Neue Einzelheiten zur GeForce4

Carsten Spille
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Bei xBit-Labs gibt es wieder einmal neue Spekulationen zur GeForce4, die nVidia am 5. Februar dieses Jahres vorstellen will. Was diese neuen Gerüchte jedoch von bisherigen abhebt, ist die Tatsache, dass man dort nicht über Taktung und Bezeichnungen spekuliert, sondern Details zu den teilweise neuen Features angegeben werden.

Wie mittlerweile sicher jeder unserer Leser weiß, wird die GeForce4 am 5. Februar öffentlich vorgestellt, so dass man sich mit definitiven Details bis dahin gedulden muss. Dass jedoch xBit-Labs mittlerweile ihre Story, angeblich auf Drängen nVidias hin, entfernen musste, spricht sowohl für sehr geschicktes Marketing, da genug Zeit blieb, um diese Gerüchte durchs Netz zu verteilen, als auch für die zumindest teilweise Richtigkeit der dort angegebenen Informationen.

Im Einzelnen ging aus der Meldung etwa folgendes hervor:

Wie auch schon bei vorangegangenen Produkten, wird es auch beim GeForce4 wieder eine Staffelung nach der Taktgeschwindigkeit und, aller Voraussicht nach, auch nach Anbindung und Größe des lokalen Video-Speichers geben. Der Herstellungsprozess wird derselbe bleiben, wie er auch schon beim GeForce3 zum Einsatz kommt, nämlich 0,15µm Strukturbreite. Dass es trotzdem möglich wird, den Chiptakt beim Spitzenmodell auf stolze 300MHz, exakt den Takt, mit dem ATis Radeon8500 ursprünglich einmal ausgeliefert werden sollte, anzuheben, ist im wesentlichen eines neuen Verfahrens beim Chip-Paket zuzuschreiben, das sich PBGA mit integriertem Kühlkörper nennt. Dieses soll, in Verbindung mit einem speziellen Temperatur-Kontrollsystem, dafür sorgen, dass die 63 Millionen Transistoren (6 Millionen mehr als beim GeForce3) nicht überhitzen. Hoffen wir, dass dies nicht in einer Art Clock-Throttling bei hoher Last und unzureichender Kühlung endet, denn dann hätte man die Leistung grade da, wo man sie brauchte, nicht zur Verfügung.

Der Speicher, der in der höchsten Ausbaustufen eine Größe von 128MB erreichen soll, wird mit bis zu 325MHz DDR getaktet sein, was einer effektiven Datenrate gleich der von 650MHz SD-RAM entspräche und für eine reale Speicherbandbreite von 10,4GB pro Sekunde sorgte.

Die weitere Architektur der Rendering-Pipelines bleibt mit jeweils 2 Textureinheiten für jede der vier Pipelines gleich, nur die Lightspeed-Memory-Architecture soll durch die Quadacache-Architektur und Second Generation Occlusion Culling in ihrer Effizienz erhöht worden sein, so dass absolut und relativ mehr nutzbare Bandbreite zur Verfügung steht, als es noch bei der GeForce3 der Fall war.

Bedingt durch die höhere verfügbare Bandbreite soll nun ein neues Anti-Aliasing Verfahren zur Eliminierung der Treppcheneffekte namens AccuView AA implementiert sein, von dem jedoch nur vage Details, wie ein neues Subpixel-Raster, erwähnt werden.

Weiterhin werden ältere Gerüchte bestätigt, die der GeForce4 einen zweiten Vertex-Shader zuschreiben, die in Verbindung mit dem höheren Takt für eine dreifache Vertex-Shader Leistung (nicht zu verwechseln mit der Gesamtleistung!) gegenüber einer Ur-GeForce3 sorgen soll.

Desweiteren wird natürlich auch der Pixelshader um 50% beschleunigt, dies allerdings nur durch den höheren Takt. Über eine eventuelle Anpassung desselben an den von ATi unterstützten Standard 1.4 wird kein Wort verloren. Aus marketingtaktischen Beweggründen wäre das auch sicher unpassend, gäbe man doch somit zu, dass im (dann) Mid-Range Segment, die GeForce3 der Radeon8500 technologisch unterlegen ist. Möglicherweise wird die GeForce3-Linie aber auch komplett durch die GeForce4 und deren MX-Derivate abgelöst, so dass dieses Argument wieder hinfällig würde...

Ein letztes Details der xBit-Labs Story ist die Erwähnung von tiefenkorrektem Bump Mapping, was aber leider nicht näher erläutert wird.

Wie schon beim letzten Gerüchteausbruch gilt: Am 5.2.2002 werden wir schlauer sein!