Was verdient ihr so (Brutto)?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Naja ich hatte bisher immer ein Auto, für mich gehört das eben dazu. Ich hab auch mit 1500€ Brutto angefangen zu arbeiten, nach einem Jahr gings dann "hoch" auf 1750€ Brutto....Auto hatte ich damals schon...

Naja ist ja auch egal, jeder hat ja seine eigenen Dinge die er voraussetzt im Leben :)
 
|MELVIN| schrieb:
Würde nichts bringen. Selbst die Gewerkschaften fordern ja "nur" 8,50 € die Stunde, bei 170 Stunden macht das 1.445 € brutto im Monat, was ca. 1.060 € netto monatlich entspricht. Um auf mehr als 1.200 € netto monatlich zu kommen braucht man schon > 10 € die Stunde, und in dieser Größenordnung würde ein Mindestlohn volkswirtschaftlich definitiv mehr schaden als nutzen.

@Lipoviatan
Endlich mal ein zweiter der zeigt, dass man von 1.200 € vernünftig leben kann, für viele hier scheint das ja ausgeschlossen.... :freak: Aber wenn man so Einstellungen liest wie "ein Auto gehört heutzutage einfach dazu" wundert mich das auch nicht....

"Vernünftig leben" definiert nun mal jeder anders. Für mich ist ein Auto z.B. einfach Pflicht, genau so wie BU-Versicherung etc. pp. Außerdem gehe ich arbeiten um mir ein bisschen was leisten zu können und nicht um gerade so über die Runden zu kommen ohne jeglichen Luxus, mir kaum was beiseite legen zu können usw.
 
Ich geb jetzt mal als Schweizer meine Angaben, ich hoffe das ist in Ordnung so. Wir Schweizer gelten ja als Leute, die ungern über ihr Gehalt sprechen, daher hier die Ausnahme :p

1) Bundesland: Schweiz :D
2) Beruf/aktuelle Position: Postdoktorand
3) Bruttolohn pro Jahr: 87000CHF (70000€) inkl. 13. Monatslohn
4) Nettolohn pro Jahr: 72000CH (58000€) inkl. 13. Monatslohn
5) Wochenarbeitszeit: 42.5h
6) Alter: 30
7) Geschlecht: Männlich
8) Ausbildung: PhD in Zellbiologie
9) Wie lange schon im Berufsfeld tätig: 1 Jahr
10) Arbeitsverhältnis: Perfekt

Entsprechend dem Einwand von Melvin: Krankenversicherung ist obligatorisch, aber je nach Versicherung können extrem unterschiedliche Prämien anfallen. Ich zahle 250CHF pro Monat (200€). Somit reduziert sich der Nettolohn auf 69000CHF (55600€).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist da beim Nettolohn auch schon Krankenversicherung und Rentenversicherung abgezogen? Sollte in jedem Fall gemacht werden, damit man den Nettolohn in etwa mit Deutschland vergleichen kann.
 
Wie schon gesagt, 1200 € netto sind im Raum München nichts. Damit kommt man vielleicht gerade so um die Runden, wenn man in einem billigen Stadtviertel wohnt und kein Auto hat. Selbst mit 2000 € war es für mich damals eine Herausforderung. Mittlerweile hab ich die Probleme zum Glück nicht mehr.
 
...wobei ich der Meinung bin, dass man in seinem Leben die eine oder andere Fehlentscheidung getroffen haben muss, wenn man in München nur 1.200 € netto im Monat verdient. Bei mir in der Firma (Baden Württemberg, Lebensmittelindustrie) kommen selbst ungelernte Hilfskräfte auf 1.400 € netto bei 13 Jahresgehältern.
 
München ist jetzt auch ein extrem Beispiel. Meine Mutter zahlt dort für eine 2 Zimmer Wohnung mit 60m² ca. 800 Euro Miete und das in Unterschleißheim. In anderen Gegenden Deutschlands bekommt man zu dem Preis schon eine 4 Zimmer Wohnung mit guter Ausstattung.

Für mich sind 1200€ mit 21 Jahren viel Geld. Wenn man es richtig macht wohnt man bis 24 Jahre noch bei den Eltern, reist durch die Welt und zieht aus wenn man bei 1800€ netto liegt. Das ist nicht unmöglich wenn man nicht nur feiert sondern sich auch weiterqualifiziert.
 
|MELVIN| schrieb:
Ein Auto ist und bleibt ein Luxusartikel, auf den die allerwenigsten wirklich zwingend angewiesen sind.

Das mag sein wenn man in dicht besiedelten Gebieten mit brauchbarem ÖPNV lebt. Aber das trifft nur auf einen Teil der Bevölkerung zu. Ein paar Milliönchen wohnen in mehr oder weniger ländlichen Gegenden, und da kommt man ohne Auto nur sehr schwer zurecht. Öffentliche Verkehrsmittel sind da oft nur unzureichend verfügbar, unflexibel, unzuverlässig und nebenbei auch noch recht teuer. Wenn der Bus nur 2-3 mal im Tag durchs Dorf fährt oder der Letzte Bus vom Arbeitsplatz zum Wohnort 18:30 abfährt, dann kommt man ohne Auto nicht weit. Schlechte ÖPNV-Anbindung scheint in kleinen Gemeinden und Städten nach meiner Erfahrung eher die Regel als die Ausnahme zu sein.
 
Ich solchen schlecht angebundenen, ländlichen Regionen sind im Gegenzug aber auch die Mieten in der Regel deutlich niedriger. Ich wohne zentral in einer 60.000 Einwohner Stadt in Baden Württemberg und zahle für meine 60 qm Zweiraumwohnung 590 € Warmmiete. Würde ich nur 5 km außerhalb der Stadt wohnen bekäme ich eine vergleichbare Wohnung schon für 450 € warm. Und by the Way: Niemand zwingt einen, in schlecht angebundenen, ländlichen Regionen zu leben.
 
|MELVIN| schrieb:
Und by the Way: Niemand zwingt einen, in schlecht angebundenen, ländlichen Regionen zu leben.

Diesen Satz höre ich öfters, aber so einfach ist das nicht. Wenn man Single und/oder ohne Kinder/Partner ist, vielleicht ja.
ABER: Vielleicht gibt es Leute, die Familie haben und beide Partner berufstätig sein müssen, da man auf das Geld angewiesen ist. Vielleicht hat man Familie in der Nähe und muss ggf. seine Eltern/Partner/Kranke etc. pflegen usw.
Seid froh, wenn ihr diesen Satz noch sagen könnt. Glaubt mir, erst wenn ihr erst mal solch eine Situation selbst miterlebt habt, dann könnt ihr es verstehen.
 
Nicht ein einziges Gegenargument dass du schilderst ist tatsächlich zwingend. Sie sind allesamt rein emotional und damit ein nicht „wollen“ statt ein nicht „können“.

„Vielleicht gibt es Leute die Familie haben.“ – Ja, und? Das ist ein rein emotionaler Grund. Die Nestwärme. Die Entscheidung ist doch dann HartzIV und Familie oder Job und ohne Familie. Ich sehe da kein Problem.

„Und beide Partner berufstätig sein müssen.“ – auch beide Partner können an einem neuen Standort etwas aufbauen und da man davon ausgehen kann, dass der neue Standort eine bessere Infrastruktur bietet, dürfte auch das Lohnniveau des Partners steigen.

„ und muss ggf. seine Eltern/Partner/Kranke etc. pflegen“ – Müssen muss keiner etwas. In Deutschland muss niemand seine Verwandten selber pflegen. Man kann es „wollen“. Man kann es aber auch abtreten und wegziehen.

Du verwechselst emotionalen Druck mit zwingendem. Wenn deine Verwandten dich wirklich so lieben wie du sie liebst, dann zwingen sie dich nicht durch emotionalen Druck dazu in einer Umgebung bleiben zu müssen wo deine eigene Existenz gefährdet ist.

Da man dies immer SELBST entscheidet kann man dann aber auch nicht „die Umstände“ schuldig schimpfen. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.
 
@Niyu
Das sehe ich voll und ganz genauso. Ich bin aus beruflichen Gründen 800 km von meinem Heimatort weggezogen und meine Freundin wohnt 70 km weit weg. Das ist bei mir eben der Preis für ein finanziell selbstbetimmtes Leben auf einem ansprechenden Niveau. Den bin ich aber bereit zu zahlen. Es mag Leute geben, die nicht bereit sind diesen Preis zu zahlen. Diese Entscheidung wird aber bewusst getroffen, niemand "zwingt" einen. Die Konsequenzen dieser Entscheidung sollte man dann auch selber tragen und die Ursache für daraus eventuell resultierende finanzielle Einbußen etc. nicht bei anderen suchen.
 
OT: Niyu, selten liest man einen Beitrag bei dem die Signatur so perfekt zum Verfasser passt, wie bei Dir.


Zum Thema:
1) Bundesland: Hamburg
2) Beruf/aktuelle Position: Dipl. Ing. (FH)
3) Bruttolohn pro Jahr: 40.000 € inkl. 13. Monatslohn
4) Netto: entsprechend wenig
5) Wochenarbeitszeit: 39h
6) Alter: 31
7) Geschlecht: Männlich
 
Niyu schrieb:
Nicht ein einziges Gegenargument dass du schilderst ist tatsächlich zwingend. Sie sind allesamt rein emotional und damit ein nicht „wollen“ statt ein nicht „können“.

„Vielleicht gibt es Leute die Familie haben.“ – Ja, und? Das ist ein rein emotionaler Grund. Die Nestwärme. Die Entscheidung ist doch dann HartzIV und Familie oder Job und ohne Familie. Ich sehe da kein Problem.

„Und beide Partner berufstätig sein müssen.“ – auch beide Partner können an einem neuen Standort etwas aufbauen und da man davon ausgehen kann, dass der neue Standort eine bessere Infrastruktur bietet, dürfte auch das Lohnniveau des Partners steigen.

„ und muss ggf. seine Eltern/Partner/Kranke etc. pflegen“ – Müssen muss keiner etwas. In Deutschland muss niemand seine Verwandten selber pflegen. Man kann es „wollen“. Man kann es aber auch abtreten und wegziehen.

Du verwechselst emotionalen Druck mit zwingendem. Wenn deine Verwandten dich wirklich so lieben wie du sie liebst, dann zwingen sie dich nicht durch emotionalen Druck dazu in einer Umgebung bleiben zu müssen wo deine eigene Existenz gefährdet ist.

Da man dies immer SELBST entscheidet kann man dann aber auch nicht „die Umstände“ schuldig schimpfen. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

Klar, du kannst deine Mutter auch in betreutes Wohnen geben! xD

DU hast mal absolut keinen Plan vom Leben und glaubst warscheinlich alles was bei RTL explosiv läuft ;)

Naja Deine Signatur spiegelt 1:1 das wieder, was warscheinlich n Großteil über dich denkt. Respekt, gesunde Selbsteinschätzung :)
 
nein, sowas schreibt ein realist... was bringt es wenn man die kranke mutti pflegt, dafür aber nur hartz4 oder einen niedriglohn bekommt?
 
Ich wohn in ner Stadt, habe aber genug Verwandte welche im Pflege- und Erziehungswesen arbeiten.

Aus deinem Geistreichen Satz entnehme ich, das du genauso viel Plan vom Leben hast, wie die Kanzlerin, aber ist kein Problem für mich :)

Desweiteren scheinst du sehr selbstbezogen, haben dir das deine Eltern etwa nicht aberzogen? (Spätestens mit 6 Jahren sollte dies nicht mehr verstärkt auftreten)

Außerdem ist dein Satz ne Leere Phrase. Vllt näher begründen? (:
 
Und wieviele Menschen verzichten auf ihren gut bezahlten Job, zehren ihre gesamten Ersparnisse auf und opfern ihre Freunde und Freizeit zur Pflege der eigenen kranken Mutti?

Es ist doch sehr zynisch zu behaupten, dass die Pflege der eigenen Eltern immer nur ein "wollen" ist und keine Entschuldigung sein kann, von Hartz 4 oder einem niedrigen Lohn zu leben.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben