Studie: „Anwender sind die größte Bedrohung“

Frank Hüber
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Intel stellte eine in neun europäischen Ländern durchgeführte Studie vor, die zeigt, in welchem schwierigen Umfeld IT-Manager heute handeln müssen: Anwenderbedürfnissen gerecht werden, eine immer komplexer werdende IT-Landschaft, eingeschränktes Budget und ein oft angespanntes Verhältnis zu den Führungskräften im Unternehmen.

Zu den am meist genannten stetig auftretenden Herausforderungen der IT-Manager zählen die Sicherheit, die Wartung der IT-Landschaft, IT-Investitionsentscheidungen und die interne Kommunikation. Anwender sind demnach die größte Bedohung für die Sicherheit. Für 74 Prozent der befragten IT-Manager in Europa steht die Gewährleistung der Unternehmenssicherheit derzeit an oberster Stelle. Mit 59 Prozent werden in Deutschland die Anwender als die größte Bedrohung für das Netzwerk betrachtet, nur 34 Prozent sehen die Sicherheit durch Attacken von ausserhalb des Unternehmens bedroht. Die Bedrohung durch Anwender wird dadurch verstärkt, dass 76 Prozent der Befragten in Deutschland die Aufklärung der Mitarbeiter über Sicherheitsrisiken als Herausforderung betrachten und 44 Prozent damit kämpfen, den privaten Gebrauch von Computern zu verhindern. Europaweit wird der Kampf gegen den privaten Gebrauch mit 56 Prozent noch höher eingeordnet.

Neben der Gewährleistung der Unternehmenssicherheit geben die IT-Manager in den neun europäischen Ländern die Integration verschiedener IT-Systeme (53 Prozent) und die Konsolidierung von Hardware und Software (50 Prozent) als Aufgaben mit den höchsten Prioritäten an. Unternehmen stehen heute hohen wirtschaftlichen und sicherheitsrelevanten Bedrohungen in Form von Computerviren und Spyware gegenüber und zusätzlich hat einer von zehn der in der Studie befragten IT-Managern das Gefühl, nicht ausreichend Kontrolle über das Unternehmensnetzwerk und Endgeräte zu haben. Großbritannien, Spanien und Deutschland liegen über dem europäischen Mittel, hier fühlen zwei von zehn, nicht genügend Kontrolle zu haben, in Italien sind es sogar vier von zehn.

Die von Coleman Parkes Research unabhängig durchgeführte Studie zeigte auch, dass 85 Prozent der europäischen IT-Manager bei IT-Investitionsentscheidungen keine genauen „Total Cost of Ownership“-Kennzahlen verwenden. In Deutschland steigt diese Anzahl sogar auf 89 Prozent. Ein Drittel der IT-Manager in Deutschland geben an, dass ihr Unternehmen CAPEX vs. OPEX Kennzahlen verwendet, aber sie selbst die genaue Kennzahl nicht kennen. 45 Prozent der in Deutschland Befragten geben an, dass Investitionsentscheidungen ganz ohne Kennzahlen erfolgen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass in Europa der Wertbeitrag, den IT für das jeweilige Unternehmen leistet, nur unzureichend anerkannt wird. Mehr als ein Fünftel (22 Prozent) der befragten Personen antwortete, dass weder die Anwender noch die Führungskräfte im Unternehmen die Leistung der IT-Abteilung zu schätzen wissen. Zu den größten Herausforderungen bei der Kommunikation mit den Führungskräften geben 89 Prozent der befragten IT-Manager in Deutschland die Abstimmung von Unternehmenszielen mit den Zielen der IT an. Deutschland liegt damit weit über dem europäischen Durchschnitt von 68 Prozent. In Deutschland kämpfen zudem 64 Prozent der Befragten damit, den Wertbeitrag neuer Technologien gegenüber dem Management darzustellen und 60 Prozent sehen in der Kommunikation von Erfolgen der IT gegenüber dem nicht technischen Management eine Herausforderung.

Die unabhängige Marktforschungsgesellschaft Coleman Parkes wurde von Intel für diese Studie beauftragt, Probleme ausfindig zu machen, die IT-Manager am häufigsten beschäftigen. Per Telefon wurden dazu im April und Mai 2006 900 IT-Manager von Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt. Über verschiedene Industrien und Regionen hinweg wurden jeweils 100 Personen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Russland, Polen, der tschechischen Republik und Schweden kontaktiert.