Neue Phishing-Welle: Bei E-Mail Mord

Sasan Abdi
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Gutgläubige, US-amerikanische Internetnutzer erleben dieser Tage eine Spamwelle der besonderen Art. Da die Phishing-E-Mails der nächsten Generation gar mit Mord drohen, gibt mittlerweile sogar das FBI die Warnung für Benutzer heraus.

Laut der falschen E-Mail, die vorgibt, von der FBI-Zentrale in London zu stammen, hat die Bundespolizei einen gefährlichen Killer geschnappt, der wegen mehrfachen Mordes an britischen und US-amerikanischen Staatsbürgern gesucht wurde. Dieser habe im Verhör den Namen des Empfängers als nächste Zielperson genannt, sodass klar sei, dass sich der Empfänger der E-Mail in massiver Gefahr für Leib und Leben befindet.

Die dann erbetenen persönlichen Angaben können den Betrügern für vielerlei Zwecke dienlich sein – vom Identitätsdiebstahl bis hin zur finanziellen Ausbeutung des Opfers ist, sofern der Empfänger denn in vollem Umfang auf das gefälschte Schreiben antwortet, alles möglich. Damit erreicht diese Art der Phishing-E-Mails eine neue Stufe: Bisher waren die Betrüger mit der Masche, von ihren Opfern Lösegeld zu fordern, um den bereits auf sie gehetzten Auftragsmörder wieder zurück zu pfeifen, meist – zurecht – auf taube Ohren gestoßen. Ein scheinbar offizielles Schreiben einer US-Bundesbehörde verstört dagegen weitaus mehr Nutzer, auch wenn vielleicht seltsam anmuten sollte, dass die FBI-Zweigstelle in London sich mit dem Warnschreiben meldet.

Empfängern der beschriebenen E-Mails wird geraten, in keiner Weise auf das Schreiben einzugehen. Bisher ist noch kein annähernd identischer Fall in Europa oder anderen Teilen der Welt bekannt. Die Vergangenheit aber zeigt: Was in den USA in Sachen Phishing funktioniert, überträgt sich in kürzester Zeit auch auf andere „Märkte“ – Vorsicht ist also in jedem Fall geboten.

25 Jahre ComputerBase!
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