Digitale Rechte werden verstanden

Sasan Abdi
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Potenziale im Umgang mit geschützten Musikdateien und mögliche Nutzungsmodelle haben Vertreter aus Musikwirtschaft, Technologie und Recht diese Woche im Rahmen von Gesprächen der Plattform Musicload erörtert. Die Musikindustrie wünscht sich für die Zukunft möglichst nutzerfreundliche und sichere Lösungen.

Auf Kundenseite plädieren Vertreter für die uneingeschränkte Nutzungsrechte der User, da die Abnehmer das MP3-Format gewöhnt sind. Digital Rights Management sei ein wichtiger Bestandteil für die Zukunft der Musikindustrie und es bestehe dazu keine Alternative, um digitale Produkte zu schützen. Rechteinhaber sollen über die Art der Vermarktung - mit oder ohne DRM - selbst entscheiden können.

Nach Ansicht von Thorsten Rothmann von Sony BMG hat die Musikindustrie bereits weitgehende Konzessionen an den User gemacht. Er dürfe mittlerweile wesentlich mehr mit seinen gekauften Musikdateien anfangen als noch vor drei Jahren. Digital Rights Management sei für die Musikindustrie künftig natürlich unerlässlich, um in diesem Segment bestehen zu können.

Tim Renner - jetzt Geschäftsführer von motor Entertainment, früher Chef von Universal Music - präsentierte sich als Anwalt der User und forderte für sie unumschränkte Nutzungsrechte. Da sich die Abnehmer an das MP3-Format bereits gewöhnt hätten, sollte es Standard werden. Renner gab jedoch auch zu, dass Musikdateien auch mit DRM erfolgreich vermarktet werden können und ein Nebeneinander der Formate denkbar wäre.

Umfangreiche Verfügbarkeit ist laut Susanne Peter von Musicload das Wichtigste für die Kunden, die einfach, schnell und möglichst umfassend über die gekaufte Musik verfügen wollen. Die weite Verbreitung von digitalen Endgeräten und deren oftmaliges Nicht-Harmonieren sorge jedoch nach wie vor für Verwirrung.

Die Harmonie von verschiedenen DRM-Systemen ist für Cyrill Glockner von Microsoft von großer Bedeutung, damit die Marktfähigkeit gegeben ist. Nutzer könnten demnach ein Format in ein anderes geschütztes umwandeln. Glockner richtet hier einen Appell an die Musikindustrie: Voraussetzung sei allerdings, dass gleiche Nutzungsrechte für alle Formate gelten.