Infineon rutscht ins Minus

Thomas Hübner
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Der deutsche Halbleiterproduzent Infineon Technologies hat die Ergebnisse für das am 30. Juni 2004 abgelaufene dritte Quartal des Geschäftsjahres 2004 bekannt gegeben. Das Unternehmen erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von 1,9 Mrd. Euro, was einer Steigerung von 14 Prozent gegenüber dem Vorquartal und von 30 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum entspricht.

Die Zunahme im Vergleich zum Vorquartal erzielte das Unternehmen im Wesentlichen durch höhere Preise für Produkte im Segment Speicherprodukte sowie durch die gestiegene Nachfrage nach Produkten im Segment Sichere Mobile Lösungen.

Infineon hat die Rückstellungen im Zusammenhang mit den laufenden Untersuchungen im DRAM-Wettbewerbsverfahren in den USA und Europa sowie möglichen Zivilklagen um 184 Millionen Euro auf 212 Millionen Euro erhöht. Diese Rückstellungen führten zu einem Konzernfehlbetrag von 56 Millionen Euro, im Vergleich zu einem Überschuss von 39 Millionen Euro im Vorquartal und einem Fehlbetrag von 116 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das Quartals-Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag im abgelaufenen Quartal bei 2 Millionen Euro gegenüber 71 Millionen Euro im Vorquartal und einem Verlust von 116 Millionen Euro im dritten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres. Ohne die zusätzlichen Rückstellungen hätte Infineon ein positives EBIT von 186 Millionen Euro im Quartal erzielt. Ursachen für das im Vergleich zum vorausgegangenen Quartal und zum Vorjahr verbesserte EBIT, ohne Berücksichtigung der Rückstellungen, waren hauptsächlich die höheren Chip-Preise im Segment Speicherprodukte sowie ein höheres Volumen und Produktivitätssteigerungen im Segment Sichere Mobile Lösungen.

„Der weltweite Halbleitermarkt hat im Verlauf der letzten drei Monate beträchtlich an Dynamik zugelegt. Dass wir - ohne die für das Wettbewerbsverfahren gebildeten Rückstellungen - von dieser Entwicklung profitieren konnten, spiegelt sich in unseren verbesserten Finanzergebnissen wider“, erklärte Max Dietrich Kley, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG. „Während des dritten Quartals haben wir wichtige F&E-Projekte auf den Weg gebracht und weiter in unsere weltweiten Produktionsanlagen investiert. Wir gehen davon aus, dass diese Initiativen unser Portfolio und unsere Position in den Zielmärkten erheblich stärken und die Produktivität in allen Geschäftsbereichen weiter verbessern. Damit haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um mit Infineon profitabel zu wachsen.“

Der außerhalb Europas erwirtschaftete Umsatz erreichte einen Anteil von 60 Prozent am Gesamtumsatz und stieg damit gegenüber dem Anteil von 58 Prozent im Vorquartal. Die Umsätze in Nordamerika machten, wie im Vorquartal, 22 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Im asiatischen Markt wurden 37 Prozent vom Gesamtumsatz erwirtschaftet, im vorausgegangenen Quartal waren es noch 35 Prozent. Zum 30. Juni 2004 beschäftigte Infineon weltweit rund 34.400 Mitarbeiter, davon waren rund 6.900 in der Forschung und Entwicklung tätig.

Für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2004 erwartet Infineon aufgrund der saisonbedingten steigenden Nachfrage und der moderaten Steigerungen der Liefermengen in der Industrie eine positive Entwicklung von Angebot und Nachfrage für den Geschäftsbereich Speicherprodukte. Insgesamt geht Infineon davon aus, dass sowohl die Produktion als auch die Bit-Nachfrage ein solides Wachstum zeigen werden, das den Hochlauf der Produktion bei Inotera Memories sowie die Auswirkung der gestiegenen Lieferungen auf Basis der 110-Nanometer-Technologie reflektiert. Im Bereich Automobilindustrie und Drahtgebundene Kommunikation sollen dagegen die schwierigen Marktbedingungen anhalten.

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