker unsere digitalen Inhalte überleben, welche in 100 Jahren wahrscheinlich mangels Wiedergabetechnik nicht mehr nutzbar sein werden. Ich denke nicht das archive.org OAIS konform arbeitet.

Und beim besten Willen, ich will in 1000 Jahren nicht von Forschern mit "Berlin Tag & Nacht" in Verbindung gebracht werden!
 
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Herdware schrieb:
Archive.org bezieht sich glaube ich auf bestimmte Ausnahmeregelungen im US-Urheberrecht, speziell für Archiv-Zwecke.
......

Was für kuriose Schätzchen da existieren, kann man z.B. bei den unterhaltsamen Videos von RedLetterMedia auf Youtube bewundern. 😁
Speziell die "Black Spine Edition", wo sie unbeschriftete VHS-Kassetten anschauen.

Ja, mag diese Seite auch sehr. Wer da bissel drin gräbt, findet viele kostbare Schätze (zb. Musiksessions in teilweiser extrem guter Qualität (24bit) zb von Gratefull Dead).:)
 
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Herdware schrieb:
Das sehe ich anders.

Wenn öffentlich-rechtliche Archive einen qualitativ besseren Job machen, ist das gut. Aber wird unendlich viel durch die Maschen gehen, vor allem exotischere Inhalte, die auf den ersten Blick nicht von besonderem, historischen Interesse sind. Aber es würde mich nicht wundern, wenn sich Historiker und Co. in ein paar Jahrhunderten besonders auf sowas stürzen würden. Genauso wie wir heutzutage mit Begeisterung alt-römische Müllhalden ausgraben. Die Überreste von damals billig massenweise hergestellten Gebrauchsgegenständen verraten heutzutage oft mehr über das antike Alltagsleben, als die Schriften von alten Gelehrten und Herrschern.
Nicht zu vergessen die Überreste aus Latrinen 😄

Die Qualität ist für VHS Material gar nicht mal so schlecht, man muss es ja auch gar nicht polieren bis es glänzt, denke mal es wird ein guter Kompromiss aus „Qualität“ und Speichergröße sein, wenn man sich das Archiv so anschaut könnte man meinen die 80‘iger - 90‘iger, bestanden hauptsächlich nur aus: Comic‘s, Musik -Fitnessvideos und Porno‘s ☺️
 
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Schnitz schrieb:
Unsere Müllhalden werden dank Plastik auch locker unsere digitalen Inhalte überleben, welche in 100 Jahren wahrscheinlich mangels Wiedergabetechnik nicht mehr nutzbar sein werden.

Das schöne am Internet und insgesamt Netzwerken gegenüber klassischer, lokaler Archivierung auf Datenträgern ist, dass es auf die Speicher- und Wiedergabemedien oder auch Dateisysteme usw. nicht mehr ankommt. Man zieht mit den "lebenden Daten" einfach immer auf den jeweils aktuellen Standard um.
Archive.org ist eben kein Bergwerksstollen voll mit langzeitstabilen Datenträgern in Regalen, sondern es sind ganz normale (inzwischen wahrscheinlich virtuelle) Server und Datenbanken, die regelmäßig auf neue Hardware und Software umziehen.

Ich bin da ziemlich optimistisch. Das Internet bzw. dessen wie auch immer geartete Nachfolger, werden auch in ferner Zukunft eine Fundgrube für "digitale Archeologen" sein. Vorausgesetzt es wird kontinuierlich "lebendig" gehalten und unsere gesamte Zivilisation bricht nicht irgendwann komplett zusammen.
Das Internet vergisst nicht.

Ich merke den "Netzwerk-Effekt" auch zuhause. Ich muss mir inzwischen keinen Kopf mehr darum machen, alte Laufwerke oder ganze Computer aufzuheben, nur um an meine alten Daten zu kommen.
Ich kopiere den ganzen über Jahrzehnte gesammelten Datenberg einfach immer von NAS zu NAS (und parallel Backuplaufwerken). Heute sind die Daten, inklusive Diskettenimages aus C64- und Amiga-Zeiten, auf 4x4GB-SATA-Festplatten, in ein paar Jahren sind die selben Daten wahrscheinlich auf großen Solid-State-Speichern und in ein paar Jahrzehnten vielleicht auf was ganz anderem, an das heute noch keiner denkt. So sind sie immer bequem von aktueller Hardware aus verfügbar.

Deshalb denke ich, dass archive.org die Sache besser angeht, als viele staatliche Archive, die mit statischen, lokalen Archivierungsmethoden arbeiten, die sich Leute vor Jahrzehnten, vor dem Siegeszug des Internets, ausgedacht haben.

kryzs schrieb:
...wenn man sich das Archiv so anschaut könnte man meinen die 80‘iger - 90‘iger, bestanden hauptsächlich nur aus: Comic‘s, Musik -Fitnessvideos und Porno‘s ☺

Was doch auch einigermaßen realistisch ist. 😁
Ernsthaft, ich glaube, dass solche profanen Inhalte einen besseren Eindruck von vielen, den Alltag bestimmenden Aspekten der 80er und 90er geben, als offzielle Geschichtsbücher, Dokumentationen, Aufzeichnungen von Bundestagsdebatten usw.
Wenn man wissen will, was die meisten Leute heutzutage essen, gibt eine MacDonalds- oder Subway-Reklame ein realistischeres Bild, als das Kochbuch eines Sternekochs.
 
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Herdware schrieb:
Heute sind die Daten, inklusive Diskettenimages aus C64- und Amiga-Zeiten, auf 4x4GB-SATA-Festplatten, in ein paar Jahren sind die selben Daten wahrscheinlich auf großen Solid-State-Speichern und in ein paar Jahrzehnten vielleicht auf was ganz anderem, an das heute noch keiner denkt.

Mag sein das man sich da durchhangeln kann mit Emulation und Migration, wenn dir dann doch mal ein Bit umkippt ist trotzdem Sense. Oder machst Du regelmäßige Hashwert Prüfungen?
 
Schnitz schrieb:
Mag sein das man sich da durchhangeln kann mit Emulation und Migration, wenn dir dann doch mal ein Bit umkippt ist trotzdem Sense. Oder machst Du regelmäßige Hashwert Prüfungen?

Nein. Jedenfalls nicht mehr, als die Platten selbst machen, und das Raid und parallel habe ich halt regelmäßige Backups auf externen Platten.
Aber das ist natürlich auch nur eine Privatsammlung. Die Welt ginge nicht unter, wenn die eine oder andere Datei verloren ginge. Vieles könnte ich mir notfalls auch aus anderen Quelllen neu besorgen.

Es ist aber in jedem Fall eine wesentliche Verbesserung gegenüber Kästen voll mit Disketten oder CDs/DVDs oder auch alten Festplatten im Schrank, mit Schnittstellen, die längst kein moderner PC mehr mitbringt.

Das selbe gilt halt auch für ernsthafte Datenarchive. Der Trick ist, nicht die Datenspeicher zu archivieren, sondern die Daten selbst, unabhängig vom Medium. Dabei muss man natürlich trotzdem mehr Aufwand betreiben, als ich als Privtaperson.
 
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Herdware schrieb:
Das Internet vergisst nicht.
Doch das tut es mit dem Faktor Zeit & Geld, wie viele Seiten sind heute auf direktem Weg nicht mehr erreichbar, natürlich waren die Informationen in dem vor 2k Zeitalters um einiges geringer, aber selbst die schaffen wir nicht umfangreich zu sichern oder zu erhalten, Server werden abgeschaltet, Internetseiten geschlossen, es ist nur eine Frage der Zeit und des „Desinteresse‘s“ 😊
Herdware schrieb:
Was doch auch einigermaßen realistisch ist. 😁
Ja das stimmt schon, eigentlich trifft es sehr gut zu 😄
 
kane70 schrieb:
VHS war qualitativ der letzte Mist - warum archiviert man diesen nur durch das Medium verursachten Qualitätsverlust?

Hallo,

also zumindest das letzte VHS Gerät was ich gekauft habe (ich meine es war ein Sechs-Kopf Gerät von Panasonic) war bei Kaufkassetten und Aufnahmen auf guten Bändern von der Qualität her gar nicht so schlecht auf den Röhren-TVs.
 
kryzs schrieb:
...es ist nur eine Frage der Zeit und des „Desinteresse‘s“ 😊

Ja. Es kann schon noch was verloren gehen, aber auf der anderen Seite ist auch eine unglaubliche Menge teilweise sehr alter Daten im Internet verfügbar und das meiste eben nicht durch die ursprünglichen Anbieter, sondern durch Websites wie archive.org, oder auch andere private Betreiber, Communities usw.
Hätten die Rechteverwerter das Filesharing nicht derartig brutal abgewürgt, wäre es nochmal um einiges besser. Je mehr Kopien von einem Inhalt existieren und öffentlich verfügbar sind, um so sicherer ist der dauerhafte Erhalt.
Sharing is Caring. 🙂
Zukünftige Historiker und Archeologen werden die Rechteverwertungsindustrie und ihre Urheberrechtsgesetze aus unserer Zeit wahrscheinlich heftig verfluchen.
 
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Herdware schrieb:
Aber analoges Dolby Surround / Pro Logic ist ja durchaus möglich mit VHS-Kassetten und daraus kann man dann sicher auch direkt 5.1-Tonspuren für die digitalisierten Videos erzeugen. (Mit entsprechend eingeschränkter Qualität gegenüber einer Quelle mit dedizierten Surround-Tonspuren.) Man muss sich also nicht zwangsläufig aus anderen Quellen bedienen.
Ja, wobei Dolby Surround / ProLogic von sich aus halt kein echtes 5.1 ist. Der Surround-Kanal ist da nur Mono (wird als Differenz zwischen Links und Rechts reinkodiert), der LFE wird über einen Tiefpass-Filter erzeugt und der Mittlere Kanal ist auch nur ein Mischsignal mit Filter.


Aber Archive.org ist echt ne feine Sache um alte digitale Schätze zu bewahren. Quasi ein digitales Museum.
 
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Solche Projekte/Vorhaben kann ich nur unterstützen, nicht nur der Nachwelt gegenüber, sondern auch der Zugänglichkeit wegen.
Es bringt meiner Meinung sehr wenig, wenn man Bücher, Musik, Filme, usw. ... auf Mikrofilm bannt und in alten Bunker/Bergwerke für die Allgemeinheit unzugänglich lagert. Also zum Vergessen wegsperrt.
 
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Es gibt einige Filme welche es immer noch nur auf VHS in Deutsch gibt.

Als Beispiele...

Demolition High
Goliath – Sensation nach 40 Jahren

Schade das man diese nicht auf DVD Neu auflegt.
 
Herdware schrieb:
Das müsste gehen. Das klassische Dolby Digital 5.1 ist ja komprimiert auf normalen Stereo-Kanälen und wird dann vom Decoder auf den Surroundanlage verteilt.

VHS kann kein Dolby Digital. Dolby Surround als analoge Matrix Variante war auf den Bändern enthalten.
 
Herdware schrieb:
Das müsste gehen. Das klassische Dolby Digital 5.1 ist ja komprimiert auf normalen Stereo-Kanälen und wird dann vom Decoder auf den Surroundanlage verteilt.
Es dürfte damals nur kaum jemand einen kompatiblen Player und eine Surroundanlage dafür gehabt haben. Ich jedenfalls nicht. 🙂

Dolby Digital ist wie der Name sschon sagt, ein digitaler Datenstrom. Sowas ging nicht bei VHS.

Gegen Ende der VHS zeit kam Dolby Surround Sound auf. Das war ein dritter Kanal für hinten. Sprich hinten links und hinten rechts kam derselbe Inhalt aus den Lautsprechern. Und dieser Surround Kanal war auch kein Vollfrequenzkanal.
 
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easy.2ci schrieb:
Dolby Digital ist wie der Name sschon sagt, ein digitaler Datenstrom. Sowas ging nicht bei VHS.
...

Ich habe meinen Beitrag angepasst. Danke für die Berichtigungen.

Wobei anzumerken ist, dass es das digitale Dolby Digital durchaus auch auf ansonsten analogen Medien gab, z.B. den Film-Prints für die Kino-Projektoren und LaserDisc. Rein technisch hätte also nichts gegen eine solche digitale Tonspur auch auf VHS-Kassetten gesprochen. Es hätte nur zusätzlich ein entsprechender Decoder im Player sein müssen.

Aber wie gesagt, habe ich Dolby Digital und Dolby Surround/Pro Logic inkorrekterweise durcheinander bzw. in einen Topf geworfen.
 
Cool Master schrieb:
Weil es viele Inhalte nur auf VHS gab. Stichwort Direct to VHS oder Direct to Tape.

So ist es. Ein gutes Beispiel hier ist das Meat Loaf Biopic. Das hat es bisher nur auf Verleihkassette (!) geschafft. Die Chance, dass Paramount diesen Streifen jemals auf Blu-Ray oder ein anderes aktuelles Format bannt, sind nahezu Null. Und selbst wenn man noch einen VHS-Player hätte, die Kassette ist nur sehr schwer zu bekommen.
 
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Nette Idee, aber für die Meisten unnütz.
Erstmal nichts auf Deutsch. Dazu kommt, dass es meist nur TV Aufzeichnungen sind.
Außerdem fehlt dann auch die Vorschau, die ja doch mittlerweile aus einer anderen Zeit kommt.
Alleine schon die Aufmache der Trailer.

Ich habe noch einen VHS Spieler und der bleibt!

Nicht zuvergessen:
(Immer wieder schön!)
 
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22428216 schrieb:
Erstmal nichts auf Deutsch.

Liegt wohl auch daran weil es halt in den USA ist.

22428216 schrieb:
Dazu kommt, dass es meist nur TV Aufzeichnungen sind.

Weil das der legale Weg für ein Archiv ist bzw. es wohl eher ermöglicht, dass die Kopie Online bleibt.
 
Hat jetzt weniger mit der News zutun, aber bei VHS fällt mir immer auf Anhieb das VBS ein :)

Kennt von euch noch jemand das VBS (Video Backup System) für den Amiga, oder hat es ~
Anfang der 90er selbst genutzt? :) Müsste sogar noch Amiga-Backups auf VHS-Kassetten haben, aber das VBS bestimmt nicht mehr :heul:
 
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