Ego-Shooter verbessern das Sehvermögen

Jirko Alex
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Eine aktuelle Studie der Universität von Rochester belegt, dass Computerspieler, die über einen längeren Zeitraum hinweg Ego-Shooter gespielt haben, ihre Sehfähigkeiten deutlich verbessern konnten. Die Wahrnehmung im Zentrum und am Rand des Sehfeldes könne so erhöht werden.

Zu diesem Ergebnis kam zumindest Daphne Bavelier, ihres Zeichens Professorin für die Untersuchung des Gehirns und der Wahrnehmungssinne. Über einen Zeitraum von einem Monat untersuchte sie Testspieler, die mehrmals täglich das ihnen zugewiesene Spiel spielen mussten. Unterschieden wurde hierbei in eine Gruppe, die Tetris spielte und eine solche, die sich an dem Ego-Shooter Unreal Tournament probierte. Voraussetzung für den Test war, dass die Testpersonen keine Erfahrung mit PC-Spielen mitbrachten. Bereits nach 30 Stunden, so Daphne Bevelier, war eine signifikante Steigerung der Wahrnehmungsfähigkeit bei den Spielern des Ego-Shooters zu verzeichnen:

„Action video game play changes the way our brains process visual information. After just 30 hours, players showed a substantial increase in the spatial resolution of their vision, meaning they could see figures like those on an eye chart more clearly, even when other symbols crowded in.“

Diese Steigerung äußere sich in einer verbesserten Wahrnehmung von Objekten am Sehfeldrand. Auch ließen sich die getesteten Probanden seltener von Gegenständen ablenken, die gerade in ihr Sehfeld eintreten. Nach einem Monat wurde durch einen simplen Test, in dem nach der Ausrichtung bestimmter Buchstaben in einer Menge anderer Buchstaben gefragt wurde, festgestellt, dass sich die Ergebnisse der Ego-Shooter-Testkandidaten um durchschnittlich 20 Prozent verbesserten. Die der Tetris-Spieler unterschied sich hingegen kaum beziehungsweise gar nicht von den Messungen, die am Anfang des Tests durchgeführt wurden.

Es wird vermutet, dass sich die verbesserte Wahrnehmung auch im Alltag bemerkbar mache und auf diesen übertragbar ist. Aufgrund der Studie erhoffe man sich, die Erkenntnisse in Zukunft bei Patienten mit Sehschwächen nutzen zu können, um so die visuelle Wahrnehmung zu trainieren. Diesen würde dann jedoch kein moderner Ego-Shooter vorgesetzt werden, sondern eine Software, die ebenso wie ein Ego-Shooter das schnelle Erkennen neuer Objekte trainiert.

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