News Weitere Entlassungen: Intel schließt seine eigene Automotive-Sparte

Sehr schön. Ein Auto braucht für den Motor nur ein Steuergerät oder einen Vergaser.
Alles andere ist nur für Leute die nicht Autofahren können.
 
LikeHike schrieb:
Fürs Unternehmen sehr sinnvoll, vor allem wenn die Geschäftsfelder nicht gewinnbringend betrieben werden können. Tech ist halt aufgebläht. Wenn die Unternehmen hier gesund weiter wachsen wollen ist genau das notwendig.
Denke ihm ging es da eher um die Wortwahl : "schön".
Aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll/nachvollziehbar, hätte es "besser" beschrieben ... :freaky:
 
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Chrissssss schrieb:
AMD ist in dem Bereich Automotive nämlich gar nicht tätig .Das eine hat also nichts mit dem anderen zutun.
Und was ist mit der AMD-basierten Prozessoreinheit in Tesla Fahrzeugen? Hat Intel denn eine nicht Mobileye basierte Einheit in eine Fahrzeugserie gebracht? Auch wenns da aktuell etwas schlaucht steht AMD nicht unbedingt schlecht da. Mit Win11 on ARM und der Umsetzung von .NET für ARM könnten vielleicht doch zukünftig die Karten neu gemischt werden. Aktuell gehts da ja ganz klar in Richtung ARM basiert, Nvidia, Qualcomm, MediaTek usw.

Meine Frage wäre eher die folgende: Warum hat Intel überhaupt die Automotive-Sparte nicht mit Mobileye fusioniert? Waren die Systeme so inkompatibel? Oder wars wirklich die Designphilosophie X86 vs. ARM?
 
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Chrissssss schrieb:
AMD ist in dem Bereich Automotive nämlich gar nicht tätig .Das eine hat also nichts mit dem anderen zutun.
Siehe Link #24
 
Flutz schrieb:
Warum hat Intel überhaupt die Automotive-Sparte nicht mit Mobileye fusioniert? Waren die Systeme so inkompatibel? Oder wars wirklich die Designphilosophie X86 vs. ARM?
Auch Intel Automotive nutzt ARM. Ich wiederhole nochmal: Der aktuelle Flaggschiff-Chip für Intel Automotive ist der ACU U310. Den hat Intel eingekauft, als sie 2024 SiliconMobility übernommen haben. Zu dem Zeitpunkt war MobilEye aber schon wieder ausgelagert.

Die Frage ist trotzdem interessant, warum Intel immer noch selber versucht, in der Sparte aktiv zu sein, wenn MobilEye das auch schon macht. Wenn man den Zukauf von Silicon Mobility für sinnvoll hält, warum hat man das nicht MobilEye machen lassen?

Wenn ich da den Vergleich zu AMD ziehe, dann wirkt deren Angebot aus einer Hand einfach sinnvoller.
 
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LikeHike schrieb:
Die Tech-Branche war einfach unglaublich aufgebläht. Intel ist bei weitem ja nicht der einzige der einzelne Geschäftsfelder aufgibt und Leute entlässt.
Intel hat den Anschluss verpasst – und schlimmer: Hat das realisiert aber nicht aufholen wollen. Sie waren zu träge.

LikeHike schrieb:
Andersherum ist es in Deutschland leider sehr teuer Management-Kräfte loszuwerden.
Das ist so nicht richtig und tatsächlich anders herum. Generall raus bist du aus dem üblichen Kündigungsschutz ab eigenständiger Personalverantwortung (Anheuern, Entlassen). Es hängt also von der Vertragsgestaltung ab, ob „teuer“. Der 0815 Teamleiter hat tendentiell wenig Verhandlungsmacht, es sei denn, das Management war verfilzt und gab jedem zu gute Konditionen.

Weyoun schrieb:
Wir setzen heute noch Infineon Aurix Prozessoren mit 28 oder 45 nm ein. Das reicht völlig aus.
Vermischst du, was man in deiner Branche mit „Mikrocontroller“ (dein Aurix) und „Mikroprozessoren“ (Nvidia führt) auseinandehält? Der technische Aspekt an Intels Scheitern wird bei letzteren verortet.

Weyoun schrieb:
Overhead gibt es im mittleren Management, nicht in der Entwicklungsabteilung!
Sowohl Intel im Allgemeinen als auch Automobil-OEMs in Deutschland sind bekannt für kräftigen Einsatz von Externen (“blue tags” bei Intel) in der Entwicklung. Accenture, Tata Engineering; um mal zwei Namen einzuwerfen. Fallweise in absurdem Ausmaß – damit meine ich Zahl der FTE und Mangel an Steuerung mangels Performance-Messung und -Management. Daimler ist branchenweit eine Case-Study.

Ist vielleicht ein weltweites Phänomen, dass ‘Manager’ ihr Handwerk nicht verstehen und Projekt-Management light spielen. Ein sehr deutsches, dass gegenüber Ingenieuren Gleichmacherei herrscht.

Wer Lust hat, findet unter „Hypernormalisation“ wie es in schlecht geführten Konzernen innen aussieht, oder als Film ein Zerrbild: https://www.rottentomatoes.com/m/office_space

Weyoun schrieb:
ei uns gibt es im Konzern eine "Restrukturierung" nach der nächsten. Bevor ein Programm überhaupt abgeschlossen ist, folgt schon das nächste. Oft wird mit Abfindungen geworben, die aber immer nur die "Indianer" annehmen
“Darwinian pressure and race to the bottom” nennt das mein Chef. Die mit Weitblick warnen im Voraus, die guten springen zuerst ab. Die davon mit einem Rest Idealismus lernen dann, warum man sich mit Unternehmungen besser nicht zu sehr identifizieren sollte. :-)
 
Zuletzt bearbeitet: (Hypernormalisation plus Film ergänzt)
Von nichts kommt nichts. Man hat den Fokus auf u.a. die CPUs halt in den letzten Jahren total vernachlässigt und versucht nun wieder ein wenig zurückzurudern. Das muss nicht schlecht sein.
Ich habe ein wenig die Hoffnung das nVidia ein ähnliches Schicksal ereilt, aber dafür läuft KI/AI derzeit einfach zu gut.
 
@Botcruscher Ich weiß nicht. Dr Su ist mMn nach zb eine viel bessere Werbung als das wandelnde Meme Von Nvidia.
Marketing besteht ja nicht nur aus Werbung, sondern auch Repräsentation. Da ist dr Lisa su doch eine tolle Markenbotschafterin. Im Gegensatz zu dem Typ, dem einer abgeht, weil er sich soooo geil und witzig findet.

Zu dem Intel Marketing kann ich gar nichts sagen, fand das Ian letzter Zeit überhaupt statt? Früher gab es in gefühlt jedem Werbeblock eine Intel inside Werbung .

Jetzt habt ihr alle den jingle I'm Kopf. Wo ist das hin?
 
Botcruscher schrieb:
Nicht wirklich. Intels Werke produzieren in veralteten Verfahren.
Das ist falsch. Alte Nodes sind nicht veraltet. TSMC setzt Milliarden USD mit den alten Nodes um, und verdient sich damit eine goldene Nase, weil Prozesse und Anlagen längst abgeschrieben sind.
Botcruscher schrieb:
Die Folgen sind nicht konkurrenzfähige Chips,
Da hat aber auch Intel Product noch einen sehr großen Anteil daran.
Botcruscher schrieb:
kein Interesse von Drittkunden
Auch das ist falsch. Intel hat kein PDK für diese Prozesse und deshalb können interessierte Kunden gar nicht für diese Prozesse designen. Und Designs kann man keine Chips fertigen.
Botcruscher schrieb:
und damit eine geringe Auslastung bei hohen Fixkosten.
Geringe Auslastung bei exorbitant hohen Kosten.
Produktionskosten TSMC: 10,52 Mrd USD
Produktionskosten Intel Foundry: 5,94 Mrd USD

Gerade bei den modernen Nodes hat Intel keine große Waferkapazität, was die Zahlen noch viel krasser macht.
Botcruscher schrieb:
Bei vernünftiger 3nm Fertigung würde die Kundschaft Intel die Bude einrennen.
Auch bei Intel 3 kann Intel mangels PDK noch keine Kunden bedienen. Bei 18A wo das PDK fertig ist zögern die Kunden.
Botcruscher schrieb:
TSMC ist nämlich alles außer günstig.
TSMC wird momentan die Bude eingerannt. Also lohnt es sich für die Kunden bei TSMC fertigen zu lassen.
Aus den Gewinnen finanziert TSMC den massiven Kapazitätsaufbau für N2.
Botcruscher schrieb:
Jain, bei anderen Ursachen sind auch andere Schlüsse zu ziehen. Für Intel ist die Nicht-Fertigung teuer und das Problem. Zwischen teuren aber aktuellen 3/5nm Produkten und günstigen aber uralten 14nm++++++++++++(oder 10nm zur Tarnung) ist ein himmelweiter Unterschied beim möglichen Endkunden. Letzteres ist schlicht nicht konkurrenzfähig. Eine günstigere Fertigung von Produkten die keiner will hilft Intel nicht. Korrekt wäre also veraltet und daher nicht wirtschaftlich.
Man braucht erheblich mehr als eine Fab und einen Prozess, um als Auftragsfertiger für Kunden auftreten zu können. Auch bei 14 nm und 7 nm wäre einiges an Marktpotential da, wenn Intel den auch anbieten könnte.
 
Chrissssss schrieb:
Hat hier rein gar nichts mit AMD zutun,
Richtig.
Intel macht ein Geschäft dicht, das sich für Intel nicht mehr lohnt.
Chrissssss schrieb:
weil es hier um eine Produktsparte geht, die AMD gar nicht im Portfolio hat.
Abgesehen von dem Chip für das Car Entertainment System von Tesla (direkte Konkurrenz zu geschlossen Sparte von Intel), dürfte das Automotive Geschäft das über Xilinx zu AMD kam, größer als die Automobil Sparte von Intel sein.
https://www.amd.com/en/solutions/automotive.html
Ergänzung ()

Alphanerd schrieb:
Marketing besteht ja nicht nur aus Werbung, sondern auch Repräsentation. Da ist dr Lisa su doch eine tolle Markenbotschafterin. Im Gegensatz zu dem Typ, dem einer abgeht, weil er sich soooo geil und witzig findet.

Zu dem Intel Marketing kann ich gar nichts sagen, fand das Ian letzter Zeit überhaupt statt? Früher gab es in gefühlt jedem Werbeblock eine Intel inside Werbung .
Marketing bei Halbleiter ist weit mehr als Werbung bei Fernsehen, Zeitungen, Zeitschriften und Websites zu schalten. Es fängt bei Artikeln an die vom Marketing in Technischen Publikationen platziert werden geht über die technische Dokumentation inklusive Applications Nodes, Referenz Plattformen bis zu Field Application Engineers. Field Applikation Engineers unterstützen die Kunden bei der Umsetzung der Produkte.
Ergänzung ()

stefan92x schrieb:
Die Frage ist trotzdem interessant, warum Intel immer noch selber versucht, in der Sparte aktiv zu sein, wenn MobilEye das auch schon macht. Wenn man den Zukauf von Silicon Mobility für sinnvoll hält, warum hat man das nicht MobilEye machen lassen?
So wie ich es verstehe ist MobilEye im Bereich ADAS tätig. Silicon Mobility Chips für Steuergeräte von Powertrain und Energiemanagement an. Das sind so wie ich es verstehe komplett andere Dinge.

Von Intel selbst kommen AFAIU Lösungen fürs Cockpit wie Car Entertainment oder Driver Information.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nighteye schrieb:
Man hat manchmal bei Posts hier den Eindruck bei Intel geht es eher im CPU Kerngeschäft Bergauf wenn sie Randsparten entlassen.
Geht/ging es auch:

PC-Sparte als Stütze für das Gesamtergebnis​

Die Client Computing Group (CCG), zuständig für das PC-Geschäft, erwies sich als stabilisierender Faktor.

Mit einem Umsatz von 8,0 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal und einem operativen Gewinn von 3,06 Milliarden US-Dollar blieb sie profitabel. Im Gesamtjahr 2024 stieg der Umsatz dieser Sparte auf 30,3 Milliarden US-Dollar, der operative Gewinn erreichte fast 11 Milliarden US-Dollar.
Lediglich die (bei AMD nicht vorhandene) Foundry zieht alles runter und verschlingt sämtliche Gewinne …

Zum Vergleich - Intels Client Computing Group macht nahezu den doppelten Gewinn von AMD (gesamt)!
 
Finde ich richtig so. Man konzentriert sich auf seine stärksten Bereiche um mehr Profite zu machen und gleichzeitig Ressourcen zu sparen.
 
stefan92x schrieb:
Wobei man da aber auch sagen muss: Es ist kein Unterschied zwischen Intel/AMD und ARM. Die meisten Produkte, die diese beiden für Automotive anbieten, haben ARM-Cores
Nein, damals war es x64, in Form der Atom Reihe. Die Dinger waren damals auch mal eben 2-4 mal schneller als die ARM Lösungen und entsprechend teuer.
Und die Xilinx Chips sind FPGAs, also preislich in einer ganz anderen Liga. Gegen x64 spricht im Automotive Bereich in erster Linie der Preis, weil man ARM Chips kleiner (und damit billiger) bauen kann. Die sind halt dann auch langsamer, aber immer noch schnell genug. Kleine X64 Chips gibt es nur selten.
 
Oberst08 schrieb:
Nein, damals war es x64, in Form der Atom Reihe.
Es interessiert doch nicht, was früher mal war. Ich habe bei Intel und AMD geschaut, was die jeweils heute als Lösungen für Automotive anbieten auf ihren Webseiten. Und da finden sich hauptsächlich ARM-Lösungen bei beiden (auch FPGAs mit ARM-Cores drin, wie du richtig erwähnst), sowie eben nur Ryzen Embedded.
 
stefan92x schrieb:
Es interessiert doch nicht, was früher mal war. Ich habe bei Intel und AMD geschaut, was die jeweils heute als Lösungen für Automotive anbieten auf ihren Webseiten.
ACU U310 ist ein Produkt dass Intel von Silicon Mobility übernommen hat.
Das war eine französische Firma und ich bezweifle dass sich die Meldung vom Schließen von Intel Automotive auch auf Silicon Mobility bezieht. Wohl eher auf Aktivitäten in Oregon.

Die Website von Silicon Mobility läuft unter "An Intel Company" und ich denke nicht, dass da organisatoriesch schon viel passiert ist. IMO könnte relativ Silicon Mobility problemlos verkauft werden.

Wenn es um Hardware geht die Intel selbst entwickelt hat, dann geht es AFAIU um X86, wie für die Tesla MCU2, die auf Intel Atom basiert.
 
ETI1120 schrieb:
Das war eine französische Firma und ich bezweifle dass sich die Meldung vom Schließen von Intel Automotive auch auf Silicon Mobility bezieht. Wohl eher auf Aktivitäten in Oregon.
Ich kam halt drauf, weil das tatsächlich der einzige Chip ist (neben Arc dGPUs), der überhaupt hier erwähnt wird: https://www.intel.com/content/www/us/en/automotive/overview.html

Aber vielleicht habe ich das auch falsch verstanden und auf der Webseite ist schon der neue Zustand zu sehen?
 
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