Wehrdienst/Zivildienst Pflicht zurück?

Der Job ist maximal undankbar.
Du hast wechselnde Schichten, dies reduziert die Menge an Schlaf und damit langfristig die Gesundheit.
Du musst mindestens mal mittlere Lasten bewegen. Dies kann selbst zu Verschleiß oder Krankheit führen (Ich kenne genug Pfleger, die auf Basis ihrer Tätigkeit Bandscheibenvorfälle haben).
Du bist im ständigen Kontakt zu Menschen. Das erhöht das Infektionsrisiko.

Der Job ist einfach nicht attraktiv. Insbesondere zu der Bezahlung. Sieh dir mal die Jobs auf den Bohrinseln an, die sind auch "speziell", aber da ist die Vergütung auch dementsprechend.

Incanus schrieb:
ast Du überhaupt ansatzweise eine Ahnung, was Zwangsarbeit ist?
Das wird jetzt meine letzte Antwort an dich, da es mir dann zu doof wird :)

Ich machs mal schnell und kurz :)
"Die ILO definiert Zwangsarbeit als „jede Art von Arbeit oder Dienstleistung, die von einer Person unter Androhung irgendeiner Strafe verlangt wird und für die sie sich nicht freiwillig zur Verfügung gestellt hat“."

https://www.destatis.de/DE/Themen/L...rbeit-soziales/arbeitsmarkt/Zwangsarbeit.html

Dass Gefängnis eine Strafe ist, muss ich dir hoffentlich nicht beweisen. :)
Gespräch beendet
 
RedPanda05 schrieb:
Das wurde billigend in Kauf genommen.
Und das lastest du jetzt allen Generationen vor euch an?

Das ist ein wenig schräg. Der "jungen" Generation standen noch nie so viele Möglichkeiten und Optionen offen, wie zuvor, bei gleichzeitig weniger Verpflichtungen (bspw. kein Wehr- oder Zivildienst). Gleichzeitig konnten sie aus dem Vollen schöpfen, aus dem, was vor ihnen an Wohlstand und Sicherheit aufgebaut wurde. Mit etwas Glück erben sie diesen Wohlstand sogar persönlich, ohne selbst etwas dafür getan haben zu müssen.

Bin gespannt was die kommenden Generationen dazu sagen, dass ihre Vorgänger sich in Social Media, beim Chillen auf Bali, beim Influenzen als Marketing-Huren, beim Abhängen im Elternnest haben komplett verblöden und einseifen haben lassen.

"Every generation got it´s own desease" (Fury in The Slaugtherhouse, 1993).

Also vielleicht zwischendurch auch mal vor der eigenen Tür nach dem Rechten sehen.
 
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RedPanda05 schrieb:
Dafür werde definitiv ich auch verantworlich gemacht werden und das zu Recht
Vigilant schrieb:
Also vielleicht zwischendurch auch mal vor der eigenen Tür nach dem Rechten sehen.
Habe ich bereits. Das entbindet aber die vor uns nicht davon.

Vigilant schrieb:
Gleichzeitig konnten sie aus dem Vollen schöpfen, aus dem, was vor ihnen an Wohlstand und Sicherheit aufgebaut wurde.
Der Wohlstand wurde aber nicht genutzt. Die Infrastruktur ist marode, die Abgabenlast sehr hoch, elementare Reformen, die dringen nötig gewesen wären, wurden mit dem Wohlstand nicht vollzogen.
 
Richtig. Und nun? Wie willst du konkret mit der geschaffenen Realität umgehen? Was willst du unternehmen, dass es wieder besser wird?

Im Prinzip malst du aktuell mit deiner Argumentation nur "Schuldige" an. Bescherst dich (zu Recht), nörgelst 😅.

Aber was kommt danach? Auf die Fresse fallen ist normal. Schwierige Zeiten auch. Die Kunst besteht darin, aufzustehen, weiterzumachen, es besser machen.

Also? Wie?
 
RedPanda05 schrieb:
Der Job ist einfach nicht attraktiv. Insbesondere zu der Bezahlung. Sieh dir mal die Jobs auf den Bohrinseln an, die sind auch "speziell", aber da ist die Vergütung auch dementsprechend.
Und wer bezahlt diese Jobs auf den Bohrinseln, wer zahlt für die Pflege? Erkennst Du einen Unterschied?

RedPanda05 schrieb:
Ich machs mal schnell und kurz :)
Und immer noch komplett falsch. Ein von der Gesellschaft geforderter Gemeinschaftsdienst kann auch bei weitester Auslegung der von Dir zitierten Regeln nicht als Zwangsarbeit gelten.
 
Zustatz:

Ich möchte sogar behaupten, dass es fast schon natürlich ist, dass man sich über seine vorangegangen Generationen beschwert. Aber das Problem hierbei scheint mir zu sein, dass es sonst lange Zeit so war, dass die nachfolgende Generation eine größere Anzahl darstellte als ihre vorangegangene. Dies ist mit dem Niedergang der Boomer Generation definitiv nicht mehr der Fall.

Vigilant schrieb:
Was willst du unternehmen, dass es wieder besser wird?
Man könnte, nur so als Überlegung, die Milliarden, die man aufgenommen hat, auch wirklich in die marode Infrastruktur und nicht in Wahlgeschenke packen. Die Bahn, Schulen, Straßen, digitale Infrastuktur. All das, was nicht beachtet wurde.

Statt über Rückzug im "Verbrenner Aus" zu verhandeln, könnte man sich für einen stärkeren Ausbau der Ladeinfrastruktur und einheitliche Bezahlsysteme und Preise kümmern. Eventuell würde das bei der Akzeptanz helfen.

Endlich eine Reform der Rente. Da hatte die FDP mal eine gute Idee.
 
Die Vergütung bei der Bundeswehr (2600 Euro Brutto) und ich nehme an, das gleiche wird für Zivildienst gelten, entspricht fast/ist identisch der Vergütung als Vollzeit-Pflegehilfskraft. So gesehen hat man keine Nachteile, wenn man das eine oder das andere macht/machen muss.
Dass wir alle damals 1 Euro pro Stunde bekommen haben, egal ob Wehrdienst/Zivi, geschenkt, andere Zeiten halt. Aber es ist schon eine wirklich faire Entlohnung für einen Dienst, der im Grundgesetz steht.

Und auch vor 20-40 Jahren war alles marode, auch damals waren Schulen, Kasernen, Reviere, Strassen und auch die Bahn marode, verdreckt und kaputt. Wenn man es nicht glaubt, kann bspw. alte Duisburg Schimanski Tatorte gucken, wie Deutschland in den 80ern ausgesehen hat.
Man kann nicht alles auf einmal erneuern, bspw. bei mir um die Ecke wurde eine Schule neugebaut und eine durch Neubau erweitert, aber ein Kindergarten weil zu marode ist seit Jahren geschlossen. Das ist normal, wir haben nicht das Geld, um alles im guten Zustand zu haben.
 
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whtjimbo schrieb:
Und auch vor 20-40 Jahren war alles marode, auch damals waren Schulen, Kasernen, Reviere, Strassen und auch die Bahn marode, verdreckt und kaputt. Wenn man es nicht glaubt, kann bspw. alte Duisburg Schimanski Tatorte gucken, wie Deutschland in den 80ern ausgesehen hat.
Man kann nicht alles auf einmal erneuern, bspw. bei mir um die Ecke wurde eine Schule neugebaut und eine durch Neubau erweitert, aber ein Kindergarten weil zu marode ist seit Jahren geschlossen. Das ist normal, wir haben nicht das Geld, um alles im guten Zustand zu haben.
Genauso sieht es aus. Hauptsache immer nach „alles neu undzwar sofort!“ Schreien.
Ich hab manchmal das Gefühl, der Respekt vor dem, was frühere Generationen aufgebaut haben, geht verloren. Das ganze Lebenswerk mehrere Generationen wird so durch den Dreck gezogen und alles, was wir geleistet haben ist nicht gut genug. Eine Schule ist zu altmodisch, es muss gleich eine Hightech iPad Klasse sein mit elektronischer Tafel.

Und wenn man dann mal ein bisschen zurückgeben soll, in dem man der gesellschaft durch Zivildienst oder Wehrdienst hilft, wird sofort geqängelt.
 
Du schreibst einen Mist zusammen. Niemand hat hier was von iPads, Hightech, "alles sofort neu" und dergleichen geschrieben.

Du brauchst dich nicht persönlich angegriffen fühlen, wenn ganz allgemein von den Dingen gesprochen wird, die vorherige Generationen deutlich vernachlässigt haben.

Das hat überhaupt nichts mit fehlendem Respekt zu tun. Anders herum liest man hier hingegen bereits mehrfach von der angeblich faulen, respektlosen, undisziplinierten, undankbaren jungen Generation. Das ist respektlos.
Ergänzung ()

whtjimbo schrieb:
Und auch vor 20-40 Jahren war alles marode, auch damals waren Schulen, Kasernen, Reviere, Strassen und auch die Bahn marode, verdreckt und kaputt. Wenn man es nicht glaubt, kann bspw. alte Duisburg Schimanski Tatorte gucken, wie Deutschland in den 80ern ausgesehen hat.
Man kann nicht alles auf einmal erneuern,
Es ist scheißegal, ob das damals auch schon so war. Das ist einfach kein Argument.

Und von "alles auf einmal erneuern" kann nach Jahrzehnten, in denen es zudem noch schlimmer wurde, auch überhaupt keine Rede sein.

Wenn dir das damals nicht wichtig war, ok. Fair. Ich hab mich da auch überhaupt nicht für interessiert. Umso toller finde ich es, zu sehen, dass junge Menschen sowas in dem Alter wahrnehmen und für Besserung kämpfen und sich nicht (mehr) einfach alles sagen lassen wollen und stattdessen selbst mehr von "den Alten" einfordern.
 
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Unsinn, wir haben genauso dagegen demonstriert und uns gewundert warum das so aussieht. Aber heute weiss ich es halt: das Geld reicht nicht für alle aus. Denke erstmal nach, bevor du was schreibst. Behalte mal deine Aggro in deinem Wohnheim/Wohnung/Stadtvilla, da gehört es auch hin.
Ich schreibe auch deutlich: nicht alles auf einmal, das impliziert, das kann aber jeder sehen, dass immer wieder etwas erneuert wird. Manch einer hat wohl noch nie eine neue Strasse oder Schule gesehen.
 
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whtjimbo schrieb:
Aber heute weiss ich es halt: das Geld reicht nicht für alle aus
Das Geld hat lange Zeit nicht ausgereicht, weil man sich die schwarze Null als Leitziel auserkoren hat. Damit wurden notwendige Investitionen verhindert.

Dass man 1997 die Vermögenssteuer abgeschafft hat, war sicherlich auch nicht dienlich.
 
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Es ist aber auch nicht so einfach, die schwarze Null hat heute aber etwas gutes für die junge Generation: das Land kann sich noch verschulden, ohne völlig pleite zu gehen. Und pleite gehen, das will niemand, weder die Arbeitnehmer, noch die Jungen und noch die Alten wollen ein Land ohne flexible Möglichkeiten, das Land mit Möglichkeiten haben wir immernoch. Andere Länder wie Japan, Frankreich etc. leider extrem unter der Überverschuldung.
 
whtjimbo schrieb:
das Geld reicht nicht für alle aus.
Ahhh, ok. Verstehe.

whtjimbo schrieb:
Denke erstmal nach, bevor du was schreibst. Behalte mal deine Aggro in deinem Wohnheim/Wohnung/Stadtvilla, da gehört es auch hin.
Bin nicht aggro. Text ist halt so ne Sache.
Ergänzung ()

whtjimbo schrieb:
Andere Länder wie Japan, Frankreich etc. leider extrem unter der Überverschuldung.
Das sieht das Wirtschaftswachstum seit Corona anders.

Wenn der Staat die schwarze Null halten soll, dann zahl du bitte auch ordentlich dafür. Die Staatsschulden liegen u.a. auch auf deinem Konto. Leider alles sehr ungerecht verteilt. Aber den wirklich Reichen kann man höhere Steuern ja nicht zumuten.
 
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Reglohln schrieb:
Wenn der Staat die schwarze Null halten soll, dann zahl du bitte auch ordentlich dafür. Die Staatsschulden liegen u.a. auch auf deinem Konto. Leider alles sehr ungerecht verteilt. Aber den wirklich Reichen kann man höhere Steuern ja nicht zumuten.
Jetzt ehrlich glaubst Du, das irgendwelche Reichen/Neureichen/Vermögenden sich in so einer politischen Diskussion mitbeteiligen, das sind am Ende hier alles normale Arbeiter/Angestellten/Bauern/ohne Ausbildung und Arbeitslose, das sind eben die Leute, die die Schulden alle tragen durch die Steuern und Abgaben, das sind die Leute und deren Kinder, die die Wehrpflicht oder Zivildienst leisten werden, weil sie keinen guten Anwalt oder Arzt kennen.
Ergänzung ()

RedPanda05 schrieb:
Und wenn man das macht, wird die Hälfte davon wieder für Wahlgeschenke verwendet, was die Schuldenbremse eigentlich mal verhindern sollte.
ich gebe Dir Recht und bin da bei Dir, alle Parteien von schwarz bis rot nutzen unser Geld aus, um deren Ideen durchzuziehen,
jedoch, wenn es um die Wehrpflicht/Zivildienst geht, sind sie wohl alle der Meinung, dass es dieses mal notwendig ist
 
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whtjimbo schrieb:
glaubst Du, das irgendwelche Reichen/Neureichen/Vermögenden sich in so einer politischen Diskussion mitbeteiligen
Das müssen sie ja nicht zwingend.

whtjimbo schrieb:
das sind am Ende hier alles normale Arbeiter/Angestellten/Bauern/ohne Ausbildung und Arbeitslose, das sind eben die Leute, die die Schulden alle tragen
Ja, genau das war ja mein Punkt. Und wie man sieht, werden die Menschen, auf deren Konten die Staatsschulden hauptsächlich liegen, wieder einmal in gewisser Weise verteidigt bzw. als unantastbar dargestellt, obwohl es dir absolut nichts nützt.

Aber lassen wir das. Ist maximal OT gerade.
 
auch wenn OT: verstehe Deinen Satz nicht, was soll mir "nichts nützen"? ich verteidige nichts oder sage nicht, dass jemand unantastbar ist, gerne auch PN
 
Jetzt driften wir aber wieder etwas vom Thema "Wehrpflicht" ab.

Sind wir uns nicht tendenziell alle darüber einig, dass in den vergangenen Jahren wichtige Entwicklungen unzureichend behandelt wurden? Dass zu wenig investiert und reformiert und zuviel von Substanz gelebt wurde? Von Substanz, die nicht ausreichend gepflegt wurde?

Ich stelle mal die steile These auf, dass das Generationen übergreifend gilt. Die Politik hat es versäumt, in einer Art Überheblichkeit, bestimmte wichtige Weichen rechtzeitig zu stellen.

Was das betrifft, befinden wir uns alle im denselben Team, oder? Egal, ob 18 oder 50.

Wollen wir uns jetzt also spalten (lassen), oder zusammen den Hintern hoch bekommen, um gemeinsam die Dinge anpacken? Oder wollen wir nur dastehen und mit dem Finger aufeinander zeigen? Worüber die anti-demokratischen Kräfte in Deutschland und außerhalb sich herzlichst freuen würden.

Was soll bei alledem die Gen-X sagen, die ihr ganzes Leben direkt hinter der Riesenwelle der geburtenstarken Jahrgänge unterwegs war und ist? In der Schule waren die Klassen voll, zur Ausbildung/Studium waren die guten Plätze umkämpft. Im Job waren die guten und höheren Positionen besetzt. Zu Rentenbeginn wird das System hoch belastet, für private Vorsorge wird es zu spät sein. Und im hochbetagten Alter werden Pflegeplätze knapp und teuer sein.

Während "die Jugend" noch Zeit für Anpassung hat, ist es für diese Bevölkerungsgruppe im Großen und Ganzen für vieles zu spät. Die daraus erwachsene Angst und Unzufriedenheit wird auch politisch zu einem Problem und treibt die Leute u.a. in fragwürdige Lager.

Es geht nur zusammen. Es wird schwierig, es wird hart, bevor es wieder besser werden kann. Mit entsprechendem Zusammenhalt sind die Chancen aber deutlich besser, wieder gestärkt in die Zukunft gehen zu können.

Und da sind 12 Monate Grund- oder Zivildienst das kleinste Problem. Im Gegenteil. Es kann ein wirtschaftlicher Faktor werden, beim sich Staatsinvestitionen im eigenen Land drehen.

Ich würde mich freuen, wenn es wieder mehr um das Zusammen und das konkrete "Wie" im Heute und Jetzt gehen würde, anstelle bei Reisen in die Vergangenheit nach Tätern und Opfern zu suchen.
 
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Die Problematik in der Pflege mit einem Zwang zum Dienst lösen zu wollen, halte ich weder für sinnvoll noch für nachhaltig.

Reine Symptombekämpfung, um weiterhin nichts gegen die Wurzel des Problems tun zu müssen.

Der Unterschied ist: Möchte man mit Würde von jemanden gepflegt werden, der es freiwillig macht und daran im Besten Fall "Spaß" hat oder will man von jemanden teilweise gepflegt werden, der dazu gezwungen wird?

Pflege hat auch extrem viel mit Zwischenmenschlichkeit zu tun.
 
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