Wie stelle ich mir Gott vor?:
Meist gar nicht. Glaube ist Tun. Praktisches Tun. Und dazu gehört halt auch die Begegnung mit der eigenen Spiritualität.
"Gott (als "Höhere Macht") wirkt und entwickelt sich durch mich", weil ich mithelfe, mitheile, von mir absehe, so ich Kraft habe, mich darum bemühe "für das Leben da zu sein, mehr als für mich selbst" (eh unmöglich, aber Ansporn).
Das Leben immer ein Duallismus: Aktivität und Ruhe, Zweifel und Gewissheit, Frage und Antwort, Kontemplation und Extase. Und am besten immer in Balance.
Und da ich die Antworten nicht selber machen konnte, mußte ich warten können, dass sie zu mir kamen. (Und sie kommen, so ich nur den Zustand der Demut in mir soweit erreiche, dass sie kommen... .)
Und es gab/ wirklich nichts Schöneres als die Momente bis Stunden der absoluten Gewissheit, des völligen Erfüllt-Seins, wenn ich von Gott ergriffen wurde (was mir einige Male passierte), gerade so, wie die Bibel das Vorkommniss beschreibt: erfüllt von absoluter Liebe, absoluter Gewissheit, absoluter Hingabe, absoluter Freude, absolutem Glück: "Gott ist da. Er hat mich gefunden. Mich angennommen, sich mir offenbart, endlich! Danke!"
So ungefähr. Da ich die Leiter "nach da oben" nicht anllegen kann, "muß ich warten, bitten, das Gott herniedersteigt". Wer das nicht glaubt, soll es probieren: Die Verheißung ist von Ihm selbst zugesagt: "Suche, so wirst Du finden, klopfe an, so wird Dir aufgetan"
Das ist also wörtlich gemeint und wahr. Und "gefunden werden" konnte ich halt nicht selber machen. Keiner kann es.
Noch Mal: diese Welt ist auch eine spirituelle Welt. Und Gott wie ich Ihn verstehe ist nach wie vor mehr und größer, als alle Weltreligionen zusammen Ihn beschreiben und erfassen können.
Es gibt aber "die Möglichkeit nach oben." Wer das nicht wahrhaben will, zu Ego ist, das auch nur zuzulassen als Möglichkeit oder gar Glauben zu wollen, bringt sich um einen wesentlichen Teil seiner menschlichen Lebens- u. Lebensgestaltungsmöglichkeiten. Das steht fest.
Und auch ich hätte es auch nicht geglaubt, wenn ich es am Ende nicht selbst erlebt hätte. "Saulus wird zum Paulus", das beschreibt, was ganz normal passieren kann.
Ein Letztes jetzt: "Junge Männer, ich empfehle Sterbebegleitung". Ich empfehle Sterbebegleitung wirklich für jeden Mann als ein aktiv aufzusuchendes Ziel bald im Leben: sollte man mal gemacht haben. Wie Kinder zeugen, Zähne putzen. Das Leben besteht aus dauerndem Anfang und hat ein (individulles) Ende - und auch das ist als Übertritt erlebbar, gestaltbar:
"Zivilisatorisches Wissen at it's best... ." (Nicht nur "für alte Indianer im Film" - für jeden jungen Mann hier auch!)