Ubisofts Kampf gegen die Übernahme

Sasan Abdi
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Wie kurz vor Weihnachten bekannt wurde, plant man beim größten Publisher-Studio der PC-Spiele-Szene, Electronic Arts (EA), die Übernahme von rund 20 Prozent der Anteile am französischen Publisher Ubisoft.

Damit wäre EA größter Anteilshalter und Quasi-Lenker des Konkurrenten. Gegen eben jene Übernahme will man sich jetzt aber bei Ubisoft wehren. Yves Guillemot, seines Zeichens Gründer und kreativer Kopf bei Ubisoft, versucht dieser Tage laut der Zeitung Figaro économique die involvierten Finanzkonzerne für eine geschlossene Abwehrfront gegen den nahezu übermächtigen Gegner EA zu gewinnen. Auch eine Fusion mit der Ubi-Tochter Gameloft.com wird erwogen, weil dadurch der Kapitalanteil der Familienaktionäre erhöht werden würde.

Die Ubisoft-Aktie reagiert indes mehr als positiv auf die Entwicklungen. So schnellte sie von 18 auf mehr als 27 Euro in die Höhe. Bei EA ist man vorerst im Aktionsradius gehemmt, da die US-amerikanische Wettbewerbsaufsicht noch kein grünes Licht gegeben hat. Die Ubisoft-Übernahme ist nur einer von vielen Schritten zur großangelegten Expansion. So stehen bei EA rund 750 Millionen Dollar für Firmenkäufe bereit. Mehr oder weniger freiwillig wurde bereits das schwedische Entwicklerstudio Digital Illusions übernommen - mögliches nächstes Opfer könnte, so wird gemunkelt, Eidos Interactive (Lara Croft) aus dem Vereinigten Königreich werden.