Neue Blacklist von chinesischen Spam-Servern

Thomas Hübner
6 Kommentare

Die staatlich kontrollierte Internet Society of China (ISC) hat eine neue Blacklist von Servern veröffentlicht, von denen aus Massenmails versendet werden. Insgesamt handelt es sich um 112 IP-Adressen.

Die ISC hat den betroffenen Mail-Service-Providern eine Frist von etwas mehr als vier Wochen gegeben, um die Spammer von ihren Servern zu verbannen, berichtet das Online-Portal ChinaTechNews.

Die ISC meint es mit ihren Drohungen normalerweise Ernst. So hatte das Gremium im Vorjahr zwei derartige Listen mit insgesamt 397 Spam-Servern publiziert. Diejenigen Service-Provider, die nicht gegen die Spammer vorgingen, hatten die Folgen zu tragen. Mails von den sanktionierten Servern kamen nicht mehr an, sondern wurden von den adressierten Servern automatisch abgewiesen.

Die nunmehr publizierte Blacklist ist die bereits sechste derartige Auflistung und umfasst neben Servern aus der Volksrepublik China auch 13 aus Taiwan und zwei aus Hongkong. ISC will die betroffenen Mail-Service-Provider nun streng überwachen. Laut aktuellen Statistiken sind von den im Reich der Mitte verschickten elektronischen Nachrichten 60,5 Prozent Spam. Unter den größten Spam-Versendern weltweit belegt China Platz drei. Hier führen die USA, von wo 42,53 Prozent aller weltweit verschickten unerwünschten Massenmails stammen, vor Südkorea, das auf einen globalen Anteil von 15,42 Prozent kommt, und China mit 11,62 Prozent. Separat gerechnet wird in dieser Übersicht Hongkong, das ebenfalls auf 11,62 Prozent kommt. Während also die USA das „Mutterland“ aller Spammer sind, werden dagegen die meisten Urls, die in Junk-Mails aufscheinen, in China gehostet.