WLAN APs mit integriertem Controller fürs Heimnetz?

5ive!

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Hallo zusammen,

ich möchte einem Bekannten helfen sein Heimnetzwerk aufzubauen. Er hat dieses Jahr sein Eigenheim fertig gestellt und es gibt eine strukturierte Verkabelung mit Netzwerkdosen in allen relevanten Räumen. Alles läuft im Keller zusammen.
Dort fehlt nun noch ein Patch-Pannel, um die Dosen aufzulegen -> das macht der Elektriker.
Ich möchte für ihn die passenden aktiven Komponenten heraussuchen.

Als Provider-Router ist eine Fritzbox vorhanden, welche aktuell auch das WLAN ausstrahlt. Diese befindet sich allerdings im Elektrik-Schaltschrank im Keller, da dort auch das Internet ins Haus kommt. Das WLAN der Fritzbox ist somit unbrauchbar.

Nun möchte ich das WLAN-(Heim)netz über Access Points im EG und OG realisieren. Dafür wird auch ein PoE-fähiger Switch benötigt, um sich ein separates Stromkabel zu sparen.

Die Frage ist nur: mit welchen APs realisiere ich das am Besten? Gibt es eine Lösung für Heimanwender analog zu Aruba Instant On APs, wo quasi einer der APs gleichzeitig der WLC ist?

Ich habe mir Omada von TP-Link angeschaut - sieht eigentlich gut aus, aber bietet schon wieder viel zu viel Features für ein simples Heimnetzwerk. Außerdem läuft da der Controller entweder als Software auf einem Server (ist keiner vorhanden), als separater Hardware-Controller (kostet zusätzlich Geld) oder in der Cloud (will der Bekannte nicht).

Könnt ihr Switch und APs für das genannte Szenario empfehlen?

Grüße
 
Empfehlen würde ich dir nur die TP-Link Omada oder Ubiquiti Unifi. Wie du schon festgestellt hast, die benötigen alle jeweils einen Controller.

Alternativ kannst du natürlich jederzeit auch einen jeden anderen AP der PoE fähig ist kaufen, allerdings das Feature, dass einer das Management übernimmt, kenne ich nicht. Empfehlen würde ich das allerdings nicht. Vor allem, wenn man eh schon Geld ausgibt.

Auch wie till69 schon sagt - wenn Kosten ein Thema sind, ist ein non-PoE Switch billiger.

Ich kann dir da eigentlich nur empfehlen: Nimm eines der Ökosysteme (Unifi / Omada).
Für die exakten Empfehlungen fehlen mir Infos.

  • Wie viele verkabelte Clients gibt es?
  • Wie viele WLAN Clients sind erwartet und was machen diese?
  • Spezielle Anforderungen an die APs?
 
Ubiquiti Access Points mit dem kleinen Controller UniFi Cloud Key (der Name verwirrt etwas).
Wie viele PoE Ports muss der Switch denn haben und wie Tief ist der Netzwerkschrank?
Die Bautiefe könnte da relevant sein.
Als AP solltest Du einen active-PoE AP wählen und dann dazu einen PoE Switch. Ich nutze da gerade in so kleinen Umgebungen Netgear. Bezahlbar und mittlerweile recht gut!
 
Wenn schon avm im Betrieb ist, stelle avm Geräte hin. Z.b. Den Repeater 1200ax oder eine günstige fritzbox als ap „konfiguriert“ pro Stockwerk. Dafür kannst du die mesh Funktion nutzen, simpel zu aktivieren und konfigurieren (alles über die fritzbox als Controller) und und und. Oder du besorgst dir die omada Produkte oder unifi oder tp-Link oder Asus oder oder oder
 
Hallo - danke schon einmal für die ganzen Antworten.
Die APs sollen an der Wand montiert werden. Ich hätte einfach mal mit einem zentral positionierten pro Stockwerk begonnen und dann mal geschaut, wie die Ausleuchtung so ist (also erstmal nur 3 Stück).

Das mit der Tiefe des Schranks ist ein guter Punkt - kann ich heute messen.

Anzahl der Clients ist mehr als überschaubar. Es gibt zwei Smart-TVs mit WLAN, zwei Notebooks, zwei Handys. Und eben die Geräte, wenn Gäste kommen.

@chrigu - das ist auch ein guter Punkt. Allerdings dachte ich, ein Repeater ist nur dann einzusetzen, wenn man nichts "kabelgebunden" erweitern kann (baulich bedingt). Hier hätten wir ja eine strukturierte Verkabelung. Oder kann man den 1200ax auch als AP verwenden? Ein Repeater halbiert doch auch die Bandbreite oder?
 
5ive! schrieb:
Als Provider-Router ist eine Fritzbox vorhanden, welche aktuell auch das WLAN ausstrahlt. Diese befindet sich allerdings im Elektrik-Schaltschrank im Keller, da dort auch das Internet ins Haus kommt. Das WLAN der Fritzbox ist somit unbrauchbar.
Das ist aber kein Hindernis. Wenn eine strukturierte Verkabelung vorliegt und die Dosen als Doppeldosen ausgeführt sind, kann man problemlos die Internetleitung über das Patchpanel vom Keller zur Dose deiner Wahl leiten, dort die Fritzbox samt aktiviertem WLAN anschließen und einen der LAN-Ports der Fritzbox für die Internetversorgung über den zweiten Port der Dose wieder in den Keller und somit zum Patchpanel samt Switch leiten. So lässt sich die Fritzbox zentral aufstellen und wenn ihr WLAN-Signal dort ausreicht, sind womöglich keine weiteren APs nötig.

Mein Tip wäre daher, zunächst die grundsätzliche WLAN-Ausleuchtung im Haus zu prüfen und ob die Fritzbox zB im Flur bereits zur Versorgung ausreicht.

Zusätzliche APs bedeuten immer auch Roaming. Auch wenn AVM und alle anderen Hersteller insbesondere mit den 4 Buchstaben M, e, s und h das Blaue vom Himmel versprechen, ist das erstmal nur Werbung. In der Praxis liest man dann gerade hier im Forum, dass Roaming, also der Wechsel von AP zu AP, eben doch nicht so dolle funktioniert. Das bezieht sich nicht nur auf AVM, sondern auf alle WLAN-Systeme, weil Roaming maßgeblich von den Clients abhängt, weil sie es letztendlich sind, die die Entscheidung zum Roamen treffen - egal was die Hersteller behaupten.
Das heißt natürlich nicht, dass Roaming per Definition problematisch ist, weil es in den meisten Fällen zumindest ausreichend gut funktioniert, aber wenn ein einzelner AP - in Form des Internetrouters - ausreicht, gibt es gar kein Roaming und somit auch garantiert keine Probleme damit - dafür aber je nach Umgebung und Größe eben potentiell schwach ausgeleuchtete Bereiche im Grenzbereich der Reichweite.
 
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5ive! schrieb:
Oder kann man den 1200ax auch als AP verwenden? Ein Repeater halbiert doch auch die Bandbreite oder?
Alle "Repeater" von AVM mit Netzwerkanschluss kann man auch als APs einsetzen. Problem bei der Sache ist allerdings die haben kein PoE. Du benötigst also einen Stromanschluss neben oder in der Nähe des Netzwerkports.

Die Dinger platziert man am besten hoch im Raum. Bsp. hier bei mir im Keller.

IMG_7423.JPG

Ansonsten wie @Raijin schon sagt. Weniger ist erstmal mehr. Zentral im Haus pro Etage einen kann schon ausreichen. Bei mir funktioniert das Roaming zwar sehr gut, aber das muss nicht überall der Fall sein.
 
Die Lösung von Raijin die FB zentral aufzustellen hat auch noch den Vorteil, dass man DECT besser nutzen kann, wenn man will.

Bei wenig erfahrenen Usern würde ich bei AVM bleiben. Erst mal die FB testen wie die Verteilung ist, dann evtl. erweitern mit Repeatern die als AP betrieben werden. Wichtig ist bei APs dass diese nicht in, unter oder hinter irgendwelchen Möbeln zu installieren. Wenn möglich möglichst hoch im Raum platzieren.

Mal was zu den externen Controllern. Ich kann jetzt nur zu Unifi was sagen. Die haben zwar einen externen Controller, aber dieser muss nicht 24/7 laufen. Man installiert die Software auf einem Rechner und startet diese nur wenn man was an den Einstellungen ändern will.
 
2x Unifi AP nach Wahl
Controller muss nicht always on sein. Das muss nur irgendwo mal auf einen PC installiert werden.
Das WLAN arbeitet selbst mit 4-5 APs ohne aktiven Controller einwandfrei.
Ich nutze den Controller nur um Firmwareupdates zu machen.

Ich würde aber auch eher die FB zentral im Wohnraum platzieren und im anderen Stockwerk einen AVM AP.
Es gibt übrigens auch PoE Splitter, damit kann man Raspberry Pis und auch AVM APs per PoE versorgen, wenns dort wirklich keine Steckdose gibt.
 
Danke. Noch eine Frage: wenn ich eine unmanaged PoE-fähige Switch ohne VLAN-Feature nehme, kann ich dann kein Gäste-Wlan etablieren (da ja normal separates Subnet)? Oder gibt es eine funktionalität, dass der AP ein "virtuelles" Gästenetz trotz unmanaged Switch ausstrahlen kann?
 
Jein. Ein AP mit der entsprechenden Funktionalität kann verhindern, dass ein WLAN-Client mit einer anderen MAC-Adresse als der des Gateways kommuniziert. Das heißt, dass der Client effektiv nur die Internetverbindung über den Router nutzen, aber keine Verbindung zu anderen Geräten herstellen kann. Das ist aber kein Gast-Netzwerk im eigentlichen Sinne.

Wenn als Router eine Fritzbox zum Einsatz kommt und diese mit FritzRepeatern (als AP oder als Repeater) kombiniert wird, kann das Gastnetzwerk auch ohne VLAN-Switches dazwischen verteilt werden. Bei Fremd-APs funktioniert das so nicht bzw. die APs selbst können maximal wie oben beschrieben "Client isolation" betreiben. Der richtigere Weg wäre bei Fremd-APs aber die Lösung via VLAN.

Ehrliche Meinung? Wir reden hier ja offenbar von einem Neubau. Dann sollte das einmal richtig gemacht werden und man sollte nicht drumherumfrickeln, weil man sich ein paar Euros für smarte Switches und APs sparen will.
 
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Danke @Raijin - es ist nicht wegen dem Invest an sich, sondern weil die Bewohner mit IT nicht viel am Hut haben und auch keine besonderen Anforderungen an das Netzwerk haben (außer eben, dass es im ganzen Haus WLAN gibt bzw. wäre das Gast-WLAN-Feature nice to have). Es soll einfach kein "overkill" sein oder an das Netzwerk eines Kleinunternehmen ran kommen, sondern eben recht passend aufgebaut sein. Aber ich denke, ich kann jetzt mal meine Auswahl konkretisieren.
 
@5ive! bei den Anforderungen ist dann die Gäste Funktion von den UBNT voll in Ordnung, da machst du dir wahrscheinlich auch mit VLANs einfach nur unnötig viel extra Arbeit. Controller muss wie schon gesagt wurde nicht dauerhaft laufen, das reicht zur Einrichtung. Auch beim Gäste WLAN dann das gleiche, das läuft dann auch so weiter. Nur für n Captive Portal und solche Geschichten muss der Controller immer laufen.
 
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