Vom NT zum Router

Smarv

Newbie
Registriert
Sep. 2023
Beiträge
5
Moin,


wir haben seit gestern endlich den Glasfaseranschluss in den Keller bekommen und wollen jetzt vom NT im Keller zu uns in die Wohnung eine Leitung zum Router legen.

Wir wohnen im 1.OG eines Einfamilienhauses und unter uns im EG befindet sich das Büro des Vermieters.
Das Haus ist ein leicht modernisierter Altbau, hat aber leider keine vorhandenen Leerrohre die man nutzen könnte und Internet beziehen wir seit Jahren über die alte Telefonbuchse im Wohnzimmer.

Eine Innenhausverkabelung wäre aufwändig, da wir durch 4 Wände und 2 Decken bohren müssten, wodurch ich auf die Idee kam die Leitung nach draußen zu legen.

Mein Plan war vom Wohnzimmer aus in der Ecke schräg nach draußen zu bohren und die Leitung dann in einem UV beständigem Leerrohr entlang des Regenfallrohrs 4 Meter runter zu legen.
Am Ende des Fallrohres ist das Dach der Garage, wo auch schon die Leitungen der Photovoltaik Anlage über einen Lüftungsschacht in die Garage und von dort in den Keller führen.
Ich wollte den selben Weg gehen da Kabelkanäle in der Garage und im Keller sowie die Bohrung von Garage zu Keller wegen der Photovoltaik Anlage vorhanden sind und man dadurch recht einfach die Leitung dort entlang führen könnte.

Der gemessene Leitungsweg betrug ca. 27 Meter, weshalb ich 40 Meter geschirmte Außenleitung kaufen will und die dann auf Länge kürze mit dazugehörigen Aufputzdosen an beiden Enden.

Option 1:

40 Meter Außen Cat 7 Verlegekabel
5 Meter Leerrohr
2x Keystone Module
2x Aufputzdosen
2x Patchkabel

Nun hab ich in einigen Foren unterschiedliche Meinungen gelesen was Netzwerkkabel außen an der Hauswand entlangführen betrifft und einige meinen das sei kein Problem, andere raten davon absolut ab wegen Blitzschutz.
Ich würde sonst noch 2x RJ45 Blitzschutz hinzufügen zur Einkaufsliste, falls diese 4 Meter Leitung versteckt hinter der Regenrinne wirklich so gravierend sind.

Option 2:

Ein User meinte unter so einem Thread man könnte auch 2x Medienkonverter mit 2x SFP Transceiver Modulen und Duplex-LWL nehmen, hab aber noch nie Glasfaser verwendet und weiß nicht wie gut die vorkonfektinionierte Glasfaser das Vorhaben überleben würde.

Als Option 3 gäbe es sonst Coax-LAN worüber ich gestern gestolpert bin.
Da können wir zu Not unser nicht mehr verwendetes Kabelfernsehen umfunktionieren.


Was wäre eurer Meinung nach die beste Option für dieses Vorhaben ?

Über Tipps, Ratschläge oder ne Entscheidungshilfe wäre ich sehr dankbar :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Kristatos
Lösung 1
Ich gehe mal davon aus, dass das Glasfaser Kabel im Keller so befestigt wurde, dass es dort eine Schlaufe / Schnecke gibt, die wiederrum in einen Medienkonverter führt. Wenn du weisst, welches optimische Medium dort verbaut wurde (single mode, multi mode, und Steckerform beachten) , kannst du das Kabel einfach verlängern (gibt Kupplungen weiblich auf weiblich für Glasfaser Leitungen). Dann kannst du den Medienkonverter einfach vom Keller in die Wohnung ziehen (Achtung, Eigentum des Providers).

Da das Außenrohr thermischen Unterschieden unterliegt, ist es wichtig, dass Kondenswasser unten abtopfen kann. Entweder du holst das Kondenswasser im Außenbereich raus, oder im Keller. In der Wohnung kommt der Router dann direkt an den Medienkonverter.

Lösung 2
Du setzt den Router einfach in den Keller neben den Medienkonverter und gehst mit einem Cat7 Kabel hoch. Hier darauf achten ein Verlegekabel zu nehmen und an beiden Enden Adapter (Keystone Modul) zu Patchkabel zu benutzen. Natürlich kannst du auch Patchdosen setzen. In der Wohnung angekommen kannst du dann die Unterverteilung mit einem Switch und/oder WLAN Accesspoint realisieren.

Lösung 3
Gleicher Ansatz wie 2, nur spannt dein Router ein WLAN auf, was du in der Wohnung mittels WLAN Repeater verstärkst. Du kannst vorab mit einem Handy die Empfangsstärke in der Wohnung prüfen. Du brauchst ca. 3 von 5 Balken empfang, damit sich das repeaten lohnt. Für die Lösung ist keinerlei Bastelei an der Wand erforderlich. Bei Bedarf baust du eine ordentliche Antennen (Beispiel für Fritzbox) an deinen Router an, das bringt bis zu 10db Signalstärke.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Smarv
Die Glasfaserkabel vom Medienkonverter könnte man auch theoretisch durch das Fallrohr legen :)

Ich würde das mit der Coax-Lösung machen. Haben das hier auch im Gebrauch, über ein altes Satkabel aus den 80ern. Läuft stabil durch. Es gibt anstelle der Coaxadapter auch Telefon 2-Line Adapter, da werden 2 Telefondrähte für die Übertragung des Ethernetsignals genutzt. Das habe ich bei uns im Verein so gemacht mit Adaptern von Allnet, 200m über zwei alte Drähte :)

Gibt diverse Systeme, hier ein Beispiel (Koax und Telefonleitung):
https://www.devolo.de/produkte/glasfaserloesungen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Smarv
Simanova schrieb:
Lösung 1
Ich gehe mal davon aus, dass das Glasfaser Kabel im Keller so befestigt wurde, dass es dort eine Schlaufe / Schnecke gibt, die wiederrum in einen Medienkonverter führt. Wenn du weisst, welches optimische Medium dort verbaut wurde (single mode, multi mode, und Steckerform beachten) , kannst du das Kabel einfach verlängern (gibt Kupplungen weiblich auf weiblich für Glasfaser Leitungen). Dann kannst du den Medienkonverter einfach vom Keller in die Wohnung ziehen (Achtung, Eigentum des Providers).

Da das Außenrohr thermischen Unterschieden unterliegt, ist es wichtig, dass Kondenswasser unten abtopfen kann. Entweder du holst das Kondenswasser im Außenbereich raus, oder im Keller. In der Wohnung kommt der Router dann direkt an den Medienkonverter.

Lösung 2
Du setzt den Router einfach in den Keller neben den Medienkonverter und gehst mit einem Cat7 Kabel hoch. Hier darauf achten ein Verlegekabel zu nehmen und an beiden Enden Adapter (Keystone Modul) zu Patchkabel zu benutzen. Natürlich kannst du auch Patchdosen setzen. In der Wohnung angekommen kannst du dann die Unterverteilung mit einem Switch und/oder WLAN Accesspoint realisieren.

Lösung 3
Gleicher Ansatz wie 2, nur spannt dein Router ein WLAN auf, was du in der Wohnung mittels WLAN Repeater verstärkst. Du kannst vorab mit einem Handy die Empfangsstärke in der Wohnung prüfen. Du brauchst ca. 3 von 5 Balken empfang, damit sich das repeaten lohnt. Für die Lösung ist keinerlei Bastelei an der Wand erforderlich. Bei Bedarf baust du eine ordentliche Antennen (Beispiel für Fritzbox) an deinen Router an, das bringt bis zu 10db Signalstärke.
An Lösung 1 habe ich tatsächlich auch schon gedacht, hatte aber gehört das zwischen dem APL und dem Medienkonverter nur max. 20 Meter LWL möglich sind, korrigiert mich aber gerne wenn das nicht stimmt. Zudem meinten die Techniker bei Freunden von uns, die eine Straße weiter wohnen, dass der Medienkonverter nicht versetzt werden darf.
Hätte den Techniker gerne selber dazu befragt, war leider bei der Installation gestern nicht Zuhause.

Das optische Medium was verbaut wurde ist sehr wahrscheinlich single mode.
Auf der FAQ von TNG Stadtnetz steht nämlich: "Von dort geht die Innenhausverkabelung mittels Steckverbinder LC-APC 8° weiter zum zentralen Netzabschluss Eingangsstecker SC-APC 8°. Soll der zentrale Netzabschluss an einem anderen Ort im Haus / in der Wohnung installiert werden, muss eine Single-Mode Glasfaser (G.652) verlegt werden."

Das Kondenswasser würde ich unten abtropfen lassen durch eine Schlaufe im verlegten Leerrohr mittels Loch was ich dort platzieren würde, so wurde das auch bei der Photovoltaik Verkabelung gemacht vom Techniker und scheint seit Jahren so zu funktionieren.

Lösung 2 und 3 fällt für mich leider raus.
Da unser Keller zum einen nicht der trockenste ist würde ich ungerne die Fritzbox dort platzieren, zumal alle gigabit ports belegt sind und ich mir nicht sicher bin ob ne Umverteilung per switch die Datenrate der einzelnen Geräte drosseln würde.
Lösung 3 ist glaube ich schwierig da wir recht dicke Wände und Decken haben und unsere beiden Wlan Mesh Repeater vom AVM es gerade mal so schaffen für Wlan in der ganzen Wohnung zu sorgen.

Vielen Dank für die Antwort, Lösung 1 wäre eine sehr gute Lösung und ich würde mal versuchen den Support von TNG zu fragen ob die Versetzung möglich ist, wenn ich dann jemanden an den Höhrer bekomme. ^_^
Ergänzung ()

Kristatos schrieb:
Die Glasfaserkabel vom Medienkonverter könnte man auch theoretisch durch das Fallrohr legen :)

Ich würde das mit der Coax-Lösung machen. Haben das hier auch im Gebrauch, über ein altes Satkabel aus den 80ern. Läuft stabil durch. Es gibt anstelle der Coaxadapter auch Telefon 2-Line Adapter, da werden 2 Telefondrähte für die Übertragung des Ethernetsignals genutzt. Das habe ich bei uns im Verein so gemacht mit Adaptern von Allnet, 200m über zwei alte Drähte :)

Gibt diverse Systeme, hier ein Beispiel (Koax und Telefonleitung):
https://www.devolo.de/produkte/glasfaserloesungen
Die Coax-Lösung wollte ich mir auch nochmal genauer anschauen, da wir das Kabelfernsehen gar nicht mehr nutzen und die Anschlüsse sowohl in der Nähe des Routers als auch des Medienkonverters wären.
Wenn das stabil läuft und die Adapter problemlos über die alte Coax Leitung um die 1Gbit schaffen, wäre das wohl die einfachste Lösung um.

Vielen Dank für die Info :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die COAX Adapter/Wandler sind etwas störempfindlich. Ich würde davon abraten, aber wenn du es versuchen willst, gerne.
 
Kristatos schrieb:
Bei mir läuft es seit über 5 Jahren ohne Ausfall. Leider sind diese Adapter auf dem deutschen Markt dünn gesät. In den Staaten sind diese Teile populärer, heißen dort MoCA Adapter. Manchmal kommen auch welche auf den deutschen Markt, z.B. von Trendnet (davon sind meine auch TPA-311, gibt es aber nicht mehr).

https://www.amazon.de/TRENDnet-TMO-312C-abwärtskompatibel-unterstützt-Netzdurchsatz/dp/B09K97S3QL
In Deutschland scheint der Markt dafür echt nicht so groß zu sein, hatte gelesen das die MoCa Geräte sich nicht vertragen mit der Frequenz des Fernsehsignals was in Europa genutzt wird. Da gibt es wohl erst seit ein paar Jahren Geräte die den Europäischen Standard ohne Probleme unterstützen soweit ich das verstanden habe.
Ich les mich da nochmal genauer rein und bestell vielleicht mal so ein Set um es mal auszuprobieren.
Ergänzung ()

Simanova schrieb:
Die COAX Adapter/Wandler sind etwas störempfindlich. Ich würde davon abraten, aber wenn du es versuchen willst, gerne.
Das ist auch meine größte Sorge bei der Coax Geschichte, da das Kabelfernsehen schon bei mir im Zimmer Störanfällig ist. Als ich das noch genutzt habe reichte es die Nachttischlampe neben dem Kabelanschluss einzuschalten und das Fersehbild wurde dadurch leicht schlechter.

Deshalb würde am ehesten entweder die Cat 7 Verlegung nach draußen und dann in den Keller bevorzugen, oder die Lösung 1 die du beschrieben hast mit der versetzung des Medienkonverters ins Wohnzimmer und dann per LWL-Verlängerung an den APL. Wären da 30 Meter Glasfaser problematisch ? TNG gibt auf ihrer Seite leider nichts dazu an und sonst finde ich im Netz immer nur max. 20 Meter zwischen Hausanschluss und Medienkonverter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Smarv schrieb:
An Lösung 1 habe ich tatsächlich auch schon gedacht, hatte aber gehört das zwischen dem APL und dem Medienkonverter nur max. 20 Meter LWL möglich sind, korrigiert mich aber gerne wenn das nicht stimmt.
Bei Telekom-Ausbauten werden im 20m ab APL (bzw. Wohnungseintritt bei MFH) bis zur Dose kostenlos verlegt, wenn der Kabelweg vorbereitet ist. Technisch gibt es hier aber keine Begrenzung, da gehen auch 100 oder 400m.
Smarv schrieb:
Zudem meinten die Techniker bei Freunden von uns, die eine Straße weiter wohnen, dass der Medienkonverter nicht versetzt werden darf.
Der funktioniert an anderer Stelle genauso.
Smarv schrieb:
Das optische Medium was verbaut wurde ist sehr wahrscheinlich single mode.
Auf der FAQ von TNG Stadtnetz steht nämlich: "Von dort geht die Innenhausverkabelung mittels Steckverbinder LC-APC 8° weiter zum zentralen Netzabschluss Eingangsstecker SC-APC 8°. Soll der zentrale Netzabschluss an einem anderen Ort im Haus / in der Wohnung installiert werden, muss eine Single-Mode Glasfaser (G.652) verlegt werden."
Ja, G.652D ist der Standard für Singlemode. Im Heim-Bereich bringt die Variante G.657A2 Vorteile, da sie biegeoptimiert ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Smarv
Hätte mich auch stark gewundert wenn nicht mehr als 20m zwischen APL und NT möglich wären. Wir hätten auch gerne den Medienkonverter direkt in der Wohnung installiert bekommen, hatten aber selber nie einen Begehungstermin und auf Anfrage wie man am besten die Innenhausverkabelung realisiert wurde uns nur spärlich geantwortet.
Die Techniker haben dann gestern beide Medienkonverter im Keller plaziert, weil unser Vermieter seinen gerne dort haben wollte.

Dann würde ich wohl am ehesten den Medienkonverter aus dem Keller in die Wohnung setzen und dann wie ich geplant hatte die Leitung aus der Wohnung raus, den schon vorhandenen Weg durch die Garage in den Keller gehen und dort dann am APL anschließen.
Wenn die G.657A2 biegeoptimiert ist, dann nehm am besten diese Variante.
Macht es Sinn so eine Leitung zu nehmen?
https://www.amazon.de/Elfcam®-Glasf...bel-Lichtwellenleiter-weiß/dp/B094YYNYLP?th=1
und dann wie Simanova beschrieben hat, das Originalkabel (ca.25cm) mit ner Kupplung einfach zu verlängern.
Oder am besten gleich ganz austauschen gegen eine lange LC-SC Leitung ?

Auf jeden Fall vielen Dank für die guten Ratschläge, dass hilft mir echt weiter 😄
 
Smarv schrieb:
Macht es Sinn so eine Leitung zu nehmen?
https://www.amazon.de/Elfcam®-Glasfaser-Kabel-Simplex-Patchkabel-Lichtwellenleiter-weiß/dp/B094YYNYLP?th=1
und dann wie Simanova beschrieben hat, das Originalkabel (ca.25cm) mit ner Kupplung einfach zu verlängern.
Oder am besten gleich ganz austauschen gegen eine lange LC-SC Leitung ?
Wenn du an die Kupplung im APL rankommst, also das Originalkabel abstecken kannst, würd ich gleich komplett austauschen.

Tu dir aber den Gefallen und setz am Ende eine Dose/Gf-TA (Beispiel) und geh dann mit einem weiteren Patchkabel an den Medienkonverter. Dann ist das fest verlegte Kabel auch wirklich "fest" :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Smarv
An die Kupplung im APL sollte ich eigentlich rankommen, das sah nur gesteckt aus.

Das mit der Dose am Ende ist ne gute Idee, das würde ich dann tatsächlich auch so machen. 👍
Dann nehme ich am besten auch gleich ein Kabel was für den Außenbereich zulässig ist, auch wenn es nur ca. 4m draußen im Leerrohr liegt ist das vermutlich besser wegen der Feuchtigkeit:
https://www.amazon.de/RamboCables-Simplex-Patchkabel-Singlemode-Glasfaser-Kabel/

Ich geh morgen bei Tageslicht mal gucken ob man das wirklich einfach nur abstecken kann.
Hier wäre sonst noch ein Bild was ich gestern gemacht habe von dem Anschluss, sieht aber so auch als wäre das nur gesteckt:
 

Anhänge

  • Keller_clean.jpg
    Keller_clean.jpg
    1,1 MB · Aufrufe: 127
Zurück
Oben